April, April … was war eigentlich im April?
Im April gabs endlich wieder öfter einen Anlass etwas zu unternehmen, draußen zu sein – wir haben endlich Frühling, das ist wie Aufatmen! Neben einem Heimatbesuch zu Ostern, war auch allgemein wieder mehr los. In der Stadt gibts mehr Veranstaltungen, die Balkonzeit ist da (auch die Allergien, herzlichen Glückwunsch 😉 ). Ich war viel unterwegs mit Freunden und Kollegen. U.a. waren wir beim Robocup in Magdeburg. Wenn man gerade ‚Ex Machina‘ geguckt hat, dann wird man wieder etwas auf den Teppich geholt wie schwierig selbst die einfachsten Aktionen umzusetzen sind. Zum Beispiel auf einem schwierigen Untergrund geradeaus gehen, geschweige denn einen Fußball treffen und ein Tor schießen. 🙂 Aber manche hatten das ziemlich gut drauf. Als Mannschaften der kleinen süßen NAOs von Aldebaran Robotics gegeneinander im Fußball angetreten sind, war die Stimmung schon ziemlich gut. Und der Mai? Der macht einen guten Eindruck, wenn man auf den Kalender schaut. Feiertage. 🙂 Yay. Und die habe ich auch ein bisschen nötig. Zur Erholung, aber auch zur Aufholung. Es ist nämlich verdammt viel liegengeblieben … .
Weltgeschehen
Das Weltgeschehen läßt uns nicht im Stich. Günter Grass ist gestorben, die IS sprengt jahrhunderte alte Kulturstätten aus Gründen die man nicht verstehen muss, die Zustände unter denen Flüchtlinge von Schleppern nach Europa gebracht werden haben die Medien erschüttert, Nepal wurde von schrecklichen Erdbeben heimgesucht und in den USA? Gibts Skandale wegen der Kandidaten die sich für die Präsidentschaftswahl aufstellen lassen. Kommt euch das im Vergleich zu den anderen Meldungen auch so nichtig vor? Tatsächlich habe ich aber auch immer ein bisschen Angst vor den Wahlen in den USA. Da kann viel Mist dabei rauskommen. Aber bevor wir hier zu einer Episode aus ‚Nightcrawler‘ abdriften, vorher erstmal noch ein paar positive Dinge. Denn: was die Nachrichten vergessen, ist das es auch schöne Dinge gibt und wir müssen uns nicht schlecht fühlen, die zu zelebrieren. Es ist Frühling! Jetzt sieht man endlich wieder ein sattes Grün an den Bäumen, in den Parks und wenn ich von meinem Balkon schaue. Ach ja richtig. Da war der erste April, hat wenigstens jemand versucht euch in den April zu schicken? Irgendwie macht das keiner mehr, oder? Auf das Internet ist nur noch gerade so Verlass in punkto april fools – habe nicht mal genug Scherze mitbekommen um einen eigenen Blogbeitrag dazu zu verfassen so wie andere Jahre.
Filme, Bücher, Serien, IT und alles andere was Spaß macht
Im April war ich wieder alles andere als schnell, wenn es ums Lesen geht. Zwar habe ich schon vor vielen Wochen mit Alan Turing, Enigma von Andrew Hodges angefangen, aber wirklich voran ging es nicht. Liegt bestimmt am tollen Wetter, aber auch daran, dass ich den Anfang sehr ermüdend fand. Das Buch ist chronologisch geschrieben und nach einem langen Vorwort gehts los mit dem Kennenlernen und Werdegang der Eltern bis hin zu Alans Schulzeit und das fand ich leider eher schnarchig. Muss allerdings auch dazusagen, dass ich normalerweise um Biografien einen großen Bogen mache. Da muss mich die Person schon mächtig interessieren oder polarisieren, damit ich es überhaupt in Angriff nehme. Das Problem: eben diese Langatmigkeit. Natürlich bekommt man dadurch einen besseren Eindruck des Menschen und wie er der geworden ist, der er war. Aber erst jetzt gegen Ende des ersten Drittels empfinde ich es als spannend und will wissen, was als nächstes passiert. Und wegen der anfänglichen Durststrecke durfte es dann zur Abwechslung mal ein Manga sein: Der geheime Garten vom Nakano Broadway. Wobei ich es als etwas unverschämt empfinde, dass der Manga hier als Graphic Novel verkauft wird. Damit gehen dem Manga Bonuspunkte verloren, was den Ruf des Mediums in Deutschland betrifft. „… Nakano Broadway“ ist nämlich eine seichte, unaufgeregte slice-of-life-Geschichte. Etwas was man ruhig als Beispiel für erwachsenere Manga-Literatur heranziehen sollte.
Serientechnisch hatte der Monat eher eine Flaute und ich habe viele Serien mehr aus Neugier als aus Begeisterung geschaut. So zum Beispiel Flash, Gotham, Marvels Agents of Shield und Schuld (nach Ferdinand von Schirach – den Beinamen schleppt man auch zu Werbezwecken mit, oder?). Wobei Schuld schon einige sehr starke Folgen hat mit sehr vereinnahmenden Charakteren, deren Schicksal mich berührt hat. Die Serie war einfach ganz anders als ich erwartet hätte, daher diese Ernüchterung. Deutlich mehr Freude hatte ich mit Peaky Blinders Staffel 1 – fand ich richtig cool. Immerhin läuft auch Masters of Sex Staffel 2 im TV. Ein Anime, der mich schwer begeistert hat war Death Parade – mit einem Opening-Song, der einfach unschlagbar ist und gute Laune macht. Obwohl der Inhalt schon eher düster ist. Leben nach dem Tod: in einer Bar müssen Menschen um ihre Seele kämpfen. Was sie erwartet (Wiedergeburt oder das ewige Nichts) wird entschieden durch Billard, Dart, etc. Puh. Der „Schiedsrichter“ Decim hat bei mir schwer einen Stein im Brett. 😉
Sehr beeindruckend waren aber die Filme, die ich im April geschaut habe. Ins Kino hat es mich zu Kingsman – The Secret Service, Ex Machina und Avengers – Age of Ultron verschlagen. Zu letzterem bin ich euch noch eine Review schuldig, die wird nachgereicht. Zu den anderen habe ich meine Meinung ja bereits kund getan. Kingsman war sehr lustiges Popcornkino und ich fand es großartig Colin Firth mal im Badass-Modus zu sehen. Aber genau wie Ex Machina konnte mich die Handlung dann doch nicht so richtig überzeugen. Kingsman ist lustig, für einen Abend mit Freunden und Popcorn. Ex Machina hatte eine relativ konventionelle Geschichte, sowas das man schon zig Mal gesehen hat, wenn es um Künstliche Intelligenz im Film geht. Ich denke, dass wegen des coolen Looks und der polarisierenden Charaktere viele schwer begeistert sind. Nathans Verstrahltheit (der Entwickler der KI) und die Bezüge zu aktuellen Themen (Blue Book? Datenkrake?) lassen den Film moderner und origineller wirken, als er eigentlich ist. Ich mochte den Film, aber ich denke, dass er etwas übermäßig gehypt wird. Und die Avengers? Fand ich gut, als dass was der Film ist: Popcorn-Superhelden-Blockbuster-Kino. Insgesamt hat mich überzeugt, dass andere Charaktere als im ersten Avengers-Film im Fokus stehen. Diesmal spielten Black Widow, der Hulk und Hawkeye eine größere Rolle. Fand ich gut! Der Film setzt viel auf lustig und auf Action und das hat gut funktioniert. Dass Tony Stark und Bruce Banner aus dem Nichts eine KI erschaffen und andere relativ sinnfreie Sachen – über die muss man einfach hinwegschauen. Eine wissenschaftliche Abhandlung ist nicht das Ziel der Superheldenverfilmungen. Trotzdem war mir das Spielprinzip etwas zu ähnlich zum ersten Film: Konflikte zwischen den Avengers und ein Gegner der eine ganze Armee mitbringt. Außerdem wirkten einige Szenen und Handlungen schlecht geschrieben. Was war das jetzt mit Thor, der Vision und seinem netten Bad? Ist das jetzt ein Problem des Marvel Cinematic Universe und die Szene macht erst im nächsten Thor-Film Sinn? Oder mussten sie seiner Rolle in dem Film noch krampfhaft einen Konflikt mit auf den Weg geben? Am schwersten begeistert war ich von Nightcrawler, einer wirklich bitteren Abrechnung auf Sensationsgeilheit und das Medienkarussell. Jake Gyllenhaal konnte einem hier wirklich Angst machen. Und der andere Film, der mich begeistert hat war Under the Skin. Davon habe ich mir anfangs nicht viel erwartet. Scarlett Johansson als Alien, das Männer ver- bzw. entführt? Klingt nach Arthouse und nach einem Film für Scarjo-Fans. Habe es im Zuge einer kleinen Werkschau aber dann doch geschaut und war überrascht. Ich war ziemlich gebannt beim Schauen des Films und habe versucht zu entschlüsseln warum und was dort gerade passiert. Fand ich sehr sehr spannend.
Und sonst so?
Habe ich neulich meinen vorerst letzten Beitrag im Zuge des Media Monday geschrieben. Daran wie spät ich bei Blogparaden und Tags (da liegen noch Liebster Awards rum …) dran bin, seht ihr, dass eine ganze Menge liegen geblieben ist. Genauso wie privat. Und deswegen steuere ich mal einen etwas anderen Fahrplan im Blog an. Falls ihr übrigens einen selbst-gehosteten WordPress.Blog habt, solltet ihr ganz dringend auf die WordPress-Version 4.2.1 updaten, denn eine immense Sicherheitslücke wird damit gestopft.
Wie war euer April? Wann habt ihr eigentlich das letzte mal „jemanden in den April geschickt“? Und was fangt ihr mit dem Feiertag morgen an? 😀 Welche Meldungen haben euch im April am meisten bewegt? Und welche Filme/Serien/Bücher haben euch diesen Monat schwer beschäftigt? Lest ihr eigentlich gerne Biografien?
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