Das Graphic-Novel-Dilemma

Als Kind hat mich die Idee von bebilderten Geschichten fasziniert. Märchenbücher habe ich nach Bildern abgesucht. Superhelden-Comics schlichen sich irgendwie in mein Bewusstsein, aber in der Kleinstadt, in der ich zur Schule ging, gab es die einfach nicht. Das eine Lustige Taschenbuch, was ich hatte, habe ich in Ehren gehalten. Als ich das erste Mal einen Manga im Regal einer Berliner Buchhandlung sah, war das wie ein Heureka-Moment. Es war „3×3 Augen“ und „Battle Angel Alita“. Der Stil war so anders als alles was ich kannte. Sah so realistisch aus. Dann kam der Manga-Boom und visuelles Storytelling war endlich auch in meiner Nachbarschaft angekommen. Später wurde ich auch auf Graphic Novels und Comics aufmerksam. Wer hätte bei dieser Vorgeschichte voller Begeisterung für Bildergeschichten gedacht, dass das mit mir und den Comics und Graphics Novels gar nicht so besonders gut klappt.

Kein Batman für die kleine Miss Booleana

Gut. So klein war ich jetzt auch nicht mehr. Als Teenager und Studentin begeisterten mich Christopher Nolans Batman-Filme. Zu dem Zeitpunkt war ich schon über 10 Jahre Mangafan. Da stellte ich mir im Kino ernsthaft die Frage, warum ich es nie mit den Comics versuchte. Als Kind wollte ich sie doch unbedingt lesen, nur war es damals noch bedeutend schwerer ranzukommen. Also klick, klick, bestellt. Ergebnis: Geht nicht. Ich habe es wirklich versucht. Ich las (damals) aktuelle Ausgaben und ältere wie Die Rückkehr des Dunklen Ritters. Entweder konnte ich nicht an den Zeichenstil ran („Aber es ist doch Alan Moore!!!“) oder nicht an die Handlung. Ähnliche Erlebnisse hatte ich mit anderen Superhelden. Und mit Graphic Novels. Warum?? Das war unerwartet. Hatte ich als Kind nicht gejammert, dass ich sooo gerne mal einen Batman-Comic lesen würde. Und schließlich zeichne ich selber. Man kann nun nicht behaupten, dass ich für visuelles Storytelling nicht offen wäre. Also: was ist es dann?

Visuelles Storytelling und die Frage: spielt der Stil eben doch eine Rolle?

Wie oft habe ich mich als Mangafan geärgert, wenn Leute sagten „Comics ja. Aber diese Manga … boah ne, mit dem Zeichenstil kann ich gar nichts anfangen“. Ja klar ärgert mich das, ich weiß ja, dass es soviele Mangazeichenstile wie Sand am Meer gibt. Nicht alle haben riesig-große, funkelnde Manga-Mädchen-Augen. Meistens wissen die Leute nicht, wonach sie suchen müssen. Sie bekommen was empfohlen, schauen es an und denken sich: O_O Mh. So ähnlich wie ich als ich Alan Moores „Robin“ sah. O_O‘ Wir behaupten gern, dass wir über den Zeichenstil hinwegsehen, wenn eine Geschichte großartig ist. Aber so ganz glaube ich nicht daran. Es gibt Leser, die sind mehr oder weniger visuelle Typen, die das nicht so stark gewichten. Aber irgendwie spielt es immer ein wenig eine Rolle. Und das Medium lebt schließlich zu großen Teilen vom Visuellen. Can’t help it. Ein Beispiel gefällig: eigentlich gefiel mir Locke & Key von Joe Hill (Autor und Stephen Kings Sohn) und Gabriel Rodriguez (Illustrator) was die Story betrifft ganz gut. Die Visuals aber treffen gar nicht meinen Geschmack. Soll ich ganz schonungslos sagen wie ich es empfinde? Beim Charakterdesign stellen sich mir fast die Fußnägel nach oben. Obwohl Gabriel Rodriguez es drauf hat: er versteht sein Handwerk. Aber rein subjektiv kann ich mit dem Stil nichts anfangen. Und so bin ich mir nicht sicher, ob meine Reise nach Lovecraft und in das unheimliche Anwesen über Band 1 hinauskommt. Es ist einfach so.

Vielleicht macht dieser visuelle Aspekt es den Graphic Novels, Comics und Manga deswegen so schwer: weil man den Stil mögen muss. Und nehmen wir jetzt an, dass das 50% des Gesamtwerks ausmacht (neben Handlung, Pacing, Charakterdesign, Lettering, …), dann sind das evtl schon 50% mit denen man einfach nicht „kann“. Und die vielleicht sogar den ersten Eindruck ausmachen und dafür sorgen, dass jemand zu dem Buch greift. Oder weggeht. Ich habe ja schon immer gesagt Zeichner und Illustratoren tragen eine große Verantwortung. Aber jetzt fragt ihr euch sicherlich: „Miss Booleana, dann hast du doch wahrscheinlich auch Comics gefunden, bei denen dir der Stil gefällt? Haben dir die auch nicht gefallen??“ Nein. Haben sie nicht. Aber dann wiederum aus anderen Gründen.

Bekenntnisse eines Manga-Lesers

Comics und Graphic Novels vergeuden einfach keine Zeit. Das ist sicherlich der Art und Weise geschuldet wie sie entstehen. Es gibt ein festes Skript, meistens eine sehr genaue Festlegung wieviele Ausgaben erscheinen. Während Manga in der Regal erstmal als Fortsetzungsgeschichten erscheinen, die mitunter darauf ausgelegt sind, nicht so bald zu enden. (Looking at you One Piece u_u). Ein gesammelter Mangaband hat mehr als 200 Seiten und beschäftigt mich mitunter etwas länger. Ein Comic-Sammelband hat wieviel … 60? Daher nehmen sich Manga seit jeher eines frei heraus: Zeit zum erzählen. Manga leben nicht von Tempo, sie reihen nicht Entscheidungen, Dialoge und Schlüsselmomente wie ein Stakkato aneinander, sondern gehen durch die Welt wie wir durch die Welt gehen. Ganze Panels zeigen die Umgebung oder was ein Hauptcharakter sieht, haben Zeit für Beobachtungen und machen uns mit der Welt vertraut in der sie spielen. Die nehmen sich natürlich dadurch nicht nur Zeit für nette Bilder der Umgebung, sondern auch für Nebenhandlungen und Entwicklung der Charaktere. Mag man das und braucht man das, fühlt es sich an, als ob man durch einen Comic gerade so hindurchfliegt. Nehmen wie mal einen anderen Joe Hill Comic. (Sorry Joe Hill). In The Cape hat mir der Zeichenstil sehr sehr gut gefallen. So gut, dass es ein Instant-Kauf war ohne irgendwas über die Graphic Novel zu wissen. Aber der urplötzliche Wandel des missverstandenen Typen in der Geschichte zu einem mit einer Kettensäge umherfliegenden Irren, der alle Leute killt, die ihn mal schief angeschaut haben: das war recht plötzlich. Comics und Graphic Novels können keine Zeit verschwenden.

Summa Summarum

Das heißt natürlich nicht, dass Manga alles richtig machen. Es gibt (genauso wie bei Comics und Graphic Novels) solche und solche und dann eben auch andere. Erst vor wenigen Monaten habe ich nach einem Band „Die Braut des Magiers“ beschlossen, dass ich den Manga nicht weiterlese, weil ich mich mit dem Zeichenstil nicht abfinden konnte. Im Buchclub sage ich an der Stelle normalerweise: Fenster auf, und fliiiieg. (Natürlich mache ich das nicht wirklich. Meint Gott, es sind Bücher!!!) Aber generell funktionieren Manga für mich aufgrund des Erzähltempos besser, da auch die Handlung davon profitiert. Unter den Comics die ich las, gab es bisher tatsächlich keinen einzigen, der mich zum weiterlesen angeregt hat. Bei Graphic Novels ist es so 50/50. Monstress beispielsweise ist schon alleine deswegen ein cooles Teil, weil es einfach mal Frauen die Bühne überlässt. Es handelt von einer Welt, in der sich magische Kreaturen gegenseitig den Rang ablaufen. Aber die Welt war so komplex, dass ich in das World Building gar nicht so richtig reingekommen bin. Die Autoren waren sich dessen wohl auch bewusst, denn es gab immer witzige Einseiter die das kitten sollen und die Welt und ihre Regeln erklärten. Dann gibt es aber auch andere wie zum Beispiel Paper Girls, die irgendwie alles richtig machen. Gutes Pacing, Zeichenstil spricht mich an, ein bisschen irre und insgesamt eine perfekte Mischung. Es geht übrigens auch wortlos: Love ist eine wunderbare Graphic Novel. Und auch wenn man durch das Abhandensein von Worten noch schneller durch den Band durchfliegt, nimmt er sich Zeit für jedes Stirnrunzeln der Tiere, die in der Geschichte um ihr Überleben kämpfen. Das geht schon alles.

Ich glaube übrigens nicht, dass ich durch mein Mangalesen vorbelastet bin und es mir deswegen die Comics und Graphic versaut hat. Ich versuche ja auch nicht zu erklären, dass Manga alles besser machen. Sondern eher zu erläutern was die Herausforderungen und Unterschiede im visuellen Storytelling sind. Und weswegen ich einen Comiczeichner nie abschätzig begegnen werde. Und immer wenn ich den Satz höre „Das ist doch Triviallitertatur. Ach Literatur kann man das eigentlich gar nicht nennen!“ – dann werde ich immer sagen: „Vorsicht. Das ist unendlich viel schwieriger als Sie sich das vorstellen.“ denn visuelles Storytelling benötigt noch mehr Können als das Schreiben alleine.

Wie steht ihr dazu? Was spricht euch am visuellen Storytelling mehr an? Was weniger? Erkennt ihr eine klare Tendenz in die Richtung Manga, Comic oder Graphic Novel bei euch oder lest ihr alles?

13 Antworten

  1. Hey!
    Ein sehr interessanter Beitrag, danke dafür.
    Ich gehörte ehrlich gesagt zu denjenigen, die sowas äußern wie „Manga.. nee. Ich mag den Stil nicht“ und musste deshalb ein bisschen lachen, als ich das hier gelesen habe. Mittlerweile habe ich auch verstanden, dass es ganz verschiedene Stile gibt und eben nicht alle Manga Figuren abbilden, die große Augen haben und sich nur um Beziehungskram oder so drehen. Mein Einstieg erfolgte über die Sherlock Manga Serie, die ich super cool fand. Auch Walkinder mochte ich sehr. your name verwirrte mich eher die ganze Zeit.
    Aber ich lese dann meist doch lieber Comics, wo die Sammelbände auch gut mal über 200 Seiten habe. Die dünnen Hefte kaufe ich eher selten. Mir ist nur wichtig, dass mich die Zeichnungen ansprechen und es eine spannende Story gibt. Ich lese dabei gerne im DC Bereich (auch Batman), aber auch skurrile, alberne Sachen wie I hate Fairyland.
    Letztendlich ist es mir aber eigentlich egal, um welche Art von Literatur es sich handelt. Hauptsache ich habe Spaß beim Lesen.

    Liebe Grüße,
    Nicci

    1. Avatar von Miss Booleana
      Miss Booleana

      „Letztendlich ist es mir aber eigentlich egal, um welche Art von Literatur es sich handelt. Hauptsache ich habe Spaß beim Lesen.“ – richtig so 😀 Darum soll es schließlich auch gehen, oder?
      Aber egal ob Mangafan oder nicht, ich bin schon immer sehr froh, wenn es aufgeschlossene Leute gibt, die zwei Mal hinschauen und merken, dass es da ja (genauso wie bei Comic und Graphic Novel) soviele Stile wie Sand am Meer gibt. Denn oftmals bewegt man sich nur in seiner comfort zone oder entwickelt gar Vorurteile gegen bestimmte Medien … das muss ja nicht sein. Freut mich jedenfalls, dass du auch ein paar Manga gefunden hast, die dir gut gefallen. Den Sherlock Manga habe ich zwar bisher nur durchgeblättert, aber der Stil gefällt mir auch außerordentlich gut. 🙂

      Ebenso Liebe Grüße

  2. Faszinierend – mir geht es ähnlich wie dir, nur umgekehrt. Manga und Anime will bei mir immer nicht so recht „einrasten“. Ich hatte während meiner Kindheit und Jugend die obligatorischen Pokemon-, Digimon-, Dragonball- und Yu-Gi-Oh!-Phasen, aber sie waren eben genau das: Phasen, die letztendlich wieder vorbeigingen, während mich Batman begleitet, seit ich im zarten Alter von sieben Jahren der ersten Burton-Film gesehen bzw. meinen ersten Batman-Comic gelesen habe. Ich habe mich durchaus auch an dem einen oder anderen Manga bzw. Anime versucht, der etwas anspruchsvoller ist und nicht nur Sammelkarten verkaufen will. Dabei erkenne ich auch durchaus die Qualitäten, aber gleichzeitig gelingt es ihnen nicht, die gleiche langfristige Begeisterung in mir zu erwecken, wie das amerikanische oder frankobelgische Comics tun. Oft sagt mir schlicht die Erzählweise nicht zu oder vermag mich nicht zu fesseln – damit will ich nicht sagen, dass schlecht ist, sondern dass sie einfach bei mir individuell nicht funktioniert.
    Wie dem auch sei, eine Leseempfehlung will ich auf jeden Fall noch dalassen: „Batman: Child of Dreams“ von Kia Asamiya. Vielleicht sagt dir der erste Bat-Manga ja mehr zu als die amerikanische Version.

    1. Avatar von Miss Booleana
      Miss Booleana

      Naja … wahrscheinlich ist es manchmal eben auch eine Stilfrage. Spricht mich Pacing, Zeichnungen, Erzählweise als Gesamtpakete an? Ich glaube ja doch ein bisschen an sowas wie Früherziehung. Bei mir waren es einige Anime, die noch vor den Comics und Manga da waren. Bei dir die Comics – das prägt dann wohl eben doch 😉
      Falls du Manga suchst, die dich fesseln, habe ich vielleicht ein paar Empfehlungen. 🙂 Lass mich wissen, wenn du welche brauchst. „Batman: Child of Dreams“ merke ich mir mal! Danke für den Tipp. Dann klappts vielleicht auch mal mit mir und einem Batman-Comic 😉

  3. Avatar von voidpointer
    voidpointer

    Mein persönlicher Eindruck ist, dass Manga oft versucht mehr als reine Unterhaltung zu sein. Vielleicht gilt das z.B. auch für japanische Filme. Meine Tendenz liegt klar bei Manga, wobei ich auch nicht viel davon konsumiere. ich glaube allerdings nicht, dass es bei mir in erster Linie am Zeichenstil liegt.

    1. Avatar von Miss Booleana
      Miss Booleana

      Bei Manga und Graphic Novel erscheint mir auch die Genre- und Stimmungs-Vielfalt sehr viel größer zu sein. Und irgendwie geht da mehr. Was ich damit meine ist, dass hier scheinbar Storys und Themen eine Chance haben, die im Comic-Markt nicht Fuß fassen würden. Aber ich befürchte Comic-Fans könnten das durchaus anders sehen ^^‘
      Aber ja, ich denke auch, dass es bei mir auch nicht nur am Zeichenstil liegt, sondern auch an der oben genannten Erzählweise, die ja auch ein wenig an Kino erinnert in der Weise wie sie sich Zeit für Details nimmt.

  4. Danke für den Beitrag fand den wirklich interessant. 🙂 Ich war lange begeisterte Manga Leserin und versuche seit längerem meine Fühler auszustrecken nach tollen Comics. Hat bis jetzt allerdings immer nur semi gut geklappt. Ich habe es mit Monstress versucht. Schnell gemerkt das es sicherlich nicht die optimale Wahl gewesen ist. Allerdings kam auch ich nie wirklich rein. Ich wollte nette Unterhaltung. Ich will auf der Couch lümmeln und nen coolen Comic lesen. Monstress war für mich einfach nur anstrengend. Das lesen hat mich da total gestresst. Zuviele Eindrücke, zu wenig Infos und alles irgendwie strange. Ich grübel immer noch ob ich mich an Wonder Woman versuchen soll weil ich den Film einfach liebe und die Figur inzwischen auch. Mal sehen ich habe mich noch nicht entschieden.

    1. Avatar von Miss Booleana
      Miss Booleana

      Ah schön dich wieder mal hier zu lesen 🙂
      Ja Monstress – wie schon oben angedeutet bin ich auch nicht so recht in die Welt der Graphic Novel reingekommen. Zwar finde ich alles interessant und spannend, aber ich finde man wurde zu schnell durch eine Welt mit sehr fremden Gesetzen gejagd. Ich habe sehr früh schon nicht mehr verstanden, warum die Gruppen a und b miteinander verfeindet sind etc. Und so habe ich die Novel auch als unangenehm zu lesen empfunden, obwohl ich immer noch recht neugierig auf das Schicksal der Hauptcharaktere bin.
      Heißt das eigentlich, dass du komplett vom Manga weg bist?

  5. Sehr interessanter Beitrag, der mich neulich nach dem Lesen noch lang beschäftigte, weil ich mir noch nie ernsthaft darüber Gedanken gemacht habe, warum jemand das eine mag und das andere gar nicht. Ich hatte das wohl einfach für mich immer damit begründet, dass die Zeichenstile oft zu verschieden sind und die Leser des einen daher nicht automatisch Gefallen am anderen finden. Aber deine Gedanken zum Erzählverlauf/ Handlungstempo leuchten ein und rücken das noch einmal in ein anderes Licht.

    Es ist ja auch vollkommen okay, zu sagen: „Nein, mit Comics (oder Mangas) kann ich nichts anfangen.“ Voraussetzung ist aber, dass man so viel Offenheit besitzt, um diesen Formaten vor einem Urteil eine Chance zu geben und vor allem dass man Liebhaber von Comic/ Manga ernst nimmt und sie nicht müde belächelt (wie es ja leider noch zu oft der Fall ist). Aber das muss ich dir ja nicht sagen. 😉

    Ich persönlich habe sowohl bei Comics als auch bei Mangas von Tiefgang und Komplexität bis hin zu „schnell durchpreschen durch die Handlung“ verschiedenste Umsetzungen gesehen. Am Ende ist es eben wie bei rein textbasierten Erzählungen auch: Es gibt gute und weniger gute Autoren. Nur dass bei Comics und Mangas auch noch die visuelle Ebene hinzukommt, die eine Story manchmal retten, manchmal aber auch „ruinieren“ kann. So gern ich beides lese, merke ich bei Leseproben doch immer wieder, dass es schwer für mich ist, Titel zu finden, die mich optisch UND thematisch ansprechen (und später nach dem Kauf auch als gesamte Story noch überzeugen).

    Und „Monstress“ … hach, das liegt hier noch immer ungelesen. (Mir war es nach Erscheinen der deutschen Ausgabe zu omnipräsent, daher habe ich es erst einmal aus dem Fokus verloren. :-/ )

  6. Hallöchen,
    ich bin noch nicht so richtig bewandert bei den Graphic Novels, deshalb habe ich mir deinen Beitrag genauer angeschaut. Ich finde es interessant, dass du mit ihnen gar nicht so klar gekommen bist, obwohl du sie so unbedingt lesen wolltest.

    Ich finde den Zeichenstil extrem wichtig. Ich bin da seeehr wählerisch und schaue mir eine Graphic Novel gar nicht genauer an, wenn mir der Stil nicht gefällt. Da kann die Story noch so spannend klingen. Es geht einfach nicht.

    Ich habe es mal mit Manga versucht. Irgendwie haben mich die nie gereizt, weil ich geschriebene Bücher immer bevorzugt habe. Aber in der Ausbildung zur Buchhändlerin muss man ja immer mal neues probieren, also eben auch Manga. Als du eben beschrieben hast, dass Comics keine Zeit verschwenden und Manga da doch mehr Spielraum haben, bin ich etwas stutzig geworden. Weil ich auch Manga als sehr schnelllebig empfunden habe. Aber vielleicht kommt mir das auch nur im Kontrast zum geschriebenen Buch so vor.

    Monstress habe ich hier auch noch rumliegen und ich freue mich sehr darauf. Ich bin wirklich schon wahnsinnig gespannt. Paper Girls begegnet mir auch immer wieder, aber irgendwie hat mich die Handlung nicht so wirklich angesprochen. Obwohl alle so begeistert sind. Vielleicht sollte ich Paper Girls doch mal eine Chance geben. Love klingt interessant. Das wandert jetzt direkt mal auf meine Wunschliste.

    Zu deinen Fragen zum Schluss: Ich tendiere definitiv zu Graphic Novels. Ich finde sie irgendwie etwas aufwendiger und einfach sehr schön. Außerdem sind die Geschichten meist wirklich klasse (viele hab ich leider ja noch nicht gelesen).
    Toller Beitrag, vielen Dank für deine Gedanken. Die haben mich zum Nachdenken gebracht.
    Liebste Grüße, Kate

  7. […] Comics finden und vice versa? Steffi hat sich darüber einmal intensiv Gedanken gemacht und ist den Ursachen für die unterschiedliche Wirkung von Comic und Manga auf den Grund […]

  8. Hatten wir schon über das Hörspiel von Audible von „Locke & Key“ geredet? Mir geht es leider auch sehr oft so, dass ich eine gefeierte Geschichte nicht wertschätzen kann, wenn der Zeichenstil absolut nicht meinem Ästhetikempfinden entspricht. *lach*

  9. Spannender Artikel, auf den ich dank Kathrins „Sonntagsleserin“-Beitrag auf phantasienreisen.de gestoßen bin. Jetzt hast du mich als Follower an den Hacken 😉

    Ich bin flexibel, wenn es um die Auswahl meiner Comiclektüre geht. Manga sind wie Graphic Novels auch Comics und daher unterscheide ich da auch erst einmal in meiner Auswahl nicht. Relevant ist für mich, ob Story und Bilder eine Einheit ergeben und eine gute Geschichte erzählen. Eine, die mich bewegt, berührt, belustigt, zum Weinen bringt oder mich einfach durch Spannung mitreißt. Ich mag die chibi (?)-Ausdrücke in Manga nicht, aber sie treten nicht überall auf und … ich würde sie nie als Ausschlusskriterium nennen. Ausgeschlossen werden von mir im Grunde nur dumme, diskriminierende, verachtende Werke. Selbst wenn ich das Artwork auf den ersten Blick schrecklich finde, weiß ich nach nun so vielen Jahren Erfahrung, dass sich dieses Empfinden nach wenigen Seiten ändern kann. Dafür muss das gesamte Paket halt einfach stimmig sein und mir gefallen.

    Liebe Grüße,
    Sandra

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