„Chainsaw Man“ klingt nicht besinnlich? Kann sein. ^^ Vielleicht reißt das der anderen Manga in dem Beitrag heute wieder raus? ^^ Wer weiß. Im Türchen 6 des Booleantskalenders gibt es heute Besprechungen zu einer fortgesetzten Reihe und einer begonnenen. Ich bemühe mich es spoilerfrei zu halten.
„Chainsaw Man“ Bd. 3, Tatsuki Fujimoto, Egmont Manga
Wie lang ist ein Arc? Im dritten Band des Manga kommt der Eternity Arc zu einem Ende, in dem sich Denji, Power und Kolleg:innen dem Eternity Devil stellen. Dass das nun schon der dritte Arc der ersten Chainsaw Man „Saga“ sein soll kommt mir alles recht kurz vor, aber ok. Die Begegnung endet auf bedenkliche Weise. Offenbar gibt es einige Devil und vielleicht auch Personen, die es spezifisch auf Denji abgesehen haben. Man kann sich jetzt fragen, ob das nicht ein allzu typisches Trope ist, nachdem der Held eben immer etwas „ganz besonderes“ ist. Aber andererseits hat sich das wohl bereits von Band 1 an angedeutet.
Während man denkt, dass das die größte Sache ist, die in dem Band passiert, gibt es noch zwei ordentliche BÄMs. Band 3 um den Eternity Devil endete etwas weniger originell als er anfing, dafür geht es danach stark weiter. Und mit einer der wohl ekligsten Szenen, die ich je in einem Manga gesehen habe. Im Anime wurde die offenbar sogar zensiert. Wundert mich nicht. ^^‘ Lese ich weiter? Auf jeden Fall.
„Forest of Rabbits“ Bd. 1, Enjo, Carlsen Verlag
In deutscher Veröffentlichung bei Carlsen trägt die Boys Love Geschichte den Beititel „Sexuelles Erwachen und geheime Sehnsucht“, den es zwar nicht gebraucht hätte, der aber den Inhalt andererseits auch gut wiedergibt. Der Manga handelt von den Kindheitsfreunden Shunta und Tamaki. Dass Shunta beginnt etwas mehr als nur Freundschaft zu empfinden, wird nach und nach relativ offensichtlich. Dabei überzeugt die Reihe von Mangaka Enjo durch die verschiedenen und zumindest für Shunta nicht trennbaren Ebenen der Beziehung. Einerseits ist Tamaki der beste Freund, den er nicht verlieren will. Der jeden öden Schultag besser macht. Andererseits sind dort romantische Gefühle, die Shunta lernen muss von den freundschaftlichen zu trennen bzw sich der Grenze bewusst zu werden. Damit einher geht das oben betitelte sexuelle Erwachen. Die Geschichte Shuntas und Tamakis wird größtenteils chronologisch erzählt und sehr zartfühlend. Auch Tamakis Aufwachsen wird ein Thema und warum er zu Beziehungen und Sexualität eine zwiespältige, verneinende Haltung entwickelt hat.
Ich mag das Tempo sehr mit dem Enjo gelingt sowohl die Reisen der beiden Charaktere aufzuzeigen und empathisch zu betrachten, als auch knisternde Momente fühlen zu lassen. Auch der Humor überzeugt. Gerade durch ersteres macht Forest of Rabbits die erste Liebe spürbar und wie aufregend es ist der oder dem Angebeteten nah zu sein. Das Artwork, die ausgezeichnete Anatomie und Bildsprache trägt viel dazu bei. Wer hier einen Softporno erwartet, wird (vorerst) enttäuscht. Das Knistern ist eher zwischen den Zeilen, hat aber Potential. Shunta verehrt und bemerkt Dinge an Tamaki, die über ein bloßes Anturnen hinausgehen. Wie viele Reihen thematisiert Forest of Rabbits aber nicht wirklich die queere Community, Coming-Out, aber wenigstens am Rande gesellschaftliche Hürden. In Deutschland erschienen bereits zwei Bände und ich werde sehr gern weiterlesen. Ein wenig Sorgen mache ich mir allerdings wie und ob die Reihe weitergeht, denn abgeschlossen ist sie danach nicht und vom dritten Band ist nirgends was zu sehen.
Das war heute kurz und gut aus einem überraschenden Anlass – ich habe kürzlich Reihen abgeschlossen. „angelesen“ ist ja eher für noch nicht abgeschlossene Reihen gedacht und um die Eindrücke „dazwischen“ festzuhalten. So habe ich ausnahmsweise die Rubrik angelesen überholt. Kennt ihr die besprochenen Reihen? Und wie haben sie euch gefallen? Seid ihr Boys Love oder Girls Love müde, die nicht den Weg gehen das „tatsächliche Leben“ zu adressieren? Enjo kann so wunderbar Beziehungen einfangen, dass ich zumindest „Forest of Rabbits“ nichts ankreiden möchte .. . Bei „Chainsaw Man“ wollte ich schon längst weitergelesen haben, um bald mit dem Anime weiterzumachen. Aber besagte abgeschlossene Reihen haben mich angenehm abgelenkt.
In „angelesen“ sammle ich die Eindrücke von Buchreihen, die ich lese. D.h. insbesondere von Manga und Comics, die ich noch nicht abgeschlossen habe und deswegen nur als Teil eines Ganzen betrachten kann. Wer andere Literatur sucht und die Meinung zu abgeschlossenen Reihen, findet die in ausgelesen, einer weiteren Rubrik hier im Blog. 🙂
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