Ich weiß. Anfang September war es sehr warm. Ich hab auch geschwitzt. Aber irgendwie bin ich doch in der Stimmung den Sommer ein bisschen festhalten zu wollen. 😉 Ihr auch? Dann habe ich hier vielleicht ein paar hilfreiche Anspieltipps.

Fangen wir doch mal mit dem schwelgerischen an. Aftersun mit Paul Mescal und Frankie Corio zeigt wie sich eine erwachsene Frau an den gemeinsamen Urlaub mit ihrem Vater erinnert. Aftersun brachte Paul Mescal zu recht eine Oscarnominierung und ist ein wunderbares Langfilmdebüt für Charlotte Wells. Es weckt Erinnerungen an Familienurlaube in Ferienhotels am Meer. An den Geruch von Sonnenmilch und All-Inclusive-Bändchen. Und wie sich das anfühlt, wenn man sich die nicht leisten konnte. Wenn man den Eltern Sachen an den Kopf knallt, bei denen man erst zehn Jahre später versteht wie verletzend das ist. Aber auch wieviel Liebe in den unausgesprochenen Worten schlummert und wie wertvoll die Erinnerungen an unbeschwerte Momente.

Auch Call Me by Your Name, die Sommerliebe von Elio und Oliver, ist nicht nur der einfachste Film. Aber er fängt ganz wunderbaren den heißen italienischen Sommer ein. Das Flair des Landes und die Wohltat von kühlem Wasser und gutem Essen. Vor Allem erzählt es eine Liebesgeschichte, auf der vielleicht ein Ablaufdatum steht, die aber gerade wegen der Vergänglichkeit an unsere Sommerlieben oder Träume darüber erinnert.

In Under the Silver Lake hingegen werden einige Genres gestreift. Am ehesten kann man es als einen Verschwörungsthriller bezeichnen, der auch einige komische und dramatische Momente hat. Der Film spielt in L.A. Der in den Tag hinein lebende Protagonist (Andrew Garfield) lernt eine Frau kennen, die plötzlich verschwindet. Er versucht sie zu finden und stößt auf etwas, das vielleicht größer ist als er. V.A. ist der Film der Clash zwischen altem und neuem Hollywood und hat zahlreiche Popkulturreferenzen. Die zu suchen macht Spaß. Aber auch in dem Sommerabend-Party-Flair der kuriosen Gesellschaften zu baden, in die Andrew Garfield hier hineinstolpert.

Wir wollen lieber noch was mit reichlich Positivität für den Schluss? Können wir machen! Ich empfehle Ganz weit hinten. In dem Film muss Liam James als Teenager Duncan mit seiner Mutter und deren neuem Kerl in den Sommerurlaub. Beide können sich nicht ab. Um dem zu entkommen nimmt er einen Job in einem Freibad bzw. Wasser-Freizeitpark an. Und das ist vielleicht die beste Entscheidung des Sommers, denn dort wird jeder Tag zu einem Abenteuer und er hat dort ein Team, das wie eine Familie für ihn wird. Ganz weit hinten channelt das volle „Ich will nicht, dass die Ferien zu Ende sein müssen“-Gefühl. Wenn man nach dem Film nicht Lust hat schwimmen zu gehen, weiß ich auch nicht.

Falls ihr es noch nicht vermutet … ich liebe Filme nach Jahreszeit zu schauen. Dementsprechend gab es hier auch schon mal eine Werkschau voller Sommerfilme, die hier nicht erwähnt wurden. Wenn ihr wollt gibt es also Nachschlag. Mögt ihr Sommerfilme? Oder ist das kein Konzept für euch? Seid ihr vielleicht sogar froh, dass der Herbst vor der Tür steht? Jetzt kann ich es ja verraten: Auf den freue ich mich genauso. Was sind eure perfekten Sommer- und Herbstfilme?