Die Zeit ist knapp, daher übe ich heute mal wieder darin mich kurz zu fassen. Na … mal sehen wie erfolgreich ich darin bin. ^^“ Üblicherweise lebe ich mein Quasselstrippendasein sonst sehr stark aus …
Hemlock Grove (Season 1)
Die von Netflix initiierte Serie zeigt uns das Städtchen Hemlock Grove von seiner weniger beschaulichen Seite. Eine Teenagerin wurde brutal ermordet und bald schon wird der gerade erst zugezogene Peter Rumancek (Landon Liboiron) verdächtigt. Der als „Zigeuner“ beschimpfte junge Mann wird sogar beschuldigt ein Werwolf zu sein. Aber auch Roman Godfrey (Bill Skarsgård), Spross aus reichem Hause, macht immer wieder negativ auf sich aufmerksam. Die Zwei beschließen der Sache auf den Grund zu gehen.
Hemlock Grove hat mich extrem an Twin Peaks erinnert: skurrile Charaktere, gruseliges Setting und viele unbeantwortete Fragen. Ich mochte Twin Peaks sehr und ebenso Hemlock Grove. Schon in der ersten Folge wird deutlich gemacht, dass Roman Godfrey übermenschliche Fähigkeiten hat – bis zur letzten Episode fragt man sich was er genau ist und man wird es erfahren. Wenn ich auch sagen muss, dass ich die Auflösung sehr trashig fand. Die Leistung des Skarsgård-Sprößlings ist aber genial. Genauso gut hat mir Landon Liboiron als Peter gefallen. Anfangs muss man noch über die ganzen Werwolf-Andeutungen lachen – das wäre ja jetzt zu offensichtlich, oder? Nur einen Atemzug später verwandelt er sich tatsächlich in einen Werwolf. Eine Transformation die mal wirklich haarsträubend ist und nicht so flauschig und ‚easy‘ wie in Twilight oder Konsorten. Die Verwandlung ist übel. Und – wer ist nun der Killer? Das wird nicht so schnell geklärt. Ist es etwa wirklich Peter? Die Serie macht es uns nicht leicht. (Mir hat es vor Allem der englische Originalton hier und da nicht besonders leicht gemacht.) Besonders krass fällt auf, dass sehr viele Charaktere in dem Örtchen ein Geheimnis haben oder Teil seltsamer Ereignisse sind. Insbesondere vor der Kulisse einer normalen Highschool, eines normalen Städtchens mit normalen Shops wirkt die Ansammlung schräger Geschichten und Charaktere haarsträubend, seltsam – aber interessant! Besonders Romans Familie gibt viele Rätsel auf. Nachdem der Killer enttarnt wird und man sich fragt, ob das jetzt vielleicht noch irgendwie ein Happy End werden könnte, werden aber einige Handlungen und Rätsel so schmerzhaft gelöst, dass es ehrlich gesagt etwas deprimierend ist. Da bin ich ja mal gespannt auf die nächste Staffel. Denn die wird kommen. Muss auch, denn ich möchte unbedingt wissen was eigentlich im Godfrey Institut abgeht.
(7/10)
Speedgrapher
Speedgrapher ist ein Anime aus dem Hause Gonzo und handelt von einer korrupten Gesellschaft, deren Oberhäupter sich gerne in einem sektenähnlichen Club treffen. Der Reporter Tatsumi Saiga will das Treibern dort aufdecken und trifft das Mädchen Kagura, das dort als Göttin verehrt wird. Ihr Kuss verleiht jemandem besondere Fähigkeiten, die sich jeweils um die Obzession des Geküssten zentrieren. In Saigas Fall seine Kamera. Von da an hat er die Fähigkeit mit einem Schnappschuss das fotografierte Objekt in die Luft zu jagen. Er will das Mädchen Kagura aus dem kranken Umfeld befreien – das gelingt ihm zwar, aber von da an werden sie von anderen Menschen mit gruseligen Fähigkeiten gejagt. Eigentlich sehr ambitioniert, da die Gesellschaft ständig als pervers und korrupt dargestellt wird. Aber die Serie ist zu billig, die Animationsqualität ist stellenweise einfach schlecht. Es hinterläßt einen bitteren Beigeschmack, wenn man das fantastische Character Design des Production Artwork mit den ständigen geloopten Sequenzen vergleicht. Die zudem noch wesentlich schlechter aussehen, als das Artwork zur Serie. Die Gesellschaftskritik kann man dann kaum noch ernst nehmen. Schade! Auch die Story wirkt sehr dünn, als ob man versucht hätte sie in die Länge zu ziehen. Dadurch erscheinen viele Aktionen der Charaktere irgendwie wie aus der Luft gegriffen impulsiv, während andere Handlungsstränge zäh und eintönig wirken. Genial war hingegen die Episode mit dem Abschlussbericht, in dem alle Geschehnisse wie eine Bilanz zusammengefasst werden – passt sehr gut zu der Botschaft der Serie.
(4/10)
Homeland (Season 2)
Nach dem krassen Finale der ersten Staffel landet durch einen Zufall ein Video mit Brodys (Damian Lewis) Bekennernachricht auf Sauls Schreibtisch. Sofort ist klar: Carrie (Claire Danes) hatte mit allem recht! Sie ist wieder Teil des Teams und soll Brody überführen – im Laufe der Geschichte wird er ein Maulwurf, der sowohl für Abi Nazir, als auch für die CIA arbeitet. Durch die Lügen leidet seine Ehe und die Beziehung zu seinen Kindern noch stärker als zuvor und die Gefühle zwischen Brody und Carrie kochen hoch. Eine gefährliche Mischung.
Nach dem furiosen Finale der ersten Staffel konnte ich mir kaum vorstellen, dass die zweite das toppen könnte. Tatsächlich hat mir die Staffel genauso gut gefallen wie die erste, aber nicht besser. Dafür war die Situation Brodys und Carries Entscheidung in der vorhergehenden Staffel zu krass. Ab einem gewissen Punkt habe ich aber dennoch (oder gerade deswegen) nur noch für die Beiden gehofft, dass Carrie und Brody es irgendwie schaffen glücklich zu werden. Und auch hier sah es wieder danach aus, als ob es ein zufriedenstellendes Ende geben würde – bis es dann einen fiesen Twist gibt, der die Ausgangsposition für immer verändert. Dabei erschienen mir die Hauptcharaktere nicht so stark wie in der ersten Staffel, bei Carrie hat mich das Rätselraten fast schon genervt: tut sie nur so oder sind ihre Gefühle eben doch wieder im Spiel? Die Nebencharaktere haben bei mir bleibenderen Eindruck hinterlassen, so beispielsweise Morgan Saylor, die Brodys Tochter Dana verkörpert. Aber es ist nach wie vor – Unterhaltung auf hohem Niveau.
(9/10)
Downton Abbey (Season 1)
Die von Kritikern am besten bewertete Serie des Jahres 2011 – muss man erstmal schaffen. Vor einem Jahr habe ich die erste Folge im Free-TV etwa zur Weihnachtszeit gesehen und war noch nicht so richtig angesteckt, zumindest wollte ich die anderen Folgen immer noch nachholen. Und ich bin froh, dass ich es gemacht habe. Die Serie handelt von den Belangen der Familie Crawley, die aktuell noch die Grafschaft inne haben und auch von den Angestellten in Downton Abbey – so der Name des Grafschaftssitzes. In der ersten Staffel werden die Crawleys damit konfontiert, dass Verwandte beim Untergang der Titanic verunglückt sind und die Erbfolge durchgerüttelt wird. Da sie ausschließlich Töchter haben und es vorgesehen ist, dass ein Mann die Nachfolge antritt, steht das Erbe der Familie auf der Kippe. Dabei treten sie die Flucht nach vorn an und laden den amtlichen Nachfolger, einen entfernten Verwandten den sie so gut wie gar nicht kennen, kurzerhand ein. Seine Anreise bringt das soziale Gefüge gewaltig durcheinander. Fast noch interessanter empfand ich allerdings die Dramen unter den Bediensteten. Beispielsweise Carsons bedingungslose Aufopferungsbereitschaft und Zuneigung zu den Herrschaften erinnert mich an Was vom Tage übrig blieb und manchmal wünsche ich mir so sehr, dass sie sich für ihr eigenes Glück entscheiden würden. Dabei fasziniert Downton Abbey sehr mit der Darstellung der Aristokratie, den Kulissen und wunderbar affektierten Darstellungen wie beispielsweise von Maggie Grace. Egal wie banal manchmal eine Begebenheit auf den ‚modernen‘ Zuschauer wirkt (beispielsweise als Carson nicht will, dass jemand von seiner Vergangenheit erfährt), es wirkt alles so echt, dass man sich nicht losreißen kann. Es ist mit Sichereit nicht jedermans Geschmack – man muss Spaß an historischen Dramen oder Kostümfilmen haben, wird dann aber auch mit einer mitreißenden Serie belohnt. Etwas schade finde ich, dass einige Handlungsstränge (Stichwort Baby) nur sehr kurz behandelt werden, obwohl sie eine sehr große Tragweite haben.
(8/10)
Immer zwischen dem 5. und 10. eines jeden Monats mache ich einen kleinen Ausflug in die Serienlandschaft. Ob aktuelle Serien, all-time-favorites, irgendeine TOP-5 oder einfach ein paar zerstreute Gedanken: es ist alles dabei :).
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