The Anime Diversity: Kids on the Slope
„Kids on the Slope“ – Worum gehts?
Kaoru ist ein vom Leben und von den Menschen enttäuschter Highschool-Schüler, der nach seinem Umzug vollkommen unerwartet ausgerechnet mit dem coolen Schulrüpel Sentarou Freundschaft schließt. Ihr Bindeglied ist die Musik — Sentarou liebt Jazz, will jammen und Sessions spielen und fordert Kaoru heraus. Der spielt nämlich Klavier. Und so einer fehlt Sentarou noch für seine Jazz-Combo. Kann Kaoru noch was anderes außer Klassik? Er beweist es ihm und findet Anschluss. Sein Leben nimmt eine Wendung, aber es wird nicht zwingend einfacher. Er verliebt sich in Sentarous Kindheitsfreundin Ritsuko, die wiederum ihren eigenen Kopf hat.
Hintergrund
Shin’ichirō Watanabe führte bei der 12-teiligen Serie Regie und Yōko Kanno steuerte die Musik bei. Ein bewährtes Duo, da beide bereits bei Cowboy Bebop involviert waren. Musik spielt allgemein eine große Rolle bei diesem Anime. Das Liebesdreieck (oder -fünfeck) ist nämlich nicht die einzige starke Komponente des slice of life Anime. Es handelt auch von dem Zusammenhalt innerhalb einer Band, von der Liebe zu Jazz, dem Unverständnis auf das Musiker stoßen und es werden zahlreiche bekannte Interpreten (Art Blakey, George Gershwin, Miles Davis, …) genannt. Ihre Stücke halten u.a. auch für die Episodentitel her. Außerdem spielt der Anime etwa in den 1960er Jahren und thematisiert die Studentenproteste. Ein Kapitel der japanischen Geschichte, dass gerne noch etwas stärker im Fokus stehen könnte.
Fazit
Probleme und Unsicherheiten des Erwachsenwerdens, Missverständnisse, sich unverstanden fühlen, die erste Liebe … das volle Paket erwartet uns in Kids on the Slope. Für so eine Erzählung über das Erwachsenwerdens wurde aber mit viel Musik und einem Hauch Geschichte ein schöner und etwas anspruchsvollerer Rahmen gewählt. Hinzu kommen die sehr lebhaften und anspruchsvollen Animationen. Wenn Sentarou Schlagzeug spielt, sieht man, dass die Animateure hier viel Arbeit und Zeit investiert haben, denn soviele Bewegungen in kurzer Zeit zu zeigen, das ist nicht einfach. Auch wenn da mit Sicherheit Wiederholungen im Spiel sind, ist das ein Qualitätsmerkmal. In anderen Serien wird an dieser Stelle einfach die digitale Kamera weggeschwenkt. Für Musikfans ist der ab und zu etwas schnulzige Anime bestens geeignet, denn Jazz spielt eine große Rolle. In fast jeder Episode gibt es eine lange Band-Sequenz, viele eingespielte Jazz-Stücke, die Charaktere philosophieren über Arten des Jazz und berühmte Interpreten. Kids on the slope ist eine leichte slice-of-life-Geschichte für Zwischendurch, die sich mit etwas Witz und Anspruch von der Masse abhebt.
Wo schauen?
Bisher ist Kids on the Slope leider noch nicht in Deutschland verfügbar. Die DVD-Box ist als UK Import erhältlich. In anderen Ländern kann die Serie über Crunchyroll und Hulu gestreamt werden. Ein paar Eindrücke liefert die Suche bei Youtube.
Anime sind unheimlich vielseitig – genau das möchte ich in „The Anime Diversity“ ausdrücken und stelle jeden Monat einen Anime vor. 😀 Lustig, kultig, alt, neu, grenzwertig, gruselig, romantisch, verrückt: Anime eben.
Ich weiß nicht warum, aber es hat mich zwischendurch an „Nana“ erinnert. o_O
Nana habe ich nicht geschaut oder gelesen – aber ich denke, dass das weniger schnulzig und etwas punkiger und erwachsener ist. Kannst dus empfehlen?
Keine Ahnung, „Nana“ ist Kult, jedoch im Shoujosortiment. Es passiert nicht viel, geht aber etwas realistischer auf Beziehungen ein. Zumindest ist es durchaus bei älteren Mädchen beliebt.
Danke für den Einblick! Bei all den Anime ist es manchmal nicht leicht, den Überblick zu wahren, es gibt ja so viele gute! 🙂
Das stimmt. Dabei komme ich mir aber manchmal wie ein Steinzeit-Mensch vor, weil ich soviele alte kenne und neue frühestens 2-3 jahre nach Erscheinen schaue XD Das dringt nicht so zu mir durch. Oder die To-Watch-Liste ist einfach zu lang. XD
Old but Gold, my dear!
Genau, muss ja einen Grund geben, warum sie jetzt Sailor Moon und Dragonball neu auflegen müssen 😉
Du, ich kenne viel mehr Anime aus den 80ern, als ich heutige kenne. Da bist du also nicht alleine. 😉
Und dann entdecke ich welche wie „Guardian of the Spirit“ und frag mich, wo die denn herkommen. 😀
Immer wieder sehr beruhigend! 😉
Guardian of the spirit kenne ich auch nicht … ups 🙂
Der lief vor nem Jahr oder so auf SuperRTL und war ziemlich gut gemacht. Und mit der Synchronstimme von Lady Oscar, da wurden Erinnerungen wach! Schau mal bei Gelegenheit rein. 🙂
[…] gab es diesen Monat endlich wieder einen Artikel über Japanisch und einen Beitrag zu The Anime Diversity. Ich kann jetzt also wieder dazu übergehen jeden Montag entweder einen Artikel zu […]