Inhalt
Es läuft nicht so für Shaun (Simon Pegg). Seine Freundin hat ihn verlassen, der Job im Elektrowarenfachgeschäft ödet ihn an und alle nörgeln an ihm und seinem Mitbewohner Ed (Nick Frost) rum. Das kommt nicht von ungefähr, wenn man sieht wie Ed so einen Tag rumkriegt. Games zocken, Fastfood verschlingen, na und vielleicht mal etwas mit Drogen dealen. Das wahrscheinlich größte Übel geht aber — gelinde gesagt — leicht an Shaun vorbei. London wird nach und nach von einer Zombie-Epedemie verschlungen. Spätestens als der dritte Mitbewohner der beiden Chaoten als Zombie heimkommt, sollte der Groschen eigentlich fallen. Als Shaun und Ed in Panik verfallen, steht aber schnell ein Plan fest. Ab zum einzigen beschützenswerten Ort Londons: in den Pub The Winchesters. Aber Familie und Ex-Freundin müssen natürlich mit … es beginnt eine Odyssee durchs zombieverseuchte London.
Hintergrund
Spätestens dann, wenn Shaun und Ed sich mit dem Werfen von Schallplatten gegen die Zombies verteidigen, sollte der Zuschauer die beiden Freunde ins Herz geschlossen haben. 😉 Shaun of the Dead ist der erste Teil der Blood-and-Ice-Cream-Trilogie (auch: Cornetto-Trilogie) bei denen jeweils Simon Pegg und Nick Frost Hauptrollen spielen und Edgar Wright Regie führt. Zu den weiteren Filmen der Reihe gehört auch Hot Fuzz und The Worlds End. Der Name der Trilogie rührt aber eigentlich daher, dass die Filme der Trilogie sehr blutig sind und irgendwann ein Cornetto auftaucht. Ihr wisst schon … das Waffelhörnchen-Eis. Dabei verballhornt das Trio ganz wunderbar Zombie-Klassiker wie Dawn of the Dead. George A. Romero empfand die Anspielungen und den Film so großartig, dass Simon Pegg und Edgar Wright Cameos in Romeros Land of the Dead hatten. Davon habe ich mich noch nicht überzeugt, weil ich Zombiegeschichten in letzter Zeit nur als Komödie mag, aber eines Tages muss ich das wahrscheinlich einfach sehen. Nebenbei sehen wir in Shaun of the Dead noch andere unserer liebsten britischen Mimen. 🙂
Meinung
Der Humor von Shaun of the Dead ist großartig und ich würde fast behaupten, dass es der Vorreiter unter den Zombie-Horrorkomödien ist. Es werden nicht nur einmal schwarzhumorige Parellelen zwischen Zombies und alten Menschen gezogen oder vor Allem auch zwischen Zombies und lethargisch in den Tag hineinlebenden Menschen. Natürlich muss man diesen britischen, trocken-schwarzen Humor abkönnen. Auch unsere Hauptfiguren werden konsequent als Antihelden-Helden dargestellt. Shaun ist ein Typ, der sich so durchschlägt wie du und ich und der in einer besonderen Situation über sich hinauswachsen muss. Und dass auf urkomische Art und Weise. Einer der für mich genialsten Clous des Films ist immer noch, dass er die Zombieapokalypse anfangs gar nicht bemerkt und auch das Ende des Films, das eine weitere Parallele zum zombiehaften Dasein mancher Menschen ist. Perfekter Auftakt für eine Reihe, die sich auch selber auf die Schippe nimmt. Man denke nur an die Sprünge über die Zäune, um den Zombies zu entgehen, die Shaun und den anderen nicht so recht gelingen wollen, wohingegen Peggs Charakter in Hot Fuzz das schon eher bewältigt. Ich sehe auch eine Parallele zu manchen Szenen, die in anderen Filmen weitaus weniger charmant oder kreativ aufgegriffen werden wie die „Zombie-Walk“-Imitation in Warm Bodies. Ein bischen Punktabzug gibt’s von mir wegen den teilweise etwas zu einfach und schlicht geratenen Effekten, aber Shaun of the Dead bleibt ein Feuerwerk von einer Persiflage. Oder in anderen Worten: „Eine romantische Komödie … mit Zombies.“ 🙂
Jeden Monat stelle ich einen Film vor, den ich für einen fantastischen Film halte – losgelöst von Mainstream, Genre, Entstehungsjahr oder -land. Einfach nur: fantastisch. 😆
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