Die „guten Gründe“ sind Filme und Serien, auf die man sich im neuen Jahr freuen darf und die Artikel dazu gibt es hier im Blog schon seit vier Jahren. Das kommt mir gerade sehr lange vor 🙂 Aber Traditionen soll man pflegen. 😉 Diesmal sogar noch im alten Jahr. Ansonsten war mein Artikel immer erst im Januar dran. Aber es gibt soviele Filme und Serien, aufgrund derer ich enthusiastisch auf das neue Jahr warte, dass ich die Liste nicht bis Januar für mich behalten kann. Was sich allerdings bemerkbar macht, ist, dass es mehr Indie-Filme auf meine Liste der Must-Sees geschafft haben. 2017 haben mich die einen oder anderen Blockbuster eher enttäuscht oder waren zumindest nicht so „lebensverändernd“, dass ich deswegen durchdrehe. Aber das hat der Blockbuster-Begriff wohl heutzutage an sich. Neben Filmen und Serien, ist diesmal auch eine Literatur-Neuerscheinung dabei, die ich mir dick im Kalender eingetragen habe.
- Der neue Murakami: Die Ermordung des Commendatore (ab 22. Januar)
Im Frühjahr 2017 hat Ursula Gräfe, die hier zu lande wohl bekannteste Übersetzerin aus dem Japanischen und von zahlreichen Murakami-Büchern, es auf der Nippon Connection schon verraten: sie war gerade an einem neuen Murakami dran. Nun erscheint dieser 2018 in zwei Teilen – im Januar und im April und ich bin gespannt auch mal bei einem Murakami mehr oder weniger live dabei zu sein und ihn nicht erst Jahre später zu lesen, wenn alle um mich herum (in der Blogosphäre) die Bücher schon kennen.
- The Disaster Artist (ab 1. Februar)
Der Film handelt von den zwei Freunden Greg Sestero und Tommy Wiseau, die die Filmszene unsicher machen und hat im Vorfeld schon für einiges an Aufsehen gesorgt. Auskenner wissen, wer die Beiden sind … sie haben das trash fest ‚The Room‘ zu verantworten. Einen Film, den man kennt, weil er so schlecht ist. Es ist mal wieder ein James-Franco-Film, in dem auch Seth Rogen mitmischt. Das kann viele Gesichter haben, wie wir inzwischen merken durften. Hier spielen die Brüder James und Dave Franco das infernalische Duo. Vermutlich sollte man ‚The Room‘ vorher mal schauen. Uiuiui, ich weiß noch nicht, ob ich das möchte.
- Altered Carbon (ab 02. Februar)
Die Netflix-Serie widmet sich in allerbester Sci-Fi-Manier eines Unsterblichkeitsprogramms und den Abgründen einer Welt in der scheinbar alles möglich ist. Der Trailer war schon sehr stylish und vielversprechend, sowohl der als auch die Handlung erinnern aber sehr an ‚Blade Runner‘, ‚Ghost in the Shell‚ und die Box-Office-Bomb ‚Selfless‘. Schauen wir mal, ob die Serie dem Genre noch etwas Neues hinzufügen kann.
- The Shape of Water (ab 15. Februar)
Der neue Guillermo del Toro-Film hat eine märchenhaft klingende Handlung. Eine Forschungsstation in der Kulisse der 60er Jahre, eine unbekannte humanoide Meereskreatur und eine stumme Sally Hawkins verlieben sich, seufz – das klingt ziemlich schön und beautifully weird. Natürlich spielt Michael Shannon einen Bösewicht und der Trailer verrät viel zu viel. Also lieber auf die Prämisse hören und den Film (hoffentlich) mehr genießen als ‚Crimson Peak‘.
- Auslöschung (ab 22. Februar)
Alex Garland verfilmte Jeff VanderMeers Roman, in dem es um Wissenschaftler geht, die auf eine Expedition gehen, die einige Überraschungen für sie bereit hält. Nach den großartigen Screenplays (u.a. ‚Alles was wir geben mussten‘) die er bisher beigesteuert hat, bin ich sehr sehr neugierig (okay und auch aufgrund von ‚Ex Machina‚).
- Call me by your Name (ab 1. März)
Newcomer Timothée Chalamet spielt einen 17-Jährigen, der im Sommerurlaub in den 1980er Jahren in Italien einen Assistenten seines Vaters kennenlernt, gespielt von Armie Hammer, der nicht ganz unschuldig daran sein wird, dass der Teenager seine Sexualität hinterfragt und ergründet. Der viel gefeierte und auch kontroverse Film hat schon im Trailer eine bittersüß-knisternde Ausstrahlung, der ich mich nicht entziehen kann. Vielleicht liegt’s auch an Armie Hammer. Wer weiß. Geredet wird allerdings ausreichend über den Film, sodass meine Neugier angeheizt ist.
„Call Me By Your Name (2017) – Official Trailer“, via SonyPicturesClassics (Youtube)
- I, Tonya (ab 1. März)
Margot Robbie mimt in diesem Biopic Tonya Harding, den einstigen amerikanischen Eiskunstlauf-Star. Der Film ist aber keiner über Eiskunstlauf-Romantik allein, sondern die damit verbundenen Ansprüche, das vermeintliche Rockstar-Leben und vor Allem widmet es sich der Skandale Hardings. Wunderbar dreck-fressig von Margot Robbie schon alleine im Trailer vermittelt.
- Thoroughbreds (ab 9. März – USA)
Die Namen Olivia Cooke und Anya Taylor-Joy sollte man sich merken, die wird man noch öfter hören. Die beiden spielen in diesem Film Upper-Class-Mädchen, die sich der Probleme in ihrem Leben (vorrangig Personen) entledigen wollen. Erinnert an ‚American Psycho‘ – leider noch ohne deutschen Starttermin.
„Thoroughbreds Trailer #1 (2018) | Movieclips Trailers“, via Movieclips Trailers (Youtube)
- Eine Reihe betrüblicher Ereignisse (voraussichtlich erstes Quartal 2018)
Die erste Staffel der Netflix-Eigenproduktion hat mit seinem schwarzen Humor genau meinen Nerv getroffen – noch viel mehr als der Film, der vor ein paar Jahren erschien. Ich möchte unbedingt wissen wie es mit den Baudelaires weitergeht und scheinbar muss man nicht mehr allzu lang durchhalten.
- Good Omens (2018 mit Sicherheit, voraussichtlich April – UK)
‚Good Omens‘ ist die Verfilmung des gleichnamigen Fantasy-Romans von Terry Pratchett und Neil Gaiman. Zwar kenne ich die leider nicht, aber: was für ein Duo! Und der Cast! Jon Hamm, Michael Sheen und David Tennant treffen in dieser Geschichte als Engel und Dämonen aufeinander, die versuchen die Apocalypse zu verhindern. Das klingt nach einer explosiven Mischung.
- A Wrinkle in Time (ab 5. April)
Madeleine L’Engle muss schon in den 1970er Jahren gewusst haben wie man Fantasy Young Adult Reihen schreibt. ‚A Wrinkle in Time‘ scheint auf dem amerikanischen Markt sehr bekannt zu sein, mir sagte es nichts, aber der Trailer um drei Kinder, die auf eine Reise durch Raum und Zeit gehen, um ihren Vater zu finden, sah schon bunt und divers und großartig aus.
- Lady Bird (ab 19. April)
Greta Gerwig machte bisher v.A. auch als Schauspielerin in Indie-Filmen von sich Rede. Jetzt hat sie Regie geführt bei einem Film über das Aufwachsen mit Saoirse Ronan in der Rolle als titelgebende 17-Jährige Lady Bug, die ein bisschen anders über alles denkt als die Menschen um sie herum. Der Trailer vermittelt den Eindruck eines ans Herz gehenden Films über Rebellen und das Finden des richtigen Weges im Leben und hat mich gepackt, obwohl das Grundszenario wahrscheinlich etwas überbeansprucht im Film ist.
- The Avengers: Infinity War (ab 26. April)
Zur Zeit kriegen mich die Superheldenfilme nicht ins Kino. Aber nachdem ich mit den Avengers einige Film durchgestanden habe, die genau das hier langwierig vorbereitet haben, will ich auch wissen wie der Infinity War aussieht. Obwohl der Trailer v.A. wirkt wie der erste Avengers Film nur mit anderen Styles und Haarfarben und v.A. mehr Personen. Lassen wir uns überraschen.
- Ocean’s 8 (ab 21. Juni)
Dieses Jahr haben es die ‚Ghostbusters‘ vorgemacht und bekannte und beliebte Filmreihen mit Frauen in den Hauptrollen wiederbelebt. Und das sehr kontrovers. Die einen hassen es, die anderen lieben es. Ich muss gestehen, dass mir das Szenario hier besser gefällt als bei den ‚Ghostbusters‘.
- Battle Angel Alita (ab 19. Juli)
Mein Gefühl sagt mir, dass Robert Rodriguez den Manga-Klassiker sehr viel originalgetreuer verfilmt als man das 2017 bei ‚Ghost in the Shell‘ von Rupert Sanders bestaunen durfte. Vielleicht zu originalgetreu – die großen Manga-Augen des Androiden-Mädchens sind schon ein touch too much und für die meisten hart an der Grenze zum Uncanny Valley. Der Trailer erweckt aber jetzt schon den Eindruck, dass man hier die tiefgründigen Konflikte zur Abwechslung mal nicht ausspart.
„Alita: Battle Angel | Official Trailer [HD] | 20th Century FOX“, via 20th Century Fox (Youtube)
- Mirai of the Future (ab 20. Juli – Japan)
Es ist unwahrscheinlich, dass man den Film von Mamoru Hosoda (Ame und Yuki, Das Mädchen das durch die Zeit sprang, Summer Wars) schon 2018 im deutschen Kino bewundern darf. Aber Mamoru Hosoda ist bei mir Pflichtprogramm und ich hoffe einfach. Der Film verbindet diesmal überraschend die Motive vorheriger Filme des Regisseurs: Zeitreise und Familienbande.
- Babylon Berlin im Free-TV (voraussichtlich Ende Oktober oder Anfang November)
Die deutsche Serie über Berlin in den Roaring Twenties ließ ja einigermaßen auf sich warten. Als Koproduktion von Sky und ARD, war es bei dem Pay-TV-Anbieter bereits zu sehen. Auf ARD dann leider erst Ende 2018 – das ist eine bittere Pille und ich finde den Abstand und das Veröffentlichungsmodell ziemlich grotesk. Aber eine gute deutsche Serie aus der Feder Tom Tykwers u.a. macht mich neugierig genug, um das Warten hinzunehmen … jetzt aber los hier!
- The OA Season 2 (hoffentlich noch 2018!)
Seufz. The OA ist die mit Abstand gewagteste Serie, die ich 2017 gesehen habe und die, auf die ich 2018 am meisten warte. Mehr noch als auf jeden Film und jede andere Serie hier. Und leider wird in 2018 erstmal angefangen zu filmen. Aber wer weiß … vielleicht erfahren wir ja 2018 doch schon wie es mit ‚The OA‘ weitergeht.
(Mehr oder weniger) Honourable Mentions
Einige Filme haben es auch knapp nicht auf die Liste geschafft. Reader Player One beispielsweise, die Verfilmung des sehr bekannten Sci-Fi-Buches. Ich hadere noch mit mir, ob ich lieber zuerst das Buch lese, allerdings ist der Trailer schon draußen. Das wird knapp. Schon 2017 habe ich mich auf Bohemian Rapsody, das Biopic über Freddie Mercury mit Rami Malek, gefreut – es kam aber leider nicht. Und da neulich der Regisseur nicht mehr am Set aufgetaucht ist, geht es da auch eher stockend weiter. Schade. Ansonsten würde ich mich noch über eine zweite Staffel Jessica Jones freuen, von der ich mal annehme, das die in 2018 bestimmt kommt. Eine konkrete Ankündigung oder ein Startdatum gibt es auch hier noch nicht. An der Horror-Front empfand ich den Trailer zu A Quiet Place sehr vielversprechend. Wobei der Film Winchester mit dem real existierenden Haus und seiner fast unmöglichen Architektur schon eine unschlagbare Kulisse hat.
Natürlich ist 2018 auch wieder reich an Blockbustern, Superheldenfilmen und Fortsetzungen von Reihen. So wird unsinnigerweise Pacific Rim fortgesetzt. Da das für mich in einer Liga wie die Transformers mitschwimmt, kann ich auch da nicht jubeln. Da kann der Film zehnmal Pacific Rim: Uprising heißen. Jurassic World: Fallen Kingdom setzt auch das Dino-Franchise fort und lockt mich nicht wirklich. Ich finde aber auch, dass solche Dauer-Franchises eine Plage sind. Da das Harry Potter Franchise auch mehr und mehr ausgebeutet wird, machen mich die neuen Filme nicht wirklich glücklich. Obwohl Fantastic Beasts: The Crimes of Grindelwald mehr Reiz für mich hat als die Fantastischen Tierwesen. Auch Star Wars bekommt wieder einen Ableger und es wird unter Garantie nicht der letzte sein … Solo: A Star Wars Story. Marry Poppins kommt auch wieder – obwohl der Trailer erstaunlich lange auf sich warten lässt.
Die Superhelden sind auch 2018 wieder zahlreich vertreten. Aquaman seitens DC und Black Panther seitens Marvel geben sich die Ehre. Mit Deadpool wird es ein Wiedersehen geben, der genaue Titel steht interessanterweise noch nicht fest. Am gespanntesten bin ich doch aber auf Venom mit Tom Hardy in der Hauptrolle. Unter den Blockbustern in 2018 spielt mit Sicherheit der Agentenfilm Red Sparrow mit Jennifer Lawrence ganz vorn mit. Sicherlich wird auch Tomb Raider mit Alicia Vikander einige ins Kino ziehen (mich eher nicht). Über den Barbie-Film schweige ich mal an der Stelle. Man munkelt, dass 2018 The Girl in the Spiders Web kommt und die amerikanischen Remakes der Millennium-Trilogie fortsetzt – schauen wir mal. Recasts machen Reihen nicht unbedingt besser.
Natürlich ist meine Liste nicht eure Liste. Was steht denn bei euch ganz oben auf der Must-See-Liste 2018? Habe ich irgendetwas episches hier vergessen? 🙂 Und was kann euch 2018 gut und gerne gestohlen bleiben? Ziemlich schade finde ich, dass wir 2018 wohl nicht mit der finalen ‚Game of Thrones‘ Staffel rechnen dürfen … seufz.
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