Blogophilie Januar 2021

Heute in der Blogophilie: Speculative Fiction, Haiku, Darth Vader, künstliche Befruchtung und Saruman … wann wird das alles schon mal in einem Satz genannt? 🙂 Auch wenn Lockdown und Wintereinbruch so ihre Spuren hinterlassen, weiß ich, dass ich mich für Eskapismus, schlauer werden und großartige Beiträge auf die Blogosphäre verlassen kann. Bitte weiter machen. For non-german-readers: ‚Blogophilie‘ is a collection of blogposts I really liked and would like to share with others. So if you’re featured here, then it’s because you’ve done something great.

Filme, Serien, Lite­ra­tur, Manga, Anime und andere Sachen die Spaß machen

Art of Adaptation: Saruman der Weiße Andreas aka Hemator hat uns im Januar mit nach Mittelerde genommen. Und dort insbesondere die Figur Saruman betrachtet – im Buch, in der Animation und Peter Jacksons Filmen. Und wenn ihr so wie ich dachtet „Was gibt es wohl zu Saruman noch zu erzählen?“, dann werdet ihr bestimmt ähnlich überrascht. Über fiese Weihnachtsmänner und eine der modernsten Figuren. Ebenso ein sehr schöner und aufwendiger Beitrag von Andreas und auch über Tolkiens Werk – Art of Adaptation: Tolkiens Erzählstruktur und Dramaturgie.

Zwei vom gleichen Schlag? Macht es Sinn, Sci-Fi und Fantasy zusammenzufassen? Auf ihrem Blog Fiktion fetzt hinterfragt Karo, warum Fantasy und Science-Fiction als Genres so oft in einen Topf geworfen werden und ob es nicht einen besseren Oberbegriff gibt. (Gibt es und ich finde den sehr passend.)

#TEAMDICKENS LIEST „A TALE OF TWO CITIES“: ZWISCHENBERICHT Kathrin is back. Aber eigentlich war sie ja auch nie wirklich weg! 🙂 In ihrem Zwischen- und dem Schlussbericht vermittelt sie ein lebhaftes Bild der Leserunde und v.A. des Inhalts von Charles Dickens A Tale of Two Cities.

Cho Nam-Joo: Kim Jiyoung, Born 1982 (2016) Ganz schlimm am Haken hat mich Jana mit ihrem Beitrag zu dem koreanischen Roman, der in aller Munde war und ist. Von Kim Jiyoung, die auszog aufzuhören so zu sein wie andere sie gern hätten, wenn sie alle eh so behandeln wie sie nicht ist.

Passing – Nella Larsen Bingereaderin Sabine hat auf ihrem Blog das Buch von Nella Larsen besprochen, dass sich aus zweierlei Sichtweisen mit dem Begriff des Passing auseinandersetzt. In diesem Fall ist es eine schwarze Frau, die wegen ihrer eher helleren Hautfarbe als weiße „durchgeht“ und es auch genau darauf anlegt. Und damit glücklich oder eher unglücklich wird?

Wenn der Schläfer erwacht – H.G. Wells Daniela schrieb über H.G. Wells Roman, der in der Schilderung einer fortschrittlichen Welt unserer aktuellen scheinbar so nahe kommt und damit seiner Zeit so voraus ist, dass mir prompt The Machine Stops in den Sinn kam.

Vorfreuden für Leseratten – Frühjahr 2021 Auf Elementares Lesen gibt es wie jedes Jahr (zumindest seitdem ich mitlese 🙂 ) einen großartigen Beitrag von Petra mit Übersichten der Sachbücher, die 2021 erscheinen.

„Bridgerton“ und Zombies Der Zombie über den Aurelia hier schreibt ist die nicht tot zu kriegende Debatte über historische Korrektheit, derer sich zwangläufig jeder Stoff ausliefert. Bridgerton pfeift drauf, kann sich aber damit leider trotzdem nicht ganz den Zombies entziehen. Auch Katlin schreibt in “ISABELLA” UND “BRIDGERTON”: ES GEHT NICHT UM HISTORISCHE AUTHENTIZITÄT über das falsche Maß der historischen Korrektheit, Erasure und was unser stetes Problem damit ist. Dass sie uns zum Beispiel vorenthalten wird … wusstet ihr, dass Alexandre Dumas schwarz war?

Polarexpedition – Teil 1 Reisen ist ja gerade nicht so. Aber wer gerne würde und sich gern in der momentanen Winterstrimmung baden möchte, wird bestimmt mit Sabines Beitrag über literarische Polarexpeditionen Freude haben. 😉

Meine Top 5 asiatische Literatur 2020 Tina hat mich ganz schwer mit ihrer Liste angefixt 🙂

Clover: Collector’s Edition [Manga Review] Jüngst sah ich auf Otaku USA Magazine die Neuauflage von CLAMPs wunderbarem Manga Clover und habe mir gewünscht, dass es auch in Deutschland nochmal neu aufgelegt wird.

Real Life

Unbequeme Wahrheiten: Was Fernseh-Hass mit Klassismus zu tun hat Ich gestehe: ich bin ein Fernsehkind. Und wer auch nur ein bisschen hier mitliest, weiß: ich bin es manchmal immer noch. Klar verdrängt Streaming auch bei mir das meiste davon, aber ähnlich wie im Beitrag von Fabienne Sand beschrieben, erlaubte mit das Fernsehen in der Kindheit einen Eskapismus, den ich nicht gern von anderen naserümpfend diskriminiert sehe. Gefunden auf This is Jane Wayne.

Spaß-Haikus: Die Top 100 des Jahres 2020 steht zur Auswahl tabibito stellte uns eine kleine, aber feine Auswahl von im Zuge eines Wettbewerbs zur Abstimmung stehenden Haikus zusammen. Und die adressieren u.a. Home Office und Hürden im Jahr 2020 auf heitere Art. Gut geeignet für Japanischlerner.

The Top Archive of Our Own Ships Say a Lot About Fandom Reden wir über Fankultur. Ja, auch ich bin Fan. Von vielem. Und ich lese auch mal eine FanFiction, wenn ich mit diversen Entwicklungen nicht zufrieden bin. Wer aber dachte, dass Fankultur offener ist als die Medienbranche, wird in der Analyse von The Mary Sue feststellen, dass auch Fandoms nicht überbordend inklusiv sind. Jetzt stellt sich mir aber die Frage: liegt das einzig am Fandom? Wie misst man Popularität und liegt es nicht doch daran, dass sich Medien nur langsam für Repräsentation aller Ethnien, Lebensweisen, etc. öffnen?

Große kleine Sprache: Jiddisch Auf Tralalit schreibt Susanne Klingenstein über die jiddische Sprache und wie man sie erlernt, welche Ressourcen man dazu heranziehen kann und welche Bücher unbedingt lesenswert sind. Eine der für mich großen Überraschungen des spannenden Beitrages war wie wenig das Internet und wieviel Gespräche mit Menschen beim Lernprozess unabdingbar waren – nicht nur, weil digitale Ressourcen fehl(t)en

A Mirror Selfie from Japan circa 1920 Ich weiß nicht, warum ich es so faszinierend finde. Weil das Bild an die hundert Jahre alt ist!? Weil ich noch nie ein Spiegel-Selfie aus einer anderen Epoche gesehen habe? Irgendwie berührt mich das Bild sehr. Via TwistedSifter.

Ich war in der Psychiatrie und es war die beste Zeit meines Lebens Ist es immer noch ein Tabu über psychische Leiden zu sprechen? Für Schlecky Silberstein war es jedenfalls so. Und rät in einem sehr offenen Beitrag jedem dazu den Weg in Therapie und Klinik nicht zu scheuen.

Youtuberin Jessica Kellgren-Fozard und ihre Frau Claudia bekommen ein Kind! Ihr sehr persönliches und lange geplantes Video zeigt das fast ein Jahr andauernde Bangen um den Erfolg der künstlichen Befruchtung. Höhen und Tiefen, Rückschläge und … der Erfolg. 🙂 ❤


„I have a secret… [CC]“, via Jessica Kellgren-Fozard (Youtube)

Lus­ti­ges, Kurio­ses, Fantastisches

1/10,000th Scale World Kommt euch die Welt im Lockdown inzwischen auch so klein vor? Hmmmm. Es geht immer noch kleiner. Dachte vielleicht auch Randall Munroe und postete auf XKCD seine Interpretation dessen. Gibt’s auch noch kleiner.

Du brauchst ein neues Hobby im Lockdown? Am besten eins, dass sich im heimischen Garten oder so abspielt? Jocelyn Anderson Photography schlägt Handfütterung von Wildvögeln vor. Probier mal. Vielleicht gibt das auch so magische Momente. Gefunden auf Twisted Sifter.


„Hand-feeding Birds in Slow Mo – Red-bellied Woodpecker“, via Jocelyn Anderson Photography (Youtube)

Irgendwo auf Twitter gefunden … so herrlich absurd! 🙂

What Darth Vader Sounded Like On Set Before James Earl Jones’ Voice Over Jepp! Habe ich vorher tatsächlich nie darüber nachgedacht. Aber es gab ein Voice-Over für Darth Vader. Und wie klang es am Set? TwistedSifter hat’s uns gegeben.

Wurde auf euch auch schon mal herabgeblickt, weil ihr ein „Fernsehkind“ seid? Lest ihr FanFiction? Wie definiert ihr Fan-Kultur? Seid ihr Fans? Was habt ihr im Januar gelesen, dass euch nachhaltig beeinflusst hat oder in Erinnerung geblieben ist? Wenn ihr euren Alltag im Lockdown oder beeinflusst durch den Lockdown in einem Haiku beschreiben würdet, wie wäre der?

8 Antworten

  1. Danke für die Verlinkung – wie immer so viel Spannendes zu entdecken. Liebe Grüße, Sabine 🙂

    1. Avatar von Miss Booleana
      Miss Booleana

      Bitte gerne! Das freut mich 🙂
      Ebenso liebe Grüße

      1. Danke für die Verlinkung und dass ich nach so langer Pause direkt wieder dabei in der bunten Sammlung auftreten kann 🙂

        Clover werde ich in den nächsten Wochen auch lesen – ich finde, der ComicMärz von Nico ist der perfekte Anlass, um den Fokus auf die Reihe zu richten (und zu hoffen, dass sich ein Verlag der Neuauflage annimmt so wie bei anderen Clamp-Titeln).

  2. Danke für die Doppel-Erwähnung – ja, der Januar war recht Mittelerde-lastig. Es werden aber definitiv nicht die letzten Tolkien-Art-of-Adaptation-Artikel 😉
    Vaders ursprüngliche Stimme ist schon sehr amüsant. Soweit ich weiß, teilten sie David Prowse zwar mit, dass Vader nachsynchronisiert werden würde (schon allein wegen Störgeräuschen, der schweren Verständlichkeit mit der Maske etc.), aber nicht, dass jemand anderes ihn nachsynchronisieren würde. Als er dann erfahren hat, dass James Earl Jones Vader spricht, war er nachvollziehbarerweise etwas verstimmt.

    1. Avatar von Miss Booleana
      Miss Booleana

      Das würde mich auch wundern, wenn das die letzten gewesen wären! 😉 Im Ernst, ich stecke ja nicht übermäßig tief in der HdR- und Tolkien-Sache drin. Ich mag die Filme sehr, ich habe die Bücher gelesen, aber ich lerne immer viel Neues in deinem Blog.

      Ja das kann ich mir denken, dass er das nicht so toll fand … Zumal man ihn ja auch nicht sieht (über weite Strecken jedenfalls). Da kann er eben schnell ausgeblendet werden …

  3. Avatar von voidpointer
    voidpointer

    Da kommt in der Tat vieles zusammen. Danke für die interessante Zusammenstellung. 🙂

    Wenn jemand auf einen abwertend herab blickt, stellt sich die Frage zu wessen wohl er das tut.
    Andere abschätzig zu behandeln, ist oft kein gutes Mittel diese zu erheben und zu verbessern. Eine gewisse Kultiviertheit ist der eigenen Lage doch oft sehr zuträglich
    und es ist sicherlich klug vorsichtig in seinem Medienkonsum zu sein, da alles doch irgendwo seine Spuren hinterlässt….

    Ich habe den Herrn der Ringe vor knapp 20 Jahren gelesen und kannte von Jacksons Verfilmung nur den ersten Teil.
    Ich habe neulich erst die komplette Triologie mit großer Begeisterung gesehen und würde sie inzwischen als grandioses Meisterwerk bezeichnen.
    Vielleicht liegt das auch daran, dass ich mich kaum mehr an das Buch erinnern kann und daher das eine nicht am anderen messen muss.
    Für sich gesehen kann die Verfilmung aber unfassbar viel und trägt viele Schätze der Bücher in sich. Sie berstet geradezu vor Eindrücken, Metaphern und Details und der eine Ring scheint fast allumschließend zu sein.
    Gandalf und Saruman der Weiße sind sicherlich entscheidende Figuren im Herrn der Ringe.
    Weißes Licht enthält bekanntlich alle Farben/Wellenlängen und Übergänge können es wie ein Prisma in seine Bestandteile aufspalten.
    Umso treffender wird finde ich aus Saruman dem Weißen Saruman der Bunte.

    1. Avatar von Miss Booleana
      Miss Booleana

      Das tut derjenige, der herabblickt, wahrscheinlich nur wegen des eigenen Egos!? Ich befürchte niemand ist vollkommen frei von Hochmut und dass es wie so oft im Leben eine Frage der Selbst- und Fremdwahrnehmung ist und wieviel Hochmut man zulässt … . Letzten Endes: über Geschmack lässt sich nicht streiten.

      Da kann ich dir nur zustimmen, dass die Trilogie ein Meisterwerk ist. Ich kann mich leider auch nur noch wenig an das Buch erinnern, aber weiß noch, dass ich die Filme gelungener fand, weil sie die Sachverhalte verknappter darstellen – wohl der Grund, aus dem die Fans der Literaturvorlage am ehesten gegen die Filme sind…

      1. Avatar von voidpointer
        voidpointer

        Ich würde sagen jede Kritik hat entweder das Ziel der Verbesserung (konstruktiv) oder der Verschlechterung (destruktiv).
        Oh je, der Hochmut … Zumindest habe ich noch keinen erlebt der hochmütig und niederträchtig zu gleich war. 😉

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