angelesen: „#DRCL“ Bd. 2, „Dorohedoro“ Bd. 1 & „xxxHOLiC – new edition“ Bd. 1

Ist das heute, die Ausgabe der Extreme? 🤔 Denn was ich heute dabei habe ist entweder überbordend schön, extrem brutal oder sehr mysteriös. Auch wenn es sich heute nicht nur um Besprechungen von ersten Bänden handelt, sind keine Spoiler zu erwarten.

„#DRCL – Midnight Children“ Bd. 2, Shin’ichi Sakamoto, Hayabusa

Vom ersten Band des Manga war ich restlos begeistert und ich bin es immer noch. Aber ich merke auch, warum ich Manga- und Comic-Reihen lieber hintereinander weglese. Ich kann mich schon an einiges nicht mehr erinnern oder nicht so gut nachvollziehen wie wir von Band 1 hierhergekommen sind. Warum taucht Van Helsing hier plötzlich auf? Wer hat den gerufen? Wenn er als neuer Lehrer an der Schule auftaucht (wie es auf einer Seite angedeutet wird), ist das ja ein schöner Zufall, dass er so viel über Vampire weiß. 😉 Bevor Band 3 erscheint, lese ich wahrscheinlich alles nochmal…

Zur eigentlichen Handlung. Für unsere Freunde ist nun inzwischen eindeutig, dass Luke von etwas besessen ist. Wir erfahren rückblickend wie sich die Beziehung Lukes/Lucys zu Arthur und zu Quincey entwickelte. Es hat etwas betörendes und durch das Setting der einengenden Mauern des Jungeninternats auch die Aura von etwas verbotenem. Mina sieht sich durch Van Helsing gesehen – wird aber auch von etwas anderem bemerkt. Sakamoto lässt „Dracula“ weiter als Schattengestalt erscheinen. Er kommt unseren Helden und Heldinnen näher, aber wird noch nicht deutlich abgebildet. Was für ein Teaser! Die schaurigen Momente, das Spiel mit Schatten, der ominöse immer größer werdende Fleck an der Tapete – wow! Ich mag es sehr, auch wenn man nicht behaupten kann, dass die Handlung in dem Band weit voranschreitet.

Inzwischen wünsche ich mir aber doch ein wenig, das etwas dem hemmungslos romantischen Artwork entgegengesetzt wird. Selbst wenn es schaurig wird, ist alles noch so unfassbar schön.

„Dorohedoro“ Bd. 1, Q Hayashida, Manga Cult

Vor einigen Jahren sah ich den Anime auf Netflix und war restlos begeistert von Dorohedoro, weil es Gore, Action, Horror und Fantasy auf eine Weise mixt, die ich so noch nirgends gesehen habe. Allerdings dauerte es eine Weile bis eine zweite Staffel angekündigt wurde. Da mir das Warten zu lang wurde, hatte ich doch Lust in den Manga zu schauen. Top Erkenntnisse: der Anime ist bis auf das Fehlen mancher kleinerer Episoden und eine leicht andere zeitliche Abfolge fast identisch. Der Manga ist aber nicht nur einen Blick wert, wenn man vor Erscheinen der zweiten Anime-Staffel wissen will wie es weitergeht. Denn die Detailverliebtheit von Mangazeichnerin Q Hayashida ist krass – aus Mangel an besserer Wortwahl. Und v.A. entgeht einem sonst der mixed media Aspekt, denn manche Seiten sind illustriert, vielleicht sogar gemalt und mit anderen Materialien ausgestattet, von den Texturen her zu urteilen.

Die Handlung zusammengefasst in wenigen Worten: wir blicken durch die Buchdeckel auf eine Welt in der eine Zweiklassengesellschaft existiert. Die Welt der Zauberer und die, in der Menschen leben und die nur „das Loch“ genannt wird. Die Zauberer verwenden freimütig ihre Fähigkeiten, um in „das Loch“ zu reisen und ihre Fähigkeiten an den Menschen auszuprobieren, zu üben oder einfach nur abartigen Gelüsten nachzugehen. Klingt mies? Ist es. Unsere Protagonisten sind die Köchin Nikaido und ihr Freund Caiman. Der hat einen Echsenkopf und sein Gedächtnis verloren. Gängige Vermutung ist, dass er verzaubert wurde und mit der Hilfe von Nikaido versucht er denjenigen zu finden, der ihm das angetan hat und den Zauberspruch rückgängig zu machen. Die Methoden? Schonungslos. Aber den Zauberern bleibt nicht verborgen, dass jemand im „Loch“ jagt auf Ihresgleichen macht und sie setzen Auftragskiller auf Caiman und Nikaido aus.

Ich bewundere es schon, dass Q Hayashida entgegen des scheinbaren Branchen-Usus als Frau einen Seinen-Action-Manga zeichnet. Das trifft man nicht häufig. Der schroffe Humor, die brutalen Kämpfe und die schrägen Ideen machen Dorohedoro zu einem Alleinstellungsmerkmal selbst im Seinen-Genre. Ein schöner Gegensatz ist die Freundschaft Nikaidos und Caimans, der Comic Relief und die Versessenheit Caimans auf Gyoza (kann ich verstehen).

„xxxHOLiC – new edition“ Bd. 1, CLAMP, Egmont Manga

Einerseits habe ich noch meine „alten“ Bände von xxxHolic im Regal stehen. Andererseits habe ich bei RG Veda gelernt, dass man (vielleicht) zugreifen muss, wenn man auch nur einigermaßen Gefallen an dem Gedanken findet eine Sonder- oder Schmuckausgabe haben zu wollen. Tatsächlich hat Egmont Manga die Reihe von CLAMP schon mal von 2004 bis 2011 veröffentlicht aber wie wir gemerkt haben geht seit Längerem eine Neuveröffentlichungswelle durch den Markt. Was besonders praktisch für Verlage ist, wenn sie ihre Lizenzen a) behalten oder b) nochmal gut nutzen wollen (Spekulation). Ein bisschen unterscheiden muss man schon. So ist die „new edition“ keine Schmuckausgabe in dem Sinne, sondern eben das was der Name verspricht: eine Neuauflage. Mehrere Bände werden in einer dickeren zusammengefasst. Außerdem haben sie eine neue Covergestaltung bekommen, die farbenfroher als die alte ausfällt.

Aber zum Inhalt. xxxHolic handelt von dem Schüler Watanuki, der Geister sehen kann. Geister wiederum fühlen sich magisch von ihm angezogen, wollen von ihm wahrgenommen werden, belästigen ihn förmlich. Als er aber bei einem seiner Fluchtversuche vor den Geistern auf dem Anwesen von Yuko Ichihara landet, sind sie verschwunden. Yuko stellt sich ihm als „Unternehmerin“ vor, die Wünsche für eine angemessene Gegenleistung gewährt. Von ihm will sie, dass er für sie arbeitet. Das beläuft sich hauptsächlich auf putzen und kochen. Watanukis kurze Zündschnur und Yukos laszive, entspannte und mysteriöse Art sind schon alleine das Versprechen auf Comic Relief. Aber Yuko zeigt Watanuki auch eine Welt, wie er sie bisher nicht wahrgenommen hat. Eine von Vorhersehung und von unsichtbaren Dingen, die Menschen umgeben.

xxxHolic lässt sich am ehesten als Fantasy- oder Mystery-Manga mit einer Menge Comic Relief beschreiben. Die Cases of the Week sind meist emotional, ein wenig schaurig und mit Vorausdeutungen aufgeladen. Im ersten Band der New Edition stolpert beispielsweise auch eine potentielle Kundin in Yukos Laden, die ihren kleinen Finger nicht mehr bewegen kann. Das hat überraschenderweise keine physischen Gründe und Yuko kann nur ein wenig Hilfe leisten – die hoffentlich nicht zu spät kommt, bevor schlimmeres passiert.

Watanukis eigene Geschichte und die Yukos scheint einen doppelten Boden zu haben. In der Tat ist eine Warnung angebracht. Man kann xxxHolic für diese Cases of the Week lesen und lieben. Aber das volle Ausmaß der Geschichte Yukos und Watanukis offenbart sich nur, wenn man auch einen anderen Manga CLAMPs liest: Tsubasa Reservoir Chronicle. Willkommen im CLAMP Multiverse. Aber wie gesagt kommt man auch ohne klar. Tatsächlich ist xxxHolic einer meiner Lieblingsmanga von CLAMP, aber nun nachdem ich alles bereits einmal gelesen habe, wird mir auch klar, dass es etwas schade ist, dass ich an Tsubasa Reservoir Chronicles nie dran geblieben bin. Übrigens hatte ich meine „alten“ xxxHolic Ausgaben deswegen neulich mal wieder in der Hand und ja, die Seiten sind doch ganz schön vergilbt nach all den Jahren. Natürlich sahen die mit dem schwarzen Einband aber etwas einheitlicher im Regal aus als die zweifarbige Version der new edition.

Greift ihr zu Neuausgaben von Manga oder Comics, die ihr schon gelesen habt? Und lest ihr Reihen auch lieber hintereinander weg oder tut die Vorfreude etwas für euch, wenn ihr immer x Monate auf den nächsten Band wartet? Wie man vielleicht rausgehört hat, werde ich wahrscheinlich alle Reihen weiterlesen. Da ich xxxHolic schon kenne, schwanke ich da etwas. Bei dem Beitrag handelt es sich nicht um beauftragte Werbung.

In „angelesen“ sammle ich die Eindrücke von Buchreihen, die ich lese. D.h. insbesondere von Manga und Comics, die ich noch nicht abgeschlossen habe und deswegen nur als Teil eines Ganzen betrachten kann. Wer andere Literatur sucht und die Meinung zu abgeschlossenen Reihen, findet die in ausgelesen, einer weiteren Rubrik hier im Blog. 😉

2 Antworten

  1. […] viel Spaß haben mir dieses Jahr auch die Werkschauen gemacht. Und die Ausgaben von angelesen, in denen ich die Manga bespreche, die ich gerade lese. Zu den Schau-Projekten gehört auch der […]

  2. […] habe nicht in die Tat umgesetzt, was ich in der Besprechung von Band 2 schrieb und nicht nochmal Bände 1-2 gelesen, bevor ich mir den dritten gebe. Mein Gedächtnis war […]

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