



Eingrooven
… unter dem Motto stand der Februar. Wir haben uns denke ich als Eltern ganz gut eingelebt und in unser Leben zu Dritt mit „Schnubbi“ eingegroovt. Am Anfang hat es mich manchmal hart getroffen, wenn ich unseren Sohn nicht gut beruhigen konnte, wieder eine Windel ausgelaufen ist, etc. Aber ich denke, das ist dieser berühmte Baby-Blues. Auch körperlich ging es mir im Februar schon deutlich besser und es gab zahlreiche „erste Male“ mit und ohne Baby, die sich sobald bewältigt meistens anfühlen, als ob man die Welt erobert hätte. Mit Baby: den ersten Arztbesuch überstanden, das erste Mal Besuch bekommen, etc. Ohne: das erste Mal wieder ein langer Spaziergang, das erste Mal wieder Geräuchertes und Sushi essen, das erste Mal abends weg gewesen, das erste Mal wieder mehr als zehn Seiten am Stück gelesen. Schon verrückt wie solche kleinen Dingen dafür sorgen, dass man sich wieder ein bisschen wie man selbst fühlt. Gegen Ende der Schwangerschaft fiel mir manchmal ganz schön die Decke auf den Kopf.


Andererseits habe ich während des Baby Blues bzw. der depressiven Verstimmungen während des Wochenbetts auch gelernt „weniger zu wollen“. Das heißt mich nicht niedergeschlagen zu fühlen, wenn es außer der Betreuung mal „nur“ geklappt hat ein paar Nachrichten zu beantworten und zu duschen. Das ist halt auch manchmal genug. Apropos niedergeschlagen fühlen – das ist echt ein Thema. Ich werde ab jetzt sehr nett zu frisch gebackenen Eltern sein, wenn ich es nicht vorher schon war. 😥 Natürlich macht das kleine Wesen, dass die Endorphine sprudeln. Aber dazwischen gibt es auch sehr viele Selbstzweifel und Müdigkeit, die in Kombination nicht so toll sind.
Mutterschutz und Elternzeit sind nun geklärt und ich schaue auf eine komplett andere Lebenssituation als noch letztes Jahr um die Zeit. Vielleicht ist das jetzt auch in meinem Kopf angekommen, sodass ich mich nicht mehr komisch fühle, wenn ich nicht Bäume ausreiße, sondern meine Aufmerksamkeit eben Schnubbi widme. Wobei ich denke, dass es okay und notwendig ist auch ein bisschen was nebenher zu „wollen“. Und das was man wirklich schafft, wird jeden Tag mehr. Gleichzeitig entwickelt sich Schnubbi so schnell. Ich will hier keinen Mama-Kitsch auspacken (ok, vielleicht ein bisschen), aber es ist so krass, wenn Schnubbi das erste Mal lächelt – mein kleines Herz schmilzt. 😳 So geschehen im Februar. Davon abgesehen konnte ich auch mal wieder am Buchclub teilnehmen, wir haben einen großen Stapel Papierkrieg beendet (auch ein Grund stolz zu sein) und ich habe einige liebe Freunde wiedergesehen. All das hat ganz gut vom „Leben da draußen“ abgelenkt. Vielleicht auch besser so.
Weltgeschehen
Inzwischen ist der Drops gelutscht, das heißt die Bundestagswahl gelaufen. Aber bis dahin waren wir, die Medien, ach was ganz Deutschland im Ausnahmezustand. Jeden Tag ein anderes Fernsehduell, Wahlkampf-Analysen und hot takes in den Online- und Printmedien. Puuuh. Ich habe an manchen Tagen die Nachrichten ausgelassen und es nicht bereut. Nun sitzen wir da mit unseren Wahlergebnissen und ich persönlich bin extrem frustriert mit denen in Sachsen-Anhalt. Aber was tun außer selber immer wieder fleißig wählen!? So geschehen. Früher habe ich wegziehen kategorisch ausgeschlossen, aber inzwischen verfalle ich in ein nüchternes „schauen wir mal“. Man darf auf die Regierungsbildung gespannt sein.
Besonders krass finde ich wie sehr sich aus Übersee in den Wahlkampf eingemischt wurde. Oder generell in Belange Europas. Ich denke da nur an die Brandreden von JD Vance zur Münchner Sicherheitskonferenz – was für eine Show. Starker-Mann-Attitüde und mit zuviel Selbstbewusstsein und dann noch einmal scharf am Publikum vorbeigeschrammt. Auch der Februar: der Anschlag in München, die Berlinale fand statt, die Gender Pay Gab in Deutschland sinkt, es gab ein kurzes Widersehen mit dem Winter und einen Vorgeschmack auf den Frühling. Und den hätte ich jetzt auch gern. 🌷
Filme, Bücher, Serien, IT und alles andere was Spaß macht
Im letzten Beitrag schrieb ich noch, dass ich meine abendliche Lesestunde vermisse. Inzwischen habe ich die an vielen Tagen zurück, wenn auch nicht abends, sondern halt tagsüber, wenn Schnubbi schläft. Meistens ist es auch keine Stunde. 😅 Aber immerhin – der Stapel wird größer und lohnt sich wieder zu fotografieren. Zu Ende gelesen habe ich Butter, was nicht ganz das war, was ich erwartete, aber trotzdem interessant war. Außerdem habe ich Der betrunkene Berg von Heinrich Steinfest gelesen – eine Leihgabe eines Kumpels. Ich habe noch Redebedarf dazu und muss etwas darüber nachdenken wie ich das fand. Angefangen habe ich außerdem unser aktuelles Buchclub-Buch Joanna von Hans-Haiko Seifert.
Davon abgesehen gab es wie eigentlich immer eine kleine Manga-Infusion. Ich habe nur die abgelichtet, die mir gefallen haben. Da wäre einmal die Manga-Adaption von Wolfs Rain, was die meisten (wie ich bisher) vermutlich eher als Anime kennen. War doch einigermaßen anders. Sehr gut gefallen hat mir auch der Manga Insomniacs After School, den ich mit Sicherheit weiterlesen werde.


Auch Serien und Filme schauen klappt ein bisschen besser, aber selten mit einer Folge/einem Film am Stück. Bei den Serien hatte ich einen guten Monat. From Season 3 gefiel mir, auch Tokyo Vice Season 2 und die koreanische Serie Light Shop. Die gibt „Geistergeschichten“ einen schönen, anderen Twist. Deep Space Nine Season 5 endete so spannend, dass wir gleich weiterschauen mussten. Angefangen habe ich außerdem auch mit Succession Season 1. Wollte ich schon ewig mal sehen und habe die Staffel neulich günstig erstanden. Wow. Ich möchte mit niemandem von denen je an einem Tisch sitzen. Auch angefangen habe ich den Anime Frieren – das Ende der Reise, der ja letztes Jahr wahnsinnig viel gelobt wurde. Kann ich bisher nur so bestätigen. Man könnte es Iyashikei nennen. Startet übrigens im März auch auf Netflix.
Unter den Filmen, die ich im Februar geschaut habe, waren einige Dokus – manchmal hat meine Aufnahmefähigkeit nicht für etwas gereicht, wo ich interpretieren muss. Darüber hinaus habe ich ein paar Filme mit Sidney Poitier geschaut – jetzt wisst ihr, wer die Hauptrolle im nächsten Werkschau-Post spielt. Ansonsten war auch Zeit für Shyamalans Trap, der mir wirklich gut gefallen hat. May December gefiel mir auch sehr, aber die Pointe hätte etwas stärker ausfallen können. The Crow kann man seit Kurzem auf Netflix streamen – ich habe ja vieles an schlecht alternden Effekten vergessen. Aber insgesamt hat der Film immer noch viele stimmige Momente. Mein Streamingtipp für den norwegischen Film Sick of Myself kommt reichlich spät – er war nur noch wenige Tage im Stream verfügbar und wurde mein Lieblingsfilm im Februar. Allerdings ist er nicht gerade stimmungsaufhellend.
Und sonst so?
Ja wie man sieht gibt es den Blog noch, aber mit deutlich weniger Artikeln. Ich schätze das überrascht niemanden. 😉 Natürlich ist die Liste dessen, was ich schreiben will gefühlt unendlich lang und ich schaue die Serien schneller als ich sie bespreche. Schon alleine weil sie die Entspannung zwischen den Windeln und dem Trösten sind. Aber wenn ich den Modus im Blog so beibehalten kann, freue ich mich schon. Je nachdem mit wem ich rede, wird es sowieso schon für ein Wunder gehalten, dass ich noch blogge oder mal dazu komme zu lesen, haha.
Wie war euer Februar? Und wie habt ihr die Bundestagswahlergebnisse verkraftet? Hattet ihr nochmal einen Wintereinbruch oder seid ihr allgemein auch bereit für den Frühling? Ich hab es schon mal gefragt, aber werde es nicht müde: was ist eure Quelle für gute bzw. vielseitige Nachrichten?
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