Da habe ich mich noch so gefreut, dass im Winter viele interessante und anspruchsvolle Filme laufen. Habe aber nicht daran gedacht, dass die nicht zwingend in meiner mittelgroßen Stadt auch im Kino laufen müssen. Ich Scherzkeks. 🙂 Gut, also vorrangig Blockbuster schauen. Vielleicht war deswegen meine Euphorie über den neuen Thor-Film etwas gedämpft. Außerdem habe ich die dunkle Vermutung, dass ich etwas gesättigt von den Comicverfilmungen bin. Schock! Von dem Hungerspiele-Fieber habe ich mich allerdings sehr wohl anstecken lassen. Letzte Woche wars soweit!
Thor – The Dark Kingdom
Zwei Jahre sind vergangen, seitdem Thor (Chris Hemsworth) Jane Foster (Natalie Portman) zurück gelassen hat. Sie versucht die Arbeit und Thor mal hinter sich zu lassen, wird aber von ihrer (jetzt immerhin schon) Assistentin Darcy (Kat Dennings) darauf aufmerksam gemacht, dass in einer alten Fabrik physikalische Phänomene ähnlich Wurmlöchern beobachtet wurden. Jane kann es nicht lassen und sieht sich das ganze genauer an. So genau, dass sie in eins dieser Wurmlöcher gerät und in einer anderen Dimension ein seltsames Artefakt berührt, dass infolgedessen von ihrem Körper Besitz ergreift. Der Kontakt mit dem Äther genannten Artefakt, weckt die Überlebenden einer jahrtausende alten Rasse: die Dunkelelfen. Ihr Anführer Malekith (Christopher Eccleston) wollte einst den Äther nutzen, um das Zeitalter der Dunkelheit zurückzubringen. Jane wurde allerdings von Heimdall (Idris Elba) im Auftrag von Thor beobachtet und da sie kurz unauffindbar war, wird der Donnergott auf den Plan gerufen und sucht Jane auf. Im ersten Moment scheint es ihr gut zu gehen, aber der Äther zehrt an ihren Lebenskräften und Thor beschließt sie mit nach Asgard zu nehmen. Damit bringt er die Bedrohung mit nach Hause: die Bedrohung durch den Äther und die Dunkelelfen die ihn zurück haben wollen. Ein gewagter Schritt, der Asgard bald in Gefahr bringen wird und Thor zwingt um die Hilfe seines Bruders Loki (Tom Hiddleston) zu bitten.
Vor dem ersten Thor-Film kannte ich die Comicfigur zwar vom Namen her und von Bildern, hatte aber nie einen Comic gelesen. Der erste Film hat mir allerdings ausgesprochen gut gefallen. Die Witze haben gezündet und es war zu ulkig Thor in einer Welt zu beobachten in der er keinen Götterstatus hat. Die Action war sehr gut und die Lehre, die der Film vermitteln wollte hat gesessen (Stichwort Hochmut kommt vor dem Fall). Dazu dann diese genialen Anspielungen an andere Comics wie Hulk oder Iron Man. Ähnliches habe ich mir vom zweiten Teil erwartet und wurde etwas enttäuscht. Am meisten kann ich hierbei nur den Storyaufbau kritisieren. Es ist immer schwierig, wenn man einen Bösewicht mit ein paar Sätzen zu Anfang vorstellt. Kann klappen, muss aber nicht. Warum wollen die Dunkelelfen ein Zeitalter der Dunkelheit zurück? Ich weiß ich bin ein Spielverderber, aber das ist mir zu wenig Hintergrund. (Man beachte an dieser Stelle auch den für mich schwer verständlichen Wechsel des Originaltitels Thor – The Dark World zu Thor – The Dark Kingdom … explanation, anyone?) Die Aufmachung der Dunkelelfen hat mir gut gefallen und ich möchte fast sagen, dass die immergleichen Masken durchaus ein wenig schaurig wirkten. Auch wenn Christopher Eccleston vor lauter Maskerade kaum seine gewohnte Leistung zeigen konnte. Die Kohärenz der Story leidet auch an anderer Stelle. Liebe Jane, ich hätte mich mit Thors Erklärung, warum er sich 2 Jahre nicht blicken ließ nicht zufrieden gegeben. (Nennt mich ruhig nachtragend.) Daher komme ich zu dem Schluss, dass die durchkonstruierte Story für mich etwas zu lasch war und mir wie vom Blockbuster-Reißbrett vorkam – immer im Hinterkopf den Gedanken, dass man einige Ereignisse anderer Filme (Thor I, Avengers) auch mal aufgreifen muss. Aber nur mal kurz versteht sich. Was es für mich rausgerissen hat, sind die netten Effekte, das Rätselraten um Lokis Intentionen, der Bruderkonflikt und der Humor. Da glänzt der Film für mich in etwa so wie sein Vorgänger. 😉
(6/10)
Die Tribute von Panem – Catching Fire
Nach den dramatischen Ereignissen der 74. Hungerspiele kehren Katniss (Jennifer Lawrence) und Peeta (Josh Hutcherson) nach Hause zurück und leben im Siegerdorf. Netten Häuschen die sie nur schwer ihr zuhause nennen können, weil sie auf Tournee gehen und andere Distrikte besuchen. Bis dahin sind beide sich eher aus dem Weg gegangen. Katniss kommt gegenüber Gale (Liam Hemsworth) in Erklärungsnot und bald schon auch gegenüber Präsident Snow (Donald Sutherland). Der war von Katniss‘ Schachzug am Ende der Hungerspiele wenig erfreut und läßt sich nicht gerne an der Nase herumführen. Er will, dass Katniss auf keinen Fall zur Symbolfigur einer Revolution wird und schön brav ihre selbst geschaffene Rolle weiterspielt. So ist sie angehalten zusammen mit Peeta das perfekte Paar vorzugeben. Ihre Motivation: die Familie. Snow erpresst sie mit allen Menschen die sie liebt und auch ihre Beziehung zu Gale ist ihm nicht verborgen geblieben. Während der Tournee nähert sie sich Peeta wieder an, muss aber auch hilflos zusehen, dass sie bereits zur Symbolfigur geworden ist und Menschen ihrem Vorbild folgen und dafür durch die Hand des Kapitols sterben. Und als ob all das nicht schon genug Last auf ihren Schultern ist, werden die Tribute zum Jubeljubiläum der 75. Hungerspiele aus den Siegern bisheriger Spiele ausgelost. Der Kampf beginnt von vorn – und diesmal gegen Veteranen.
Das wird jetzt meckern auf hohem Niveau. Auch hier gehöre ich wieder zu den Spielverderbern, die sich hinstellen und sagen ‚Der erste Teil hat mir besser gefallen.‘ Zwar haben mich die Bilder, Clips und Trailer unendlich gespannt auf den Film gemacht aber wie das eben so ist mit großer Vorfreude: die kann man zu leicht erschüttern. Für mich hat der Film das große Problem üblicher zweiter Teile in Trilogien bzw. Mehrteilern (es werden ja 4 sein, im Gegensatz zu den Büchern). Man ist über die spannende Anfangsgeschichte hinweg und hat die Hungerspiele schon mal gesehen. Auf der anderen Seite sieht man die Rebellion beginnen und im Hintergrund vor sich hinschwelen, aber es geht noch nicht richtig los. Man hängt wie Katniss in einem Schwebezustand fest. Das spiegelt sich an ihrer unentschlossenen Figur ganz gut. Vermutlich sollte ich es realistisch finden, dass sie ihre Privatrebellion vom ersten Teil nicht so kohärent fortsetzt. Immerhin wird ihre Familie bedroht und Leute wurden hingerichtet, nur weil sie ihren Gruß erwidert haben. Aber es fällt mir schwer sie hin- und hergerissen zu sehen, weil sie schon im ersten Teil für mich zu einer bewundernswerten und starken Figur geworden ist. Das hat meinen Eindruck verschlimmert und schon während ich im Kino saß, wurde das Gefühl immer deutlicher, dass der Film wie ein Kompromiss und Lückenfüller daherkommt. Ist das Gefühl im Buch genauso? Die radikalen Maßnahmen des Kapitols zur Machtdemonstration und sofortigen Niederstreckung zart aufkeimender Revolutionsgedanken, genauso wie die Hungerspiele, waren krass, furchteinflößend und grausam. Das alles ist nicht unmöglich vorstellbar und wird höchst beunruhigend und bringt mich zu einer immer noch ziemlich hohen Bewertung. Der Trailer will uns allerdings weiß machen, dass von den anderen Tributen diesmal eine noch größere Bedrohung ausgeht, da sie alle schon einmal überlebt haben. Storytechnisch dann doch eher ein Trugschluss. Aber insgesamt hat mich der Film weniger berührt als der erste Teil, weil mir Katniss fremder war. Meine Begleitung hat sich sehr an Katniss Zerrissenheit gestört und empfand ihr Verhalten gegenüber Peeta als zweckdienliches anbiedern. Hier war ich etwas anderer Meinung und sehe ihren emotionalen Zwiespalt und ihre missliche Lage. Wie dem auch sei … ich freue mich trotzdem sehr auf den nächsten Teil und ringe immer noch mit mir, ob ich nicht doch noch die Bücher lesen soll. (Insbesondere weil es mich unendlich stört, dass der letzte Teil in zwei aufgeteilt werden soll.)
(7/10)
Wie ist eure Meinung zu den Filmen? Habt ihr sie schon gesehen und wie haben sie euch gefallen? Habt ihr die Panem-Bücher gelesen und wie findet ihr es, dass der letzte Teile in zwei Filme aufgeteilt wird?
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