Jaja – es hat mich wieder in das Kino verschlagen. In einen Film, auf den ich neugierig war und einen Film, der irgendwie Pflicht war. Beim zweiten Teil der Hobbit-Filme habe ich sogar HFR mal eine Chance gegeben und es als … ein seltsames Sehgefühl empfunden. Aber jetzt heißt es erstmal: ran an die Review.
The Counselor
Schon einige von Cormac McCarthys Büchern wurden verfilmt. Zu den wahrscheinlich bekanntesten Verfilmungen zählen meiner Meinung nach The Road (2009) und No Country For Old Man (2007), letzterer wurde dafür sogar mit dem Oscar als Bester Film im Jahr 2008 ausgezeichnet. McCarthy verfasste nun selbst ein Originaldrehbuch und gab es in die Hände vertrauter Produzenten – umgesetzt wurde The Counselor von Ridley Scott. Der Film handelt von einem Mann (Michael Fassbender), der stets nur als Counselor angeredet wird. Er hat scheinbar alles was man sich wünscht – er ist offensichtlich nicht arm und hat eine tolle Freundin (Penelope Cruz). Dann hat er aber noch Kontakt zu Leuten, die sich durch miese Deals und Drogengeschäfte finanzieren. Dazu zählen u.a. Reiner (Javier Bardem) und seine Freundin Malkina (Cameron Diaz). Und wie das eben so ist, wenn man sich einreden läßt, man solle doch seinen Einfluss nutzen und mitmachen: da ist man nicht immer gut beraten. Dass er nie selber die Drogen oder die verwickelten Personen aus den unteren Hierarchieebenen zu Gesicht bekommt, bewahrt ihn aber nicht vor den Konsequenzen als der Deal scheitert.
Der Film ist wirklich ziemlich krass. Aber nicht nur auf die positive Art und Weise. Ob die Gewalt- und Sexszenen wirklich so extrem ausfallen mussten? Zugegeben, es sind nicht soviele wie ich aufgrund des Rufs von The Counselor erwartet und befürchtet habe. Aber die die man sieht, scheinen es darauf anlegen zu wollen einen möglichst sprachlos zurückzulassen. Außerdem ist die Erählweise im Film anders als das meiste was man bisher in der Blockbuster-Landschaft gesehen hat. Die Personen die wir von Anfang an kennen lernen wie der Counselor (Fassbender) oder Reiner (Bardem) erleben wir nie dabei wie sie sich die Finger schmutzig machen. Sie fahren tolle Autos, geben tolle Partys, tragen teure Klamotten etc. aber wir sehen nie, dass sie sich in dunklen Gassen rumschleppen und dort mit zweilichtigen Leuten reden oder was auch immer Verbrecher machen. Stattdessen bleiben sie geschniegelt und gestriegelt und leben ein High-Society Leben. Stattdessen sehen wir uns vollkommen unbekannte Gesichter, die die Drecksarbeit erledigen und auch meist wieder schnell von der Bildfläche verschwunden sind. Umso krasser ist es mit anzusehen wie schnell es dem Counselor an den Kragen geht, als der Deal platzt. Und vor Allem mit welcher Härte das passiert. Dank Michael Fassbenders Spiel fühlt man sich richtig betroffen und kann sich in den Counselor hineinversetzen, der eigentlich nur dem Deal zugestimmt hat, ansonsten praktisch kaum involviert war und nun alles deswegen verlieren soll. Neben dem düsteren Bild, dass von Mexiko gezeichnet wird, erscheinen die Welten des Counselors und die der Drogenkuriere wie absolute Gegensätze. Und doch sind sie voneinander abhängig, ansonsten geht es um Leben und Tod. Insgesamt finde ich, dass der Film die großen Namen wie Brad Pitt allerdings etwas verschwendet. Für die 3 Minuten hätte man Brad Pitt nicht groß auf das Plakat schreiben müssen – und die paar extremen Szenen hätte ich persönlich jetzt auch nicht gebraucht. Das Spiel von Fassbender und Bardem und das für Blockbuster-Verhältnisse ungewöhnliche Skript sorgen aber für Schauwerte. Und abschließend sei noch gesagt: Cameron Diaz kann ziemlich gruselig sein.
(6/10)
Der Hobbit – Smaugs Einöde
Smaugs Einöde ist der zweite Teil der Hobbit-Filme und basiert auf J.R.R. Tolkiens gleichnamigen Buch. Bilbo Beutlin ist nach wie vor mit den Zwergen um Thorin Eichenschild und Gandalf unterwegs zum Berg Erebor, um dort den Arkenstein zu suchen und die Zwerge zu befähigen ihr ehemaliges Königreich wieder aufzubauen. Während des mühsamen Marsches des ersten Teils gelangte außerdem ein gewisser Ring in den Besitz von Bilbo. Die Truppe macht nun im zweiten Teil Bekanntschaft mit dem Pelzwechsler Beorn und muss durch den Düsterwald – beiden machen ihrem Namen alle Ehre. Gandalf macht am Waldrand eine Beobachtung, die ihn enorm beunruhigt und ihn dazu veranlasst sich auf die Spuren des Nekromanten zu begeben. Die Gruppe bestehend aus den Zwergen und Bilbo ist nun auf sich alleine gestellt. Als sie im Wald trotz aller Warnungen vom Weg abkommen und ihren Sinnen nicht mehr trauen können, gelangen sie vom Regen in die Traufe, als die Elben sie vor den Riesenspinnen retten. Und das ist nur eine weitere Station in dem rasanten Abenteuer.
Was mich als Fan des britischen Film- und Serien-Imperiums immer wieder fast im Kino vor Freude aufspringen läßt, sind die bekannten Namen die sich in den Hobbit-Verfilmungen tummeln wie Ex-Doctor-Who Sylvester McCoy, Richard Armitage, James Nesbitt oder auch die Stimme (des deutschen Synchronsprechers) von Benedict Cumberbatch (ich muss den wohl nochmal im Original schauen 😉 ). Das fühlt sich manchmal wie ein nicht enden wollender Insiderwitz an. 🙂 Die Atmosphäre und einzelnen Etappen der abenteuerlichen Reise empfand ich als großes, spannendes Spektakel und mochte Smaugs Einöde noch einmal mehr als den Vorgänger. Die neu eingeführten Figuren (Thranduil, Bard, Smaug) habe ich geliebt und war von der Landschaft und den fantastischen Kulissen (wie immer) schwer beeindruckt. Dass die Passage mit dem ziemlich charismatischen Gegenspieler Smaug entgegen meiner Erwartung doch so lang ist, war eine sehr angenehme Überraschung. Und auch obwohl ich den ersten Film ja kenne, saß ich wieder im Kinosessel und dachte „Martin Freeman verkörpert den einfach perfekt“. Zwar kenne ich das Buch nicht, aber wenn man einmal Freeman als Bilbo gesehen hat – ich glaube da kann man sich niewieder jemand anderen in der Rolle vorstellen.
Aber ich habe nicht nur positives zu sagen. So wirken doch einige Personen irgendwie deplatziert – beispielsweise Legolas. Anfangs dachte ich, dass ich mehr über die Figuren zu meckern hätte die „extra“ für die Trilogie kreiert wurden wie beispielsweise Tauriel (Evangeline Lilly), aber letztendlich habe ich eher an anderen etwas auszusetzen. So finde ich Orlando Blooms Darstellung von Legolas dieses Mal sehr hölzern. Insgesamt wirkt die Umsetzung an einigen Stellen unausgereift und unausgeglichen. Beispielsweise wenn lange nur die Zwerge im Fokus stehen und danach wieder lange nur Bilbo. Etwas unangenehmer empfand ich aber Passagen die lange vorbereitet wurden (Gandalfs Aufstieg zu den Felsenhöhlen) und die dann zu schnell abgehandelt wurden (sein Treffen mit Radagast in eben diesen Felsenhöhlen und die offensichtlich verschwundenen Ringgeister). Dass ich den Film in HFR geschaut habe, hat mich nochmal schwer geprägt – geht aber nicht in die Bewertung ein. Es sei nur kurz gesagt: ich kann nicht sagen, dass ich es hasse, aber ich liebe es auch nicht. Alles in allem: ein fantastischer Film!
(8/10)
Ihr seid wieder gefragt: habt ihr „The Counselor“ gesehen und was ist eure Meinung zum überschwänglichen Gebrauch großer Schauspieler(namen)? Und da ich zwar den Hobbit im Kino gesehen, das Buch aber nicht gelesen habe, müsst ihr mir wieder weiterhelfen ;). Wo sind Abweichungen in Smaugs Einöde und haben sie euch gestört? Sehr ihr das mit der unausgeglichenen Erzählung ähnlich oder habt ihr das ganz anders empfunden? Und habt ihr den Film in HFR geschaut und mögt ihr die Technik? Was haltet ihr von den Figuren die dazu gekommen sind?
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