Inhalt
Der Meisterdetektiv Sherlock Holmes und sein geschätzter Kollege Doctor John Watson werden mit einem ganz besonderen Fall betreut: Die Nachkommen der Baskervilles zu Devonshire werden durch einen Familienfluch dahingerafft. Jüngst wurde Sir Charles von dem berüchtigten Hund der Baskervilles zu Tode erschreckt und gehetzt. Holmes will nicht so recht an eine übernatürliche Erklärung, einen Familienfluch und den Höllenhund glauben und nimmt den Fall an. Als der nächste Nachkomme, Sir Henry von Baskerville, seltsame Drohbriefe bekommt und scheinbar verfolgt wird, glaubt der Detektiv an einen ganz irdischen Grund für das Geschehen und ordnet die Ermittlung vor Ort an.
Hintergrund
Ursprünglich erschien die Erzählung um 1902 als Fortsetzungsroman im Strand Magazin. In manchen Übersetzungen trägt das Buch hierzulande den Namen „Der Hund von Baskerville“, weshalb man den Hund verdächtig schnell mit einem Ort statt mit dem tatsächlichen Familiennamen verbindet. Die Erzählung hat so oder so einige besondere Merkmale – zum Beispiel ermittelt Watson alleine über einen beträchtlichen Zeitraum hinweg. Außerdem ist es eine der wenigen Erzählungen in der Holmes mit einer Stoffmütze (Deerstalker) auftritt. Die Mütze wird Holmes oftmals als Erkennungsmerkmal zugeschrieben, findet aber in den Geschichten aus Sir Arthur Conan Doyles Feder kaum Erwähnung. Das Aufkommen von Sherlocks Look mit Mütze wird oftmals auf die Illustrationen der Originalausgaben zurückgeführt, in der er wohl häufig mit der angeblich so charakteristischen Kopfbedeckung zu sehen war. Ansonsten ist bei dem Buch noch besonders hervorzuheben, dass es der wahrscheinlich am meisten verfilmte bzw. aufgegriffene Fall ist: satte 25 Verfilmungen sind beispielsweise in der deutschen Wikipedia aufgeführt. Dazu zählt selbstverständlich auch die Episode der britischen Erfolgs-Fernsehsendung „Sherlock“ die das Geschehen in die heutige Zeit verlegt mit Benedict Cumberbatch als Sherlock und Martin Freeman als Watson.
Meinung
Schon als Kind war ich ein großer Sherlock-Holmes-Fan und habe mitlerweile einige Geschichten gelesen dank der zahlreichen Sammelbände die es auf dem Markt gibt. Bisher fehlte mir aber immer noch Der Hund der Baskervilles in meiner Sammlung. Dabei muss ich gestehen, dass die Geschichte für mich nicht ganz neu war, da ich eine der eher älteren (und werksgetreueren) Verfilmungen kenne. Trotzdem hat mir das Buch viel Spaß gemacht: die düstere Grundstimmung und Erzählungen über das Moor haben eine schöne unheilvolle, kalte Atmosphäre hervorgerufen die sich ganz gut in die aktuelle Jahreszeit einfügt. Das liest man gerne, wenn man mit dem Glühwein auf der Couch sitzt. Dass der Meisterdetektiv und sein Kollege mit einem scheinbar übernatürlich Fall konfrontiert werden, hat einen ganz besonderen Beigeschmack. Für mich persönlich war es ein weiteres kleines Highlight, dass Watson über einen beträchtlichen Teil der Erzählung auf sich selbst gestellt ist und ermittelt. Einer meiner einzigen Kritikpunkte an den Sherlock-Geschichten ist einfach, dass der Detektiv zu oft dem Geschehen einen Schritt voraus ist. Das trägt natürlich immens zu seinem Ruf bei – zu oft hatte ich aber den Eindruck, dass Watson dabei schlecht wegkommt. Insbesondere bei vielen älteren Verfilmungen wird er sogar zu einem ziemlichen Tölpel degradiert. Umso mehr hat es mir gefallen, als er hier selber loszieht. Und umso größer war meine Überraschung, als dieser Sherlock Holmes ihm wieder einen Schritt voraus war – wie könnte es anders sein ;). Alles in allem hatte ich sehr meinen Spaß mit dem Buch. Aber die Serie Sherlock muss mich wohl irgendwie sehr stark geprägt haben. Vor meinem inneren Auge habe ich tatsächlich immer Benedict Cumberbatch und Martin Freeman durch Dartmoor ziehen sehen. Trotz meiner Freude an dem Buch, befürchte ich, dass die Geschichten die um 1900 entstanden sind, nicht jedermanns Sache sind. Wer sich mit der etwas geschwollenen Sprache und den (vergleichweise) wenig actionlastigen und mehr dialoglastigen über 100 Jahre alten britischen Kriminalgeschichten nicht abfinden kann, hat hier eben nun Mal wenig Spaß.
Fazit:
Für Fans von Sherlock und Freunde von Kriminalgeschichten. Wie mich 😀
„ausgelesen“ ist eine Kategorie meines Blogs, in der ich immer zwischen dem 15. und 20. eines jeden Monats ein Buch unter die Lupe nehme. Der Begriff „ausgelesen“ ist sehr dehnbar. So wie die Themenvielfalt meines Blogs. Ein „Buch unter die Lupe nehmen“ schließt Belletristik, Sachbücher, Manga, Comics unvm mit ein. 🙂
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