Dieses Mal konnte ich mich aber schwer entscheiden, was die Kategorie sein soll. Da fiel mein Blick beim Aufräumen auf die bisher noch nicht gesichtete DVD-Box des Anime „Planetes“. Dann dachte ich an den Weltraum und dann an Science-Fiction … also … heute gehts um sieben tolle Science-Fiction-Filme, die alle leicht von dem üblichen Übel abweichen. 🙂
Another Earth
Der Spielfilm aus dem Jahr 2011 konfrontiert uns mit einer außergewöhnlichen Idee: Was, wenn es den Planeten Erde noch einmal gäbe? Was, wenn sich herausstellt, dass es wie ein Duplikat unserer Erde ist? Gibt es uns dann zweimal? Ist unser Leben auf der ‚Erde 2‘ anders verlaufen? Für Rhoda (Brit Marling) eine quälende Frage. Als sie von einer Party betrunken nach Hause fährt, verursacht sie einen folgenschweren Unfall. John Burroughs (William Mapother) sitzt in dem anderen Auto und verliert Frau und Kinder. Nachdem Rhoda ihre Haftstrafe abgesessen hat, begegnet sie Burroughs. Er weiß nicht wer sie ist und hegt keinen Verdacht. Rhoda stellt mit Entsetzen fest, dass sein Leben ruiniert ist und kann nicht anders, als in sein Leben ungefragt einzudringen. Sie will wieder gut machen, was sie ruiniert hat. Währenddessen soll eine Mission zur ‚Erde 2‘ gestartet werden und ein Platz im Raumschiff wird verlost. Der Bewerber muss lediglich mit einem selber geschriebenen Brief überzeugen, warum er oder sie mit sollte. Rhoda will teilnehmen – was aber wird sie damit auslösen?
‚Another Earth‘ ist nicht das was die meisten erwarten, wenn die Überschrift ‚Outstanding Sci-Fi‘ ist. Bei dem Film handelt es sich um ein Drama mit vielen stillen Momenten und kühlen Bildern. ‚Another Earth‘ konfrontiert den Zuschauer mit moralischen, fundamentalen und desaströsen Fragen. Das Was-wäre-wenn ist in diesem Fall im Vordergrund und auch Rhodas Motivation für die Bewerbung um den freien Platz im Shuttle. Wenn sie sehnsüchtig nach ‚Erde 2‘ schaut, fragt man sich unweigerlich, ob ihr Leben dort genauso gelaufen ist. Rhodas Situation ist insgesamt schwer zu verkraften. Aber die Beziehung die sie zu Burroughs aufbaut, setzt dem ganzen noch die Krone auf und wird zu einem waschechten moralischen Dilemma. Dass es sich bei Another Earth um eine Independent-Produktion mit einem Budget von nur 200.000 US-Dollar handelt, sieht man dem Film nicht unbedingt an. Es wirkt alles zu jeder Zeit gewollt und professionell. Ich empfinde es als erfrischend wie hier demonstriert wird, dass man für einen sensationellen Film kein Effektfeuerwerk braucht. Brit Marling hat zusammen mit Regiesseur Mike Cahill das Drehbuch verfasst und zieht mit ihrer darstellerischen Leistung in den Bann. Nicht umsonst ist sie jetzt sowas wie die Königin von Indie-Produktionen. William Mapother dürfte der eine oder andere übrigens aus Lost kennen.
(10/10)
Donnie Darko
Ich wünsche mir selber schon Mal viel Spaß dabei zu diesem Film eine Rezension zu schreiben. Der Titel(Anti)Held Donnie Darko (Jake Gyllenhaal) ist Schüler an einer Highschool und befindet sich in psychotherapeutischer Behandlung. Eines Tages wird er von einem Mann im Hasenkostüm namens Frank (James Duval) dazu gebracht sein Haus zu verlassen. Gute Entscheidung, denn eine Flugzeugturbine stürzt in sein Zimmer und hätte ihn umgebracht. So ist er mit dem Leben nochmal davongekommen – Frank hat aber direkt eine zweite unheilvolle Nachricht für ihn. Die Welt wird in 28 Tagen, 6 Stunden, 42 Minuten und 12 Sekunden untergehen. Wenn Frank schon einmal Recht hatte, hat er damit also auch recht? Kann Donnie das Ende aufhalten?
Donnie Darko wird hier zwar offensichtlich als schräger Jugendlicher dargestellt und genial durch Jake Gyllenhaal verkörpert, allerdings erfährt man als Zuschauer recht schnell, dass seine Umgebung noch viel schräger ist. Regiesseur Richard Kelly muss die Schule gehasst haben. Erwachsene werden hier allgemein als selbstgerechte, geblendete Ignoranten dargestellt. Diese Passagen wirken allerdigs seltsam in den Film eingestreut und es fällt schwer zu verstehen, was das jetzt mit den Ende der Welt zutun hat. Donnie hat im Laufe der Zeit scheinbar Visionen die ihn zu bestimmten Aktionen auffordern. Damit löst er meistens aus, dass die Fassade im zarten sozialen Gebilde der Kleinstadt bricht, ein Erwachsener beispielsweise einer kriminellen Tat überführt wird und Donnie auch noch der Lösung des Rätsel ein Stück näher kommt. Wie schon in so vielen anderen Filmen gilt auch hier: Everything is connected. Hier schlägt die Erkenntnis aber ein wie eine Bombe. Oder sollte ich sagen wie eine Flugzeugturbine? „Donnie Darko“ ist ein schräger Film, der sich einiger Theorien wie der der Zeitreise oder Paralleluniversen bedient. Wer also gerne noch länger als 2 Minuten über einen Film nachdenkt (ich! ich!), ist hier genau richtig. Mir hat der Film insgesamt ganz gut gefallen, wenn die Geschehnisse auch etwas verstörend sind. Mein Grund für den Punktabzug ist, dass ich es nicht besonders leiden kann, wenn es kaum sympathische Charaktere gibt. Außerdem gefällt es mir nicht, dass so viele Charaktere ins Lächerliche gezogen werden. Das und die düstere Stimmung sorgt dafür, dass es nicht unbedingt ein Film ist, denn man ‚gern‘ guckt. Storytechnisch ist „Donnie Darko“ aber ziemlich genial.
(7/10)
2001: Odyssee im Weltraum
Stanley Kubricks Meisterwerk aus dem Jahr 1968 erzählt eine Geschichte in vier Akten. Beginnend bei den Urmenschen, die einen seltsamen Fund machen. Große, schwarze Monolithen tauchen plötzlich auf und verursachen eine Veränderungen bei den Urmenschen. Die Monolithen bleiben ein wiederkehrendes Element. Auch im nächsten Akt werden sie erneut entdeckt. Die Geschichte findet ihren Höhepunkt in einem dritten Akt und spielt auf der Raumstation Discovery One die aufgrund von Forschungsvorhaben auf dem Weg zum Jupiter ist. Unter den Astronauten befinden sich Frank Pool (Gary Lockwood) und Dave Bowman (Keir Dullea). In ihrem Alltag werden sie begleitet durch den Supercomputer HAL 9000. Der ist die bisher komplexeste künstliche Intelligenz, führt Gespräche mit Frank und Dave und führt durch die Mission. HALs Drang diese zum Erfolg zu bringen, wird aber schon bald lebensgefährlich.
Über den vierten Akt – der im Prinzip das Ende ist – wahre ich mal Stillschweigen. „2001: Odyssee im Weltraum“ wurde laut Kubrick bewusst geschaffen, um den Zuschauer auf einer tieferen Ebene des Bewusstseins anzusprechen. Der Film versucht nur rudimentär uns als Zuschauer durch die verschiedenen erzählten, miteinander verbundenen Geschichten zu führen. Die Deutung des gesehenen Schauspiels überläßt er uns. Selbst wer nicht so weit denkt, wird zumindest mit dem dritten Teil und der Geschichte um HAL und Dave sehr gut unterhalten. So ist es eigentlich richtig – den Zuschauer packen, geistig fordern und nachdenken lassen. Vielleicht können damit aber nicht alle umgehen? Darum soll es hier aber nicht gehen. Handwerklich, storytechnisch, von der Umsetzung her ist der Film sicherlich ein Meisterwerk. Die ersten zwei Akte haben mich beim ersten Anschauen aber sehr verwirrt, weil ich immer darauf wartete, dass mir eine Auflösung angeboten wird. Erst im dritten Akt fängt man an zu verstehen, dass das so offensichtlich nicht geschehen wird. Die Geschichte um HAL hat mein junges Ich (ist schon einige Jahr her, dass ich den das 1. Mal gesehen habe) ziemlich umgehauen. So grotesk es klingt, kommt daher glaube ich mein Faible für Künstliche Intelligenz. Wenn man vorher seine Neugier noch nicht entdeckt hat, fängt spätestens der dritte Akt den Zuschauer ein und präsentiert eine beklemmende, unterschwellig bedrohliche Geschichte, die in einem fundamentalen Finale mündet. Klassiker und sogenannte Meisterwerke bekommen bei mir aber nicht zwingend 10 von 10 Punkten, weil sie von vielen (und auch von mir) ein Meisterwerk genannt werden. Ich finde ehrlich gesagt, dass der zweite Akt etwas zu schwach geraten ist. Am ersten und vierten will ich gar nicht meckern – ich erkenne warum die so sind wie sie sind. Aber der zweite ist für mich irgendwie blass.
(9/10)
Moon
Duncan Jones ist der Sohn von David Bowie. Davon abgesehen macht er gute Filme wie „Moon“. Darin geht es um Sam Bell (Sam Rockwell), der auf einer Mondbasis lebt und Fördersysteme überwacht. Der Mond ist in der Zukunft ein wichtiger Ressourcenlieferant geworden, aber es muss immer irgendjemand zur Berichterstattung und Überwachung da sein. Auch wenn es eben nur einer ist. So hat Sam mit der Isolation, Eintönigkeit und Trennung von seiner Familie zu kämpfen. Die eine oder andere Halluzination inbegriffen. Ihm zur Seite steht die hilfreiche KI GERTY. Übrigens gesprochen von Kevin Spacey und – soviel sei gesagt – kein zweiter HAL ;). Als Sam plötzlich einen Unfall hat, wird er gerettet. Von niemand geringerem als Sam. Plötzlich gibt es zwei von ihnen. Weder der eine, noch der anderen versteht was hier passiert und sie gehen der Sache auf den Grund.
Wieder ein Sci-Fi-Drama. Ich mag das 🙂 Jones‘ Film entführt uns in den Weltraum und demonstriert an Sam Rockwells großartiger schauspielerischer Leistung die Einsamkeit , Abgeschiedenheit und lebensfeindliche Umwelt die da draußen herrscht. Nicht viel Zeit für romantisch-futuristische Gedanken wie „Wenn ich auf dem Mond leben würde …“. Dabei bringt der Charakter Sam Bell die nötige Beschwingheit und später Ironie mit. Eindrucksvoll können wir als Zuschauer beobachten wie sich die Katastrophe anbahnt, es Sam schlecht geht, er Halluzinationen hat und plötzlich einer zweiten Ausgabe von sich selbst gegenüber steht. Obwohl man zu schnell erahnt was hier passiert, bleibt der Film immer noch spannend und liefert einige geistreiche Impulse und schockierende Wahrheiten. Und ist dabei keine Sekunde langweilig. Fazit: sehr sehenswert und zu Unrecht viel zu unbeachtet.
(9/10)
Sunshine
Die Wärme der Sonne – genau das fehlt im Jahr 2057. Die Sonne erlischt und der Erde droht eine ewige Eiszeit, die alles Leben und die gesamte Zivilisation quälend langsam auslöschen würde. Die Mission des Raumschiffs Icarus II ist es, eine Bombe mit enormer Sprengkraft im Kern der Sonne zu versenken, detonieren zu lassen und den müden Gasriesen damit sozusagen aufzuwecken und zu reaktivieren. Die Crew stößt unterwegs auf das als verschollen geglaubte Schiff Icarus I und beschließt anzudocken, um herauszufinden was passiert ist und auf diesem Weg gleich noch die Bombe der Icarus I mitzunehmen. Doppelt hält besser. Es drängt sich der Verdacht auf, dass der Befehlshaber der Icarus I – Mission verrückt wurde und die Crew kollektiven Selbstmord begangen hat. Der Weg zur Icarus I bedeutet für unsere Crew folgenschwere Verluste und die seltsamen Unfälle an Bord der Icarus II häufen sich. Fast so, als ob ihnen der Besuch der Icarus I Unglück gebracht hätte. Was steckt dahinter? Und werden sie es schaffen ihren Plan zu vollenden, von dessen Gelingen das Fortbestehen der Menschheit abhängt?
Sunshine ist ein bildgewaltiger Sci-Fi-Film des britischen Regiesseurs Danny Boyle (u.a The Beach, Slumdog Millionaire). Die Szenen in denen die Crew sich die Sonne von nahem anschaut sind atemberaubend und wirken umso stärker im Kontrast zu der unendlichen Schwärze des Alls und den ansonsten kühlen Bildern. Der ab und zu philosophische Unterton erinnert an Genre-Klassiker wie 2001: Odyssee im Weltraum und an unheilvoller Atmosphäre mangelt es nicht. ‚Sunshine‘ hat außerdem noch einen wunderbaren Cast aufzuweisen: Cillian Murphy, Chris Evans, Michelle Yeoh, Mark Strong und Hiroyuki Sanada, um nur einige zu nennen. Jeder von ihnen bekommt gerade genug Persönlichkeitsfärbung und Motivation mit auf den Weg, um im Film einen kleinen aber prägnanten Raum einzunehmen und wichtig zu sein. Das ist eine Kunst! Da der Cast aber so wunderbar ist, muss man ganz schön leiden – denn die sterben wie die Fliegen. Was dafür verantwortlich ist, läßt sich ab einem bestimmten Zeitpunkt (und nicht besonders spät) erahnen. Nichtsdestotrotz ist ‚Sunshine‘ in keiner Minute langweilig. Und obwohl die Formel des Films einfach wirkt und man beim Lesen der Inhaltsangabe an zig andere Filme denken muss, hat mich ‚Sunshine‘ überzeugt und ist für mich das Vorzeigebeispiel der Wir-ziehen-los-ins-All-um-die-Menschheit-zu-retten-Filme. Ein bisschen Abzug gibt es allerdings, wegen der Vorhersehbarkeit einiger Ereignisse.
(8/10)
Looper
Joseph „Joe“ Simmons (Joseph Gordon-Levitt) lebt im Jahr 2044 und arbeitet als sogenannter „Looper“ – ein Auftragskiller. Seine Aufträge erhält er aus der Zukunft. Im Jahr 2074 sind Zeitreisen möglich. Zielobjekte werden zur ultimativen Spurenverwischung in die Vergangenheit befördert. Dort wartet ein Looper wie Joe am vereinbarten Ort und kaum dass das Zielobjekt auftaucht, knallt er es ab. Zu diesem Job gehört aber auch, dass ein Looper nach 30 Jahren im Geschäft ebenfalls zum Zielobjekt wird und von seinem jüngeren Selbst getötet wird. Ein Looper würde es nicht einmal mitbekommen, da die Zielobjekte einen Sack über dem Kopf haben. Die Zeit vergeht und Joe lebt sein Leben (der ältere Joe wird hierbei verkörpert durch Bruce Willis). Er sieht zu wie der sogenannte Regenmacher ein grausames Verbrechersyndikat aufbaut, für die Abholung und Quasi-Exekution der Looper zuständig ist und dabei grausam Joes Freundin umbringt. Joe beschließt aufzubegehren. Er reist zurück, läßt sich aber nicht umbringen und überwältigt den jungen Joe. Sein Ziel ist es den Regenmacher umzubringen, der im Jahr 2044 noch ein Kind sein muss. Währendessen wird der junge Joe gesucht, weil er seinen Auftrag nicht erledigt hat.
Rian Johnsons Film „Looper“ ist auf vielfache Art „besonders“. Zum Einen wird hier kunstvoll mit den Wechselwirkungen zwischen Zukunft und Vergangenheit gespielt. Man muss schon ganz gut aufpassen, damit man weiß wie der Hase läuft. Joseph Gordon-Levitt und Bruce Willis schenken sich nichts. Auch wenn sie ein und dieselbe Person verkörpern, sind sie sich nicht unbedingt freundlich gesinnt. Der jüngere versteht nicht, was den älteren zu seinem Handeln veranlasst. Und der ältere ist nicht besonders gnädig mit seinem jüngeren Ich. Und hat den Vorteil, dass er „sich“ kennt und im Laufe der Zeit einiges dazu gelernt hat. Dementsprechend ‚kalt‘ ist das Schauspiel von JGL und Bruce Willis. Die Geschichte birgt aber noch dutzende Überraschungen mehr. So zum Beispiel, dass der jüngere Joe auf seiner Flucht dem Regenmacher begegnet. Eine Szene die mir auch nicht so schnell aus dem Kopf gehen wird, ist das Geschehen um Seth (Paul Dano). An Joes Freund wird auf extreme Weise demonstriert wie ernst es den Auftraggebern ist, dass ein Looper sich gefälligst an den Vertrag hält und sein 30 Jahre älteres „Ich“ umbringt. Damit sich Bruce Willis und Joseph Gordon-Levitt ähneln, bekam letzterer ein spezielles Make-Up verpasst. Obwohl das wirklich gelungen ist und die Züge klar an Bruce Willis angelegt sind, wirkt es sehr fremd und ich habe während des Schauens immer das Gefühl, dass es Joseph Gordon-Levitts Mimik einschränkt. Davon abgesehen gibts bei mir auch noch etwas Abzug, weil ich hier und da ein anderes Verständnis von den Auswirkungen von Raum-und-Zeit habe. (Das ist die Stelle wo an anderen Reviews von Logiklücken geredet wird 😉 )
(8/10)
Source Code
Schon wieder Duncan Jones! In seinem jüngsten Werk aus dem Jahr 2011 befindet sich der Soldat Captain Colter Stevens (Jake Gyllenhaal) in einem Zug, sitzt einer Frau (Michelle Monaghan) gegenüber, die ihn zu kennen scheint, er aber nicht sie. Plötzlich explodiert der Zug. Stevens erwacht in einem Cockpit und bekommt über die Instrumente Anweisungen und Erklärungen von einer Frau (Vera Farmiga), die sich als Air Force-Captain Colleen Goodwin vorstellt. Er nimmt an einem Spezialprogramm namens „Source Code“ teil, dass es erlaubt in den letzten 8 Minuten eines Menschen in seine Rolle zu schlüpfen und das Geschehen nachzuvollziehen. Die Szene im Zug waren genau diese 8 Minuten, die Stevens noch mehrmals durchleben wird. Der Körper in den er schlüpft ist der eines gewissen ‚Sean Fentress‘ und Stevens soll herausfinden wer für die folgenschwere Explosion verantwortlich ist.
Ach wie naiv war ich … zu glauben, dass Source Code auch was mit Quelltexten und Informatik zutun hat und das noch irgendwie geekig wird. Nein, so ist es nicht. Allerdings ist es feinste Science-Fiction was uns Duncan Jones hier liefert. Das Problem mit dem Film ist allerdings, dass man die ganze Zeit Phänomene wie Zeitreise vermutet, Air Force-Captain Colleen Goodwin sagt es sei das „Erleben“ des Geschehenen ohne dass man etwas ändern kann und dass Stevens selbstständig merkt, dass man sehr wohl was ändern kann, weil der „Source Code“ nicht nur ein Abbild des Geschehenen produziert, sondern ein Paralleluniversum. Joar – wie hat er das nur gecheckt? Genau das ist mein Problem mit dem Film. Das Geschehen und wie das alles funktionieren soll wird zu wenig angeschnitten, um es ausnahmslos akzeptieren zu können. Allerdings zu oft, um es ignorieren zu können. Der einzige Vorteil daran ist, dass es bei Menschen wie mir die Neugier auf die Auflösung weckt und dafür sorgt, dass man sich ganz prima mit dem anfangs verwirrten Captain Stevens identifizieren kann. (Finde es trotzdem immer noch seltsam, dass er gegen Ende so eine klare Vorstellung davon hatte, was passieren wird. Hierzu ein interessanter – nicht spoilerfreier – Artikel.) Jake Gyllenhaal spielt hier sympathisch und ambitioniert. Es ist greifbar wie schräg die Situation für ihn ist, wie er aber trotz allem versucht den Fall aufzuklären und eine Bindung zu der Person eingeht, die er in diesen 8 Minuten immer wieder aufs neue kennen und lieben lernt. Nämlich zu Christina, der anfangs unbekannten Frau ihm gegenüber. Desto größer sein Engagement und die Bemühungen unter soviel Zeitdruck den Fall zu lösen auch sind, die nebulöse Story wird einfach nur gut erzählt. (Duncan-Jones-Fan bin ich trotzdem!) Und auch wenn man schon so eine düstere Ahnung hat, schlägt der Story-Twist und die Auflösung was es mit dem Source-Code-Programm auf sich hat sehr hart zu.
(7/10)
Jetzt: Fragen fragen. Ich liebe ja Science-Fiction. Ich bin mir nur noch nicht sicher, ob ich es mag Science-Fiction zu erklären. 😉 Wie siehts bei euch aus? Ist das euer Genre oder eher nicht so richtig? Welcher Film ist für euch „Outstanding“. Habt ihr einen Geheimtipp für mich? 🙂 Und welche Filme aus meiner Auswahl kennt ihr und mögt ihr? Oder mit welchen konntet ihr nicht soviel anfangen?
„7ème art“ (Sprich: septième art) heißt „siebte Kunst“. Gemäß der Klassifikation der Künste handelt es sich hierbei um das Kino. In dieser Kategorie meines Blogs widme ich mich also Filmen – evtl. dehne ich den Begriff dabei etwas. Regulär stelle ich zwischen dem 1. und 5. jeden Monats jeweils 7 Filme in kurzen Reviews vor.
Schreibe einen Kommentar