Es gab eine Menge gute und nicht so gut Gründe, warum ich mir soviel Zeit gelassen habe mal wieder einen „Gedanken“-Beitrag zu schreiben. Da war die Vorbereitung der Japanreise, die Reise selber und die Beiträge darüber im Nachgang, die meine Zeit auf schöne Weise verschlungen haben. Dann waren da aber auch die technischen Probleme mit meinem Hoster, größere Veränderungen auf Arbeit und die Zeitknappheit der letzten zwei Monate. Es kam viel zusammen. Ein umso besserer Grund diese Artikelreihe hier aufleben zu lassen. Denn schließlich geht es bei „X Gedanken“ darum einfach ein paar schöne und teilenswerte Dinge zu sammeln und sich an all das Gute zu erinnern, das war.
Frauentag und Girls Day
Ein paar Kollegen und ich formen die Diversity Arbeitsgruppe unserer Firma. Wir machen das eigentlich schon seit Jahren, aber inzwischen bekommt unsere Arbeit mehr Sichtbarkeit, mehr Unterstützer unter den Kollegen und wir haben einiges gestemmt. Ein paar Highlights waren wohl der Frauentag, der sehr gut ankam, obwohl wir aus Zeit- und Kostengründen nichts unendlich großes reißen konnten. Oder auch der Girls Day, der nach neusten Erkenntnissen ein paar IT-begeisterte Mädchen hervorgebracht hat. 🙂 Wenn die Arbeit Früchte trägt ist das ein unglaublich gutes Gefühl, v.A. wenn es Freiwilligenarbeit ist.
Die Baustelle ist weg!!
Das ist einer der Punkte, die ich irgendwann im Frühjahr aufgeschrieben habe und schon total vergessen hab. Kein Scherz. Das zeigt wie wichtig es ist sich aufzuschreiben, was einen bewegt hat. Über ein halbes Jahr hat uns eine riesige Baustelle direkt vor unserem Haus geärgert. Schweres Gerät, das zu üblen Zeiten eingesetzt wird, Straßenbahngleise die zu nachtschlafender Zeit verschweißt werden müssen, auf dem Balkon sitzen oftmals unmöglich und Leute, die sich wie Elefanten benehmen als sie die Umleitung überqueren, die unter unserem Balkon langführte. Unsere Nerven waren gespannt wie Drahtseile. Und dann nahm die ehemalige Baustelle Gestalt an, wurden gefühlt ewig ruhen gelassen und dann ganz plötzlich: war sie weg. Wenn ich mich recht erinnere, habe ich an dem Tag einen Sekt aufgemacht.
Frühling, Sommer, Herbst
Sagen wir mal so … wir können nicht behaupten keinen milden Frühling und warmen Sommer gehabt zu haben. Die Jahreszeiten waren definitiv da. Auch wenn der Herbst eigentlich meine Lieblingsjahreszeit ist (und Grund zur Freude, er steht vor der Tür), fand ich den Sommer recht ordentlich. Zwar beängstigend warm, aber nichtsdestotrotz – es kommt auch darauf an wie man damit umgeht: mit diesen langen Tagen konnte man was anfangen.
Leipziger Buchmesse
Klar, die Leipziger Buchmesse ist jedes Jahr ein Highlight. Die Impressionen dazu gab es schon im Blog (hier und hier). Ich erinnere mich besonders gern daran, weil ich mit einer lieben Freundin dort war und viele liebe andere Bloggerkollegen und Freunde treffen durfte. Manche sogar zum ersten Mal. 🙂
TÜV
Tja. Soll nicht unerwähnt bleiben. Ist schließlich immer recht spannend, teuer und wenn das Auto nicht durchkommt noch teurer und spannender. Ging aber alles gut. Hat mich nur leider nicht davor bewahrt, dass kurze Zeit später meine Klimaanlage kaputt ging. Als es 33° warm war und ich über vier Stunden fahren musste. Ha. Gut ist, wenn man es mit Humor nehmen kann. ^^
Feedback und Wertschätzung
Beides ist leider im Arbeitsleben manchmal etwas selten. Aber ich habe es bekommen. Als Scrum Master habe ich auch mal andere Teams als mein Projektteam unterstützt und dafür von einer lieben Kollegen gutes Feedback bekommen. Es ist manchmal schwierig aus seiner Komfortzone herauszutreten, aber es kann sehr gewinnbringend sein. Bspw. wenn man Feedback gezielt einholt. So habe ich auf Nachfrage von einem Kollegen positives über meine Arbeit erfahren, dass ich sonst vielleicht nie erfahren hätte und auch gar nicht wusste, dass er so denkt. Fünf Jahre bin ich inzwischen bei meiner Firma – und die hat das Jubiläum gewürdigt. Ich übernehme langsam etwas Personalverantwortung – ein Bereich, in den ich mich schon ein Weilchen einarbeite. Und es gab ein geniales Sommerfest. Grundsätzlich wissen wir: es ist nie alles Gold, was glänzt und es gibt auch schwierige Tage. Davon sicherlich manchmal genug. Aber all das „andere“ macht, dass ich zur Zeit recht gut weiß, wofür ich hart arbeite.
Die Kleinigkeiten mit denen man nicht gerechnet hat
Wenn dein Vater dich viele Kilometer nach Hause fährt, weil dein Auto in die Werkstadt muss. Wenn das Treffen mit einer lange nicht gesehenen Freundin wunderbar ist. Wenn du ein offenes Ohr an komplett unerwarteter Stelle findest. Wenn sich jemand meldet, ganz von selbst, den man lange nicht gesehen hat. Wenn man über sich hinauswächst und Bogen schießt, schwierige Wahrheiten anspricht, mutig sein muss, sich ein Bücherregal aufbaut. Wenn ein Buchgeschenk, einfach so, von einer lieben Freundin in der Post eintrudelt, dann rettet einem das manchmal den Tag. Unvergessene Momente, egal ob leicht oder schwer, bleiben hängen.
Brückentage und Urlaub
Und eben eine solche Pause genieße ich gerade. Sie war bitter nötig.
Gemeinsames Lesen
Manchmal ist zusammen besser. Ich durfte dieses Jahr mit meinen Bloggerkollegen und Freunden das eine oder andere Buch im Zuge einer Leserunde genießen. Insbesondere bei Dostjewskijs Verbrechen und Strafe war das die Rettung. Alleine wäre die Lektüre viel zäher gewesen. Ein großes Dankeschön an der Stelle nochmal an meine Mitstreiter. 🙂 In eine ähnliche Kerbe schlagen meine Erfahrungen mit dem Buchclub, auch wenn der ein kleines urlaubsbedingtes Sommerloch hatte – es macht Spaß und ist gewinnbringend über Bücher zu reden.
JAPAN!
Japanreise oder die Erfüllung eines Traums? Was lange währt, wird endlich gut? Ich kann euch gar nicht sagen wie lange ich nach Japan möchte. Es müssen weit über zehn Jahre sein, in denen immer etwas anderes an erster Stelle stand, wichtiger, dringender oder teurer war. Endlich war mal etwas dran, das von der Bucket List gestrichen werden kann. Aber: ich möchte gern wieder hin. 🙂 Wen wunderts.
Lesen und lesen und lesen und …
Man kann sagen … ich habe einen ziemlichen Lesedurst. Das Jahresziel von sechzig zu lesenden Büchern ist schon fast erreicht. Natürlich sind da auch Hörbücher, Manga und Comics drin. Aber der Durst ist noch lange nicht gelöscht. Kann man süchtig nach Büchern werden? Dann bin ich das jetzt vielleicht offiziell. Nach mancher Email in meinem Postfach zu urteilen, sieht man mich schon nicht mehr als Filmblogger. Ist das so? Schubladen sind doch eh blöd.
Und immer gute Musik im Ohr
Ein kleiner Auszug dessen, was mich im letzten halben Jahr am stetigsten begleitet hat.
„Vance Joy – ‚Riptide‘ Official Video“, via mushroomvideos (Youtube)
„Oh Land – Brief Moment (Lyric Video)“, via Oh Land (Youtube)
„M83 – „Wait“ (Official Video)“, via Creators (Youtube)
„Immigrant Song (2007 Remaster)“, via Led Zeppelin (Youtube)
„Bon Iver – iMi – Official Lyric Video“, via Bon Iver (Youtube)
Header image by: Dewang Gupta
Ich habe mit Sicherheit eine ganze Menge vergessen … aber das ist quasi das Best-Of aus den letzten sechs Monaten, die ansonsten ehrlich gesagt manchmal ganz schön schwierig waren. Aber hey, irgendwie ging es weiter. Und das was in Erinnerung bleibt, sollte vor Allem sein, was man gelernt hat, was man aus den Begebenheiten an Erkenntnissen und Erfahrungen mitgenommen hat und vor Allem: was gut war. Was war das Beste, das euch im vergangenen halben Jahr passiert ist? Wonach seid ihr im Moment süchtig? Wie war euer Sommer?
In „Gedanken“ teile ich, was mir so gerade durch den Kopf schießt, was mich glücklich macht, erstaunt hat, meinen Alltag bereichert hat, meinen Mind „geblowed“ hat und … was sonst nirgends Platz im Blog gefunden hat, aber unbedingt gesagt werden muss.
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