Oktober: warme Nachmittage und kühle Abende, fallendes Herbstlaub, bunte Baumwipfel. Mit einem dampfenden Tee oder Kakao in der Hand begegnen wir dem Herbst eingerollt in eine warme Decke auf der Couch beim angenehmen Schein einer Kerze. Mit der ganzen Hygge ist es spätestens dann vorbei, sobald es Abend ist. Dann wird die DVD in den Player geworfen und mit Ihrem Rotieren beginnt der Schrecken. Grusel, Nervenkitzel, das ungute Gefühl nicht allein im Raum zu sein, Blut und Angst auf dem Bildschirm – vielleicht auch mal Gänsehaut wegen der schlechten Effekte oder ungut gealtertem CGI. Und schlafen?? Geschlafen wird schon gar nicht. Der hyggelige Tee ist da um wach zu bleiben! Wer weiß, was im Dunkeln lauert? Hach ja. Es ist #Horrorctober. Wieder einmal.
Horrorct… was?
2013 rief die Cine Couch das erste Mal dazu auf sich im Halloween-Monat Oktober dem Grusel, Horror oder auch Gore zu widmen. Oder was auch immer einem das Blut in den Ader gefrieren lässt. (Steuererklärung?) Die Regeln sind denkbar einfach. Wählt Filme (oder andere Medien) aus, schaut sie und redet mit anderen drüber. Beispielsweise auf Twitter unter dem Hashtag #Horrorctober oder #Horrorctober2019. Dort finden sich auch die vielen Teilnehmer mit ihren Letterboxd-Listen, Blogbeiträgen, Podcasts, Videos, was auch immer. Der Challenge-Aspekt ist dabei zuvor eine Liste mit 13 Filmen aufzustellen, die dann innerhalb des Oktobers geschaut werden sollen. Für den einen mag die Challenge sein an die Filme ranzukommen, für andere überhaupt erst 13 Horrorfilme zu schauen. 👿
Die Auserwählten
Als Fan des gepflegten Grusels heißt es für mich nach dem Horrorctober ist vor dem Horrorctober und ich feile meistens schon im aktuellen Horrorctober an der Liste für den nächsten. Schließlich findet man in den Beiträgen der Horrorctober-affinen Bloggerkollegen immer eine Menge Tipps. 🙂 Auf der Liste war reges Kommen und Gehen, aber jetzt ist Redaktionsschluss. Ich präsentiere – meine Auserwählten in zufälliger Reihenfolge.
- Hereditary (DVD)
- Funny Games (Amazon Video)
- Ghost Stories (Amazon Video)
- Apostle (Netflix)
- Das siebte Zeichen (Netflix)
- Monsters (DVD)
- Climax (Netflix)
- Cam (Netflix)
- Bis das Blut gefriert (DVD)
- Wicker Man (DVD)
- A Nightmare on Elm Street (DVD)
- Jacobs Ladder (DVD)
- Happy Death Day (DVD)
Ihr seht dort steht auch immer wie ich gedenke den Film zu schauen – falls ihr mitziehen wollt oder nicht wusstet, dass diverse Filme auf diversen Plattformen verfügbar sind. Steht in der Liste „DVD“, dann habe ich den Filme entweder da oder werde den leihen. Sehr gespannt bin ich auf Hereditary, der überwiegend positiv besprochen wurde. Dass Regisseur Ari Aster quasi über Nacht damit bekannt wurde, stimmt mich zuversichtlich. Tatsächlich habe ich mir Hereditary extra für den Horrorctober aufgehoben. Sogar seinen zweiten Langfilm, Midsommar, habe ich inzwischen schon im Kino gesehen und Hereditary geduldig zur Seite gelegt. In den Vorjahren habe ich Ghost Stories und Happy Death Day im Kino verpasst und möchte die jetzt nachholen. Außerdem gibt es eine Menge Gruselklassiker, bei denen ich Nachholbedarf habe. Jacobs Ladder wurde mir schon oft empfohlen, inzwischen hat der sogar ein Remake bekommen. Ich bleibe aber beim Original. Ebenso bei Funny Games von Michael Haneke aus dem Jahr 1997 – schließlich habe ich meine Listen gern bunt gemischt und finde es ganz schön auch europäische Produktionen dabei zu haben. Wenn schon, denn schon. Das siebte Zeichen habe ich durch Zufall auf Netflix gefunden. Bis das Blut gefriert steht u.a. auf dieser Liste, weil ich The Haunting of Hill House lesen möchte und die daran angelehnte Serie letztes Jahr wirklich großartig fand. Kenner wissen, dass der zugrunde liegende Stoff etwas anders ist und ich bin gespannt wie eine ältere Verfilmung das angeht. Ein weiterer Klassiker, den ich nie gesehen habe ist A Nightmare on Elm Street aus dem Jahr 1984. Klar, kenne ich die Figur des Freddy Krueger. Aber mehr eben auch nicht. Und das soll sich jetzt ändern.
Der Rest passt in keine Schublade – es sind Filme, auf die ich einfach mal Bock habe. Beispielsweise Apostle auf Netflix. Oder auch Climax von Gaspard Noé, bei dem ich auch noch nicht weiß, ob es überhaupt ein Mysteryfilm ist oder nicht. Das Internet sagt ja, ich bin etwas skeptisch. Aber hey, es ist ein Film von Gaspar Noé, also wird es sicherlich ein spezielles Erlebnis. Cam wird sicherlich solider Grusel und wurde viel gelobt. Wicker Man gehört jetzt einfach mal zum Pflichtprogramm, wenn wir schon im Büro ständig Witze über Nic Cage und die Beees!! reißen. Vielleicht grusele ich mich letzten Endes mehr, weil der Film so schlecht sein soll … auch ne Art. Gareth Edwards Monsters wurde eine Zeit lang sehr stark in der Blogosphäre gehypt und stand einfach zu lange auf meiner Watchliste. Wie ihr seht, dehne ich den Begriff etwas. Zum Horrorctober gehört für mich alles, was gruselt, thrillt oder Gänsehaut macht. Also auch mal Home Invasion Schocker, Slasher , Horrorkomödie oder mehr psychedelischer Grusel. Was es dieses Mal nicht in der Liste gibt, ist der Kinobesuch. Da ich kürzlich erst Midsommar und Es Kapitel 2 im Kino gesehen habe, weiß ich noch nicht, ob es mich im Oktober nochmal zu einem Horrorfilm ins Kino zieht. Außerdem kann das schnell mal schief gehen und dann steht die Challenge auf der Kippe. Apropos Risiko: ich lege immer mal zwei Nachrück-Kandidaten fest, falls ich irgendwelche Filme partout nicht beim Filmverleih finde oder die plötzlich von Streaming-Plattformen verschwinden. The Lodgers (Netflix) und Alien 3 sollen es sein. Na dann. Startschuss 1. Oktober – von mir aus kann’s losgehen.
„Bist du dir auch wirklich sicher, dass das gruselig genug wird??“
Nein! Deswegen setze ich wie in den Vorjahren eins drauf. 😈 Ich werde mich der einen oder anderen Horrorserie widmen, bin aber noch unentschlossen welche. 🙁 Ich denke da an Marianne, Black Spot, The Alienist und vielleicht gebe ich anlässlich Halloweens auch Sabrina, der Teenage Witch (Season 2) oder Outcast (Season 2) auf Netflix nochmal eine Chance. Ganz sicher bin ich mir aber noch nicht. Vielleicht wird es auch die zweite Staffel von The Terror bei der Konkurrenz. So richtig catcht mich das aber alles noch nicht. Sehr klar ist aber der Plan in punkto Literatur. Hier neben mir liegen Shirley Jacksons We Have Always Lived in the Castle (ich meine ich bin im Blog von Kathrin darauf aufmerksam geworden) und The Haunting of Hill House. Ich erwarte eigentlich in beiden Fällen nicht, dass es mich zum Schlottern bringt. Aber solide spannende Lektüre wird es sicherlich. Mit Shirley Jackson hatte ich schon eine Begegnung, von der viel hängen geblieben ist. Tolle Autorin. Außerdem Hawksmoor von Peter Ackroyd. Darauf wurde ich wiederum auf dem Blog der lieben Sabine aufmerksam – hängen geblieben ist, dass man sich hier vielleicht eher gruselt.
Tipps am Rande
Falls ihr die Gelegenheit habt Midsommar im Kino zu schauen und Arthouse-Grusel und einem Hauch Gore nicht abgeneigt seid – ergreift die Chance. Meine Besprechung geht demnächst online, aber die Empfehlung ist bis dahin erstmal ausgesprochen. Ansonsten kann ich das Remake von Suspiria sehr empfehlen oder auch die Serie Outcast, die aber gerade scheinbar leider nicht vollständig auf Netflix angeboten wird.
Zu den Artikeln des Horrorctobers 2019 hier im Blog
Ankündigung und Filmliste
Wochen 1 und 2 mit „Apostle“, „Cam“, „Ghost Stories“
Woche 3 mit „Das siebte Zeichen“, „Bis das Blut gefriert“ & „Monsters“
Woche 4 mit „Happy Deathday“, „Funny Games“, „Nightmare – Mörderische Träume“
Woche 5 mit „Wicker Man“, „Climax“, „Jacob’s Ladder“, „Hereditary“ & Fazit
… Und zum #Horrorctober der vergangenen Jahre (Fazit)
Horrorctober 2018
Horrorctober 2017
Horrorctober 2016
Horrorctober 2015
„shOKTOBER“ (2014)
Macht ihr mit beim Horrorctober? Wenn ja, was steht bei euch im Oktober auf dem Programm? Fiebert ihr der Challenge auch so entgegen? 🙂 Und falls ihr schon den einen oder anderen aus meiner Liste kennt: worauf sollte ich mich am meisten freuen und bei welchem eher mit geringen Erwartungen rangehen?
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