Heute vor elf Jahren erschien hier im Blog der erste Artikel von inzwischen über zweitausend. 🙂 Wir befinden uns jetzt im magischen, zweistelligen Bereich des Bestehens dieses Blögchens. Nein, warte, nach zehn Jahren darf man schon von Blog sprechen. Den Tag feiere ich ja schon gern, zumindest gedanklich. Denn hey, bei Mikroblogging, Instagram, Youtube, der Podcast-Schwemme und dem schnellen Ablösen der Trends und Formate kann man es schon mal feiern, dass es diesen Platz hier im WWW schon über zehn Jahre gibt. Happy Birthday, Blog! Was ist so alles passiert seitdem ich hier das letzte Mal feierte? Hat sich etwas verändert?
Ach übrigens: hier hat alles angefangen …
Retrospektive des vergangenen Blog-Jahres
Meine meist gemochten Artikel oder die mit den spannendsten Diskussionen in der Kommentarsektion hier zu listen, spare ich mir für den Jahresrückblick am Ende. 🙂 Was dieses Jahr bisher sehr stark beeinflusst hat, ist das angebliche Ende der Pandemie. Damit einhergehend die Rückkehr in einen Alltag, der nicht ganz „Pre-Pandemie“ ist, aber auch nicht mehr Ausnahmesituation. Das birgt Chancen und Risiken gleichermaßen. Ich gehöre zu denen, die immer noch bei Massenansammlungen zur Maske greifen. Ich würde mir wünschen, dass ich mich bald traue das wegzulassen. Dafür wäre aber das kollektive Bewusstsein und der Gesellschaftsvertrag vonnöten: Wenn du was hast, bleib zuhause oder trag du wenigstens eine Maske. Das Wiedererstarken eines „Alltags“, der sich draußen unter Menschen abspielt, sorgte aber auch für mehr Trubel. Dienstreisen finden wieder statt, die Rückkehr ins Büro. Mein introvertiertes Herz spürt das, meine Batterien auch. Die Freizeit wird plötzlich wieder weniger. Und das merkt man auch ab und zu dem Blog an. Filmfeste und andere Veranstaltungen gehen wieder zu ihren üblichen Formaten über. JFF war zwar online, aber ich konnte zeitlich weniger schauen. Bei der Nippon Connection konnte ich nicht vor Ort sein und online nur wenig wahrnehmen. FOMO war real. Andere Festivals fanden gar nicht mehr online statt. Ich hatte gehofft sie bleiben. Aber ich habe auch Chancen erwähnt – ich bin definitiv mehr gereist dieses Jahr, habe mehr erlebt und das sehr genossen.
Symboldbild für „mehr erlebt…“ 😉
Dann kam der zweite große Paukenschlag gleich zu Anfang des Jahres. Und der hält bis heute an, was mich sehr traurig macht. Der Krieg in der Ukraine fordert so viele Menschenleben, sorgt für eine Migrationswelle, über die Energiepolitik fange ich hier gar nicht erst an. Und auch in meinem Privatleben hat mir der Krieg einige dicke Steine vor die Füße geworfen, an denen ich einigermaßen gestolpert bin. Bei all dem war dieses Jahr der Kopf manchmal nicht frei genug zum Bloggen. Das kriegt man vielleicht nicht so mit, aber ich habe üblicherweise massig Blogartikel und irgendwelche Reviews im Entwürfe Ordner abgelegt. Heute ist da weniges. Ich schreibe fast nur, was ihr hier online seht. Das ist nicht schlecht, aber es lässt sich nicht leugnen, dass es hinter den Kulissen anders ist als sonst. Auch habe ich mich einige Male gewundert über ausbleibende Kommentare und sogar gefragt, ob das Bloggen tot ist. Jemand wies mich auf die vielen Kommentare unter dem Artikel hin und meinte, dass das doch ein gutes Zeichen sei!? Naja. Wenn man so einen Clickbait-Titel wählt und ein polarisierendes Thema, dann ist das geboren um Kommentare zu fördern. Und bestätigt die Theorie vielleicht sogar, dass das Bloggen und Blogs konsumieren einschläft.
Eigentlich ist es ja was Gutes, dass immer wenn ich die Blogkrise vermute, ich eines besseren belehrt werde. Denn mir macht es weiterhin Spaß und zur Zeit freue ich mich über wieder etwas mehr Kommentare und Austausch mit euch. Mein Optimismus ist wieder etwas erstarkt und ich denke: irgendwann fällt Leuten vielleicht wieder auf, dass Lesen und Schreiben eine ganz eigene Qualität hat. Ich glaube Blogs werden irgendwann wieder cool. Nur sehen sie dann vielleicht anders aus. ^^ Bloggen hilft mir besser zu schreiben, meine Gedanken zu sortieren und der Austausch macht Spaß. Vielleicht sind die Kommentare weniger geworden und bleiben gerade bei meinen Lieblingskategorien aus (und ich weiß immer noch nicht warum). Andere Male auch nicht! So ist es halt. So oder so ist das der Ort zu sagen: Danke, dass ihr dabei bleibt. 🙂
Für das elfte Jahr wünsche ich mir …
… dass es so bleibt wie es ist, schätze ich. Dass Energie und Zeit wieder etwas mehr zu schreiben höchstens zunimmt, keinesfalls abnimmt. Dass ihr so bleibt wie ihr seid. Mit mir interagiert und sprecht. Dass es wieder mehr Gelegenheiten gibt, zu denen sich mal sieht!? Wie wäre das. Nächstes Jahr Buchmesse!? 🙂 Cool wäre es auch, wenn ich einige der sonst eher hinten runterfallenden Beitragsreihen wieder öfter fortsetze. Beispielsweise die Szenen für die Ewigkeit. Auch würde ich mich gern wieder öfter Fokusthemen wie zuletzt dem Pride Month 2022 widmen. Vielleicht wird es wieder einen Blog-Adventskalender geben, mit Sicherheit kann ich das aber noch nicht sagen. Lust hätte ich auf alles 🙂
… und was wünscht ihr euch?
Unter meinem „Ist Bloggen tot?“-Beitrag habe ich schon mal um Feedback gebeten und bekommen. Ich habe daraus einiges mitgenommen über die Länge der Artikel beispielsweise. Auch die Jahresrückblicke werden dieses Mal deutlich anders aussehen. Was gibt es ansonsten, dass ihr mir immer schon mal sagen wolltet? Was ich anders machen sollte/könnte? Was euch zu kurz kommt? Oder was unbedingt so bleiben muss?
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Damit endet die kleine (wenn auch etwas nachdenkliche) Feier anlässlich des Blog-Geburtstages hier. Neue Pläne werden schon geschmiedet. Ich freue mich auf den Horrorctober. Der zieht sich hier auch hoffentlich wieder thematisch durch. 🙂 Und bis dahin überlege ich wie ein Blog-Geburtstagskuchen aussehen würde.
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