Hatten wir lange nicht, oder? Dann heißt es heute wieder „challenge im Kurzfassen accepted“. 😁 Wie immer hier bei den „fünf Sätzen“ gilt: Ziel ist es die gesehenen Serienstaffeln in nicht mehr als fünf Sätzen zu besprechen. Schachtelsätze sind dabei verboten. Das ganze funktioniert spoilerfrei für die Staffel, die ich reviewe. Nicht spoilerfrei für vorangegangene Staffeln. In fünf Sätzen auch ich ja auch gar keine Zeit viel zu spoilern… .
„Outlander“ Season 6
In der sechsten Staffel der beliebten Fantasy-Romanadaption wird das friedliche Leben von Claire (Caitriona Balfe), Jamie (Sam Heughan) und ihrer Familie auf Frasers Ridge ordentlich durchgerüttelt als sich ein alter Bekannter Jamies aus Schottland blicken lässt. Thomas Christie (Mark Lewis Jones) ist streng gottesfürchtig, möchte mit Familie und einigen Gleichgesinnten ansiedeln und sorgt für den einen oder anderen culture clash auf Fraser Ridge, durch den Claire nach so langer Zeit eben doch mal wieder „Hexe“ genannt wird. Was das betrifft ist Outlander (Buch wie Serie) jedenfalls konsequent, indem es nicht (nur) versucht die Vergangenheit zu romantisieren und hier gegen Ende recht bitter endet. Das gelingt aber nicht überall gemessen an der Idylle auf Frasers Ridge oder den hübsch eingedrehten Locken der Randall/Fraser-Frauen. Mir kamen aber einige Offenbarungen rund um Malva Christie (Jessica Reynolds) oder auch Lizzie (Caitlin O’Ryan) eindeutig zu kurz, zu plötzlich und so manch Ureinwohner:innen-Story könnte sicherlich mehr Kultur vermitteln als sie vorgibt zu tun. (6/10)
„Die Therapie“
Dabei handelt es sich um die Serienadaption des gleichnamigen Sebastian-Fitzek-Romans, in der der bekannte Psychiater Viktor Larenz (Stephan Kampwirth) auf die Insel Parkum reist, um das Verschwinden seiner Tochter Josy (Helena Zengel) zu verarbeiten. Dort taucht eine mysteriöse Frau (Emma Bading) auf, die Larenz um Therapie bittet und Dinge kennt, die nur Josy wissen kann. Dieser Handlungsbogen wechselt sich ab mit Rückblicken auf Larenz Familienleben vor Josys Verschwinden und die Handlung um den Arzt Dr. Roth (Trystan Pütter), der wegen unkonventioneller Behandlungsmethoden im Kreuzfeuer steht. Zu Entziffern wie das alles zusammenhängt, macht aus Die Therapie eine ganz interessante Spurensuche, die aber v.A. anfangs wegen seltsamer Drehbuchentscheidungen und auf rasant und paranoid getrimmten Übersprungshandlungen der Charaktere befremdet. Der Look kann überzeugen, hat v.A. gegen Ende einige schöne visuelle Kniffe, die das Ganze wertiger aussehen, sich aber nicht so anfühlen lassen. (5/10)
„Tokyo Vice“ Season 1
Jake Adelstein (Ansel Elgort) wird nach einigem an Bemühungen der erste „Gaijin“, der bei einer angesehen japanischen Tageszeitung arbeiten darf. Tokyo Vice basiert auf dem Roman des echten Jake Adelstein und handelt davon wie er mit dem Konzept des japanischen Presseclubs konfrontiert wird, Kontakte zu Polizei wie Yakuza knüpft und sich immer tiefer in ein Netz verstrickt, in dem ihn jeder nächste Schritt den Kopf oder den Job kosten kann. Die Serie hat auch außer Ansel Elgort einen hochkarätigen Cast, der viele Perspektiven des Lebens in Japan vereint wie die der von Rinko Kikuchi gespielten Journalistin und Chefin Adelsteins, der Hostess Samantha (Rachel Keller), des rechtschaffenden Polizisten Hiroto Katagiri (Ken Watanabe) oder auch Show Kasamatsu als Yakuza-Geldeintreiber Sato, der nicht mehr viel Glanz & Glamour im Gangsterleben sieht. Dank all dieser Perspektiven ist Tokyo Vice spannend, witzig und weiß die Zuschauenden mit Lieblingscharakteren zu engagieren, für die man nur das Beste hofft und am Ende der Staffel um jede:n Einzelne:n bangen muss. Schade ist, dass die Staffel nicht da endet, wo sie in der ersten Episode den Rückblick startet und dass sich Jakes Familie wie auch die Krankheit seiner Schwester die ganze Zeit wie ein plot device anfühlt, was es wohl schlichtweg auch ist. (8/10)
Man könnte das heute nennen: the good, the bad, the mediocre. Ihr könnt ja mal raten, welche Staffel welches Label meiner Meinung nach bekommt. Meine Beziehung zu „Die Therapie“ ist etwas abenteuerlich. Hin und wieder nehme ich mir ja vor mehr deutsche Serien zu gucken und pickte mir die Serie Anfang des Jahres total motiviert raus, obwohl ich überhaupt kein Fan der Fitzek-Bücher bin. Mir war einfach danach.
Ich kannte sogar den Roman, konnte mich aber an kaum etwas erinnern, was der Sache ganz zuträglich war, aber meine Meinung immer noch nicht viel besser. Allzu viel habe ich aber auch nicht in der Bubble über die Serie gehört. Vielleicht habt ihr die drei ja aber auch schon gesehen? Und wenn ja, wie haben sie euch gefallen? Die zweite Staffel von „Tokyo Vice“ kann ich kaum abwarten. Schön, dass ich so spät die erste gesehen habe, da ist das Warten kurz.
Immer zwischen dem 5. und 10. eines jeden Monats mache ich einen kleinen Ausflug in die Serienlandschaft. Ob aktuelle Serien, all-time-favorites, irgendeine TOP-5 oder einfach ein paar zerstreute Gedanken: es ist alles dabei 😀
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