Rückblick: Mai 2014

Letzte Male und Erste Male

Wenn man in der Schule ist, hat man das Gefühl, dass all die Ernstigkeit des Lebens noch herrlich weit weg ist. Studiert man, wird die Sache zwar ernster, aber vom Gefühl her ist es eine kleine Verlängerung dieser Zeitspanne. Aber irgendwann scheint die Uhr plötzlich schneller zu ticken und man fragt sich: wo ist die Zeit hin? Die Abende mit meinen Freunden in meiner Unistadt? Man sieht die Kneipen dicht machen, in denen man die Mittwochabende nach dem Japanischkurs verbracht hat. Man sieht die ersten wegziehen. „Wir bleiben in Kontakt“ sagen sie und man hat nie wieder von ihnen gehört. Jetzt bin ich weggezogen von diesen Mittwochabend-Kneipen, vom Kino um die Ecke, von den Freunden. Zeit. Wo bist du hin? Das ist jetzt keine Neuigkeit, wir werden dessen stets ermahnt durch die „Alten“, wie ich sie hier mal liebevoll nenne. 😉 Und das dumme ist: die kommt nie wieder. Deswegen muss man die Erinnerungen gut aufheben und die letzten Male genießen. Mein letzter Film in meiner Stadt war Her – der lief hier offensichtlich etwas später. Aber er lief! Außerdem war ich ein letztes Mal bei der Hot Shorts Kurzfilmnacht, die ausgerechnet dieses Mal sehr unfeierlich ablief. Obwohl die Auswahl gut war. Ich war ein letztes Mal in meiner Lieblingsgaststätte mit meinen engsten Freunden. Bei jedem weiteren letzten Mal, wurde mir immer melancholischer zumute und als in meiner kleinen, bescheidenen, dunklen Einraumwohnung saß, umringt von Umzugskartons und noch mehr Umzugskartons, wurde mir ehrlich gesagt schlecht. Natürlich nicht wegen der Stadt und der Wohnung in die ich ziehen würde und auch nicht wegen der Arbeitsstelle, sondern weil es sich nicht wie 5 Jahre angefühlt hat, die ich dort verbracht habe. Seht ihr – jetzt ist es so weit weg, dass es (nur noch?) ein „dort“ ist.

Schieben wir die Melancholie mal beiseite. Der Mai war aufgrund der vielen Entscheidungen und letzten und ersten Male ein Monat, den ich sehr bewusst verbracht habe. Also in dem ich immer einen inneren Counter im Kopf hatte „noch so und so viele Tage bis zum Umzug | bis zum ersten Arbeitstag“ usw. Sehr seltsames Gefühl. Papierkram und Formalitäten gab es aber zur Genüge. Es war ein Auf und Ab – Besichtigungstermine, Finanzen, Möbel, Termine, Unterlagen einreichen, erfahren das die Wohnung weg ist, neue Termine machen, erfahren das die Wohnung doch nicht weg ist, Umzugsunternehmen, Packen … und packen und packen und packen. Aber wem erzähle ich das? Ihr seid bestimmt alle schon umgezogen. Im Prinzip war alles gut geplant, aber trotzdem gab es x Probleme, bei denen ich am rotieren war. Kaum zu glauben aber wahr – wir haben den Umzug in 2 Tagen beendet. War ich groggy, sage ich euch. Und nun sitze ich in meiner neuen Wohnung mit einigen neuen Möbeln und bin unendlich froh wie wir das alles gemeistert haben. Und v.A. bin ich unendlich gespannt auf den ersten Arbeitstag, die Kollegen … ich sag euch. Langweilig wirds nicht. In Magdeburg.

Weltgeschehen

Wir hatten die Wahl. Die Europa- und Kommunalwahl und ganz viele lustige Stimmzettel. Mir kamen die Debatten über das Wählen oder Nichtwählen dieses Mal gar nicht so kontrovers vor. Aber bei der Europawahl kann ich ganz gut empfinden, warum die Leute das Gefühl haben, dass sie das nichts angeht und das alles so weit weg zu sein scheint. Wir haben zwar die Wahl, die Gremien und Entscheidungsträger wirken aber noch weniger greifbar, als bspw. bei der Bundestagswahl. So ist zumindest mein Empfinden. Die Wahl zu haben ist aber ein großes Privileg und schwer greifbar oder nicht, die Wahl ist von internationaler Bedeutung. In der Ukraine wurden auch Wahlen zur Unabhängigkeit weiterer Regionen abgehalten. Sieht man die Beiträge dazu und wird sich bewusst wie das ganze aufgezogen wurde und eigentlich ungültig sein müsste, dann ist man mindestens sprachlos. Apropos Wahl … wie kann es sein, dass Menschen in ihrem Recht zur Bildung eingeschränkt werden und ihnen eine Religion vorgeschrieben wird? Denken wir mal an die in Nigeria entführten Mädchen. Vermutlich bin ich zu naiv, aber als ich das erste Mal davon in den Nachrichten hörte, dachte ich dass das ein schlechter Witz sein muss. Wenn sowas ungestraft bleibt und man einfach eine Horde Menschen aus einer Schule entführen darf, bekommt Bildung dann nicht einen unendlich bitteren Beigeschmack in der Region? Menschen, die einem vorschreiben, was man zu denken hat. Immer wieder traurig. Traurig waren auch die Bilder von den Überschwemmungen im Balkan – ich denke das ruft bei vielen in Deutschland schmerzhafte Erinnerungen hervor.

Filme, Bücher, Serien, IT und alles andere was Spaß macht

Es gab schon Monate, da habe ich mehr Medien gesichtet. Wird jetzt wahrscheinlich angesichts des Umzugs etc. niemanden wundern, schätze ich mal 😉 Was Filme betrifft, war ich extrem begeistert von Her. Ein Film, der ein perfekt durchkomponiertes Drehbuch hat und auch optisch bis in die letzte Hemdfalte und den Hosenbund durchgestylt ist. War sehr auffällig. Hat außerdem ein sehr eigenes Erzähltempo, eine ganz eigene Geschwindigkeit, um die Dinge zu entwickeln. Außerdem regt der Film zur Diskussion an – immer gut. Ansonsten habe ich mich von Ghiblis Der Mohnblumenberg und dem Film Drecksau mit James McAvoy sehr gut unterhalten gefühlt. X-Men: Zukunft ist Vergangenheit hat mir auch sehr viel Spaß gemacht! Sehr gutes Popcornkino, das laune macht. Aufgrund der letzten Sichtung mehrer Filme mit James McAvoy habe ich beschlossen nächste Woche in 7ème art auch Filme mit ihm zu behandeln. Und zu dem Zwecke (und weil ich gerade fangirle <3 ) einige Filme mit ihm zu rewatchen. Ihr lest bald, welche … . Nicht so begeistert war ich von Filmen, bei denen ich mir soooo sicher war, dass ich die großartig finden würde. Aber sowohl Kill Your Darlings, als auch Zum Geburtstag hat mich enttäuscht. Ersterer war einfach langatmig und hat verpasst eine stringente Botschaft zu verfolgen. Zum Geburtstag hingegen hat versucht ein künstlerisches, modernes Drama zu sein. War aber einfach nur verkopft, weltfremd und unsympathisch. Lediglich den Twist fand ich ganz gut. Was Serien betrifft, macht mich ziemlich wenig von dem an, was im Mai so im Free-TV startete. Das Finale von Hannibal Staffel 2 hat mich hingegen umgehauen.

Gelesen habe ich leider nicht viel. 1Q84 Buch 2 habe ich ausgelesen und Buch 3 angefangen und wurde direkt überrascht. Die Cliffhanger vom Ende von Buch 2 finde ich ganz schön billig gelöst. Was nicht heißt, das mir Buch 3 bis jetzt nicht gefällt – ist schon sehr spannend. 😉 Rein musikalisch bin ich wieder auf den Electroswing gekommen und höre Nightwalker Vol. 2 von Boogie Belgique rauf und runter und vor Allem: Lorde! Stundenlang. Was Apps betrifft, hat mich heute eine schreckliche Nachricht erreicht: Springpad wird eingestampft. Neeeiiiin. D: Na klasse. Dafür habe ich einige andere Apps mit Begeisterung gefunden und gespielt. Ruzzle ist ein Wortsuchspiel, ich bin wahrscheinlich die letzte, die das noch nicht kannte XD. Ansonsten kann man bei Smash Hit mit viel Stil und Reaktionsvermögen Sachen kaputt machen. Und das klirrt so schön. Voxel Rush ist auch ziemlich cool.

Und sonst so?

Habe ich meine Versprechungen nicht halten können, als ich Anfang der Woche schrieb, dass ich morgen eine Diskussion der 2. Hannibalstaffel poste. Da meine Internetfrage im Moment auch erst halb geklärt ist, verspreche ich erstmal nichts mehr 😉 Außerdem gab es ja eine kleine Fahrplanänderung. Die Kategorien Manga Manie, The Anime Diversity und Wunderbarer Webcomic habe ich sonst immer nacheinander gegen Ende des Monats rausgehauen und das jetzt wiederholt nicht geschafft. Da beiße ich dann wohl in den sauren Apfel und sage: ab demnächst immer nur eine der drei Kategorien pro Monat. Das gute daran: die Webcomics wären mir sonst in absehbarer Zeit ausgegangen. Die Manga und Anime wahrscheinlich eher nicht 😉

Wie war euer Mai? Welcher Film hat euch zuletzt richtig umgehauen und ihr hattet das Gefühl ein wahres Kunstwerk zu betrachten? Hat euch schon Mal die Einstellung eines bestimmten Dienstes stark weh getan? Und von welcher App seid ihr im Moment abhängig? Was hattet ihr so für Empfindungen als es nach dem Studium ab ins Arbeitsleben ging? Und was waren eure ersten Gedanken zur dem Ort an den ihr evtl. mal gezogen seid? (Alternativ dazu: Gedanken zum ersten Arbeitsplatz) Ich bin gespannt auf eure Antworten.

41 Antworten

  1. Oh nein, jemand, der jeden Scheiß fotografiert 😛 Wieso macht man sowas? 😀

    1. Alles worüber ich mich freue oder was ich cool oder verrückt finde, fotografiere ich. Kann mich eben auch an den kleinen Dingen erfreuen – ergo: viele Fotos. Und deswegen kann ichs auch gar nicht besonders leiden, wenn das wer als ’scheiß‘ bezeichnet.

      1. Ist es nicht schöner, einen Moment zu genießen, anstatt im Hinterkopf zu haben, ihn fotografieren zu müssen? Ist es nicht cooler mit offenen augen durchs leben zu gehen als mit einem offenen smartphone? nur mal so ne frage 😛 was ist die motivation dahinter alles fotografieren zu müssen? kein hate, aber einfach eine frage, weils ich echt nicht verstehe. gib mir ne antwort, damit ich das mal nachvollziehen kann 😛

        1. Wer sagt denn, dass ich mir nicht genug Zeit nehme, die Dinge zu genießen UND zu fotografieren? Ich bin eine der größten Vertreterinnen des Innehaltens und Genießens.

          1. aber wieso dann überhaupt noch fotografieren, wenn man den Moment für sich genossen hat?

            1. Weil mein Gedächtnis nicht ausreicht.

              1. hm, interessant. ich denk mir immer, wenns interessant war, erinner ich mich dran, wenn nicht, dann wars wohl so uninteressant, dass vergessen eh besser ist 😀

          2. Wenn sie keine Fotos davon machen würde was sie so erlebt, wüsste ich ja nicht was sie immer so macht. XD Also bitte nicht aufhören Fotos zu machen. 🙂

            1. Das hast du aber schön gesagt XD Werde damit nicht aufhören, keine Bange 😉

  2. Ich wünsche Dir alles Gute in Deiner neuen Stadt – auf zu neuen Ufern! 🙂

    1. Dankeschön 😀 !! Oh ja … Herausforderungen und so …

  3. Ich wünsche dir auch alles Gute für deinen Start in der neuen Stadt und natürlich auch und besonders für deine Arbeitsstelle!
    Außerdem freue ich mich schon sehr darauf, wenn du von James McAvoy Filmen berichtetest. Denn die habe ich wahrscheinlich auch alle gesehen 😉

    1. Dankeschön! 😀
      Musst mir dann unbedingt mal schreiben, wieviele von denen du kennst. 😀 Was ist dein Lieblingsfilm von ihm?

      1. Glaub mir, sobald du nur das kleinste Wort zu James Mcavoy in deinem Blog schreibst, werde ich das kommentieren! Es war neulich schon so zauberhaft als ich zum ersten Mal in deinem Blog von ihm gelesen habe und in mir die Erinnerung aufploppte, dass ich da doch mal ne ganz lange Phase hatte, in dem ich seinen Filmen geradezu hinterher gerannt bin!

        Am liebsten mag ich wohl immer noch Penelope. Wobei so ein Märchenfilm seinem Können vieleicht nicht ganz gerecht wird. Aber da hat so alles für mich gestimmt! 🙂 Kennst du den Film? Was ist dein Lieblingsfilm mit ihm?

        1. Haha – zauberhaft 🙂 Schön gesagt. Bist du (auch) ein James McAvoy Fangirl? 🙂
          Puuuh … mein Lieblingsfilm mit ihm … schwierig. Wahrscheinlich „Abbitte“. In „Wanted“ fand ich ihn aber auch sehr gut. Das einzig gute an dem Film war aber wohl seine Leistung XD Drecksau fand ich auch grandios. Penelope ist aber leichtere Kost, die ich mir lieber anschaue. „Drecksau“ ist wirklich nicht was für jeden Tag.

          1. Also wie kann man denn nicht Fan von James McAvoys Schauspielleistung sein?
            Bei „Abbitte“ habe ich immer zu sehr an Keira zu knabbern 😉 „Wanted“ müsste ich mir mal wieder anschauen. Was ist eigentlich aus dem geplanten zweiten Teil geworden? Kommt der noch? oder ist das im Sand verlaufen? Bei „Drecksau“ bin ich immer noch unentschlossen 😉

            1. Ich hab ehrlich gesagt gar nicht davon mitbekommen, dass Wanted einen 2. Teil bekommen soll. Dachte, dass das eine abgeschlossene Graphic Novel gewesen wäre. Das Ende wirkte auch so … endgültig. Den letzten Satz finde ich ja engeil, muss ich sagen XD

              1. Also mein letzter Stand ist, dass es 2016 einen zweiten Teil geben soll. Ich finde auch, dass das Ende eigentlich sehr abgeschlossen gewirkt hat. Aber das ganze lässt sich natürlich weiterspinnen. Na, lassen wir uns mal überraschen!

                1. Allerdings – ich würde mich nicht darüber ärgern. Auch wenn ich vieles an dem Film echt Grütze fand …

  4. Das war sicher ein aufregender Monat! Das Ganze kommt auch in einem Jahr auf mich zu und ich bin jetzt schon sehr gespannt 😀
    Auf jeden Fall viel Glück und Spaß im neuen Lebensabschnitt 🙂

    1. Dankeschön! 🙂
      Hm, wenn ich an mich vor einem Jahr zurückdenke … da war ich glaube ich gerade im Masterarbeitsstress und habe gedacht „wie soll ich das nur in der Zeit schaffen?“ und „können meine Ergebnisse jetzt bitte etwas besser werden?“ Schon krass. Vor einem Jahr hätte ich nicht damit gerechnet, dass es mich mal hierhin verschlägt. (Ist aber eine positive Aussage 😉 )

      1. Okay, das kann ich persönlich jetzt nicht einschätzen. Meine Ausbidlung ist da wahrscheinlich erheblich einfacher gestrickt. Um die Noten oder das praktische Bestehen im nächsten Jahr mache ich mir keine Sorgen. Ich gehe schon davon aus, dass das alles gut wird 😀
        Aber ja, im Endeffekt weiß man nie was dabei heraus kommt. Ich weiß nur, dass ich ausziehen werde und habe eine grobe Vorstellung wohin.
        In einem Jahr werde ich dann auch sagen: Eigentlich hatte ich doch etwas anderes vor.

  5. Magedburg, soso. 🙂 Wünsche dir alles Gute für den Neustart dort! Und berichte mal, wie es so ist im Arbeitsleben. Die Umstellung stelle ich mir krass vor (gar nicht mal im negativen Sinne, nur…einschneidend).
    Kann übrigens total gut nachfühlen, dass du da zwischen gepackten Kisten in deiner Wohnung gesessen hast und melancholisch geworden bist. Bei dem Gedanken, aus meiner Wohnnung auszuziehen und meine Unistadt zu verlassen, wird mir auch immer ganz flau im Magen. Es war damals schwer für mich, hier neu anzufangen und jetzt, wo ich es geschafft habe, frage ich mich, wo die letzten 5 1/2 Jahre eigentlich geblieben sind. Umzüge und Neuanfänge sind für mich darum immer ein zweischneidiges Schwert: Man muss viel aufgeben, kriegt aber an einem neuen Ort auch viele neue Chancen. Ich hoffe, Magdeburg macht es dir leicht. 🙂

    1. Ja, Magdeburg – man könnte sagen, ich bin ein bisschen mehr in deine Richtung gewandert. Aber nur ein bisschen XD
      Über den Einstieg werde ich auf jeden Fall berichten. Dabei bin ich mir noch nicht sicher, wann und wie ausführlich. Aufgrund der Geheimhaltung wird es auch eher so ein „emotionaler“ Bericht. Schätze ich mal.
      Jaaaa …. es ist total komisch, in deine liebsten Läden und Kneipen zu gehen und deine Freunde anzuschauen und zu denken „das ist jetzt erstmal das letzte Mal für eine Weile“. Das war manchmal sehr seltsam und mir ist manchmal ein bisschen schlecht geworden. V.A. weil ich hier ja dann doch wesentlich weniger Bezugspersonen habe. Wesentlich. Und in meiner Branche hatte ich bisher oft das Gefühl, dass man sich doppelt beweisen muss, bis die anderen als einen Teil der Gruppe wahrnehmen. Mal sehen, ob sich das bewahrheitet, oder ob es diesmal besser ist als beim Studium. Deswegen kann ich das gerade ganz gut nachempfinden was du sagst mit schwer einzufinden, obwohl ich deine konkreten Gründe ja jetzt nicht kenne. Ich hoffe auch, dass es mir Magdeburg leicht macht 😉 Die Stadt finde ich bis jetzt schon um einiges toller, als bei meinem ersten Ausflug hierher. Hier gefällts mir richtig gut bis jetzt.

      1. Ja, ein ganz kleines bisschen weiter nach Norden ist es ja gegangen für dich…aber wirklich nur ein kleines bisschen. 🙂 Naja, wer weiß, vielleicht verschlägt es mich ja auch nochmal weiter in den Süden (die Wahrscheinlichkeit ist groß!).
        Es ist aber schön zu hören, dass Magdeburg dir gefällt! Bin gespannt, wie dein Einstieg verläuft und hoffe natürlich, dass du dich dort gut in der Firma einfindest und auch ein paar Leute kennenlernst, mit denen man mal außerhalb der Arbeit etwas unternehmen kann. Das stelle ich mir fast am Schwierigsten vor: Wo lernt man denn außerhalb der Arbeit Leute kennen bzw. wie baut man sich in einer neuen Stadt einen Freundeskreis auf? Im Studium war das ja relativ easy, da hängt man eben mit den Leuten aus seinem Studiengang rum. Außerdem sind da alle ungefähr im gleichen Alter, was ja auf der Arbeit lange nicht so sein muss. Sehr spannend alles! 🙂
        Ist es denn im Informatikbereich generell so, dass da großer Konkurrenzkampf herrscht oder ist es besonders für Frauen schwer (oder bin ich da total klischeebehaftet?)? Ich kenne mich da ja nicht aus, kann mir aber vorstellen, dass die Branche ziemlich männerdominiert ist (…etwas, was man über Berufszweige, die mir offenstehen, ja nur bedingt sagen kann. Das macht die Jobsuche aber auch nicht leichter. :-D).

        1. Stell dir mal vor, dass es dich mal nach Chemnitz zieht … dann wären wir (fast) Nachbarn, wenn ich in der region geblieben wäre. Bei deinen Beiträgen zu dem Thema „Zukunft“ habe ich mir schon immer gedacht „das wäre krass“. 🙂
          Ja, ich bin mir auch noch nicht sicher wie gut oder schlecht das mit dem Menschen kennen lernen klappen wird. Denke, wenn man ein Hobby hat, das einen in Vereine oder ähnliches verschlägt, dann ist das sehr förderlich. Das ist bei mir eher nicht der Fall. Mal sehen. Ich bin ja sehr begeistert von Sprachkursen, vielleicht nehme ich da in näherer Zukunft mal was in Angriff. Auf Arbeit könnte es eigentlich gut klappen, denn der Altersdurchschnitt der Firma ist verhältnismäßig jung und mit 25 bin ich da scheinbar keine Außenseiterin. Na mal sehen 🙂

          Also mein Eindruck war bisher, dass man als Frau zwar nicht zwingend gemobbt wird oder sich dumme Sprüche anhören muss, aber es wird einem von Anfang an erstmal nicht viel zugetraut. Ob das nur meine Einbildung ist, kann ich jetzt schwer einschätzen. Von manchen meiner Kommilitonen kam ich mir beispielsweise früher regelrecht ignoriert vor. Und als ich dann mal sagte, dass ich in der Programmierung-Klausur eine 1,3 hatte, sind alle vom Hocker gefallen und sagten „Das hätte ich ja nie im Leben geeedaaaaaaacht!“ Das ist dann schon wieder nicht mehr schmeichelhaft.

          Ein kleines bisschen Platzgerangel und Konkurrenzkampf gibt es, wahrscheinlich wie in den meisten Branchen. Dass es Frauen da aber schwerer habe, als Männer? Durchwachsen. Manchmal wird uns eben wenig zugetraut; manchmal glauben Leute, dass wir es immer leicht haben, weil alle uns helfen wollen, weil wir Frauen sind … Vorurteile gibt es. Aber ich würde nicht sagen, dass ich da schon mal richtig schlimmes erlebt hätte, oder Frauen es wahnsinnig viel schwerer hätten als Männer – ich glaube das kann man so nicht sagen.

          1. Das wär ein Ding, wenn es mich irgendwo in deine Region verschlagen würde, durchaus! Ich bin offen für alles, also schauen wir einfach mal, wo ich im Endeffekt lande! 🙂 Bin auch gespannt, wie dass dann so wäre in einer neuen Stadt. Vereinsmensch bin ich auch gar nicht (das bringt es wohl so mit sich, wenn man hoffnungslos unsportlich und unmusikalisch ist…), da würde man aber bestimmt schnell Leue kennenlernen. Sprachkurse sind super, ist dann nur die Frage, ob man darauf noch Lust hat nach der Arbeit… Aber vielleicht sind deine Kollegen ja allesamt schon genug Kontakt fürs Erste. Klingt ja schon mal gut, wenn du nicht die einzige in unserem Alter bist (okay, ich geb’s zu – ich bin schon 26 :-D).
            Was du von deinen Kommilitonen schreibst, finde ich aber schon krass – erst ignoriert werden und dann auch noch ungläubige Kommentare, wenn du gut bist im Studium. Ist immer schwer zu beurteilen, ob sowas wirklich mit dem Geschlecht zusammenhängt, da bin ich deiner Meinung. Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass in der Uni gerade stillere, im Seminar unauffällige Menschen gerne für dumm gehalten werden (so nach dem Motto: Wer nichts sagt, hat’s nicht kapiert – ein absoluter Trugschluss!). Das finde ich auch immer unschön. Aber auch Männer unterstellen Frauen ja in der Tat gerne mal, dass sie es ja so leicht hätten im Leben (haha, dann sollten die mal einen Tag lang eine Frau sein!). Aber auch nur unter Frauen ist nicht immer alles rosig. Spanisch ist ja das totale Frauenfach und das ist auf eine Art nett, auf eine andere wurde da aber auch ganz übel gezickt manchmal. Wie sagst du so schön: Konkurrenzkapmpf gibt’s in jeder Branche… 🙂

            1. Ach, es ist nicht mal nur das unterschätzen derer, die wenig sagen. Ich hatte immer schon den Eindruck mehr leisten zu müssen als meine Kommilitonen. Manchmal haben die mir nach einer Prüfung erzählt, dass sie eine 1,0 bekommen haben, obwohl sie 1, 2 Sachen nicht wussten. Das waren meist Sachen, die ich in der Prüfung auch nicht wusste. Mit dem Unterschied, dass ich eine 1,5 oder 1,7 kassiert habe. Bei der Aussage und meiner letzten kann ich mir natürlich nie sicher sein, ob das was mit dem Geschlecht zutun hat oder ob ich einfach nicht kompetent und sicher genug rüberkam oder ob ich einfach schlichtweg weniger „gemocht“ wurde. Hast du sowas in der Art im Studium feststellen müssen?

              Ja, sehe ich genauso … die Männer müssten mal einen Tag als Frau durchmachen 😉 die würden sich wundern, wenn sie plötzlich mitten auf der Straße dumm angemacht werden oder ein Kind kriegen sollen …

              ist dein Fach auch sehr frauendominiert? Aber nicht so sehr wie Spanisch? Echt – ist es da so schlimm?? Muss ehrlich sagen, ich weiß nicht, ob ich für so Zickenkrieg noch gemacht bin. Ich tendiere in letzter Zeit dazu Sachen und Personen, die mich nerven einfach zu ignorieren. XD

              1. Waas? Das finde ich ja krass, dass du aus Prüfungen mit schlechteren Noten rausgegangen bist als Leute, die auch nicht mehr wussten! Sowas hab ich noch nie gehört oder erlebt, das schockiert mich gerade. Eine Prüfung soll doch kein Beliebtheitswettbewerb sein. Ich selber habe diese Art der Behandlung nie erlebt und immer das Gefühl gehabt, recht fair benotet worden zu sein. Im Endeffekt möche ich immer noch glauben, dass gute Leistungen sich auszahlen und so war es meist auch. Allerdings kenne ich auch jemanden, der als Hiwi für einen Prof gearbeitet und auch bei dem die MA geschrieben hat – und es war schon vorher klar, dass er 1,0 bekomnen wird. Hat er dann auch. Das fand ich heftig, da musste ich mir bei Begegnungen danach mehrfach auf die Zunge beißen…

                Und zur Frauendominanz in meinen Fächern: Ich hab ja auch Spanisch studiert (nicht mit Leidenschaft, deshalb schreibe ich nie darüber 🙂 ) und da waren wir bestimmt 90% Frauen. Im BA-Studium war eigentlich immer nur ein Typ dabei. 🙂 In Deutsch ist es besser, ich würde sagen so 1/3 Männer, 2/3 Frauen. Da ist die Atmosphäre gleich eine andere, wenn der Prof nicht der einzige Mann im Raum ist (…denn die Profs sind in meinen beiden Fächern zu 100% Männer. So viel Standesordnung muss dann doch sein!). Ich bin auch überhaupt nicht für Zickenkrieg gemacht und kann auch immer nicht verstehen, warum Frauen sich gegenseitig das Leben schwer machen müssen. Männer tun das doch auch nicht. Insofern tust du gut daran, das einfach zu ignorieren. 🙂

                1. Da ich ja in den Prüfungen bei den anderen nicht drin saß, kann ich schlecht meinen Verdacht prüfen. Vielleicht habe ich es ja alles falsch aufgefasst? Das ist eine schwierige Grauzone, schätze ich mal.

                  Das hätte ich mir auch schwer verkneifen müssen, den Typ mit Bemerkungen zu überhäufen!

                  Aaaach du hast auch Spanisch studiert?? Obwohl ich das hätte wissen können … ich erinnere mich, dass du mal was über Programme im Ausland geschrieben hast, für die du dich beworben hast. Oder verwechsle ich da was? Mein Gedächtnis ist manchmal für den Eimer …

                2. Stimmt, bei mündlichen Prüfungen ist die Vergleichbarkeit tatsächlich nicht gegeben und hinterher hat man eigentlich kaum noch Chancen, irgendwas an der Note zu drehen. Schockierend finde ich deine Geschichte aber trotzdem immer noch. Sowas sollte nicht vorkommen.

                  Ich hab tatsächlich Spanisch studiert. 😀 Ich war sogar ein Semester ein Spanien (was toll war!) und wollte eigentlich nach dem Studium nochmal ins Ausland. Das hab ich aber jetzt gecancelt (kein Geld mehr, keine Zeit mehr, keine Lust mehr :-)). Hab auch nicht vor, mit meinem Spanischstudium irgendwas anzufangen beruflich – mich zieht’s in die Germanistik/Medien/Linguistik/Kulturwissenschaften oder so. Auf jeden Fall nicht in die Romanistik, wenn ich’s vermeiden kann. 😀

  6. Bei mir war es umgekehrt, nach dem Studium sind alle weggezogen, ich bin dageblieben. Auch blöd, seufz, vor allem, wenn die engste Freundin sich nach Frankfurt verabschiedet. Na ja, ist wenigstens nicht weit 🙂
    Ich wünsche dir ganz viel Glück und Erfolg in deiner neuen Stadt!
    Ich glaube, ich bin jetzt wie erwartet Instagram-abhängig. Ich gehöre nämlich auch zu denen, die „jeden Scheiß fotografieren“! 😀

    1. Stimmt – das ist auch blöd. Obwohl du da auch wieder einen Vorteil hattest. Keine Umgewöhnung an eine neue Stadt oder so. Und vielleicht hat es ja auch Papierkram gespart!? Aber das mit den Freunden ist schon schade. Glaube es gibt ganz wenige, die solchen Umständen aus dem Weg gehen können.

      Ach und: Dankeschön! 😀
      Ja … instagram … wäre mein Datenvolumen nicht im Eimer, wäre ich wahrscheinlich auch gerade dort und würde Fotos verfiltern ….

      1. Doch, umgezogen bin ich ja schon, nur halt nur 20 km weiter nach Saarbrücken. Und 4,5 Jahre später dann wieder zurück 😉

  7. Magdeburg. 2 Jahre auch meine Heimat. Gibt ein paar sehr schöne Ecken dort. Aber die wirst du sicher im Laufe deines Aufenthalts dort selbst entdecken. Und falls nicht, frag mich einfach. 🙂

    1. Mache ich, danke 😀

  8. Ich verstehe deine Gefühle ganz gut, so ging es mir während des Praktikums innerhalb des Studiums. Als ich in der „neuen“ Stadt ankam, war mir auch schlecht. Ich hab erstmal wie ein armer Tropf alleine in der Wohnung gesessen und wusste nicht, wohin mit mir xD

    Aber am Ende wird ja alles ziemlich schnell gut!

    Nach dem Studium hatte ich das Glück, in meiner Heimat- und Studienstadt eine Arbeit zu finden. Allerdings werde ich wohl auch mal auf Geschäftsreise müssen und da bin ich auch schon gespannt, ob das was für mich ist und wie ich das verkrafte. 😀

    Liebste Grüße an dich ^^
    Nächstes Jahr Buchmesse, du weißt schon 😀

    1. Bin immer wieder froh von anderen zu hören, dass die das Gefühl auch kennen 😉 Na bloß gut, dass einem durch die Arbeit nicht langweilig wird, dann hat man auch gar nicht groß die Gelegenheit darüber nachzudenken und in Gedanken zu verfallen wie „ich kenne hier noch keinen Menschen“.

      Dienstreise ist bei mir auch gerade ein brandaktuelles
      Thema und ich bin schon gespannt wie die ersten Dienstreisen werden. Nervööös …. O_O

      Das ist natürlich ein Fang – einen Job in der Heimat- und Studienstadt. 😀 Perfekt: du hast weiterhin die Nähe zu deinen Freunden, kannst deine Wohnung behalten, wenn du möchtest – klingt schon ideal 😀 Oder hätte es dich gefühlsmäßig auch gerne mal in die Ferne ziehen können?

      Buchmesse – schon vorgemerkt 😀
      Liebe Grüße! 😀

      1. Wegen den Dienstreisen bin ich auch supernervös!!!

        Naja, die Nähe zu den Freunden ist eher beschränkt in der Heimat, die sind auch alle woanders verstreut xD Gefühlsmäßig war ich jedes Mal wieder drauf eingestellt, wegzugehen, aber ich bin ziemlich froh. 🙂 Bin wahrscheinlich ein Heimatmensch.

        😀

  9. *aufmerksam gelesen hab* Magdeburg, ist nicht ganz Bonn, aber vielleicht auch ganz nett 😛 😀
    Ich wünsche jedenfalls viel Erfolg und vielleicht läuft man sich dann im nächsten Jahr auf der Leipziger Buchmesse dann mal über den Weg 😉
    Ist das eigentlich deine Katze auf den Fotos? 🙂

    1. Magdeburg ist auf jeden Fall besser als nett. Ich mag es die Stadt sehr sehr gerne 😀
      Und übrigens bin ich demnächst oft in Köln unterwegs, also dem potentiellen Treffen steht nur mein evtl. immer recht später Feierabend im Wege 😉 Leipziger Buchmesse können wir bestimmt auch einrichten 🙂
      Ach … und ja: das ist meine Katze <3 bzw die meiner Eltern, sollte ich vielleicht eher sagen … oder unsere.

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