Film/Serien-Talk: ist die Masse an Streamingportalen mehr Rück- als Fortschritt?

Disney tut es. HBO plötzlich auch. Ende letzten Jahres wurde Schlag auf Schlag bekannt, dass einige Großkonzerne ihre eigenen Streamingplattformen starten und damit die Verfügbarkeit ihrer Filme und Serienformate bei bisherigen Streaming-Anbietern über kurz oder lang verschwinden werden. Mit den Neuigkeiten um Disney Plus (man ist sich noch nicht einig, ob Disney Plus oder Disney+) bibbern die Einen v.A. angesichts des Verschwindens von Star Wars und Marvel-Produktionen aus Netflix. Das erschüttert mich mäßig – vielleicht am ehesten noch wegen Star Wars. Aber trotzdem schaue ich dem Launch der Dienste nicht unbedingt mit Freude entgegen. Meine Befürchtung ist, dass der einstige Streaming-Fortschritt ein Rückschritt wird.

Schöne neue Welt?

Kurz zum Stand der Dinge: Disney Plus wird nach neueren Meldungen bereits am 24. März in Deutschland starten, während es in den USA bereits seit November verfügbar ist. Der Preis beläuft sich auf 6,99€ pro Monat oder 69,99€ pro Jahr nach unten angegebener Quelle (1). Es ist zu erwarten, dass damit die bisher auf Netflix (Star Wars-Filme, MCU-Filme) und Amazon Instant Video verstreuten Formate (The Mandalorian, diverse Disney-Antimationen, …) dort nicht mehr verfügbar sein werden. Der Maus-Konzern ist groß und hat weit mehr als Disney-Prinzessinnenfilme und Marvel-Superhelden-Clash – man findet recht beachtliche Listen der auf Disney Plus verfügbaren Formate (2). Dass es eine große Nummer ist, wenn Disney eine eigene Plattform startet, war auch der Social Media Gemeinde anzuhören. Geheim gehalten haben sie es aber ganz gut. Und der gewählte Zeitpunkt könnte kaum besser, wenn dann auch offizielle MCU-Serien wie Wanda Vision starten und das abhängen, was Netflix einst gar nicht mal so zaghaft mit den Defenders probiert hat.

Umso heikler wurde es, als auch HBO ankündigte mit HBO max eine eigene Streamingplattform an den Start zu bringen (5). Wobei man sich das bei HBO noch direkt wünschen könnte, schließlich sind ihre Top-Formate nicht ganz so breit auf andere Plattformen gestreut. Es wäre nur noch einfacher, wenn alles in den bisher vorhanden Plattformen verfügbar wäre. Aber wo bleibt denn da der Profit … . Man mag den bisherigen Streaming-Giganten Monopolismus vorwerfen. Das Modell der Channels auf Amazon hat das Bestreben der Sender bereits angedeutet und den Versuch des Riesen Amazon die Formate der Anbieter zu halten. Wer beispielsweise den STARZ Channel abonniert um Killing Eve oder Counterpart zu schauen (die halt leider wirklich richtig gut sind), zahlt monatlich 4,99€ drauf. Geschäftsmodell, ich hör dir trapsen. Die Abhängigkeiten von der durch Amazon bereitgestellten Technologie schmeckt sicherlich nicht jedem. Eigenes ist immer besser? Wenn jetzt jedes Medienunternehmen seine eigene Streamingplattform gründet, gibt es dann auf Amazon und Netflix bald nur noch ihre Eigenproduktionen und wir bezahlen zehn Abos? Fühlt sich an wie Fernsehen. Nur teurer.

Was man nicht vergessen darf …

Wieviel teuer hat Screenrant (3) mal für das amerikanische Publikum zusammengefasst und kommt auf eine stattliche Summe von rund 100$. Die beinhaltet aber auch werbefreie Premium-Zugänge und Angebote spezifischer Fernsehsender. Also für diejenigen, die alles sehen müssen und an FOMO leiden. Auch hierzulande ist man von einer stattlichen Anzahl an Streamingplattformen umzingelt. Das Fernsehen versucht schließlich kräftig mitzuziehen. Als Nutzer setzt man eben so seine Prioritäten. Zähneknirschend verzichte ich auf TV NOW, obwohl dort demnächst die Neuauflage der Twilight Zone läuft (4); auf Magenta TV, obwohl dort stets zuerst die neuen Staffeln von The Handmaid’s Tale landen oder auf Sky. Etwas zerpflügt ist es also auch jetzt schon bei uns. Kommen halt nur ein paar mehr dazu … ?

Schöne alte Welt

Es ist klar, dass das für die Konzerne mehr Sinn macht. Man ist nicht von den technischen Gegebenheiten und dem Marketing eines Streaminganbieters abhängig. Die Gewinnausschüttung dürfte größer sein, da plötzlich statt Lizenzvereinbarungen ein Abosystem Kunden lockt. Man kann werben und vermarkten wie man will und vor Allem auch selber Daten erheben und auswerten. Es gibt keinen Filter durch einen Dritten, der sich sicherlich einiges an Kleingedrucktem vorbehält. Das kostet einmal Unsummen für die Bereitstellung der IT-Infrastruktur und Streaming-Anwendung plus kontinuierliches Weiterentwickeln und Warten, aber das mit der eigenen Streamingplattformen wird sich schon lohnen (hofft man). Tatsächlich habe ich da so meine Zweifel, wenn auch nicht bei Disney Plus. Das wird sicherlich eine ganze Weile sehr gut laufen dank starker, massentauglicher Zugpferde. Sollten noch mehr Plattformen aus dem Boden sprießen, könnte das eine Kostenfalle für die Konzerne werden. Kunden, die nach einem Monat alles für sie Interessante gesehen haben und wieder kündigen holen vielleicht nicht die Kosten für die IT-Infrastruktur und technische Omnipräsenz rein, wenn man halt nur „ein kleines Network“ ist und ansonsten keine großen Lizenzen anbietet. Und IT ist teuer.

Aber vielleicht leiden ja doch mal plötzlich alle Menschen an FOMO? Weil sie es nicht mehr ertragen irgendeine neue Serie nicht sofort zu sehen – Ups, da sind wir schon, oder? Dann gelingt das Wuchern der Streamingplattformen jedes noch so kleinen Networks vielleicht am Ende doch. Was daran sehr ärgerlich ist, sind sicherlich die Abokosten. Die Verträge mit wechselnden Anbietern, die Bequeme vielleicht mehr kostet („Was jetzt kündigen und dann in 6 Monaten neu registrieren? Och … .“), ist eventuell der neue Passierschein A38. Nicht weil das so schwierig ist – die meisten machen das schon so, dass man wieder rauskommt aus den Abos und dafür weniger als dreißig Klicks braucht. Usability, Ehre und so. Aber die Masse macht’s. Was mich aber persönlich am meisten stört ist die Aussicht auf einen Dschungel an Apps, Datenmüll und unübersichtlichem Programm. Denn obwohl das schöne Prinzips des Streamings ja ist, dass man im Gegensatz zum Fernsehen sehen kann, was man will, wann man es will. Aber ein altes Leid bleibt: was war nochmal wo? Dienste wie werstreamt.es haben wir dann wahrscheinlich alle auf der Kurzwahl. Auf den Dschungel habe ich trotzdem keine Lust. Vielleicht findet sich dann ein Dienst, der die alle bündelt. Moment … ist das dann nicht wie bei diesem äh … früher … wie hieß das noch gleich … Fernsehen?

Quellen

(1) film.tv vom 25.01.20
(2) collider vom 10.01.20
(3) screenrant vom vom 19.01.20
(4) serienjunkies.de vom 10.01.20
(5) heise.de vom 30.10.19

Offenbar freue ich mich also nicht über den Launch diverser weiterer Streamingplattformen. Wie geht es euch da? Habt ihr schon den Start von Disney Plus im Kalender stehen? Denkt ihr, dass sich der Trend lange halten wird oder die Blase in absehbarer Zeit platzt? Ich vermute wirklich, dass wir in einigen Jahren wieder da sitzen und die einzigen, die sich gehalten haben sind Netflix, Amazon Instant Video (das dann endlich mal vernünftiges Streaming anbietet und eine bedienbarere Oberfläche hat) und Sky sind. Welchen der hier nicht erwähnten Dienste nutzt ihr eigentlich und was bietet der, das die anderen nicht bieten? Und: schaut ihr noch fernsehen?

26 Antworten

  1. Damit machst du ein sehr spannendes Thema auf. Letztendlich ist es ja so, dass unsere Zeit begrenzt ist. Wo schlägt FoMo in diesem Kontext am meisten zu? Vermutlich bei den jüngeren Leuten (OMG! Jetzt habe ich mich offiziell als alt deklariert). Die teilen sich die Zugänge dann vermutlich, so wie es heute schon mit Netflix läuft. Auch bei mir war FoMo am stärksten als ich noch viel mehr Zeit hatte (also so Studium und Anfang des Jobs, als man eher noch über VPN und Hulu gestreamt hat und das alles ein Krampf war).

    Heute ist es mir völlig egal, ob ich Serien ein oder zwei Jahre später schaue. Und ja, dann auch am liebsten auf Blu-ray und DVD. Hier beeinflusst mich die Entwicklung am meisten: Was, wenn die neuen Anbieter ihren Exklusiv-Content nun NUR noch auf ihren Plattformen habe? So wie es Netflix teils heute schon macht. Dann wird es für mich kritisch, zumal ja auch 20th Century Fox nun zu Disney gehört.

    Ich muss nicht immer alles verfügbar haben, aber doch die mir wichtigen Filme und Serien — und das gerne ohne die Gefahr, dass Content einfach so verschwindet.

    Aktuell fahre ich mit Prime Video noch recht gut, Netflix reizt mich teilweise auch. Aber wie gesagt, die Zeit ist begrenzt und die wichtigsten Serien stehen geduldig im Regal. Bin sehr gespannt, wie sich das weiterentwickelt.

    1. Avatar von Miss Booleana
      Miss Booleana

      Ja das BluRay und DVD-Thema habe ich hier noch gar nicht richtig aufgemacht, weil der Artikel dann stark ausgeufert wäre. Bei Streamingplattformen wie Amazon Instant Video schlägt bei mir immer ein Hauch unzufrieden mit, wenn ich Formate kaufen soll, die ich ja doch nicht richtig besitze und dann schon gleich gar nicht mehr, wenn der Anbieter die mal aus dem Sortiment nimmt. Wo ist dann mein kauf? Das frustriert mich jedes Mal und ich kaufe sehr spärlich und schaue dann immer erstmal, ob die DVD/BluRay einen akzeptablen Preis hat.

      Da geht es mir also ganz ähnlich wie dir. Für viele Formate reicht es ja sie erstmal so zu sehen, aber seine Favoriten will man dann doch sicher wissen. Deswegen ist es auch irgendwie schräg zu sehen, dass es immer noch Eigenproduktionen gibt, die anfangs gar nicht auf DVD landeten. Das geht heute schon etwas zügiger. Also so ganz hat man den DVD-Markt noch nicht vergessen. Aber ob das mal so bleibt!? Ich bin gespannt. Kommt sicherlich auch auf den Ausbau der Länder in Punkto Internet an.

  2. Du sprichst mir komplett aus dem Herzen. Mich nervt dieser Streaming-Dschungel auch immens. Ich glaube ich werde künftig lieber warten und dann gezielter etwas kaufen statt zu streamen.

    1. Avatar von Miss Booleana
      Miss Booleana

      Oder DVDs kaufen!? Das ist so ein Ding, dass mir immer im Kopf rumschwirrt. Mich frustriert der Gedanke irgendwie Geld für etwas auszugeben, dass ich nicht greifen kann. Ich hadere immer sehr, bevor ich bei Amazon Instant Video einen Film oder eine Serie kaufe. Leihen finde ich auch irgendwie blöde, mache das dann aber öfter, wenn ich noch nicht weiß, ob ich ein Format gut finden werde.
      Aber da bin ich schon bei dir – ich tendiere auch eher zu weniger Plattformen. Nur sehe ich mich wieder vermehrt DVDs kaufen, wenn mal doch etwas nicht verfügbar ist.

      Und freut mich sehr, dass dich der Artikel anspricht 🙂

  3. Bin da ganz bei dir. Ich streame auf Netflix und Amazon, jetzt gabs aber Babylon Berlin und Rick & Morty gerade auf Sky – also auch noch Sky Ticket für kurze Zeit dazugeholt – da liegt schon latenter Stress in der Entspannung. Ich überlege auch, zukünftig nur noch einen Streamingdienst zu nutzen und, wie Sabine, dann ggf. Serien gezielt zu kaufen.

    1. Avatar von Miss Booleana
      Miss Booleana

      Haha, latenter Stress trifft es ganz gut. Ich bin immer wieder überwältigt mit was für einer Geschwindigkeit meine Kollegen die Serien wegstreamen und alles schauen, was gerade auf den Plattformen hinzugefügt wurde. Aber man erkennt schon so Muster – die dramatischen und ruhigeren Indie-Angebote bleiben unentdeckt. Irgendwie kriegt jeder durch den Algorithmus eine Karotte vorgehalten. Ich hab auch dicke Watchlisten … aber ich bleibe vorerst bei meinen zwei Plattformen, denke ich.

  4. Ich sehe durchaus die Möglichkeit, dass sich irgendwann die Spreu vom Weizen trennt und dann nur so 3-5 Anbieter überleben. Vermutlich Disney, Netflix und Amazon und dann vielleicht noch HBO oder so. In der Masse könnte das komplette Modell ziemlich baden gehen, vor allem, weil die sich auch noch alle mit ihren NIedrigpreisen unterbieten. Netflix wartet soweit ich weiß immer noch darauf mal schwarze Zahlen zu schreiben. Trotzdem wird weiter munter die Knete rausgeschleudert. Disney steht dem in nichts nach, wie man bei den ganzen Ankündigungen sieht. Das kann auf Dauer eigentlich alles nicht gut gehen.

    1. Avatar von Miss Booleana
      Miss Booleana

      Ja sehe ich genauso – das ist wohl die logische Konsequenz. Wir können dann ein paar Waffen in die Arena schmeißen und dem Treiben zuschauen 😉

  5. Ich streame gar nicht und bleibe bem Fernsehen. Allerdings habe ich eine Satellitenschüssel auf dem Dach und kann nicht nur die üblichen Sender empfangen, sondern vor allem BBC und ITV..

    Zuerst war ich gegen das Streaman, weil ich diese Monopolisierung bei Netflix und Amazon Prime nicht unterstützen wollte. Vor allem stört mich diese Zersplitterung, wenn jetzt jeder sein eigenes Süppchen kocht. Ja ja, alle schimpfen, dass Fernsehen so unflexibel ist und man die Wunschendung nicht sehen kann, wann man will, sondern sich an ein Programm halten muss. (Pfui, wie pöse).

    Und was höre ich von Netflix? Super Serie, aber nach einer Staffel ist Schluss? Toller Fortschritt. Da bleibe ich doch lieber bei dem, was ich habe.

    LG
    Ulrike

    1. Avatar von Miss Booleana
      Miss Booleana

      Ach ja, die Zeiten mit Satellitenschüssel mochte ich auch sehr. 🙂 Allerdings war damals die Bildqualität manchmal recht schräg – heute ist das aber anders, hoffe ich mal?

      Ja die Monopolisierung hat mir anfangs auch Bauchschmerzen gemacht, aber ich war letzten Endes doch zu sehr „Opfer“ und habe sehr bereitwillig am ersten Tag der Verfügbarkeit in DE mein Netflix-Konto eröffnet. XD
      Dass man sich an ein Programm halten muss, fand ich eigentlich nie schlimm. Nur sehr schade, dass das Fernsehen so vollgemüllt ist. Ich finde von Jahr zu Jahr weniger und weniger, was ich im Free-TV schaue. Und auch schon vor Netflix wurde es für mich recht dünn.

  6. PS: FOMO… geht mir am verlängerten Rücken vorbei. Ich muss nicht jeden Hype mitmachen oder gar verstehen. Zum Beispiel ist die 8. Staffel von Game of Thrones komplett an mir vorbeigegangen. Und was ist? Ich bin nicht unglücklicher deswegen, und die Welt dreht sich weiter.

    Und wenn ich wirklich Folgen von einer Staffel verpasse, wie mir das 2019 passiert ist… kein Problem, solange es die Serie auf DVD nachzukaufen gibt, ist alles in Butter. Ich habe nur leider die Befürchtung, dass auch die DVD-Produktion wegen des exzessiven Streamens nachlässt, denn warum soll man sich die Mühe einer DVD-Produktion auf sich nehmen, wenn doch scheinbar jeder streamt?

    1. Avatar von Miss Booleana
      Miss Booleana

      Tja … was FOMO betrifft, bin ich ganz bei dir. Ich gelte bei uns im Büro wahrscheinlich schon als „retro“, weil ich doch nicht so oft die neusten Serien schaue.

      Das mit den DVDs würde mich auch schwer treffen. Ich hoffe, dass das bleibt. Aber solange es reißenden Absatz findet, sollte ja alles gut sein.

  7. Den Vergleich mit der Fernsehlandschaft früher finde ich falsch. Da war alles verfügbar, was es gab, man musste nur den Sender wechseln. Das war ein Klick und nicht mit Zusatzkosten verbunden. Die Ausnahme war nur Pay-TV, für das man extra zahlen musste, aber dann war alles da. (Vielleicht von manchen Exoten-Sendern abgesehen)

    Der Streaming-Markt wird sich in den nächsten Jahren konsolidieren. Erst mal wird es viele neue Anbieter geben (wenn man mal aus der Serien-Blase raus geht hat man da ja jetzt schon auch noch DAZN und Magenta Sport) und dann wird sich der Markt selbst bereinigen auf einige Mainstreamer und einige Nischenanbieter.

    1. Avatar von Miss Booleana
      Miss Booleana

      Mhm … ich weiß ja nicht, wo du früher fernsehen geschaut hast, aber mir hat da jede Menge gefehlt. 😉 Als ich in dem Alter war wo ich endlich Nebenjobs hatte die lukrativ genug waren immer mal wieder bei DVDs zugeschlagen und ansonsten musste ich auf viele Serien verzichten. Das ist zum Teil heute trotz Streamingplattformen noch so, nur dass es sehr sehr viel weniger sind auf die ich verzichten muss.
      Du sagst es ja selber „Da war alles verfügbar, was es gab“ – ja was es eben im fernsehen gab …

  8. Ich denke nicht, dass das mit den zig verschiedenen Plattformen zukunftstauglich ist, es sei denn, sie gehen Kooperationen miteinander ein. Ich als Wenigguckerin mache da jedenfalls nicht mit. Ich habe Amazon Prime und gut. Wenn ich etwas auf einer anderen Plattform unbedingt sehen will, warte ich entweder auf eine DVD oder nutze Kurzzeitangebote (hatte zwei Monate lang Sky Ticket für GoT).

    1. Avatar von Miss Booleana
      Miss Booleana

      Wenn dann die Kooperationen kommen, gibt es sicherlich auch bald Zusammendampfungen und dann haben wir wieder „nur“ 4-5 Plattformen. Dauert nur vielleicht etwas 😉
      Im Großen und Ganzen halte ich es da ähnlich wie du, auch wenn ich eine Plattform mehr nutze und manchmal einen kostenlosen Probemonat bei anderen wahrnehme. DVDs habe ich auch immer noch sehr gern, wenn auch mehr für Filme als Serien.

  9. Argh, mich nerven diese „Mimimi-Wir-Wollen-Unseren-Eigenen-Streamingdienst-Um-Noch-Mehr-Kohle-Zu-Scheffeln“-Unternehmen so sehr! Zum einen weil sich die entsprechenden Companies wie Disney nun wirklich nicht über zu wenig Umsatz beklagen können. Zum anderen weil ich es unzumutbar finde, dass alle zig Dienste abonnieren sollen. Das Schauen von Filmen und Serien wird damit für viele echt zum Luxuskonsum. Ich hab derzeit Prime und Netflix und i. d. R. ist es so, dass ich in einem Monat mal verstärkt bei dem einen bin und beim anderen nur eine Produktion schaue und im nächsten Monat umgekehrt. Mit 20 Portalen wird das nur schlimmer.

    Womit ich kein Problem hätte: Mehrere Portale, aber eine zentrale Stelle, in die man einzahlt und man kann quasi steuern, für welche Dienste das Geld in diesem Monat gezahlt werden soll. Denn die vielen Portale wären zumindest für mich halb so wild, wenn nicht bei jedem ein Dauerabo dabei wäre, das kein Pausieren zulässt.

    1. Avatar von Miss Booleana
      Miss Booleana

      Ja mich hat die Meldung ehrlich gesagt auch sehr enttäuscht. V.A. weil das wohl bedeutet, dass die Kooperationen mit Netflix und Konsorten auf Eis gelegt werden und bspw. Star Wars dort verschwindet. Sehr schade. Einige reiben sich ja doch sehr stark daran auf. klar, wenn ich mir gerade die ganze Disney-Prinzessinnen-DVDs gekauft hätte, wäre ich jetzt auch verzweifelt … v.A. bei den Preisen.

      Aber ich denke, dass solche gebündelten Dienste und Portale da nicht weit weg sind. Wenn das mehr Leute anfangen als Rückschritt zu sehen, dann kommt da sicherlich was. Oder es ist wie zu Zeiten von Sky als es noch Premiere hieß. Mit x Paketen, wo das und dieses im Bündel mit im preis ist – da haben wir dann den nächsten Dschungel 😉

      1. Das mit den Paketen macht Prime ja leider jetzt schon, was mich bereits nervt und einer von mehreren Gründen ist, weshalb ich Netflix gegenüber Prime bevorzuge.

        1. Avatar von Miss Booleana
          Miss Booleana

          Meinst du die Channel bei Amazon Instant Video? Ja da hatte ich auch mal einen abonniert – STARZ. Aber scheinbar ist das nicht besonders beliebt. STARZ hat meine ich eine eigene App gestartet. Oder war es Hulu? Na die vermutlich sowieso. Es wird jetzt schon unübersichtlich.

          Warum ich eher Netflix bevorzuge ist dieses nervige Zusatzkauf-Modell bei AIV. Ich sehe einfach nicht ein, warum ich geld für etwas draufzahlen soll, was ich dann nicht in Händen halten kann und bei dem ich nicht mal merken würde, wenn es einfach von der Plattform verschwindet.

          1. Die Channel, aber auch die Serien und Filme, die man extra bezahlen muss – selbst, wenn man sie nur „leiht“. Bei Ama wird das für mich irgendwie ad absurdum gefühlt. Ich besitze die Titel ja sowieso nicht, selbst wenn ich dafür genauso viel bezahle wie für DVD/Blu-ray, sondern erwerbe nur eine Nutzungslizenz. Und für diese zahl ich, OBWOHL ich schon unabhängig davon einen festen Betrag an Amazon zahle. Das ist so ein mehrfaches Abkassieren. Hinzu kommt, dass manche Produktionen heute ohne Aufpreis bei Ama verfügbar sind, morgen dann schon nicht mehr und in einem halben Jahr dann doch wieder… Klar, ich muss ja Prime nicht nutzen, aber für 1x im Monat was Schauen oder Bestellen lohnt sich dann schon wieder.

            Trotzdem drei weitere Contra für Ama: Netflix‘ Mediathek ist einfach übersichtlicher aufgebaut. Die Ladezeiten bei Netflix sind kürzer als bei Ama. Und bei Ama habe ich regelmäßig Probleme mit der Bildqualität (Fragmente, niedrige Auflösung…), während bei Netflix alles sauber läuft. Und ich glaube, dass all die 100 neuen Dienste vermutlich unausgegoren auf den Markt kommen und ähnliche Baustellen haben wie Amazon. Netflix wurde einzig und allein fürs Streaming entwickelt und ist entsprechend durchdacht. Ama, Disney und Co. sind riesige Konzerne, die erstmal schnell viel Geld machen wollen und so breit aufgestellt sind, dass das Streaming nur ein Nebengeschäft ist – und das entsprechend so auch firmenintern behandelt werden wird was zeitliche und finanzielle Investition angeht.

  10. […] und auf ihrem regulären Blog hat sich Miss Booleana einmal Gedanken über das wachsende Angebot an Streamingdiensten gemacht. Ich persönlich komme ja nicht mal bei Prime und Netflix mit dem Anschauen aller […]

  11. Ich möchte an der Stelle ein Buch empfehlen, das ich kürzlich gelesen habe: Die Netflix-Revolution: Wie Streaming unser Leben verändert von Oliver Schütte. Wenn es mal „nur“ das Problem wäre, dass es diese vielen Anbieter gibt … wichtig ist auch zu beachten, woher sie kommen und was sie zeigen (leider nicht aus Europa oder gar Deutschland). Oder auch, welche Auswirkungen es haben kann, wenn sich z.B. manche es gar nicht leisten können, sie zu bezahlen. Oder nur sie, aber keine anderen Freizeitaktivitäten wie Bücher oder in den Tierpark gehen … Hinter dem „Problem“ Streaming steht ein ganz riesengroßer Komplex, der, wie ich finde, öffentlich besprochen werden sollte.
    Ich selbst schalte den Fernseher so gut wie gar nicht mehr an, weil mich viele der Sendungen und Endloswiederholungen abst0ßen. Lieber schaue ich gezielt einen Film von DVD und Co. Allerdings befürchte auch ich, dass man vieles nicht mehr zu sehen bekommen wird, weil „man es ja streamen kann“. Fomo habe ich übrigens gerade neu gelernt, interessant, dass es dafür einen eigenen Begriff gibt. 🙂

    1. Avatar von Miss Booleana
      Miss Booleana

      Ah ja, danke nochmal für den Tipp! Über das Buch habe ich schon auf deinem Blog gelesen. Was ich an Streaming ja ganz nett finde ist die ständige Verfügbarkeit. Allerdings frage ich mich als jemand, der das schon mal ganz anders erlebt hat, wie sich das für die Generationen anfühlt, die damit aufwachsen. Ob Geduld ab jetzt umso mehr eine Tugend wird?
      Zu DVDs greife ich auch noch sehr gern und oft. Aber leider nimmt das Fernsehen bei mir mehr und mehr ab. Ich finde dort einfach nur noch sehr selten Formate. Auch die Serien, die ausgestrahlt werden, treffen meinen Geschmack immer weniger. Ob das nun mit dem Überfluss im Streaming zutun hat oder mit dem Verständnis von Massentauglichkeit und Erfolg …?

  12. Ich hatte da mal vor einiger Zeit drüber gebloggt und gemeinsam mit anderen Blogger in einer Ausgabe von BingeHype drüber gesprochen. Finde das auch keine schöne Entwicklung, weil man natürlich wesentlich mehr Geld in den Hand nehmen muss um alles zu sehen bzw. das auch Formen annimmt, die einfach übertrieben sind. Ich werde keine 10 000 Dienste abonnieren. Bin deshalb froh, dass HBO Max hierzulande nicht starten wird. Die HBO Serien und viele der Eigenproduktionen werden bei Sky laufen und das noch für die kommenden Jahre. Anderes, dass dort nicht hinpasst, hat man ja mittlerweile für Amazon lizenziert (Wie Doom Patrol oder Batwoman, Titans hingegen gibt es ja bei Netflix). Macht hierzulande den Markt zumindest nicht ganz so groß. Bei Disney+ weiß ich nicht, ob ich das das ganze Jahr brauche. Ich werde da wohl nur die Marvel-Eigenproduktionen gucken, reicht dann aber auch wenn ich das mal für ne bestimmte Monatsanzahl besitze. Mein Plan ist erstmal Prime und Netflix treu zu bleiben und parallel dann eher Streaming Hopping zu betreiben. Sprich ich abonniere mal was für 1-2 Monate, wenn ne Serie dabei ist die mich interessiert und dann kündige ich wieder. Werden wohl viele Serienjunkies so machen – für mehr bleibt dann auch keine Zeit und alles kann man eh nicht mehr sehen. Da selektiere ich jetzt schon scharf aus. TVNow ist für mich auch so ein ärgerliches Thema, die haben mittlerweile auch einiges was mich interessiert und das dann auch nur in Synchro :/. Ich sehe aber aktuell nicht ein, da auch noch mal was im Monat zu bezahlen. Derzeit kaufe ich wieder mehr DVDS und Staffelpässe (wenn denn vorhanden, denn das kommt ja noch dazu, dass es viele Serien gar nicht mehr in der Form zu erwerben gibt, sondern nur exklusiv bei dem oder Anbieter), weil ich finde, da kommt man auf lange Sicht günstiger und besitzt eine Serie halt auch und kann sie mehrfach anschauen. Vielleicht belebt das ja DVDs wieder, weil viele ebenfalls wieder deren Mehrwert für sich entdecken.

    Was den Markt selbst anbelangt: Der wird sich definitiv selbst regulieren und wieder verkleinern. Auch in den USA ist laut Umfragen die bereitschaft nicht groß, mehr als zwei oder drei Dienste zu abonnieren. Somit wird auf lange Sicht gesehen nicht jeder Dienst überleben. Wenn es trifft darüber kann man nur spekulieren, ich schmeiße mal die Netflix-Blase mit weniger Lizenzware, mehr Eigenproduktionen, damit aber auch immer weiter steigenden Produktionskosten, bei Preisen, die am besten einen gewissen Betrag nicht überstiegen sollten, damit nicht noch mehr Kunden flöten gehen. Wird schwierig. Disney, Warner oder auch Amazon sind halt nicht vom Streaminggeschäft abhängig, sondern generieren den Gewinn über andere Einnahmequellen. Was mich aktuell ja bisher null reizt ist Apple+, bin mir auch nicht so sicher, ob der sich hält. Aber auch hier: Die Einnamen generieren die über andere Kanäle.

  13. Avatar von Yordanos Brhane
    Yordanos Brhane

    Glaub hab ein Fomo , ich möchte die Marvel – Reihen unbedingt mitverfolgen, aber möchte nicht in Disney+ rein (bin nur in Amazon!) und ich weis gar nicht wo ich es noch sehen könnte ? sowas ärgerliches. Hast so recht was Sie geschrieben haben.
    Aber macht Marvel da nicht auch Verluste? weil es gibt viele Fans die nicht in Disney+ rein wollen.

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