12 Gedanken … September 2019 bis März 2020

Der letzte Artikel liegt leider schon eine ganze Weile zurück. Meine „Gedanken“ geben heute daher einen Abriss über etwas mehr als ein halbes Jahr. Warum gerade jetzt? Naja. Man hat etwas mehr Zeit, weil viel entfällt in diesen Tagen. Corona zwingt mich ins Home Office. Immerhin – andere Branchen haben es da nicht so einfach. Hier muss ich mich vielleicht als Eigenbrötler äußern: ich mag das sehr gerne. 😉 Aber es fallen auch viele Termine aus, auf die man sich gefreut hat. Die Leipziger Buchmesse, ein Konzert, viele kleine Ereignisse. Treffen mit Freunden und Familie. Man, hätte ich Bock auf Kino. Und durch wegfallende Arbeitswege hat man mehr Zeit. Zum Beispiel zum nachdenken. Wer regelmäßig meine Rückblicke verfolgt weiß es auch: es war sehr viel los in den letzten Monaten. Private Sorgen, die nicht auf Blogs geteilt werden wollen. Kaum scheint das alles wieder geebnet und man kann aufatmen, steht Corona vor der Tür. #FlattenTheCurve Umso ungewöhnlicher die Zeiten sind, umso mehr ist das ein Fall für meine „Gedanken“-Beiträge. Die sind nämlich dazu da sich auf das positive zu konzentrieren. Und an das erinnere mich gerne und möchte das mit euch teilen.

Klärende Luft und Harmonie

Und das in stetiger Abfolge. Was ich aus dem letzten halben Jahr mitgenommen habe ist nicht zu lange zu warten, bevor man ausspricht, was einem auf dem Herzen liegt und macht, dass man nachts wach daliegt. Letzten Endes war es jedes Mal nervenaufreibend unangenehme Wahrheiten auszusprechen. Und schwer. Aber fällig. Und hinterher hat es sich meistens gelohnt.

Geburtstag feiern

Das wirkt so unglaublich weit weg, aber ja ich hatte Geburtstag und habe den sehr genossen. Warum feiern wir wir solche Tage nicht mehr!? Eine Feier auf das Leben. Auf das, was man hinter sich gelassen hat und die Konflikte, die man überstanden hat. Krankheiten, Wahrheiten, Risse in Beziehungen, schlechte Zeiten. Eigentlich sollte man das gute im Leben schon alleine deswegen viel härter feiern. Dinge, die man erreicht hat und erlebt hat. Meilensteine im Leben, Erfahrungen, Erlebnisse. Nicht nur an Geburtstagen!

Viele Bücher

2019 habe ich mir sehr bewusst Zeit zum Lesen genommen. Wo ich normalerweise an vielleicht nur 2-4 Abenden die Woche im Lesesessel verschwand, habe ich es zur festen Routine gemacht jeden Abend mindestens dreißig Minuten, idealerweise 60 zu lesen. Und das hat sich auf den Bücherstapel ausgewirkt. In dem Jahr habe ich soviel gelesen wie noch nie zuvor. Aber es gab auch viele Anlässe, die beflügeln. Buchclub, Leserunden, gute Auswahl … und es beflügelt weiter! Auch wenn es manchmal nur ein bisschen ist, Stetigkeit kann was. Das motiviert!

Alte Hobbys

Unerwartet fing ich irgendwann letztes Jahr an zu puzzeln. Ich weiß schon gar nicht mehr, was der Auslöser war!? Dabei genieße ich Hörbücher zu hören oder nachzudenken. Allerdings geht dabei auch derb viel Zeit ins Land. ^^“ Das macht es wiederum zu einem guten Ausgleich zu besonders stressigen Zeiten auf Arbeit. Ein anderes lieb gewonnenes und wiederentdecktes Hobby: Schach. Hier kann ich mich an den Auslöser noch gut erinnern: Stefan Zweigs Schachnovelle.

Musik


„Billie Eilish – Ocean Eyes (Official Music Video)“, via Billie Eilish (Youtube)


„Bon Iver – 22 (OVER S∞∞N) Live at Rock the Garden“, via The Current (Youtube)


„Taylor Swift – You Need To Calm Down“, via Taylor Swift (Youtube)


„flora cash – You’re Somebody Else (Lyric Video)“, via Flora Cash (Youtube)


„Of Monsters and Men – I Of The Storm (Official Lyric Video)“, via Of Monsters and Men (Youtube)


„Enter Shikari – Undercover Agents (Official Video)“, via Enter Shikari (Youtube)


„Sia – Eye of the Needle (VIDEO)“, via aDreamList (Youtube)


„Mona – „Heathens“ (Twenty One Pilots Cover)“, via monatheband (Youtube)

Erklärt sich von selbst. Manchmal habe ich den Eindruck, dass Musik der Motor ist, der macht, dass ich weiterlaufe.

Gaming Revival


„Dear Esther – Official Trailer“, via brisck1 (Youtube)

Ab und zu habe ich hier ja eine Game-Besprechung in die Welt geschickt. Neben den vielen Themen des Blogs geht das wohl unter. Zumal ich es auch als recht zeitfressendes Hobby empfinde. Dementsprechend war auch mein Umgang mit Games, egal ob auf der Playstation 4 oder der Nintendo Switch – ich habe meist nur am Wochenende mal für 2 Stündchen gespielt, wenn überhaupt. Im Urlaub deutlich mehr. Es gab natürlich immer mal wieder Spiele, die mich umgehauen haben, aber so einen Lauf hatte ich schon lange nicht mehr und freue mich zur Zeit immer sehr darauf, wenn ich mir mal ein Stündchen zwischendrin nehme um zu zocken. Zuerst spielte ich Herbst letzten Jahres Dear Esther, das mich emotional schwer getroffen und abgeholt hat; dann fing ich mit einem etwas längeren Commitment an. Ich weiß nicht wieviele Stunden ich schon The Legend of Zelda: Breath of the Wild spiele, aber es sind einige. Ich würde wetten so an die hundert Stunden – über inzwischen mindestens vier Monate verteilt. Und ich kann nicht genug bekommen. Die Abwechslung der Flora und Fauna in der Open World, die sympathischen bis verschrobenen Charaktere und die abwechslungsreiche Spielmechanik und Quests – ich sehe zwar das Ende näherkommen, aber bin immer noch angefixt wie am ersten Tag. In den letzten Monaten hat sich außerdem Sparsamkeit, Geduld und Beharrlichkeit bezahlt gemacht. Ich bekam Welcome to the Rapture für 5€ (von den Machern von Dear Esther) in irgendeinem Winter Sale und genauso GRIS für die Switch, auf das ich echt sehr lange gewartet habe. Scheinbar ist für Nachschub gesorgt. Manchmal denke ich während des Zockens aber durchaus nach wieviele Seiten Buch ich in der Zwischenzeit lesen könnte, wieviel bloggen oder Blogs lesen. ^^‘


„The Legend of Zelda: Breath of the Wild – Nintendo Switch Presentation 2017 Trailer“, via Nintendo (Youtube)

Neues Handwerkszeug

Es ist reiner Zufall, aber der macht sich jetzt im plötzlichen Zwangs-Home-Office bezahlt. Nachdem ich meine alte Tastatur einmal reinigte und bei Wiedereinsetzen den Bügel zweier Tasten abbrach, funktionierte die nur noch so leidlich. Einige Monate ging das so. Könnt ihr euch das vorstellen bei dem Output hier im Blog? ^^“ Ich auch nicht. Habe das aber erstaunlich lang durchgezogen. Letztes Jahr investierte ich dann mal in eine neue. Mit LED und Farbwechsel und so. Geiles Teil. Nicht besonders teuer verglichen zu dem, was es da draußen gibt; aber es tut und das sehr gut. Dieses Jahr habe ich den Drucker ersetzt, der schwächelte. Die Farbausgabe ließ sich nicht mehr alignen, heißt ich konnte nur noch schwarz oder bunt drucken. Scannen ging zwar noch, aber für das Zeichnen trotzdem blöd. Ich neige dazu sehr oft skizzen zu kopieren und die dann zu variieren. Und jetzt ist da der neue und der kann … Achtung: leise drucken! Modern Times.

Konzerkarten und Konzert

Extrem viel Aufwind gab es mir 2019 Pläne für 2020 zu schmieden. Wie habe ich mich damals über die gekauften Konzerttickets gefreut und auf die Aussicht mit Freunden (oder auch mal alleine) zu reisen und besondere Momente zu teilen. Schaue ich darauf heute, dann ist klar: 2020 hatte ein bisschen andere Pläne. Immerhin konnte ich das eine Konzert noch wahrnehmen, das zweite wurde inzwischen verschoben. Wie vieles in 2020 hat es also den Geschmack von Verzicht und Aufschieben, aber zumindest für einen guten Grund. Und man hat noch was zum Freuen in der näheren Zukunft. Das besuchte Konzert war übrigens von Agnes Obel: und es war wunderbar! Ich staune immer wieder was für eine Klangkulisse drei, vier, fünf Instrumente zaubern und eine immense Energie ausstrahlen. Agnes Obels Musik und die ihrer Band war irgendwie viel gewaltiger als die zarten Klänge, die ich von den CDs kenne (oder als der Ausschnitt unten). Ich hatte Gänsehaut!


„Agnes Obel: NPR Music Tiny Desk Concert“, via NPR Music (Youtube)

Weihnachten, Urlaub, Silvester, Urlaub

Es tut schon fast ein bisschen weh nun nach einem halben Jahr auf alle diese kleinen Meilensteine zu schauen und den Eindruck zu haben als ob die Zeit fliegt. Dafür sind meine Erinnerungen noch vielfarbig und lebendig. Es waren wunderbare Feiertage, erholsame Urlaube und Momente, um innezuhalten und auch mal die Zeit etwas stehen bleiben zu lassen.

Logo Booknapping ❤️

Wir haben eine ganze Weile lang heimlich daran rumgeschraubt, ohne dass ihr es groß mitbekommen habt und dann war es (nicht so ganz plötzlich) da: der/die/das Blogbanner für Sandra von Booknapping.de 😀 Ich durfte den gestalten und dem Maskottchen Assel ein weiteres Gesicht geben. Und ich bin sehr froh, dass Sandra so geduldig mit mir war; denn beim Zeichnen bin ich sehr stimmungsabhängig. Stressige Arbeitswochen oder private Zeiten mit viel Auf und Ab ziehen scheinbar die Kreativität aus mir. Es kam durchaus vor, dass ich mal für zwei, drei Wochen den Stift ruhen ließ. Leider. Aber wenn ich dran war hat es viel Spaß gemacht und zu sehen und zu hören, dass Sandra zufrieden ist, machen mich so richtig stolz. 🙂 Ihr könnt das Logo auf Sandras Blog bewundern.

Saxophon

Jahrelang habe ich immer gesagt, dass ich es bereue nie ein Instrument gelernt zu haben. Nur getan habe ich nichts. Noch ein Hobby? Kann ich das machen? Leidet dann nicht etwas anderes darunter? Letzten Endes war der Gedanke es nie probiert zu haben zu deprimierend. Welches Instrument? Das war schnell gesagt. Seit ich als Teenager durch die fantastischen Nummern von Yoko Kanno und den Seatbelts im Anime Cowboy Bebop an Jazz herangeführt wurde, war klar: wenn, dann das Sax! In den letzten drei, vier Jahren wurde mir mehr als genug vor Augen geführt wie vergänglich und wertvoll das Leben ist. Und so machte ich 2020 kurzen Prozess. Suchte einen Lehrer, fand mit Hilfe einen sehr guten und jetzt spiele ich inzwischen die G-Dur-Tonleiter. Dabei wird es wohl erstmal bleiben (und bei ein bisschen rumgedrücke 😉 ) … social distancing und so. Sehr sehr schade. 🙁 Aber ich hoffe, dass wir den Unterricht bald wieder aufnehmen können. Und es macht mir sehr viel Spaß. Und: meine Nachbarn ermutigen mich weiterzumachen. XD Das ist schon mal ein gutes Zeichen.

Home Office und Besinnen auf das, was wichtig ist

In meiner Branche haben wir es gut. Für uns ändert sich nicht so wahnsinnig viel. Wir haben nun eben öfter als sonst Home Office. Jeden Tag. Es ist schon kurios. Früher wurden umständliche und teure Dienstreisen gemacht. Home Office? Lieber nur in dringenden oder erklärbaren Fällen. Man will ja das Team nicht hängen lassen. Und irgendwie denkt man ja immer, dass andere denken könnten, dass man im Home Office nicht arbeitet. Corona mag in manchen Branchen ein richtiger Innovationstreiber sein. Plötzlich ist Home Office möglich, wo nie dran zu denken war. Dienstreise? Ach ne, social distancing. Muss ja auch gar nicht sein. Es gibt doch Videokonferenzen! Ach, nein, ehrlich? Falls ich es nicht schon gesagt habe, dann hier nochmal: ich finde Home Office ganz schick. Durch Bloggen und Zeichnen habe ich eh einen Arbeitsplatz und komme mit der Trennung zwischen Arbeit und Freizeit gut klar. Ich genieße das sogar. Es fällt morgens und abends etwas Zeit weg durch die Anfahrtswege und durch (leider) ausgefallen private Pläne kommt man nun plötzlich zu den vielen anderen Dingen des Lebens. Ich lese mehr, meine Todo-Listen werden kürzer, ich gehe sogar öfter spazieren(!) Ist das nicht irre? Da entlarvt sich wieviel Lebenszeit in zum Teil überflüssig machbare Pflichten fließt.

Bei all dem ist natürlich klar: das geht nur wenn das www mitspielt, man muss viele Kompromisse im Umgang mit den Kollegen eingehen, brauch Geduld und ein bitterer Fakt: es gibt viele Branchen und Berufe, die leiden. Ich habe selber in meiner Familie Leute, die nun in Kurzarbeit sind und welche, die gerade 0€ Einkommen haben. Es ist eine ungewöhnliche Zeit, die ein paar Vorteile für mich zu haben scheint, aber in Gedanken an die Zukunft auch Bitterkeit mit sich bringt. Werden alle Unternehmen, auf die ich setze überleben? Wird es nach der Außgangssperre und Corona noch alle Kulturbetriebe geben, die mir so am Herzen liegen? Was ist schon alles ausgefallen? Was wird noch ausfallen? Wessen Existenzen sind bedroht? Wer steckt sich mit dieser Krankheit an? Kommen auch Hoffentlich alle glimpflich davon? Unsicherheit trifft jeden. Für manchen ist die Selbstquarantäne ein echtes Problem in Hinblick auf mentale Gesundheit. Ich kann nur allen sagen als Medizin genau das zu nehmen was ich hier gemacht habe: das Gute sehen. Positives sammeln und darauf konzentrieren. Es ist da, definitiv.

Header image by: Dewang Gupta

Ich hoffe für euch gibt es gerade genauso so viele „Gedanken“. Bausteine, Erinnerungen, Symbole, die euch die Situation besser machen. Was war euer Highlight im letzten halben Jahr? Was sind eure Maßnahmen, um die Moral oben zu halten, wenn es gerade irgendwie hinkt? Könnt ihr eigentlich ein Instrument spielen? Wie arbeitet ihr im Moment? Home Office, Kurzarbeit, habt ihr gar (Zwangs)Urlaub oder ist der Job euch unten den Füßen weggebrochen? Was war das beste, dass ihr in der Quarantäne erlebt habt seither? 

In „Gedanken“ teile ich, was mir so gerade durch den Kopf schießt, was mich glücklich macht, erstaunt hat, meinen Alltag bereichert hat, meinen Mind „geblowed“ hat und … was sonst nirgends Platz im Blog gefunden hat, aber unbedingt gesagt werden muss.

12 Antworten

  1. Corona kann das Gemüt schon belasten. Mir macht die Isolation erwartungsgemäß nix aus, aber ich habe Angst, dass es so schlimm wird wie in Italien und dass es für die Wirtschaft, die mir normal eher schnuppe ist, echt katastrophal wird. Die vielen Existenzen, Angst um das Sozialsystem…
    Da muss man sich wirklich ablenken. Ich habe mir eine Switch und Animal Crossing bestellt…
    Bleib gesund!

    1. Avatar von Miss Booleana
      Miss Booleana

      Ja das stimmt durchaus. Um die Existenzen und Kulturschaffenden mache ich mir auch Sorgen. Bin gespannt bei was wir rauskommen, wenn Oster vorüber ist.
      Wie gefällt es dir inzwischen mit der Switch? 🙂
      Danke dir! Bleib du auch gesund!

  2. Ich komme auch gut klar soweit und erhoffe mir auch das da ein paar Verkrustungen weggehen, Dienstreise stärker hinterfragt werden, Homeoffice (für immer mehr Menschen) möglich wird etc.

    Ich mag Deine Rückblicke sehr und finde hier insbesondere immer ganz viel tolle Musik. Bleib schön gesund und alles Liebe, Sabine 🙂

    1. Avatar von Miss Booleana
      Miss Booleana

      Dito – ich finde bei dir auch immer gute Musik zum reinhören. Ich glaube unsere Musikgeschmäcker sind kompatibel. 😀

      Ja, das hoffe ich auch sehr: dass Dienstreisen und Anwesenheit im Büro mehr hinterfragt wird. Wenn ich daran denke wie oft jemand mit dicker Grippe ins Büro geht … urgh.

  3. Ja, alles ist irgendwie turbulent. Privat und beruflich läuft 2020 für mich gut. Aber wie dich stimmt auch mich immer wieder traurig, welche wundervollen Erlebnisse durch Corona ausfallen oder verschoben werden: zwei Konzerte, Besuche bei und von Freunden, eventuell nun auch Ostern bei der Familie (und mein Vater hat am Osterwochenende sogar Geburtstag). Von der momentan Beziehung auf Distanz ganz zu schweigen.
    Aber insgesamt komme ich mit der Situation gut zurecht. Ich habe wie du viel mehr Freizeit, konnte den Frühjahrsputz erledigen, habe trotz HO mehr Bewegung, weil ich regelmäßig spazieren gehe, um ein wenig Sauerstoff und Sonne zu tanken, und ich habe viele lange und tolle Telefonate mit Familie und FreundInnen geführt. Und wie du oder Anette komm ich gut allein klar bzw. brauche ich ja hin und wieder ein bisschen Social Distancing – unabhängig von Corona. Und ich fühle mich durch all das momentan sehr entspannt. Daher kann ich gerade noch die Vorteile und schönen Seiten sehen. Auch finde ich toll, was die Situation in vielen Menschen bewegt: die meisten wirken ausgeglichen und fröhlich, sie verbringen ihre Zeit mit ihren Lieben viel bewusster und erfreuen sich an Kleinigkeiten. Die Pandemie ist daher gerade eine Art Katalysator für Achtsamkeit und Dankbarkeit.

    Trotzdem merke ich nach 2 Wochen im HO, dass es mir fehlt, einfach mal mit den Kolleginnen von Angesicht zu Angesicht zu plaudern und gemeinsam die Mittagspause zu genießen (als Alternative machen wir am Mittwoch einen gemeinsamen virtuellen Kochabend), sich mit Freunden auf einen Kaffee zu treffen etc. Dabei stört mich aber weniger, dass es aktuell nicht möglich ist, als vielmehr die Ungewissheit, wie lange diese Situation anhält – nicht zu wissen, wann ich liebe Menschen wieder sehen kann und nicht mehr jeden Tag mit mir und dem Kater allein sein werde, beschäftigt mich langsam doch zunehmend.

    Zu schaffen macht mir auch die wirtschaftliche Situation. Wie viele Menschen haben nur gar kein Einkommen oder nur sehr wenig. Die Rechnungen müssen aber trotzdem bezahlt werden. Die Pandemie wird, fürchte ich, etliche in den finanziellen Ruin treiben. Nicht jeder hatte in der Vergangenheit genug Einkommen, um sich finanziell für solche Zeiten abzusichern.

    1. Avatar von Miss Booleana
      Miss Booleana

      Ja das mit dem Einkommen bei vielen vielen Berufszweigen und die Angst, dass ganze Existenzen bedroht sind und lieb gewonnene Läden und Kulturschaffende schließen müssen, überkommt mich auch die Angst. Aber ansonsten habe ich mit der Situation nicht so das Problem.
      Ich habe die Hoffnung, dass das „sich das Positive vor Augen führen“ und wenn es sein muss absichtlich sammeln und betrachten eine Maßnahme ist, die dem einen oder anderen hilft. 🙂

  4. Avatar von voidpointer
    voidpointer

    Musik als Motor der einen weiterlaufen lässt? Ich denke (gehörte) Musik ist mehr Begleitung als Antrieb. Je emotionaler die Musik ist, desto mehr hält sie mich auch in einer Stimmung fest als über sie hinweg. Ich denke man muss sich klar werden wie und wo es hinkt. Entweder man kann das korrigieren, kann es ertragen oder muss es abschaffen. Ich selber entscheide mich wohl leider zu lange für ertragen, aber gewisse Entscheidung sind nicht leicht und dann ändert man eben nur zögerlich.
    Sport hilft mir sehr um mit Problemen fertig zu werden, aber auch der ist zur Zeit ja nicht so leicht möglich.

    Ich denke ein paar Tage Home-Office können durchaus hilfreich sein, aber ich halte es als dauerhafte Arbeitsform für unzweckmäßig. Zum derzeitigen Zeitpunkt bin ich über Home-Office froh, da mir doch recht viele Leute gesundheitlich stärker angeschlagen zu sein scheinen und somit das Risiko selbst zu erkranken (und sei es auch nur an einer normalen Erkältung) geringer ist.

    Zu Corona:
    Ich denke zur Zeit ist davon auszugehen, dass fast jeder mit dem Virus in Kontakt kommen wird. Fraglich ist nur wann und wie gut der eigene Körper damit klar kommt. Ich frage mich wie lange das Virus schon unter uns ist. Richtig aufgefallen ist es ja erst nach Karneval.. Mir stellen sich da generell viele Fragen.
    Ich vermute COVID-19 wird der letzte Tropfen sein, der das große Fass ungelöster Probleme zum Überlaufen bringen wird. Ich würde es sicher nicht als man on the moon moment bezeichnen wollen, aber wenn der Wind des Wandels weht, baut man besser Windräder als Schutzmauern. 😉 (Frei zitiert)

    Ach ja: (Vielleicht kann Musik doch ein Motor sein.. ;))
    https://www.youtube.com/watch?v=MUTMw7rEsDk
    https://www.youtube.com/watch?v=XL-dStnzteE
    Die Noten sind ebenfalls verlinkt. 😉

    1. Avatar von Miss Booleana
      Miss Booleana

      Oh je, das mit Musik als Motor ist nicht überzubewerten. Dann nennen wir es lieber Begleitung. Sie unterstreicht jedenfalls gut Stimmungen und hebt und senkt die, je nachdem wie man es gerade braucht. Und ist ein Regler, um die Stimmung manchmal selber etwas zu bedienen. 🙂

      Warum man damals den Karneval zugelassen hat, verstehe ich auch nicht. Da kann man nur den Kopf schütteln. So ähnlich wie es jetzt wohl die Briten angesichts diverser Fußballspiele sehen. In jedem Fall interessant, ob die Situation jetzt zu einem längerfristig anhaltenden Umdenken bei vielen Belangen des Lebens führt. Ich hoffe …

      Oh sehr schön, den Titel aus Cowboy Bebop hatte ich nicht mehr auf dem Schirm 😉 Danke! Der macht Laune.

  5. Bei alten Hobbys bin ich auch so was von dabei – Sticken, Malen,kreatives Zeug. Puzzlen müsste ich auch mal wieder! inspirierender Beitrag 🙂

    1. Avatar von Miss Booleana
      Miss Booleana

      Das bietet sich an oder? 😀 Vielen Dank, das geht runter wie Öl.

  6. Musik ist immer der Motor, der macht, dass man weiterläuft.
    Apropos: Ich hab es bisher leider nicht zu einem Konzert der werten Agnes Obel geschafft. Empfehlenswert?

    1. Avatar von Miss Booleana
      Miss Booleana

      Oh man ich hab deinen Kommentar hier voll verschwitzt zu beantworten … Agnes Obel: ja unbedingt! Wenn du die Gelegenheit hast, ergreifen. Wie oben geschrieben fand ich die Musik von ihr und ihrem „Kammer-Orchester“ nicht so zart wie er sonst auf Platte klingt, sondern überraschend mächtig und aufwühlender. Aber war jedenfalls eine tolle Klangkulisse.

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