Warte … wie lange habe ich an dem Buch gesessen? Fast 3 Monate? Mit Unterbrechung zwar, um auch mal was anderes zu lesen, aber ja. Das Buch hat mich bzw. uns in der Leserunde bis jetzt ungefähr ein Vierteljahr beschäftigt. Jetzt wo ich auf die zwei Bände meiner Ausgabe blicke, bin ich froh, es geschafft zu haben und auch einigermaßen froh dran geblieben zu sein. Die nächste Schwierigkeit ist all die gesammelten Gedanken zu sortieren und in strukturierter Form die Frage zu beantworten, die sich jetzt aufdrängt. Wie war es denn nun in Summe – das Erlebnis „Krieg und Frieden lesen“? Nochmal zur Erinnerung – unsere Leserunde besteht aus den tapferen Antonie aka Lesewahn/Die fabelhafte Welt der Bücher, Jana aka Wissenstagebuch, Kathrin aka Phantásienreisen und Kerstin aka Wörterkatze. Ihr könnt unsere Gedanken nach wie vor auf Twitter unter #LesenUndFrieden nachvollziehen.
Und Moskau brennt
Was ich hier im Fazit bespreche ist zum Einen der Inhalt von Band 2 meiner Ausgabe aus dem Hanser Verlag in Übersetzung von Barbara Conrad. D.h. genauer drittes & viertes Buch & Epilog. Die Geschehnisse aus dem ersten Band habe ich in einem Zwischenfazit schon mal heruntergeschrieben. Außerdem wage ich mich im Anschluss an ein Fazit zu „Krieg und Frieden“ gesamt. Da die Ausgabe in zwei Bänden erschien, beginnt die Seitenzählung hier wieder bei 1. Nach den dramatischen Ereignissen, die eher das persönliche Leben unserer Protagonist:innen betreffen, widmet sich der zweite Band dem späteren Teil der Napoleonischen Kriege. Der Konflikt wurde neu entfacht und der Schein-Friede zwischen dem Zaren und Napoleon scheint gebrochen.
Wir erleben wie es den Bolkonskis ergeht, nachdem die Hochzeit zwischen Fürst Andrej und Natascha geplatzt ist. Pierre wird für Natascha eine wichtige Bezugsperson, später den Krieg finanzieren und sich aus einer Art Pflichtgefühl gar auf das Schlachtfeld begeben, wo er wie zu erwarten eher deplatziert ist. („‚Und wer sind sie, einer der Ärzte?‘ / ‚Nein, ich bin nur so hier‘, […]“ p.288) Die Begegnungen dort sorgen aber auch für wichtige Erkenntnisse Pierres und seine persönliche Weiterentwicklung. Nicht zuletzt, weil er wegen seiner Nationalität und seines Namens nun wortwörtlich zwischen den Fronten steht. Währenddessen nähern sich die Truppen dem Zuhause unserer Protagonist:innen. Die Bolkonskis werden auf ihrem Landsitz eingekesselt und bald schon brennt Moskau. Pierres Reise, Nataschas Rehabilitation und Marjas Zwangslagen waren für mich die spannendsten und wohl am schlüssigsten entwickelten Handlungsbögen im zweiten Band. Es sorgt schon für Herzbeben, wenn Tolstoi in der größten Not und Kriegswirren bekannte Gesichter zusammenführt und der Krieg sein hässliches Gesicht weitaus deutlich als im ersten Band zeigt.
Pierre hält sich den Spiegel vor und erkennt sich selbst nicht wieder. Wäre er doch nur VOR seinen diversen falschen Entscheidungen so reflektiert. #LesenundFrieden pic.twitter.com/JZszGegwc9
— Phantásienreisen (@Phantasienreise) April 24, 2022
Wer herausliest, dass hier kein Platz mehr für Bälle, Soireen und Geplauder in hübschen Kleidern ist, liest richtig. Wobei es kein klassischer, russischer Roman über eine Oberschicht wäre, wenn das komplett fehlen würde. Allerdings tut es schon etwas mit einem, wenn man hört und liest wie die Rostows ihr Hab und Gut zusammenpacken und entscheiden müssen, was sie zurücklassen. An einer Stelle wird die Gräfin empört und in Tränen aufgelöst sagen, dass es sich bei dem Zurückgelassenen doch um die Rente ihrer Kinder handle und „was soll denn nun aus ihnen werden“. Hier erkennt man langsam, warum sich Tolstoi so auf die Oberschicht konzentriert. Um deren bisher friedliches und verblendetes Leben in einer scheinbar von Sorgen abgeschotteten Blase vollends zu dekonstruieren. Aber was haben sie gelernt? Nicht viel. Manches demonstriert Tolstoi sehr clever an seinen Charakteren. Anderes nicht und ich würde ihn gern fragen warum. Das beste Beispiel dafür ist für mich wohl die Figur Nikolai Rostows.
Außerdem: Wie lange der Krieg dauert. Nikolai ist schon sieben Jahre dort und quasi Senior. Er glorifiziert den Krieg immer noch Aber! Als er die Hand erhebt und jemanden verletzt realisiert er nach sieben Jahren erst wie Krieg ist!? Hm… wo war er denn die ganze Zeit? 🤨 (2/3)
— MissBooleana (@MissBooleana) April 24, 2022
Nikolai Rostows Haltung gegenüber des Krieges hat sich nicht wahnsinnig verändert. Im dritten Buch fragt er sich viel wie er seine Orden verdient hat. Obwohl er schon lange dient, ist er verwundert über die Reaktion eines feindlichen Soldaten, den er verletzte und der erschrocken ist. Ist der Krieg für ihn, der damit aufwuchs, so normal geworden, dass er die Angst nicht mehr versteht? Seine Lehren und Erlebnisse auf dem Weg sind nicht hängen geblieben, auch hat er sie nicht geteilt. Die Besuche im Versehrtenlager und Krankenhaus auf der Suche nach seinem Freund in früheren Kapiteln sind vergessen. Sein jüngerer Bruder will sehr zum Missfallen seiner Eltern in den Krieg ziehen und gibt sich einer ähnlichen Kaisertreue und Schlachtfeldromantik wie Nikolai hin – und wird später ein plot device. Auch der Nikolai auferlegte Zwang reich heiraten zu müssen um die Familie vor dem finanziellen Ruin zu bewahren, bläst in das vielleicht gewollte Horn Tolstois oder ist die schiere Abbildung der Wirklichkeit: Man tut eben was man tut, auch wenn man es eigentlich besser wüsste. Weil so laufen die Dinge. Lesende merken hier aber immerhin wie er hadert. Krieg ist schon Routine. So oder so bleiben für fast alle Charaktere die großen Fragen: Wer überlebt? Und wenn sie überleben, werden sie so glücklich?
„[…], und es begann ein Krieg, das heißt, es vollzog sich ein Geschehen gegen die menschliche Vernunft und wider alle menschliche Natur. Millionen Menschen begingen so unzählige Verbrechen aneinander – Betrug, Verrat, Diebstahl, […], dass sie auch in Jahrhunderten von der Chronik sämtlicher Gerichte der Welt nicht gesammelt werden können und von den Menschen, die sie begingen, in dieser ganzen Zeit nicht als Verbrechen angesehen wurden.“ p.7 – Mensch Tolstoi. So eine starke Aussage. Das hätte mir eigentlich schon gereicht als dein Fazit zum ganzen Buch.
It’s a lot
Wie man oben schon herausliest, werde ich nicht so richtig warm mit Tolstois Entwicklung der Geschehnisse und Figuren. Im Zwischenfazit schrieb ich, dass Tolstoi immer das Gegenteil von dem tut, was ich als Leserin gebraucht hätte. Das ist leider immer noch so. Ich erkenne zwar, was er mit den Figuren macht und was er uns sagen will, aber die Darreichungsform ist konstant ein Paar Schuhe, das mir nicht passen will. Das offensichtlichste und am einfachsten zu erklärende ist wohl Tolstois Sicht auf Frauen in der Gesellschaft, die ich aus heutiger Sicht sehr problematisch finde. Er erklärt, dass ihnen einfach die Sicht fehlt, um Krieg zu verstehen. Er hätte abgrenzen können, dass Frauen eine andere Sicht haben (Mitgefühl, Das Verstehen des Traumas, etc.). Er hätte sehen können, dass sie durch die damalige Gesellschaft in ganz andere Rolle gedrängt wurden, die ihre Sicht einschränkt (Angst vor Gewalt und Verlust, Versorgungsnot, Mangel an Verständnis für taktische Themen durch Bildungsumstände, etc). Aber er entschied sich für „haben keine Ahnung“. Überraschend unreflektiert dafür, dass Tolstoi ein so gründliches Sittengemälde über Adels-Adel und Geldadel geschrieben hat. Später beschreibt er wie Natascha eine Transformation von der Partykönigin zu „das starke, schöne und fruchtbare Weibchen“ (p. 971) machte. Uff.
„Über den Krieg dachte Prinzessin Marja so, wie Frauen über Krieg denken. Sie fürchtete um ihren Bruder, der dort war, entsetzte sich, ohne es zu verstehen, über die Grausamkeit der Menschen, die sie dazu brachte, einander zu töten; doch die Tragweite dieses Krieges, der ihr genauso zu sein schien wie alle früheren Kriege, verstand sie nicht.“ p.155
Auf das Gesamtwerk betrachtet ist dieser Teil eigentlich klein, triggert mich aber aus offensichtlichen Gründen. Das größere Thema, der Elefant im Raum, ist selbstverständlich das Thema Krieg in Krieg und Frieden. Der zweite Band enthält deutlich mehr Kriegschronik als der erste. Während Napoleon beispielsweise im ersten Band mehr als eine glorifizierte Randfigur vorkommt, hat er hier Redeanteile. Zudem schildert Tolstoi minutiös Kriegsentwicklungen. Inzwischen fungiert er häufig als mehr als nur ein Erzähler, sondern als Moralkompass, der versucht die Geschehnisse aus einer reflektierteren Sicht zu erzählen als das damalige Berichterstatter taten. Spürbar ist aber auch, dass die Distanz verloren geht. Er erzählt nicht mehr durch die Figuren und Handlungen, sondern nimmt das Ruder in die Hand. Und er tut das sehr ausführlich.
Tolstoi kommentiert (gefühlt) jede Schlacht, jeden Schachzug, Entscheidungen, Personen, zieht Metaphern zwischen Menschen und Bienen, zwischen Menschen und anderen Tieren, usw. Vielleicht ist es mein Makel, aber ich fühlte mich wie im Gespräch mit einem Mansplainer. Ich sah Tolstoi irgendwann als den Partygast, der immer zu lange bleibt und betrunken weiterredet und sich nochmal nachschenkt, wenn du nicht hinguckst. Du bist zu höflich ihn rauszuschmeißen oder hoffst, dass ein anderer den Betrunkenen einfach mit rausnimmt. Du willst ihm ein Taxi rufen, aber dein Freund ist jetzt auch betrunken und fängt an mit ihm zu debattieren und du bist müde, aber du siehst das Ende einfach. nicht. mehr. Ich finde dieses Bild sehr schön und es gibt meine Gefühle gut wieder. 🙂 Es ist nicht respektlos gemeint. In vielerlei Hinsicht interessant ist inwiefern sich der Eindruck zwischen den Ausgaben unterscheidet.
Mir wird erst jetzt so richtig bewusst, wie viel länger die klassische Version ist und wie viel Schriftgestaltung ausmachen. Die Urfassung hat insgesamt 1.000 Seiten und meine reguläre Fassung, die ich 2015 las, kam komplett auch auf „nur“ 1.500. #LesenundFrieden
— Phantásienreisen (@Phantasienreise) April 15, 2022
Was aber denke ich universell ist: Im zweiten Band ist bei mir letztendlich der Groschen gefallen, dass Tolstoi nie einen Roman im Sinne hatte, sondern eine Analyse der Historie und damaligen Gesellschaft. Manches davon lässt sich wohl einfach besser durch Charaktere wie Natascha und Pierre erzählen. Sein häufig aufzufindendes Abrechnen mit den Historikern ist aus heutiger Sicht schwer einzuordnen ohne Sekundärliteratur heranzuziehen. So muss ich annehmen, dass Krieg und Frieden für damalige Verhältnisse unpopuläre Meinungen über die Sinnhaftigkeit des Krieges enthielt. Und das obwohl Tolstoi für meinen Geschmack blinde Vaterlandsliebe und Kaisertreue nicht genug anprangert. Hier gibt es eine Kluft zwischen dem Buch und mir als Leserin, über die nie eine Brücke gebaut wird. Nicht mal als ich in den vergangenen Wochen seit Beenden des Buches über Krieg und Frieden las.
„Wie wurde die Schlacht von Borodino und die ihr vorangegangene Schlacht bei Schewardino geboten, herrscht ebenfalls eine ganz bestimmte und allen bekannte, vollkommen falsche Vorstellung. Alle Historiker beschreiben die Sache folgendermaßen: […]“ p.274 – Tolstoi explains…
„Dieser ganze sonderbare, heute unverständliche Widerspruch zwischen den Tatsachen und ihrer Beschreibung durch die Historie kommt nur daher, dass die Historiker, die über dieses Geschehen schreiben, eine Geschichte der schönen Gefühle und Worte verschiedener Generäle geschrieben haben und nicht die Geschichte der Ereignisse.“ p.833
Einer der Hauptgründe ist wohl die Masse, die Tolstoi auf Leser:innen ablädt. Traktat über freien Willen, Politik, warum Menschen Kriege führen und woher Gewalt rührt, gehen einfach in soviel Masse unter, dass zu wenig prägnantes hängen bleibt. Trotz einer erkennbaren Beweisführung innerhalb seiner Gedankenwelt. Und für mein Empfinden wirkt es auch so als ob Tolstoi das aus den Augen verliert. Beispielsweise wenn er sich auf die Ebene von Themen wie freier Wille, Völkern, Kulturen und Machtverhältnissen begibt, bewegt er sich vom Menschen als Individuum weg. „Was ist die Ursache historischer Ereignisse? Die Macht. Was ist die Macht? […]“ (p. 1042) So fällt vielleicht auch nicht auf, wenn er sogar sehr unreflektierte und schädliche Aussagen trifft, die gerade in unseren heutigen Zeiten und unserer Aufgeklärtheit nur sauer aufstoßen können. Und was fängt man jetzt damit an? Wie liest man Krieg und Frieden? Soll man es überhaupt lesen?
„[…]denn nirgends ist der Mensch freier als in einer Schlacht, wo es um Leben und Tod geht.“ Nein, Tolstoi, einfach nein. Nein. #LesenUndFrieden B4T2K8 Kommentare des Erzählers (der manchmal halt Tolstoi ist) nach der Schlacht von Tarutino.
— MissBooleana (@MissBooleana) May 21, 2022
Alle hassen den Epilog …
… – das habe ich aus Goodreads mitgenommen. Was ich mit vielen der Besprechungen teile, ist die wenig große Freude am Epilog. Die top bewertete Review auf Goodreads sagt gar, man solle den Epilog einfach weglassen. Einige andere sagen der Epilog ist zumindest literarisch zu vernachlässigen. Das mag sein. Schließlich findet man am Ende des Buches im Epilog ein weiteres, 180 Seiten starkes Kapitel, das nochmal sehr viel Reflektionen und Gedanken Tolstois enthält und nur sehr wenige Momentaufnahmen aus dem Leben der Figuren. Das meiste ist Traktat. Und ich behaupte, die Kernaussagen hätte man auch aus den anderen 1850 Seiten mitnehmen können. Was aus unseren Charakteren wurde, wird immerhin angerissen, mehr aber auch nicht, was ganz offenbar bei vielen (wie auch bei mir) für Unmut sorgt. Und dafür, dass man kurz vor Ende nochmal überlegt das Handtuch zu werfen.
Soll man den aber wirklich weglassen? Wie oben schon erwähnt, halte ich Krieg und Frieden nicht für einen Roman, der uns was über Natascha oder Nikolai oder Pierre erzählen will, sondern als Tolstois Analyse des ganzen Weltgefüges. Dafür sind die Charaktere Mittel zum Zweck. (Selbst dafür wecken sie nicht genug mein Mitgefühl, leider.) Wer also den Epilog weglässt, wollte gern einen Sittenroman lesen und wissen, was mit den Charakteren passiert. Das ist nicht schlimm, aber das ist wohl sehr weit weg von dem, was der Autor uns sagen will. Unpopuläre Meinung? Kein Vorwurf. Ich dachte lange ich würde einen Sittenroman lesen und habe das Schicksal der Charaktere im Epilog gesucht.
Kann es ein Fazit geben?
Ja, hm. Wie soll ich es sagen? Das Fazit hängt viel damit zusammen, was man sich von einem Klassiker der Weltliteratur erwartet. Die Büchse der Pandora, was das genau ist, wird mal Thema für einen anderen Artikel. Sonst würde ich jetzt genau das tun, was Tolstoi im Epilog tut und sehr weit ausholen so kurz vor dem versprochenen Fazit. 🙂 Denke ich an Krieg und Frieden zurück, sehe ich den Aufwand des Autors. Ich sehe ein Jahrhundertwerk für den Autor. Irgendwo im Anhang meiner Hanser-Ausgabe wird erwähnt, dass sich Tolstoi intensiv mit dem Krieg beschäftigt habe. Die Schauplätze abgeschritten hätte, usw. Ich sehe einen Klassiker, der mir einen Einblick in die damalige Zeit gibt. Ich hielt Krieg und Frieden für den Mount Everest der Literatur und hatte Lust den zu besteigen. Zum Schluss hätte ich das Buch am liebsten aus dem Fenster geworfen, das will ich nicht verhehlen. Es wurde also auch keine Liebe auf den zweiten Blick.
Aber ich verstehe die Relevanz des Buches, die es zu einem Klassiker machte. Aus mir spricht keine böse Intention, wenn ich sage: zu Klassiker der Weltliteratur kann eben auch gehören, dass das Buch (für ein Individuum) viele Jahrzehnte, nachdem es veröffentlicht wurde, einfach nicht die Relevanz hat, die es mal hatte. Bereue ich es gelesen zu haben? Nein. Aber es stimmt, dass ich manchmal seufze, wenn ich an all die Zeit denke. Willst du wissen, ob du Krieg und Frieden lesen sollst? Hast du Lust drauf, tu es! Wenn nicht, dann nicht. Lies es auf jeden Fall nicht, weil dir irgendjemand sagt, dass man es gelesen haben sollte, sondern nur aus Neugier, wäre meine Empfehlung.
„Die Gedanken, die ihm schon lange und häufig während der Zeit seines aktiven Militärdienstes gekommen waren, dass es überhaupt keine Kriegswissenschaft gibt oder geben kann und deshalb auch keinerlei sogenanntes militärisches Genie, jetzt wurden sie für ihn offensichtlich zur Wahrheit.“ p.78 – Fürst Andrejs Gedanken als er das Ränkespiel und die Besserwisserei der Militärs beobachtet als taktisches und strategisches Vorgehen geplant werden soll
Fazit
Für all diejenigen, die Tolstois Gedanken zu Krieg und Frieden interessiert. Besser nicht lesen, wenn man einen Entwicklungsroman erwartet.
Besprochene Ausgabe: 978-3-44-23575-5, Hanser Verlag
Zu den Artikeln der Leserunde
27.02. – Ankündigung hier im Blog
27.02. – #LESENUNDFRIEDEN: WIR LESEN (NOCH EINMAL) „KRIEG UND FRIEDEN“ bei Kathrin
03.03. – [#LesenundFrieden] No. 1 bei Wörterkatze Kerstin
Andere Ersteindrücke gibt es aus einer früheren Leserunde Kathrins hier.
Für alle, die schon mal ein Literaturfan-Trinkspiel suchen: jedes Mal, wenn Tolstoi über Historiker schimpft einen kippen. Wird wirken. An der Stelle noch ein Gedanke, der mir häufig beim Lesen kam und ein Hurra in Richtung Barbara Conrad. Was für eine Mammutleistung Übersetzung ist. Bei wenigen Büchern habe ich das so dermaßen stark empfunden – nicht zuletzt wegen der schieren Masse als auch der Zusammenhänge als auch der geschichtlichen Einordnung und Biografie Tolstois. Im Gegensatz zu mir hat Barbara Conrad ihre Sekundärliteratur gelesen. 🙂 Leider konnte ich nicht allzu viele Tweets meiner Leserunde einbinden, weil uns allen gegen Ende die Puste ausgegangen ist und wir allgemein weniger getweetet haben. Solche Wälzer sind sicherlich angenehmer in einer Leserunde, aber bleiben eben eine Herausforderung, bei der uns sicherlich niemand übel nehmen wird, wenn wir Pausen machen oder gar abbrechen. Das ist fair. Ansonsten empfehle ich stets den Blick in #LesenUndFrieden, der die Gedanken weiterkonserviert. Auch die, die nach diesem Artikel noch kommen. Habt ihr „Krieg und Frieden“ gelesen und war es für euch mehr Wirkungstreffer als für mich?
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