Es wäre ja ein Jammer, wenn ich schon mal innerhalb eines Jahres eine Serie zu Ende schaue und dann nicht auch reviewe. V.A. da die dreizehnte Jahreszeit der Bloggenden bevorsteht: die Rückblick-Zeit. 😉 Daher versteckt sich heute hinter dem Türchen im Booleantskalender die Besprechung zur vorletzten Staffel von „The Office“ – US. Enthält Spoiler für vorherige Staffeln.
Nachdem Michael Scott (Steve Carell) Dunder Mifflin verlassen hat, um mit Holly (Amy Ryan) zusammenzuleben, hat sich in der (höllisch komischen) Bewerbungsphase Ende der siebten Staffel offenbar Robert California (James Spader) durchgesetzt. Das hat v.A. die Chance, dass wir einen ganz anderen Führungsstil als Karikatur erleben. Und James Spader liefert ab. Gleich in der ersten Episode findet jemand einen Zettel, auf dem offenbar Robert California seine Angestellten in „winners“ und „losers“ eingeteilt hat. Er ist der aalglatte Typus Chef, der immer eine unbequeme Antwort auf Fragen hat oder eine Lösung, die ihn möglichst wenig tangiert. Aber die lässige Attitüde hat einen „Preis“.
Wenn es einen neuen Chef gibt, gibt es auch meistens Personen, die versuchen ihn zu beeindrucken – oder wieder assistant to the regional manager zu werden. 😉 Dwight Schrute (Rainn Wilson) hat davon abgesehen aber auch noch eine andere Mission: Er versucht Angela (Angela Kinsey) zu entlocken, ob sie in Wirklichkeit von ihm schwanger ist. Zumindest Dwight ist davon überzeugt. Pam (Jenna Fischer) erwartet ihr zweites Kind und muss mit ansehen wie ihre Stelle neu besetzt wird, während Jim (John Krasinski) in 8×04 „Garden Party“ wohl einen seiner besten Streiche abliefert. Andy (Ed Helms) kämpft an allen Ecken und Enden. Er will zum Einen Erin (Ellie Kemper) zurück gewinnen, zum Anderen seine Eltern und Robert California beeindrucken. Vielleicht bekommt er dann auf überraschende Weise Anerkennung, um sie gleich wieder zu verlieren. Craig Robinson bekommt als Darryl Philbi endlich eine größere Rolle.
Das klingt jetzt nach viel, aber die Staffel hat damit auch so ihre Probleme. Einerseits bietet es viele Chancen, dass Michael Scott durch eine andere Führungsposition abgelöst wird. Andererseits überspannt die Staffel den Bogen und zersetzt sich selber als es gegen Ende nochmal Führungsgerangel gibt. Der Witz um Michael Scotts Nachfolge ist dann sehr plötzlich sehr ausgelutscht (ohne zu viel verraten zu wollen). Kein Wunder, dass viele sagen The Office (US) hätte nach Carrells Ausstieg enden sollen. Müsste ich alle Probleme zusammenfassen, dann klingt das so: Es wirkt, als ob viele einfach nur auf personelle Änderungen reagieren mussten und daher keine klare Linie bei der Entwicklung der Charaktere verfolgen konnten. Vielleicht waren es einfach zu viele Eckdaten, an denen vorbeigeschrieben werden musste. Schaut man sich die Staffel als großes Ganzes an, ist die einfach nicht rund. Die einzelnen Episoden hingegen sind zum Großteil gewohnt witzig und haben einige Höhepunkte. (7/10)
Hätte ich „damals“ 2011 die Serie auf dem Schirm gehabt, hätte ich sicherlich der Staffel entgegengefiebert. Aus dem Grund, den auch der Trailer als Aufhänger nimmt: „who’s the new boss“? Und wie viele Robert Californias oder interessante Führungsstile habt ihr bisher so miterlebt? Auf der Skala der besten und schlechtesten „The Office“ Staffeln, wo liegt die achte für euch?
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