Filme, Filme, noch mehr Filme. Und ein bisschen Sommer.
Hätte eigentlich schon in den Mai-Rückblick gehört, aber der wollte vorher geschrieben werden – ich war Ende Mai bis Anfang Juni auf der Nippon Connection, dem japanischen Filmfestival in Frankfurt am Main. 😊 Vor Ort war es für mich erst das zweite Mal. Die Online-Varianten während der Pandemie mitgezählt, das dritte. Aber vor Ort ist schon um so vieles cooler. Man sieht bekannte Gesichter, tauscht sich aus, genießt gutes japanisches Essen in den Pausen, usw. Getroffen habe ich u.a. Mai Quynh, Thomas von SchönerDenken und Karoline aka „Die Melanie“. Es ist echt schön den Personen, mit denen man schon so lange im Internet redet nun auch ein Gesicht zuzuordnen zu können und wenn man sich dann noch gut versteht, ein umso schöneres Erlebnis. 😁
Die Nippon Connection war große Klasse. Alles, was ich schauen konnte, hat mir super gefallen. Und ich hätte gern noch so viel mehr gesehen, was aber nicht mehr in meinen Kalender passte. Das Flair war wie immer wie ein kleiner Urlaub und die Film-Bubble hat sich für mich um einige Gesichter erweitert. An einem Tag habe ich mir mal ein paar Stunden für Sightseeing in Frankfurt am Main gegönnt und dort u.a. das Deutsche Filmmuseum besucht. Ein paar Gehversuche in Richtung Podcasten gab es auch, weil ich in das Mikro von Thomas sprechen durfte und beim Blogger-Podcaster:innen-Frühstück dabei war. Ich gestehe, dass ich das auf meiner Bucket-Liste hatte, kein Quatsch. 😉
Ansonsten habe ich so wie meistens den Buchclub besucht, war Koreanisch mit einer Freundin essen und habe den ersten Eisbecher des Jahres genossen. Auf Arbeit gab es viel zutun, dafür ist meine Todoliste nun endlich mal etwas leerer. Dank des Sommerwetters (das auf sich warten ließ), gab es nun endlich mehr Gelegenheit, um auf dem Balkon zu lesen. Dann aber wiederum vom Balkon zu flüchten als es mir die letzten Tage zu heiß war, tja. Ich hatte auch 10-jähriges Firmenjubiläum mit einigen Gratulationen und Goodies 😳 … wie die Zeit vergeht.
Weltgeschehen
Das da oben klang jetzt alles viel zu wholesome, oder? Klar. Als Gegengewicht gibt es das Weltgeschehen. Der Monat fing an mit Schockern, wo man hinschaut. Namentlich die Hochwasser in Bayern & Baden-Württembergund die Wahlergebnisse der Kommunal- und Europwahl(en). Die an einigen Orten als gesichert rechtsextrem geltende #NoAFD bekam deutlich zu viel Zuspruch. All das machte, dass ich wie viele andere die ersten Junitage eigentlich nur im Schockzustand verbrachte und viel zu oft das Wort „auswandern“ dachte. Machen wir mal ein Gedankenexperiment: angenommen in einer irren Welt regiert die #NoAfD die Bundesrepublik. Es wandern tatsächlich viele Fachkräfte aus. Alle anderen werden „remigriert“. Wer bleibt?
Aber ich will jetzt hier keine Horrorstorys erzählen und uns allen die Laune verderben. Ich halte Auswandern auch mitnichten für die Lösung. Eher eine Reaktion und wie gut die ist, kann man vielfältig bewerten. Wir haben jetzt dankbarerweise etwas anderes, was uns ablenkt. Zum Beispiel geplante Demos gegen den Parteitag der #NoAfD in Essen. Und vor Allem das hier: die EM 2024. ⚽ Am Anfang war mir die eher etwas egal, weil ich Fußball wegen der diversen Verbände und deren Skandale und mangelnder Haltung in vielen Belangen einfach nicht mehr genieße. Fußball als Großveranstaltung habe ich noch nie genossen, außer vor dem Fernseher. Aber so langsam bin ich auch wieder neugierig. Auf der Verlustliste: Donald Sutherland. 🖤 Außerdem wurde Julian Assange freigelassen. Einen guten Überblick über die Ereignisse, die Bedeutung dessen und das wie und warum gibt es bei Netzpolitik.org.
Filme, Bücher, Serien, IT und alles andere was Spaß macht
Kurzum: ich habe im Juni durch das Filmfestival und das anschließende Online-Filmfestival für japanischen Film (JFF) quasi nur Filme geschaut. Lesen und Serien kamen kurz. Eine Übersicht über die während der Nippon Connection geschauten Filme, gibt es im Blog unter dem Tag #nipponconnection24. Meine Favoriten muss ich aber nochmal droppen: ich mochte Yoko und Wheel of Fortune and Fantasy sehr. 💚 Beim JFF musste man flink sein. Das läuft zwar immer noch, aber aktuell kann man „nur“ Serien streamen. Die Filme liefen in den ersten Woche des Festivals online. Ich habe nicht alle geschafft, aber immerhin die, die ich am liebsten sehen wollte. Den Sammelbeitrag der ersten Kurzbesprechungen gibt es schon im Blog, darunter auch mit meinem Favoriten I am what I am. Zwischen all dem war ich auch noch im Kino zu Late Night with the Devil (war cool); Alle, die du bist (war mitreißend und empathisch) und Furiosa: A Mad Max Saga (hat mich tatsächlich ein bisschen gelangweilt).
An dem Absatz oben merkt man wahrscheinlich schon, warum so wenig Zeit für Serien und Lesen war. Ich habe nur Deep Space Nine Season 2 zu Ende geschaut (gefiel mir besser als die erste Staffel) und Delicious im Dungeon Season 1 (absolut klasse, in der Mitte und am Ende sehr dramatisch, ansonsten super witzig). Immerhin habe ich meinen Mann überzeugen können endlich Lost zu schauen – für mich ist es ein Rewatch und ich finde die Serie immer noch fabelhaft. Allerdings bin ich selber gespannt wie ich nun nach so vielen Jahren das Ende bewerte.
Bücher: Under the Skin habe ich im Mai angefangen und im Juni beendet – ich bin begeistert. Ein Feelgood-Buch ist es nicht. Danach habe ich Sayaka Muratas Die Ladenhüterin gelesen – auf Englisch angefangen, auf Deutsch beendet. Warum? Die englische Ausgabe hat mir eine Freundin geliehen. Ich fand es dann schade, dass ich sie ja irgendwann zurückgebe und das Buch gefiel mir. Also kaufte ich es auf Deutsch, weil ich das Cover schöner finde. Buchmenschen. Man muss unsere Spleens nicht verstehen. 😂
Speak-up Culture habe ich erst angefangen und es wird mich in den nächsten Monat begleiten. Es wurde als Lesetipp bei einem Führungskräfte-Workshop auf Arbeit verteilt. Man hofft ja immer, dass man das nicht braucht, weil man alles richtig macht. Aber wenn man das denkt und nicht hinterfragt, hat man schon verloren. Bis jetzt finde ich es gut. Zu Ende gelesen habe ich auch Yellowface von R.F. Kuang, was ich super spannend fand. Es war tatsächlich unser Buchclub-Buch und wird uns denke ich ausreichend Diskussionsstoff geben. Im Moment lese ich Kafkas Der Prozess, weil Kafka-Jahr und so. Ja alles ganz schön, aber den Goldflimmer vom Umschlag loszubekommen ist immer ein Akt. Aber ich wollte es ja so.
Und sonst so?
Eigentlich hatte ich einige Themen auf dem Merkzettel um wie in anderen Jahren den Juni als Pride Month hervorzuheben. Aber dann kam die Nippon Connection und JFF. Und es kam mir nicht so sinnvoll vor die dort gesehenen Filme über Monate verteilt zu besprechen. So wurden es dann nur drei Artikel zum Pride Month 2024. Mein liebster darunter ist die Besprechung von Bosy/Girls Love bzw. queeren Manga. Irgendwie ist da aber auch dieses Gefühl das gesellschaftlich wichtigere Themen vernachlässigt zu haben. Andererseits: (nur) im Juni laut Pride zu rufen, wirkt auch manchmal wie Pinkwashing. Ich tröste mich damit, dass Themen von Diversität, Inklusion & LGBTQ+ hier ja auch außerhalb des Junis Thema sind und erlaube mir mal die volle Nippon Connection Dröhnung – hier geht es zu allen Artikeln und ich habe es geschafft alle dort gesehenen Filme noch im selben Monat zu besprechen. Dafür habe ich sogar andere Artikelreihen ausfallen lassen. Ansonsten habe ich noch sehr gern den Bericht über die Magdeburger Dev Days geschrieben und wie es war dort Speakerin zu sein. Ganz schön voller Monat.
Seid ihr im EM-Fieber? Oder kann euch Fußball gestohlen bleiben? Wie war euer Juni? Was habt ihr gesehen, gehört, gelesen? Welche Filmfestivals könnt ihr empfehlen? Und haben wir uns auf der „Nippon Connection“ womöglich verpasst/nicht erkannt?
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