Leider erstmal mehr statt weniger
Den September habe ich ja als Super-Gau beschrieben, weil eine Menge blöde oder anstrengende Sachen passiert sind. Der Oktober sollte da doch ganz anders werden, v.A. dank Feier- und Brückentagen ruhiger. Leider gab es wie die Überschrift verrät erstmal von allem mehr statt weniger. Mehr Arbeit, mehr Meetings, mehr Arzttermine. Ich bin ja nun im letzten Schwangerschaftsdrittel. In einer Routineuntersuchung Ende September gab es einen unschönen Verdacht, der dann von einer anderen Ärztin (bloß gut) entkräftigt wurde. Aber bis dahin musste natürlich auch Ärztin + ein freier Termin gefunden werden und die zeitraubenden Untersuchungen muss man auch irgendwie wieder rausarbeiten. Und wenn man dann auf Arbeit reichlich Übergaben macht, wird die Arbeitslast gefühlt erstmal viel mehr, obwohl sie doch mit näherndem Mutterschutz weniger werden sollte. Gefühlt denken sich alle „oh jetzt noch schnell was klären!“ Das hat mich, gebe ich offen zu, im Oktober an die Grenzen meiner Kraft gebracht. Bevor ich schwanger wurde, habe ich mir überhaupt keine Vorstellung davon gemacht unter welcher besonderen Belastung schwangere, (arbeitende) Personen stehen.
Da aber einige Berufe mit besonderen Beschränkungen versehen sind (Erzieher:innen z.B.) und Menschen ja bekanntlich unterschiedlich sind, hält sich aber wohl flächendeckend die Meinung, dass Schwangere heutzutage ja kaum noch arbeiten müssen, sofort krankgeschrieben werden und zuhause chillen dürfen und es gibt jede Menge Leute, die diese Meinung lautstark äußern. Wow, das ist so nicht die Realität. 🤨 Ich habe solche Sätze so oft gehört und mir platzt da bald der Kragen. Und als ob das alles noch nicht genug wäre, merke ich eines abends, dass es mir schlecht geht und mache am nächsten Tag einen Corona-Test: positiv. Ich habe ja schon Mal im September geschrieben, dass ich Angst davor habe mich nochmal mit Corona anzustecken, solange ich schwanger bin. Angst vor Frühgeburt und vor Komplikation habe und Angst, dass es unserem Baby schadet. Angst! Für wen ist das schon ein neues Gefühl? Aber ja, ich hatte Angst. Inzwischen bin ich wieder negativ und sehr froh, dass es noch die telefonische Krankschreibung gibt, denn die Kombination schwanger + Corona positiv war sehr anstrengend. Es war ein emotional und körperlich sehr fordernder Monat. Das musste mal raus, nennt es jammern oder real talk, mir egal. 😉
Natürlich war der Oktober noch so viel mehr. Der war auch „Oktober-Dinge“ tun wie zum Beispiel Pumpkin Pie backen, den Balkon in Herbst-Winter-Shape bringen, Spaziergänge bei herbstlicher Laubfärbung und Sonne 🍂🌞. Ich war einige Male mit Freunden und mit meinem Mann gut essen, habe viel gekocht und Rezepte ausprobiert und einen Kuchen geschenkt bekommen! 😀 Da ja mein Geburtstag ausgefallen war, haben wir den nachgeholt und waren in einem Escape Room, den wir nur zu 3,5 Personen gerockt haben. Die Kinderzimmermöbel wurden geliefert, aber es muss noch einiges passieren, bis es auch wie eins aussieht. Wir waren auch außerdem in der Heimat und haben Familiengeburtstag gefeiert.
Weltgeschehen
Im Oktober gab es alles. Sehr irdischen Schrecken – beispielsweise wenn der Hurrikan Milton in den USA wütet, sich der Nahostkonflikt zwischen Israel und Palästina jährt oder wenn kranke Arschlöcher Stolpersteine in Zeitz stehlen. Übrigens wurden die von Schüler:innen mit 3D-gedruckten ersetzt – geile Aktion. Auch der Oktober: Sehr kuriose Kuriositäten wie Elon Musks seltsames Fanboy-ing für Trump oder den Eklat um den Deutschen Buchpreis als Clemens Meyers fragiles Ego doch arg durch die Verkündung von Martina Hefter als Gewinnerin getriggert wurde. Aber es gab auch großartige Neuigkeiten wie die, dass Han Kang mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet wurde. Was schon eher Fragen auslöst, ist dass zwei Informatiker (John Hopfield und Geoffrey Hinton) den Physik-Nobelpreis erhalten. Versteht mich nicht falsch: ich finde die beiden und ihre Modelle klasse, sie waren Bestandteil meiner Abschlussarbeiten an der Uni. Aber versucht das Komitee hier spät auf den KI-Zug aufzuspringen, hat keine andere Kategorie gepasst und was bedeutet das für die Physik?
Die Natur jedenfalls hatte im Oktober einiges neben Laubfärbung und herrlich sonnigen Tagen zu bieten. Nämlich Polarlichter über Teilen Deutschlands und wer Glück hatte, konnte vielleicht auch den Kometen C/2023 A3 (Tsuchinshan-ATLAS) sehen. Den hab ich verpasst, den Supermond aber nicht. 🤩 Ach ja. Und dann war da noch die Zeitumstellung.
Filme, Bücher, Serien, IT und alles andere was Spaß macht
Eigentlich hätte ich viel mehr lesen wollen, aber konnte nicht. Häufig hat mich nach Feierabend die Müdigkeit so stark eingeholt, dass ich zur Entspannung dann eher zu etwas mit Bewegtbild (Film, Serie, The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom zocken) gegriffen habe, um nicht wegzudösen. So war es dieses Mal sehr leicht die 13 Horrorctoberfilme zu schauen (Fazit folgt morgen) und einige Serien einzusammeln.
Wir haben Lost S4 und S5 zu Ende geschaut und S6 angefangen. Mein Mann wollte, „dass das Leid endet“ 😅, während ich es immer noch ganz gern sehe. Sehr gut gefallen haben mit auch Yellowjackets Season 2 und Oderbruch. Das ist sowieso so ein Geheimtipp – gab es irgendwen der nicht positiv von Oderbruch überrascht war? Okay waren die Serien Rematch (Besprechung kommt, läuft aktuell in der Arte Mediathek) und der angenehme Anime Mr. Villains Day Off. Gerade frisch angefangen habe ich den Anime Wonder Egg Priority, der super ist und Mayfair Witches, wozu ich noch keine Meinung habe. Gelesen habe ich aber schon auch.
Am Anfang war ich von Interview with the Vampire gar nicht sooo begeistert, aber erstens hat das gemeinsame Lesen mit Sabine beflügelt und zweitens hat mir das Buch in der zweiten Hälfte dann sehr gefallen. Inzwischen bin ich mitten drin in Louise Erdrichs The Sentence, das auch gerade unser Buchclub-Buch ist. Das Sachbuch Speak-up Culture habe ich auch beendet – sehr gute Lektüre für Leadership-Themen und Kommunikation in der Zusammenarbeit. Der Comic Bad Dreams in the Night war hervorragend für um Halloween rum und die Manga ebenso. Unholy Blood hat so ein schönes Cover, dass ich es aufstellen musste für das Foto.
Und sonst so?
Joar. Es gab ja einige Tage, da war ich so außer Gefecht gesetzt, dass ich nicht gebloggt habe. Aber es gibt da einen kleinen Stapel bereits geschriebener Beiträge, aus denen ich zehren konnte. Wie auch in den Vorjahren habe ich mir einen Spaß draus gemacht im Oktober nur über Medien oder Themen zu schreiben, die irgendwie zu Halloween/Horrorctober passen. (Achtung jetzt kommt der Teil mit Self-Promotion…) Am meisten Spaß hat es gemacht all die Spiele für Games für alle Herbst- und Horrorstimmungen Revue passieren zu lassen, meiner Begeisterung für „Interview with the Vampire“ Season 2 freien Lauf zu lassen, über Mumien zu schwafeln und natürlich die Reviews für die Horrorctoberfilme. 🎃
Wie verbringt ihr den Reformationstag? Oder Halloween? Oder euren Arbeitstag, falls euch beides nicht tangiert? Wie war euer Oktober?
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