Und ich will die verlorene Stunde immer noch wieder haben …
Arbeit, Arbeit, Arbeit. Im März gabs viel Arbeit, bei der ich viel dazugelernt habe. Am Anfang des Geschehens standen die Bedenken „kann man soviel bis zur Deadline überhaupt schaffen? Wie soll das funktionieren?“ Scheinbar haben wir da aber nochmal Glück gehabt. Aktuell sieht’s so aus, als ob wir nicht in Deadline-Panik verfallen müssen und alles geschmeidiger läuft als erwartet. Wäre schön wenn es bis zur Abgabe Mitte April weiterhin so läuft. Also: arbeiten war im März spannend. Der Rest auch. Ich habe mir außerdem ein paar Tage frei genommen und bin Mitte des Monats zur Leipziger Buchmesse gefahren. Das ist eins der Ereignisse im Frühjahr, die ich mir schon ein Jahr vorher in den Kalender schreibe 😉 Dieses Jahr war ich das erste Mal mehrere Tage hintereinander auf der Messe und das war auf jeden Fall eine meiner besseren Ideen. (Zu den schlechteren gehörte: ein Hotel erst 2 Monate vorher buchen zu wollen – ich wusste, dass das schlecht ist. Ich wusste es. T_T) Der Rest des Monats war immerhin ab und zu von sehr sehr schönem Wetter geprägt, von nettem Besuch und Frühlingsmärkten. Und von Sonnenfinsternis und Zeitumstellung.
Leider war die Woche der Sonnenfinsternis doch ziemlich ereignisreich, weswegen ich komplett verschwitzt habe mir einen Brille zu holen und dementsprechend das Ereignis nicht direkt gesehen habe. War aber sowieso schwierig, wir hatten währenddessen Meeting. Aber ich empfand es sehr beeindruckend wie sich die Atmosphäre verändern hat. Die Schatten wurden länger, der Himmel sah eher dumpf-grau aus … ich muss das mal beobachten wann es wieder irgendwo in der Welt eine (partielle oder vollständige) Sonnenfinsternis geben wird. Das lasse ich nicht auf mir sitzen, das hole ich noch irgendwie nach 😀 Mich fasziniert ja auch immer der Gedanke, was solche kosmischen Ereignisse früher in den Menschen ausgelöst haben. Und dann war da noch … ach, ja: die Zeitumstellung. Ehrlich. Ich will die Stunde zurück, klar?
Weltgeschehen
Der Monat war ein bewegender. Der März war gefährlich (Frankfurt, EZB), der März war traurig. Unfälle wirken so sinnlos. So viele Lebensfäden, die vorzeitig gekappt wurden. So viele Möglichkeiten, die sich nie fügen. So viele ungeschriebene Geschichten. Das Germanwings-Unglück ist in den Medien breitgetreten worden bis keiner mehr weiß, was er glauben soll. Aber lasst uns nicht vor Anteilnahme vergessen, dass der März auch ein wenig lächerlich war (Varoufake), der März war kosmisch (Sonnenfinsternis), der März war belesen (Leipziger Buchmesse). Ja, apropos: ich finde es immer wieder beruhigend wenn Menschen an einem Ort zusammenkommen, um einfach ihre Interessen zu feiern. Solche unschuldigen Dinge wie Fantasie, Bücher die man liebt, gleichgesinnte Treffen. Oder wie die Cosplayer: mal einen Tag lang jemand anders spielen. Wenn ich manchmal so dort rumsitze und das Treiben beobachte, finde ich das irgendwie … friedlich. Auch dann noch, wenn die Menschenmassen zu krass werden XD.
Filme, Bücher, Serien, IT und alles andere was Spaß macht
Der März war film-mäßig eher etwas schwach. Da gabs einige von denen ich mir sehr sehr viel mehr versprochen habe. Zum Beispiel Maps to the Stars, Amelia oder auch The Double. Letzterer war als Arthouse-Streifen eigentlich irregut. Die Comedy-Momente sind eigentlich echt gut, aber die bedrückende, düstere Stimmung des Films erstickt das vollkommen. Für mich war Richard Aoyades Film daher v.A. sehr deprimierend, obwohl er so durchdacht und schlau gemacht ist. Besser habe ich da eindeutig Snowpiercer, Secretary und The Immigrant in Erinnerung behalten. Snowpiercer ist eine sehr krasse Dystopie, in der die Überreste der Menschheit an Bord eines Zugs in einer Klassengesellschaft hausen. Die ist den ärmsten gegenüber besonders abartig – bis zur Revolte. Secretary zu schauen war eine Art Protest gepaart mit Guilty Pleasure. Hehe 🙂 Protest gegen Shades of Grey. Secterary war zuerst da und der männliche Hauptcharakter heißt in Secretary wie? Genau: Mr. Grey. Also ehrlich mal XD Secretary war spleenig und verschroben und sexy und irgendwie kultig auf die trashige Art. The Immigrant ist eigentlich ein Film der nur so vor (bitteren) Klischees strotzt, aber die Charaktere in der Geschichte sind sehr vereinnahmend und haben mich sehr gefesselt. Marion Cotillard ist toll. Außerdem mochte ich es, dass das Thema Vergebung eine Rolle spielt, wo man als Zuschauer denkt „unmöglich diesen Menschen-Ausputzern Vergebung gegenüber zu bringen“. Überrascht war ich außerdem von Captain America: The Return of the First Avenger. Habe ja hier und da in der Blogosphäre schon gelesen, dass der Film sehr gut sein soll, aber es nicht so richtig geglaubt. Bin auch echt so gar kein Captain America Fan. Aber ich wurde gut unterhalten. Außerdem musste ich nochmal unbedingt Skyfall rewatchen. Der Trailer zu „Spectre“ hat das ausgelöst, dabei habe ich mich früher nie als wirklichen Bond-Fan gesehen. Aber ich mag den Ton des 23. Bondfilms gern und dass der strahlende Ritter ihrer Majestät mal am Boden ist. Und ich mag Javier Bardem … auch wenn ich mir in jeder Minute des Films wünsche, dass er in dem Film einen schmeichelhafteren Look hätte. Zum Beispiel seinen normalen. *seufz*
Serientechnisch war der März … seltsam. Ich schaue zur Zeit einige Serien, bei denen ich hin- und hergerissen bin, ob das nun was zum weitergucken ist oder nicht. Namentlich: The Flash, Gotham, Marvels Agents of Shield. Bei Flash hält mich nur der sympathische Hauptcharakter :D. Den großen Twist, den die Serie die ganze Zeit vorbereitet, meine ich schon in einigen Teilen zu erahnen. Gotham packt mich so gar nicht. Agents of Shield wird besser und hat mich jetzt schon eher. Es gab aber auch wesentlich bessere Erlebnisse: Peaky Blinders gefällt mir echt gut. Seitdem ich weiß, dass Tom Hardy in der zweiten Staffel dabei ist, habe ich noch mehr Anreiz ;). Cillian Murphy allein war eigentlich schon ein gutes Argument … . Den Anime Death Parade mag ich sehr sehr gern. Etwas verschroben, einfallsreich, energiegeladen, mysteriös und eigentlich finde ich das Character design sehr einfallsreich. Aber die Münder sitzen mir durchweg zu tief. Soll wohl ein Versuch sein, dass Design realistischer zu halten. Und für die größten Überraschungen hat definitiv The Good Wife Season 5 gesorgt. Es gab soviele Entwicklungen mit denen ich niemals gerechnet hätte und einige davon waren sehr schockierend. Die Serie dreht enorm auf: Anwaltsschlammschlacht, Vergangenheitsbewältigung, knifflige Fälle und ein richtig richtig schockierender Serientod einer wichtigen Figur. Uff. Da fühlt man sich fast so wie nach einem Game-of-Thrones-Staffelfinale. Außerdem habe ich einen Podcast zu Ende gehört. Serial setzt sich mit dem echten Fall von Adnan Syed auseinander der für den Mord an seiner Ex-Freundin schuldig gesprochen wurde, aber beteuert unschuldig zu sein. In jeder Episode des Podcasts geht man nach und nach der Sache auf den Grund – das ist wirklich so spannend wie alle sagen. Gelesen habe ich Haruki Murakamis Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki – hat mir sehr gut gefallen. Inzwischen habe ich mit der Biografie Alan Turings von Andrew Hodges angefangen. Von „The Imitation Game“ war ich ja eher etwas enttäuscht. Mal sehen was die Biografie so zu Tage fördert. Habe bereits Passagen gefunden, die 1:1 in den Film übernommen wurden, aber auch viele die so ganz anders passiert sind laut der Biografie.
Und sonst so?
Schon vor Monaten habe ich davon gesprochen, dass ich mehr Zeichnen und monatlich ein paar Seiten Manga zu Papier bringen möchte. Wenn ich jetzt auf das erste Quartal zurückblicke, ist da echt ganz wenig passiert. Weil mir das Zeichnen viel am Herzen liegt, nehme ich das als Anlass, um in Zukunft etwas weniger Blogartikel zu veröffentlichen. Ich denke, dass es nicht besonders auffallen wird. Dem Kalender kann man entnehmen, dass zuletzt ca. an 5 von 7 Tagen Artikel online gegangen sind. Das kommt mir ganz schön viel vor, wenn ich so darüber nachdenke. Mal in den nächsten Wochen testen wie es sich entwickelt, aber ich denke 3 Artikel pro Woche wären ein gutes Maß. Mal sehen wie groß mein Schreibdrang ist und wie sich das auf den Blog auswirkt. Ich denke auch darüber nach den Media Monday zugunsten der Themen sausen zu lassen, über die ich ansonsten schreiben will. Nach der 200. Ausgabe wäre ein guter Cut, denke ich. Die nächsten Wochen bringen Aufschluss. Letzte Woche habe ich schon Mal einen kleinen Test gemacht und auch aus Zeitgründen weniger gebloggt. Die Statistik und Kommentarsektion hats nicht so gut vertragen. Mal sehen.
Wie denkt ihr über meine Entscheidung ein paar Artikel weniger zu veröffentlichen und aus dem Media Monday nach dem Jubiläum auszusteigen? Was hat euch im März bewegt? Wie steht ihr zu dem schrecklichen Germanwings-Unglück? Wart ihr bei der Leipziger Buchmesse? Oder generell schon mal bei einer Buchmesse? Habt ihr auch so eine gestörte Beziehung zu manchen Serien oder sagt ihr eher schnell „tschüß, das wars“ und guckt nicht weiter? Seid ihr schon auf Aprilscherze vorbereitet? 😉
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