Drei scheint die magische Zahl. Während die dritte Staffel drei große Konflikte hatte (das Gefängnis räumen, mentale Gesundheit/Verlust und „Woodbury“), hat auch die vierte Staffel dieselbe Anzahl an größeren Handlungsbögen. Und gefällt mir bisher am besten. Die Besprechung ist (weitestgehend) spoilerfrei.
Die Gruppe hat es sich im Gefängnis heimelig gemacht. Inzwischen bauen sie selber an und halten Nutztiere. Rick (Andrew Lincoln) ist nicht mehr alleinige Führungskraft, sondern sie haben einen Rat gebildet, in dem u.a. Hershel (Scott Wilson) sitzt. In der Zwischenzeit haben sie viele andere Leute aufgenommen. Es gibt eine Gemeinschaft, Kultur, Regeln und Aufgaben. Während Carol (Melissa McBride) die Jüngsten unterrichtet (auch im Schusswaffengebrauch), gehen Daryl (Norman Reedus) und Michonne (Danai Gurira) auf die Suche nach dem Governor, um alte Rechnungen zu begleichen. Dann aber zeigt einer der Gemeinschaft Zeichen einer Grippe – und ist kurze Zeit später tot.
Man könnte ja denken, dass so eine Megagrippe oder ansteckende Krankheit reicht, um die Staffel zu füllen. V.A. angesichts des Chaos und des Mangels an medizinischer Versorgung. Aber nein. Ein alter Bekannter kommt unerwartet zurück und innerhalb der Gruppe gibt es jemanden, der wissentlich oder unwissentlich das Leben im Gefängnis sabotiert oder zumindest Bedrohungen aussetzt. Puh. Viel zu verarbeiten.
„Ain’t gonna have your first drink be no damn Peach Schnapps“
Es ist echt schwierig diese Staffel nicht zu verspoilern, weil in ihren Entwicklungen und Überraschungen viel der Substanz liegt. Aber soviel darf vielleicht gesagt sein: das war’s mit dem Gefängnis. Wie es dazu kommt, verschweige ich. Ein weiteres Mal verlieren sie das Zuhause, dass sie sich aufgebaut haben. Um die Spannung angesichts des kleinen Spoilers aufrecht zu erhalten: was braucht es wohl um sie aus einer Quasi-Festung zu vertreiben?
Infolge dessen werden die Mitglieder von Ricks und Hershels Gemeinschaft getrennt und in alle Himmelsrichtungen verstreut. Storytechnisch macht man sich ein etwas formelhaftes und nicht gerade neues Mittelchen zunutze. Man lässt diejenigen wider Willen zusammen weiterreisen, die gerade offene Konflikte haben oder bisher wenig miteinander zutun hatten, sodass garantiert ist, dass es zwischenmenschlich spannend wird. Das Zitat oben ist von Daryl und er äußert das Beth (Emily Kinney) gegenüber. Deren gemeinsame Reise lässt tief blicken und gibt beiden Profil. Bei Daryl gern gesehen, bei Beth längst überfällig. Ähnliches gilt für Michonne und die Nicht-Kindheit Carls (Chandler Riggs). Während ich die letzten Staffeln als durchzogen von unnötigem Drama und schlechten Entscheidungen empfand, tut es gut dieses The Walking Dead zu sehen, in dem Entscheidungen nachvollziehbarer sind und sich unglückliche Zufälle und Wendungen als genau das anfühlen.
„Terminus“
Okay. Vielleicht ist meine Theorie mit den drei Konflikten pro Staffel spätestens mit Terminus hinüber. Spannende Staffel dank guter Geschwindigkeit und mit einem mega Cliffhanger. (8/10)
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Das erste Mal habe ich das „jetzt gleich weiterschauen“ Gefühl mit TWD und meine zu sehen was andere in der Serie sehen. Dass man dafür natürlich erstmal vier Staffeln schauen muss … . Wie hat euch die vierte Staffel gefallen?
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