25 für 2025? Nope. 👀 Schluss mit #25BücherFür2025, #25Books2025 etc. Der in den letzten Jahren beliebte Lesevorsatz und die damit einhergehende Challenge hat sich für mich abgenutzt. Was vielleicht in der Natur der Sache liegt, schließlich zählen wir unweigerlich mit der Jahreszahl hoch. Viel mehr ist aber mein Anlass umzudenken, dass ich das dritte Jahr in Folge meine mir vorgenommene Liste nicht geschafft habe, obwohl ich sie hätte schaffen können. Was nun?

Grundsätzlich ist meine Motivation mir bestimmte Bücher vorzunehmen ungebrochen. 💪 Das ist für mich eine Weise mich sanft dazu zu bringen nicht nur kurzzeitigen Impulsen nachzugeben, sondern auch mal was vom SuB zu nehmen. Und mich zu motivieren mehr Sachbücher, Lyrik, Bücher von Autorinnen und von Autoren zu lesen, von denen ich schon lange mal was lesen wollte. Zumindest hat mir das mal geholfen – es fing für mich mit 5 für 2015 an. Das war sehr bereichernd – ich fand viele Lieblingsautorinnen und habe nun keine Schieflage mehr zwischen der Anzahl gelesener Autoren und Autorinnen. Das Hadern und Zaudern bei Sachbüchern habe ich so auch verloren. Zuvor hat fast nur Fachliteratur für Studium und Job funktioniert. Seit 2022 aber bleiben zum Ende des Jahres immer ein paar Bücher der Liste liegen. Es passiert eben viel in einem Jahr und für manche Bücher ist dann doch nicht mehr soviel Motivation oder Ausdauer da wie es noch im Januar erschien.

Mein Lesepensum in 2024 hätte es zugelassen, aber ich habe doch 5 Bücher meiner 2024er-Liste nicht gelesen. Bei manchen wie dem zweiten Teil der Hexer-Saga ebbte das Interesse einfach komplett ab. Der Gedichtband von Louise Glück wirkte erdrückend. Es war purer Übereifer gleich so einen Türstopper zu kaufen. Rachel Yoders Nightbitch erschien mir plötzlich wie das richtige Buch zum falschen Zeitpunkt. Leech als angedachtes Halloween-Buch wurde erneut von anderen Büchern verdrängt, u.a. einem Buchclub-Buch. Da es das zweite Jahr in Folge ist, muss ich vielleicht einfach zugeben, dass ich erst wieder Motivation dafür sammeln muss. Das andere Geschlecht von Simone de Beauvoir will ich immer noch lesen und werde das auch. Aber als Vorsatz? Bei der „Schwere“? Vielleicht nicht. Ich hatte 2024 eh schon einige Backsteine auf der Liste. Darunter auch tolle Backsteine, keine Frage. Ein anderer Name von Jon Fosse: dasselbe. Den Ehrgeiz schraube ich runter und besinne mich auf das wichtigste. Auf die eine oder andere Weise wird sich 2025 für mich einiges ändern, deshalb werde ich einige meiner typischen Kategorien nicht bedienen und wieder „ja“ zum Impuls sagen statt der festgelegten Liste. ✨🤩 Lange Rede, kurzer Sinn, was steht 2025 nun auf dem Programm?

Romane von Autorinnen

Rachel Yoders Nightbitch darf wieder mit, da 2025 hoffentlich der richtige Zeitpunkt für das Buch ist. Wie ich kürzlich mitbekommen habe, wurde es auch verfilmt, was mich sehr motiviert. Um Auf See von Theresia Enzensberger schleiche ich schon länger rum und da es Weihnachten unter dem Baum lag, ist meine Motivation groß. 😁 Muriel Sparks The Driver’s Seat ist so dünn von der Seitenanzahl her, dass es zwischen den anderen Büchern fast verschwindet. Das steht in keinem Verhältnis dazu wie stark mich Sabines Besprechung darauf neugierig gemacht hat. Umlaufbahnen von Samantha Harvey wurde quasi gerade erst mit dem Booker Prize 2024 ausgezeichnet. Obwohl ich nicht so eine Award-Leserin bin, macht mich der Klappentext sehr neugierig.

Dschinns von Fatma Aydemir hingegen wollte ich schon ewig lesen, u.a. weil es teilweise in der Türkei spielt und ich mal geografisch wo anders hin die Fühler ausstrecken wollte. Irgendwie kam immer was dazwischen, inklusive, dass es in unserem Buchclub leider nicht gewählt wurde. Das soll sich jetzt ändern. Bei Butter von Asako Yuzuki ist erneut Sabine meine Influencerin. Die Aussicht es im Japanuary zu lesen klang passend, zumal ich bisher auch noch nichts von der Autorin kenne. Und tatsächlich lese ich es im Moment. Seit sage ca. fünf Jahren lese ich jedes Jahr einen Roman von Jane Austen – ich glaube in einem Jahr waren es zwei!? Jedenfalls soll dieses Jahr Emma dran sein. Das Buch musste als letztes an die Reihe, weil ich so viele Verfilmungen davon gesehen habe, dass ich mich zu gut erinnern kann. Ich freue mich das Austen-Leseprojekt (zumindest was die Romane betrifft) abzuschließen. Es war stets eine willkommene Abwechslung zu anderen, unbequemeren Büchern. Austens Romane sind für mich Wohlfühlbücher.

Sachbücher

Ja, die Challenge hat im Laufe der Jahre aus mir jemanden gemacht, die pro Jahr zumindest mal drei bis vier Sachbücher in die Hand nimmt, die nix mit dem Job zutun haben. Und ich mag diese „jemand“. Für dieses Jahr nehme ich mir mit Aigners Warum wir nicht durch Wände gehen können etwas Physik vor, da ich 2024 beim Lesen von Sabine Hossenfelders Existential Physics gemerkt habe, dass ich von Quanten(physik) echt keinen Plan habe, aber gern besser verstehen würde. Warum gerade dieses Buch? Wegen dieses Artikels auf Elementares Lesen.

Etwas konsequenter verfolgt mich Monsters von Claire Dederer. Ich sehe das überall. 👀 Kurioserweise v.A. bei Personen des öffentlichen Lebens, obwohl oder gerade weil es von unserem Umgang und unseren Erwartungen an Celebrities handelt? Zwar habe ich nicht die Ausgabe erwischt, die ich wollte, aber es heißt ja eh „never judge a book by its cover“, also … . Dieses Jahr muss es dran sein. Wenn ich noch eine glühende Lobrede in Social Media sehe, platze ich vor Neugier.

Saisonales & Reihen

Ja, ich lese gern saisonal. Ich lese gern über glühende Hitze, wenn ich selber am Strand liege und Eis und Schnee, wenn „Winter“ am Kalender steht. Vor Allem aber lese ich gern Horror, wenn Halloween vor der Tür steht. 🎃 Letztes Jahr kaufte ich mir diese deutsche Schmuckausgabe von Stephen Graham Jones The Only Good Indians, da er zwei Boxen checkte. Ich wollte über Indigene Völker Nordamerikas lesen und Horrorlektüre haben. Mir kam aber was dazwischen und nach Halloween verebbte meine Lust auf Horror. Dieses Jahr soll das Buch aber definitiv dran sein. Das Cover habe ich übrigens versteckt, weil es sehr blutig ist und das vielleicht nicht jede:r sehen will. Es war dann mehr ein Buch-Kaufrauch („Hallo mein Name ist Miss Booleana und ich habe ein Problem“), bei dem Chuck Palahniuks The Invention of Sound mit durfte. Obwohl er ja eher für Fight Club bekannt ist, wird das mein erstes Buch von ihm. Der Klappentext klang sehr interessant.

Mangas & Comics

Das Comic-Remake zu Marsupilami („Die Bestie“) hat mir in Band 1 gut gefallen. Glücklicherweise lag auch hier Band 2 unter dem Weihnachtsbaum. Da meine Neugier groß ist, passt das wunderbar um bald weiterzulesen. Shin’ichi Sakamotos Innocent ist in Deutschland leider vergriffen. Aber wurde auf Englisch als Omnibus neu herausgegeben. Da sich auch hier bereits wieder andeutet, dass es immer mal kurzzeitig ausverkauft ist, will ich mal etwas den Finger ziehen und lesen, bevor mich erneut das Schicksal ereilt, dass man nicht mehr rankommt. Warum es ständig vergriffen ist? Weil Sakamoto einfach sensationelles Artwork schafft.

Sonstiges & Erstbegegnungen

So ein bisschen flashy ist es ja schon wie im Zusammenhang mit Benjamín Labatuts MANIAC die Pressetexte fragen „Werden die Maschinen uns abschaffen“? Insbesondere, wenn man sich anschaut, von wem der Roman dann eigentlich handelt und dass er uns zu von Neumann in die 1930er usw. führt. Aber gut. Es hat gereicht, um mich sehr neugierig zu machen. Jon Fosse kommt mit aus der 2024er Liste, weil ich ihn dort einfach ein bisschen habe hinten runterfallen lassen. Aber ich wollte schon vor dem Nobelpreis mal was von ihm lesen. Dass ich Der betrunkene Berg lesen möchte ist einem Arbeitskollegen zu verdanken, der dafür Werbung gemacht hat. Wir leihen uns fast im Wechsel Bücher aus und das sollte eigentlich mein Winter-Buch werden. Mal gucken, ob ich es noch schaffe bevor die Krokusse blühen. 😅

Mein Joker!

Ja wie ihr vielleicht gemerkt habt, ist die Liste 16 Titel lang und nicht 15. Ich erlaube mir wieder einen Joker. Die Kategorien Lyrik, Reihen und SuB-Leichen sind übrigens hinten runtergefallen. Zwar finde ich es schön, dass ich mich durch die letzten Challenges Lyrik mal mehr geöffnet habe, aber so ganz die Zündung war das nicht. Aber Louise Glück habe ich noch in meiner Nähe liegen und werde sicherlich einige Male einen Blick reinwerfen. Auf Reihen (außer bei Comics, Manga etc.) habe ich einfach gar keine Lust. Normalerweise suche ich mir auch immer ein paar Klassiker – mit Emma habe ich aber eh schon einen auf der Liste.

Die Buchvorsätze der letzten Jahre

24 Bücher für 2024
23 Bücher für 2023
22 Bücher für 2022
21 Bücher für 2021
20 Bücher für 2020
19 Bücher für 2019
8 Bücher für 2018
7 Bücher für 2017
6 Bücher für 2016
5 Bücher für 2015

Das ist es – das sind meine Lesevorsätze. Nicht so größenwahnsinnig ambitioniert wie in den Vorjahren, aber existent. Bis jetzt freue ich mich auf jedes einzelne Buch 😁 und bin gespannt wie es am Ende mit den 15 geklappt hat. In meinem Kopf geistert auch noch etwas der Gedanke herum so eine Art „Mangareihen zu Ende lesen“ zu veranstalten. Aber zur Zeit möchte ich nicht so viele feste Vorhaben. Habt ihr Lesevorsätze?