Rückblick: Juli 2016

So viele Gefühle

Der Juli hatte alles. Schöne Abende mit der Familie, schöne Abende mit Freunden, wir haben alle beim Trivial Pursuit gewonnen, große Schocks, weltpolitische Sorgen, tolle Ausflüge zum Wandern und den Kopf frei kriegen (Bodetal und Brocken im Harz, tolle Sache), Abschiede (kommt gesund wieder!), Aussprachen, bedenkliche Wahrheiten, Stress auf Arbeit, ich habe gelacht, ich habe geliebt, ich habe geweint, ich war verzweifelt, ich hatte das Gefühl das mir das Leben eine Ohrfeige gibt und dann wurde doch noch alles gut. Super gut. Richtig richtig gut. Wow. Mehr kann ich kaum sagen.

Weltgeschehen

Portugal hat uns aus dem Spiel gekickt und ist Europameister. Die Fußball EM war aber auch ehrlich gesagt nicht so spannend wie ich die letzte WM in Erinnerung habe und es war mir stellenweise eher etwas egal wer wann spielt und gegen wen. Ich will kein schlechter Verlierer sein, ich sage das für die ganze EM: es haben mitunter einfach die besseren Teams verloren und es wurde viel auf Zufall gespielt. Aber wie heißt es doch so schön … nach dem Spiel ist vor dem Spiel. Und wir sind immer noch #Weltmeister. Hehe. Und eine weitere Frau steht in einer politischen Spitzenposition: mal sehen was für einen Ton Theresa May als britische Premierministerin anschlägt.

Davon mal abgesehen war es sehr schmerzhaft den Fernseher anzumachen, man möchte fast Panik bekommen. Vielleicht lasse ich ihn demnächst einfach aus. (Nein, nicht wirklich.) In Nizza werden unschuldige Menschen in einer Promenade über den Haufen gefahren, einer geht bei Würzburg im Zug mit einer Axt auf Leute los und in München schießt einer auf Leute, die gerade ein bisschen einkaufen gehen. Und dann kam Ansbach. Auch wenn diese Amokläufe jeweils einen anderen Hintergrund haben, ist es einfach verrückt, was in dieser Welt los ist. Natürlich schauen wir gerade auch mit einem Filter auf die Nachrichten und sind auf schlimmes eingestellt. Das verkauft sich in den Medien dementsprechend gerade besser. Hätte vor zwei Jahren jemand über den Axt-Zwischenfall berichtet außer in den Lokalnachrichten? Und vom Erdogan fange ich gar nicht erst an, der will gerade wieder die Demokratie abschaffen. Ansonsten bleibt noch zu sagen, dass überall Menschen rumlaufen und Pokémon fangen. Ich denke ja, dass der Hype nicht ewig anhält. Aber ich finde es witzig! Solange niemand deswegen überfallen wird oder vor ein Auto läuft … . Pokémon ist ein Teil meiner Kindheit und ich finde es schön, dass das Franchise nach 20 Jahren noch Leute begeistert und dass Menschen an so etwas unschuldigem wie dem sammeln von virtuellen Tierchen Freude haben. Wenn ich das sehe, denke ich immer: so schlimm kann die Welt doch nicht sein.

Filme, Bücher, Serien, IT und alles andere was Spaß macht

Aaaah schön mal wieder im Kino gewesen zu sein. 🙂 The Neon Demon und Ein ganzes halbes Jahr stand auf dem Plan – die zwei Filme könnten kaum unterschiedlicher sein, haben aber beide ähnlich viele Pros und Contras. Außerdem habe ich endlich die Studio-Ghibli-Doku Kingdom of Dreams and Madness gesehen und sie ist wirklich klasse! Möglicherweise macht sie nur Fans des Animationsstudios Sinn, aber für die ist es auch was richtig grandioses. Außerdem habe ich mal weitergemacht mit dem Harry-Potter-Rewatch und dem Vorhaben Filmklassiker zu schauen. Diesen Monat war es Taxi Driver – noch kein alter Klassiker und ziemlich gut. Wahrscheinlich hype ich ihn nicht so sehr wie viele andere, aber er war sehr gut. Der einzige Reinfall war Grand Piano – Symphonie der Angst. So ein Stuss. Elijah Wood wünsche ich bessere Filme.

Gelesen habe ich leider sehr wenig, dafür aber viele Serien geschaut. The Americans Season 2 hat mir noch besser gefallen als Staffel eins. Supernatural Season 10 war irgendwie für mich total überflüssig. Ich mochte die Serie früher sehr (bis einschließlich S5), aber inzwischen denke ich dran damit aufzuhören. Luther Season 4 lief im Free-TV und ist für mich auch ziemlich überflüssig. Zwar spannend und gewohnt gut, aber sinnlos, wenn man bedenkt, dass die Serie in der dritten Staffel ein perfektes Ende hatte. Außerdem habe ich Heroes Reborn angefangen, bin aber eher enttäuscht. Ziemlich schwach. Kein Wunder, dass sie auf RTL II abgesetzt wurde. Aber wer (wie ich) doch noch wissen will wo das hinführt, kann es auf Amazon Instant Video (Prime) schauen. Regelrecht abhängig bin ich von Making a Murderer, einer 10-teiligen Doku-Serie, die von einem amerikanischen Kriminalfall berichtet bei dem ein bereits ein Mal zu Unrecht verklagter nochmal eines Verbrechens bezichtigt wird, dass er nicht begangen hat, wie er sagt. War ein Riesenerfolg in den USA und erinnert mich an den Serial Podcast (Season 1) und ich bin hin- und hergerissen. Große Empfehlung.

Und sonst so?

Öhm. Nix! Doch, warte: Die Antihelden-Blogparade ist zu Ende und ich habe ausgewertet. 🙂 Hat mir wieder viel Spaß gemacht, auch wenn die Beteiligung leider etwas geringer war als sonst.

Wie war euer Juli? Genießt ihr den Sommer? Mal eine ganz andere Frage: könnt ihr euch noch erinnern wo ihr heute vor einem Jahr wart? (Bzw. im Juli letzten Jahres?) Zurückdenken ist immer ganz spannend und so ein Blog hilft dabei ziemlich 😉

4 Antworten

  1. Zu dem Juli kommt mir ein Zitat von Goethe in den Sinn (passend zum Foto könnte man sagen ;)):
    „Glücklich wenn die Tage fließen, wechselnd zwischen Freud und Leid, zwischen Schaffen und Genießen, zwischen Welt und Einsamkeit.“

    Erinnern kann ich mich schon noch an den Juli der vorherigen zwei Jahre, allerdings nicht sonderlich detailreich. Mitunter hat das auch sein Gutes 😀

  2. Puh … Heute vor einem Jahr? Du stellst aber knifflige Fragen. Ich kann mich nicht genau erinnern. Aber ich weiß, dass ich im August sehr viel frei hatte. Ich bin also wahrscheinlich im Garten rumgesprungen. Der Blick in die Bloghistorie ist da tatsächlich sehr instruktiv. Am 31. August habe ich davon berichtet, wie ich aus Johannisbeeren Marmelade (statt Gelee) gekocht habe. Also ja: Definitiv Garten. Und danach Küche. Irgendwas einkochen. Das habe ich in diesem Jahr furchtbar schleifen lassen. Ich muss nachher mal gucken, ob die Stachelbeeren am Strauch noch gut sind. :-/

  3. Kriminalistik ist voll mein Ding, also werde ich mir „Making A Murderer“ auch mal zu Gemüte führen.

    Ich erinnere mich nicht mehr ganz an „Luther“, aber inwiefern war das Ende der dritten Staffel denn perfekt? Ich weiß noch, dass der Handlungsstrang mit dem internen Ermittler zu Ende war und das mit Ripley aber ich hatte eh nie das Gefühl, dass „Luther“ eine Handlung hat, die sich durch alle Staffeln zieht. Ende der ersten war doch auch eine Art Handlungsstrang zu Ende, oder?
    Ich werde mir Staffel vier auch nochmal ansehen :).

    LG,
    Charlie

  4. Ich war in den USA. Das werde ich nicht so schnell vergessen. 🙂

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