Es heißt wieder „challenge accepted“. 😁 Wie der Name sagt, ist das Ziel Serienstaffeln in nicht mehr als fünf Sätzen zu besprechen. Schachtelsätze sind dabei verboten. Die Reviews sind spoilerfrei. Gemeinsamer Nenner der Serien ist, dass es sich bei ihnen allen um erste Staffeln handelt und abgesehen von einer Ausnahme sind sie relativ neu. Zwei davon sind für ihre Twists berühmt berüchtigt – ein Glück, dass man die in fünf Sätzen kaum preisgeben wird. 😉
„Paradise“ Season 1
Xavier Collins (Sterling K. Brown) ist Chef des Secret Service und pflegt ein scheinbar mal annähernd kumpelhaftes, später angespanntes Verhältnis zum Präsidenten der Vereinigten Staaten Cal Bradford (James Marsden). Als Xavier ihn tot auffindet, gerät er selber als Verdächtiger in ein twistreiches Verwirrspiel. Paradise ist eine dieser Hochglanz-Serien, die gut aussehen, aber viel vom Überraschungsmoment profitieren und gerade wegen der zuverlässig platzierten Cliffhanger überraschend schnell langweilig werden. So verhält es sich auch mit dem Twist, der relativ früh gedroppt wird und verrät, dass wir hier einen winzig kleinen Anteil Science-Fiction haben. Gegen Ende aber gewinnt Paradise wieder an Substanz dank emotionaler Unterfütterung und weil es die (exzellent geschauspielerten) Charaktere mit moralischen Dilemmas konfrontiert. (7/10)

„Sugar“ Season 1
Sugar ist ein interessanter Fall, da die Serie um den gleichnamigen, von Colin Farrell gespielten Privatdetektiv John Sugar auf den ersten Blick wie eine moderne, stilsichere „Film noir“-Interpretation wirkt und auch nicht rein zufällig viele Filmklassiker referenziert wie Die Nacht des Jägers. Darin wird Sugar auf den Fall einer verschwundenen Schauspielerin und Enkelin eines bekannten Regisseurs angesetzt. Redet man über Sugar, dann muss man konsequenterweise aber auch über den Twist reden, der die Serie tatsächlich in ein ganz anderes Licht rückt. Twists dieser Art wird man zwangsläufig hassen oder lieben und ich gehöre zu der „lieben“-Fraktion, die das mutig und interessant findet. Einzige Kritik ist, dass die Serie gegen Ende mit Figuren wie Melanie (Amy Ryan) recht wenig anzufangen wusste. (8/10)

„Achtsam Morden“ Staffel 1
Machen wir uns nix vor – Tom Schilling ist die halbe Miete, durch die Achtsam Morden so gut ist wie es eben ist. Darin spielt er den Anwalt Björn Diemel, der auf Drängen seiner Frau ein Achtsamkeitsseminar belegt, damit er es vielleicht auch mal schafft Familie und Job zu bewältigen, ohne dass etwas darunter leidet. Nur nimmt Diemel von nun an alles so gelassen, dass er sich auch störender Mandanten entledigt und ja, so klappt das dann vielleicht wirklich mit der Work-Life-Balance! 🤔😉 Mein Mann kann die Review noch kürzer zusammenfassen und nennt es „das deutsche Breaking Bad“. Tatsächlich fand ich es sehr witzig zu sehen wie sich Diemel durch seine neue Mordskarriere mit Achtsamkeitstipps navigiert, aber etwas beliebig wie schulterzuckend er das von heute auf morgen tut. (7/10)

„Parks and Recreation“ Season 1
… hat im deutschen den Titel Parks & Recreation – Das Grünflächenamt, damit auch ja kein Zweifel bestehen bleibt, mit welcher Behörde wir es hier zutun haben. Im Zentrum der Handlung steht also eben jene Behörde einer fiktiven US-Kleinstadt, deren stellvertretende Leiterin Leslie Knope (Amy Poehler) nach Höherem strebt. Aufmerksam gemacht durch die Anwohnerin Ann Perkins (Rashida Jones), möchte sie eine brachliegende Baugrube in einen wunderschönen Park verwandeln. Zu dem Zweck navigiert sie sich mit viel Elan, Idealismus und Naivität an verärgerten Anwohner:innen, desinteressierten Chefs und wenig motivierten Mitarbeiter:innen (u.a. Aziz Ansari, Aubrey Plaza) vorbei. Dem gegenüber stehen viele desillusionierte Gemüter, die (obwohl auch eine Mockumentary) ein ganz anderes (aber ähnlich liebevoll-verpeiltes) Flair wie The Office verbreiten – nur mit mehr Kommunalpolitik-Satire. (8/10)

„Paradise“, „Sugar“ und „Achtsam Morden“ wurden um eine zweite Staffel verlängert – verdient. „Paradise“ werde ich vermutlich nicht weiter verfolgen, obwohl mir Sterling K. Brown wahrscheinlich auch ein Wifi-Kabel verkaufen könnte … . Die anderen beiden werde ich aber sehr sicher weiterschauen. „Parks & Rec.“ sowieso, denn ähnlich wie bei „The Office“ versteht man dann endlich mal alle Memes. 😉 Was habt ihr neulich geschaut, dass sich in fünf Sätzen besprechen lässt?
Immer zwischen dem 5. und 10. eines jeden Monats mache ich einen kleinen Ausflug in die Serienlandschaft. Ob aktuelle Serien, all-time-favorites, irgendeine TOP-5 oder einfach ein paar zerstreute Gedanken: es ist alles dabei :).
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