Oh man. Es gibt da diese Liste gesehener Serien, die kontinuierlich länger wird. Das Dilemma ist: über alle will ich schreiben. Das muss mal abgekürzt werden. Und deswegen tue ich etwas, in dem ich nicht so gut bin. Ich fasse mich kurz. Allez! Reviews sind spoilerfrei.
„BLINDSPOT Season 1 TRAILER (2015) New Jaimie Alexander Series“, via Series Trailer MP (Youtube)
‚Blindspot‘ Staffel 1
Jaimie Alexander spielt in Blindspot eine Frau, die ohne Erinnerung aufwacht und deren gesamter Körper mit Tätowierungen bedeckt ist, die einen Bezug zu Fällen des FBI haben. Als sie beginnt mit dem FBI zusammenzuarbeiten, zeigt sich, dass sie Fähigkeiten einer Special Ops Agentin hat. Die Serie bedient sich v.A. der aus den Tattoos resultierenden cases of the week und macht immer mal wieder einzelne Fortschritte, die einen näher an die Identität von ‚Jane Doe‘ heranrücken. Oder auch nicht. Denn die Informationen sind spärlich und nebulös und Blindspot damit nur eine weitere Serie, die einen mit einer Auflösung gerne über ganze Staffeln hinweg versucht zu ködern. Das Entschlüsseln der Tattoos ist manchmal sehr interessant und es ist auch löblich, dass die Nebencharaktere eine richtige Entwicklung und Story haben. Der Rest der Serie ist aber ein schnöder Einheitsbrei nach dem Schema F, den man inzwischen in fast jeder Crime-Serie sieht und der bald langweilt.
(6/10)
„Falling Water USA Trailer #2“, via TV Promo 360 (Youtube)
‚Falling Water‘
Die Prämisse ist gut, die Umsetzung nicht so sehr. Drei Menschen (die Künstlerin Tess, der Sicherheitsagent Burton und der Polizist Taka) bemerken, dass sie denselben Traum teilen und freien Willens durch ihre Träume wandern können. Dabei kommen sie dem Geheimnis um ein Kind, dass es angeblich nicht gibt; einer verschwundenen Frau und einer Sekte auf die Spur. Das alles passiert aber auf eine sehr distanzierte und verworrene Art. Der düstere Ton der Serie und die Inszenierung der Träume sind zwar vielversprechend, aber es gibt zuviele Charaktere mit nicht nachvollziehbaren Beweggründen, die sich nebulös geben. Auch der Hauptcharakter, die Künstlerin Tess (gespielt von Lizzie Brocheré), trägt die Handlung nicht genug, da sie ihr Träumen und ihre Fähigkeiten zu keinem Zeitpunkt hinterfragt oder als ‚besonders‘ erachtet. Es ist als ob man ihr die ganze Zeit zusehen würde wie sie planlos ihrem Sohn hinterherrennt. In Zeitlupe. Burton und Taka konnten überzeugen, aber die Handlung wird mit zuvielen kryptischen Nebenfiguren verschleiert und aufgebläht ohne sich auf das wesentliche zu konzentrieren. Andere Handlungsfäden wie das im Piloten angedeutete „Monster“ werden nie wieder aufgegriffen. Somit ist die Serie weder Fisch, noch Fleisch; sehr inkonsistent und verschenkt ihr Potential.
(5/10)
„Vikings Trailer Season 1“, via Coezzo Jesse (Youtube)
https://www.youtube.com/watch?v=2EgHHa8ypVI
‚Vikings‘ Season 1
Das viel gelobte Vikings ist eine kanadisch-irische Historic-Fiction-Fernsehserie, die oft mit Game of Thrones verglichen wird. Im Zentrum der Serie stehen Ragnar Lothbrok (Travis Fimmel) und seine Frau Lagertha (Katheryn Winnick), die zusammen mit ihrem Stamm unter der Führung eines Jarls leben. Als Ragnar seine Idee nach Westen statt nach Osten zu segeln um zu plübdern mit Erfolg durchsetzt, untergräbt er die Autorität des Jarls (Gabriel Byrne) und provoziert einen kleinen Krieg. Tatsächlich kommt Vikings ein bisschen früher zu Potte und angedeutete Konflikte werden zeitnah ausgetragen. Das Tempo der Serie sorgt aber auch dafür, dass man irgendwann abgehängt wird und die Entscheidungen (insbesondere von Ragnar) ab einem gewissen Punkt nicht mehr nachvollziehen kann. Da die Serie auch verhältnismäßig wenig Folgen hat und der Body Count ähnlich hoch wie bei Game of Thrones ist, hat man wenig Zeit, sich mit den einzelnen anzufreunden. Dazu kommt das brandschatzen und schänden der Wikinger, das manchmal einen übeln Beigeschmack hinterlässt und dafür sorgt, dass einem das Schicksal der einzelnen früher oder später egal wird. Kostüme und Kulisse sind ein großes Plus, können aber den Rest nicht wieder wett machen. Die eingestreute Religion wirkt anfangs und am Ende gelungen, ist aber über weite Strecken nur ein plot device. Schade!
(6/10)
„Santa Clarita Diet | Official Trailer [HD] | Netflix“, via Netflix US & Canada (Youtube)
https://www.youtube.com/watch?v=xjRnbOgoAUQ
‚Santa Clarita Diet‘ Season 1
Santa Clarita Diet spielt in einem netten Vorort, in dem das nette Leben des Maklerpärchens Sheila (Drew Barrymore) und Joel (Timothy Olyphant) einen hässlichen kotz-grünen Schandfleck bekommt. Dummerweise ist Sheila plötzlich ein Zombie und muss Menschenfleisch schnabulieren. In die Pläne an Menschenfleisch heranzukommen und dabei nicht aufzufliegen, ist bald ihre ganze Familie inklusive Teenager-Tochter Abby (Liv Hewson) und Nachbarsjunge Eric (Skyler Gisondo) involviert. Wer eine witzige, kurzweilige, schwarzhumorige Serie sucht und einen starken Magen hat ist hier an der genau richtigen Adresse. Wer Plot sucht und Vorstadt-Storys nicht mag, sollte lieber einen Bogen machen. Denn die Handlung ist ziemlich konfus und lebt viel von der Comedy, was wiederum die recht angenehmen 20 Minuten Laufzeit pro Folge möglich macht. Ein echter Abturner war zumindest für die Verfasserin dieser Review der Sonnenschein-Vorstadt-Spirit á la „Honey, wir sind eine Familie, wir können alles gemeinsam schaffen“. Und die Kotz-Einlagen.
(7/10)
„Chef’s Table – Season 1 | Official Trailer [HD] | Netflix“, via Netflix US & Canada (Youtube)
‚Chefs Table‘ Season 1
Chapeau. Die ausgefeilten Ideen und Visionen der Köche wirken wie ein Topf an Inspiration und Lebenslust. Das lässt einen fast vergessen, dass ein Essen bei diesen Chefs einfach mal 300€ kosten kann. Für ein Essen. Mein innerer Rebell denkt darüber nach sich vor dem Anschauen der Sendung eine Pizza aufzubacken. Tatsächlich sind es aber die dynamisch und rasant inszenierten Lebensläufe und die Zubereitung der Speisen, die gefallen. Da haben sie für die erste Staffel schon einige interessante Querdenker zusammengesammelt. Da wäre beispielsweise Francis Mallmann, der wenn er nicht durch die Welt jettet auf seiner Insel in Patagonien Essen im Freien zubereitet und die Elemente bändigt. Oder auch Niki Nakayama, die damit zu kämpfen hat, dass weibliche Küchenchefs scheinbar eine Seltenheit sind und ihnen oftmals nicht viel zugetraut wird. Während Magnus Nilsson in Schweden Speisen serviert und den Witterungen und Jahreszeiten trotzen muss. So komme ich zu dem Abschlussfazit, dass man die Doku-Serie nicht schauen sollte ohne etwas dabei zu essen und dass es fast mehr die Charaktere sind, die die Doku so sehenswert machen.
(8/10)
Habt ihr die hier gelisteten Serien gesehen? Und wenn ja, wie haben sie euch gefallen? Schaut ihr viel oder eher weniger Dokus? Geht ihr in Sterne-Restaurants oder meidet ihr das eher? Haltet ihr die Preise in solchen Etablissements für vernünftig? Vor uns liegt noch mindestens eine solcher Runden an Kurzreviews … und ihr merkt, das heute waren die, die mir eher etwas weniger gefallen haben. Hand aufs Herz: reicht euch diese Form der Review aus?
Immer zwischen dem 5. und 10. eines jeden Monats mache ich einen kleinen Ausflug in die Serienlandschaft. Ob aktuelle Serien, all-time-favorites, irgendeine TOP-5 oder einfach ein paar zerstreute Gedanken: es ist alles dabei :).
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