Feministischer Frühling: Buch-Besprechung „Mrs Dalloway“ von Virginia Woolf

Der „Feministische Frühling“ ist eine Beitragsreihe, in der ich mich dem Thema Feminismus in der Gesellschaft und Literatur widme. Während es im letzten Beitrag um die Geschichte des Feminismus ging, ist heute eine Autorin dran, von der ich ewig schon etwas lesen wollte und die eng mit dem Thema verzahnt ist. Es geht um Virginia Woolfs Roman „Mrs Dalloway“.

Clarissa

Das Buch schildert einen Tag aus dem privilegierten Leben der titelgebenden Clarissa Dalloway, die Frau eines Politikers ist. In London einige Zeit nach Ende des ersten Weltkriegs, gehören ihre Gedanken anfangs ganz und gar der Abendgesellschaft, die sie plant. Durch verschiedene Begegnungen reflektiert sie ihre Vergangenheit und ihre Gegenwart. So begegnet sie beispielsweise ihren Jugendfreunden Peter Walsh und Sally Seton. Ersterer machte ihr einst einen Heiratantrag, während sie sich zu der rebellischen Sally in ihrer Jugend hingezogen fühlte. Heute führt Clarissa ein Leben als Frau eines angesehenen Politikers, der wiederum mit sich kämpft, da er es nicht schafft ihr zu sagen, dass er sie liebt. Schleichend fühlt sie sich von ihrem Leben entfremdet und von dem, was einmal Clarissa war, jetzt Mrs Richard Dalloway ist.

„But often now this body she wore […], with all its capacities, seemed nothing – nothing at all. She had the oddest sense of being herself invisible; unseen; unknown; there being no more marrying, no more having of children now but only this astonishing and rather solemn progress with the rest of them, up Bond Street, this being Mrs Dalloway; not even Clarissa any more; this being Mrs Richard Dalloway.“ p. 9

Immer wieder schnellen ihre Gedanken von Selbstreflexion zurück zu ihrer Party und der Frage, ob diese ein Erfolg wird. Erst die Konfrontation mit den Menschen ihrer Vergangenheit, lässt sie sich selbst erkennen.

„Oh dear, it was going to be a failure; a complete failure, Clarissa felt it in her bones as dear old Lexham stood there apologising for his wife who had caught a cold at the Buckingham Palace garden party. She could see Peter out of the tail of her eye, critising her, there, in that corner. […] It was extraordinary how Peter put her into these states just by coming and standing in a corner. He made her see herself; exagerate. It was idiotic. […] Life was that – humiliation, renunciation.“ p. 189″

Neben diesen Begegnungen, sind es aber v.A. die Eindrücke von Menschen aus Clarissas Umfeld wie ihren Dienstboten, die zumindest für den Leser das Lebensgefühl in diesen Gesellschaftskreisen einfängt und die Außenwirkung Clarissas schildert. Gedanken, die Clarissa verborgen bleiben. Wie beispielsweise die ihrer eigenen Tochter Elizabeth oder auch deren Lehrerin Miss Kilman, die Clarissa wegen ihres Lebensstils und ihrer Ansichten verachtet. Parallel dazu wird gar die Geschichte des Ehepaares Septimus Warren und Lucrezia Smith erzählt, die augenscheinlich nichts mit Clarissa zutun haben und doch letzten Endes einen Funken in ihr auslösen.

„The Hours“ und Stream of Consciousness

Ich könnte an der Stelle ein langes Pamphlet darüber schreiben, was es bedeutet Klassiker zu lesen. Was ein Klassiker überhaupt ist. Oder ein moderner Klassiker. Über Sinn und Unsinn, ob Klassiker lesen nicht manchmal als Farce zum intelektuellen Schein-Dasein missbraucht wird. Aber das ist eine Diskussion, die einen anderen Artikel benötigt. Meine Motivation war die reine Neugier auf das Buch und was hinter dem Ruf steckt, den es hat und warum Virginia Woolf oft in einem Atemzug mit Feminismus genannt wird. Und es sollte seit jeher mein erster Virginia Woolf sein. Obwohl ich dank einer lieben Blogger-Freundin noch ein anderes ihrer Werke im Haus habe. Im Film The Hours begegneten mir bereits die Inhalte, auch wenn ich sie damals leider nicht mit dem Buch verbinden konnte und erst heute den Mehrwert daraus ziehe und Elemente darin erkenne wie beispielsweise den Fenstersturz. Ich lernte im Vorwort meiner Ausgabe sogar, dass The Hours Woolfs Arbeitstitel für Mrs Dalloway war. Was ich allerdings nicht mehr im Hinterkopf hatte, war dass mich Stream of Consciousness erwarten würde.

Stream of Consciousness ist eine Erzählweise, die sich aus dem Seelenleben der Charaktere des Buchs nährt. Ihre Gedanken sind zentrales Element, weswegen die Erzählung ebenso sprunghaft wie Gedanken zwischen Vergangenheit, Zukunft, Gegenwart und selbst Personen springt. Im einen Moment debattiert Mrs Dalloway in ihrem Kopf noch, wer die besseren Partys gibt, im nächsten Moment ist man mit Peter in einem Park, wo er über sein Leben, die Frauen und Clarissa sinniert. Die Schreibweise lässt zuerst an einen allwissenden Erzähler erinnern. Aber es passiert, dass einem sich die Zusammenhänge nicht erschließen oder zu arg sprunghaft wirken, sodass es mehr wie ein allwissender Erzähler auf Droge wirkt. V.A. an Mrs Dalloway und Septimus Warren Smith spürt man deutlich wie schnell die Gedanken umschlagen. Im der einen Sekunde noch überzeugt davon, dass die Party ein Reinfall wird und sie sich patetisch an falsche Werte klammert, schlägt alles komplett um, sie wird regelrecht manisch und besessen davon wie lebendig sie sich fühlt. Es ist nicht einfach all dem zu folgen. Anfangs erschloss sich mir beispielsweise nicht, was die parallele Handlung um Lucrezia und Septimus bedeutet, bis das Buch Clarissa und Septimus auf eine gewisse Weise gegen Ende zusammen bringt. Dabei ist Lucrezia und Septimus‘ Geschichte eine sehr starke. Septimus hat im Krieg gedient und kam schwer traumatisiert wieder. Seine Frau erkennt den Mann, in den sie sich einst verliebt hat, nicht wieder und ist hin- und hergerissen wie sie sich verhalten soll. Im Laufe eines einzigen Tages scheint sie alles zu verlieren, alles zu gewinnen und alles zu versuchen. Ihre Geschichte berührt.

„For she could stand it no longer. […] She could not sit beside him when he stared so and did not see her and made everything terrible; sky and tree, children playing, dragging carts, blowing whistles, falling down, all were terrible. And he would not kill himself and she could tell no one. ‚Septimus has been working too hard‘ – that was all she could say, to her own mother. To love makes one solitary, she thought.“ p. 23

Insgesamt ist es aber nicht einfach all diesen losen Fäden zu folgen, die teilweise in langen aneinandergereihten, atemlosen Aufzählungen geschrieben sind. Es ist als ob auch mich dieser „Bewusstseinsstrom“ weggetragen hätte. Woolf gelingt es zwar diesen Blick in die Gedankenwelt der Charaktere sehr glaubhaft darzustellen. Aber es ist so glaubhaft, dass man sich beim Lesen in diesen sprunghaften Eindrücken verliert. Obwohl scharfsinnig und auf hohem Niveau geschrieben, voller versteckter Pointen und Spitzen auf die Gesellschaft, habe ich manchmal nicht mehr schildern können, was ich gerade auf den letzten zehn Seiten gelesen habe. Das macht das Buch zu einem mit dem man sich nach dem Lesen beschäftigen muss, es sacken lassen muss.

Ein feministisches Buch?

Allein anhand Woolfs Geschichte wird schnell deutlich, warum sie als eine der Figuren des Feminismus gilt. Es liegt mit Sicherheit auch daran, dass sie (wenn auch als privilegierte und nicht mittellose Frau) selber einen Verlag gründete. Es sind aber v.A. auch die Meinungen, die sie in ihren Büchern durchscheinen lässt und damit ihrer Zeit voraus war. In Mrs Dalloway zeichnet sie das Bild einer Gesellschaft, die frei wirkt, es aber nicht ist. Sowohl Clarissa, als auch ihre Tochter und Lucrezia führen kein vollkommen selbstbestimmtes Leben. Clarissa fühlt sich in die Rolle als Ehefrau eines angesehenen Mannes gepresst, die perfekt sein muss und perfekte Partys geben muss, auf denen sie allen zeigen muss wie perfekt alles ist und das als eine Art gesellschaftliche Verantwortung sieht. Sie ist so aufgewachsen, sie lebt es so wie sie es kennt auch wenn sie sich der Farce immer mal wieder bewusst wird. Immer wieder fragt sie sich wie ihr Leben aussehen würde, wenn sie Peters Heiratsantrag angenommen hätte anstatt Mrs Dalloway zu werden. Und nicht nur das: ihre Gefühle zu ihrer Jugendfreundin Sally scheinen gar keinen Nährboden zu haben. Als ob nicht einmal die Möglichkeit für Clarissa und Sally bestand sich zu lieben. Clarissas Tochter Elizabeth weiß einerseits, dass ihr alle Türen offen stehen und dass Frauen vielfältige Möglichkeiten haben, andererseits fühlt sie sich vor der Gesellschaft in London stets auf dem Prüfstand und bedrängt, hat teilweise bestürzend-profane Gedanken und wirkt sogar noch weniger stark und selbstbestimmt als Clarissa, was ein deutliches Zeichen ist, dass ihre Mutter nicht in der Lage ist ihre Gedanken mit ihr zu teilen und ihr etwas mit auf den Weg zu geben.

„She liked people who were ill. And every profession is open to women of your genertion, said Miss Kilman. So she might be a doctor.“ p.153 (Elizabeths Gedanken)

Lucrezia hat für ihren Mann ihre Heimat hinter sich gelassen und fühlt sich so allein wie nie zuvor. Es ist ein Potpourri, aber eins, dass Männer nicht ausschließt, um ein feministisches und gesellschaftliches Problem zu schildern. Es skizziert auch Richard Dalloway, Peter Walsh und Septimus Warren Smith als Kinder (Opfer?) ihres Zeitalters. Zwei der Schlüsselmomente dürften es sein, in denen Clarissa Sally wiederbegegnet. Die einst rebellische Sally, die nun eine brave Hausfrau ist, die fünf Kinder hat. Und natürlich als Clarissa von Septimus hört.

„Every time she gave a party she had this feeling of being something not herself, and that every one was unreal in one way, much more real in another.“ p. 192

„Everymans Library“ und Fazit

Insgesamt ist Mrs Dalloway kein Buch, das man zum Spaß liest. Es ist ein gesellschaftskritischer Roman, der sich durch den Bewusstseinsstrom anders liest, anders anfühlt. Vermutlich wäre es auch ratsam gewesen das Buch tatsächlich in der Muttersprache zu lesen als wie in meinem Fall eine englische Ausgabe zu wählen. Die Kombination aus dem schwermütigen Ton und Thema der Geschichte und der Anzahl an Meinungen und Charakteren, die anfangs nur bedingt einen Zusammenhang erkennen lassen, macht die ersten zwei Drittel schwer zu lesen, kumulieren aber gegen Ende in ein doch sehr deutliches Bild, was vorher verschwommen war.

Als besonderes Glück sehe ich die Ausgabe, die ich erwischt habe. Oder viel mehr mein Liebster. Im Antiquariat auf der Leipziger Buchmesse fand er eine Ausgabe aus der Everymans Library. Das ist scheinbar eine Random House Buchreihe, die allerdings eine recht weit zurückreichende Geschichte hat. Sie beinhaltet ein Vorwort und eine Tabelle, die Virginia Woolfs Lebensereignisse in Kontext mit dem Zeitgeist (historischen Ereignissen und literarischen Werken) stellt. Sehr interessant und hilfreich, um zu verstehen woher ggf ihre Einflüsse stammen. Wohingegen man mehr davon hat, wenn man das Vorwort liest, wenn man Mrs Dalloway bereits kennt. Ansonsten hat die Ausgabe einen großartigen Detailreichtum, der sich wie ein Dienst am Bibliophilen anfühlt. Sei es die Tabelle an sich, die hochwertige Aufmachung, die Erwähnung des verwendeten Fonts und kurzer Geschichte dazu oder das für die Everymans Library scheinbar klassische Gedicht im Innenband. Ich bin begeistert.

Bisherige Artikel der Beitragsreihe

I. Sachbuch-Besprechung „Frauenbewegung und Feminismus“ von Ute Gerhard
II. Buch-Besprechung „Mrs Dalloway“ von Virginia Woolf“
III. Diversity und Wahrnehmung
IV. Virginia Woolf „A Room of One’s Own“ and „Three Guineas“ – zwei verschiedene Tonarten über Feminismus
V. Feminism gone wrong? Stephen und Owen Kings „Sleeping Beauties“ und andere Medien
VI. Ein Abschied vom Feministischen Frühling mit lesenswerten Geschichten von und über Frauen

Wie man meinem Artikel wahrscheinlich entnehmen kann, war ich negativ und positiv überrascht von dem Buch. Woolfs „Mrs Dalloway“ war seit langem mal ein Buch, das sich „schwer zu lesen“ anfühlte. Und damit lehne ich mich wahrscheinlich weit aus dem Fenster, da ich das Gefühl habe, dass es ein No-Go ist in der Literaturbloggerszene so etwas zur Sprache zu bringen. Den Stream of Consciousness hatte ich mir einfacher nachzuvollziehen oder zu lesen vorgestellt, aber es fiel mit bei dem Buch unheimlich schwer den Inhalt so in mich aufzusaugen, dass ich danach jemandem davon berichten könnte. Es gibt Zitate aus dem Buch, die ich im Internet finde, an die ich mich gar nicht erinnern kann und ich musste mich ständig zusammenreißen, damit nicht mein eigenes Bewusstsein auf Wanderschaft geht. Andererseits ist es eine intelligente Geschichte – sowohl vom Inhalt als auch von der Art wie sie aufgeschrieben ist. Das war ein faszinierender Ritt, aber kein ganz einfacher. Kennt ihr das Buch und wie habt ihr es empfunden?

10 Antworten

  1. Ich hatte auch meine Schwierigkeiten, zumal ich es als Hörbuch gehört habe. Habe die Erfahrung gemacht, dass das in Verbindung mit Stream of Consciousness nicht gut funktioniert. Ich gebe zu, es ist keine Form, die ich gerne lese, auch wenn ich das Buch ansonsten gut fand.

    1. Avatar von Miss Booleana
      Miss Booleana

      Das kann ich mir gut vorstellen. Während des Lesens hat man ja zumindest die Buchstaben recht deutlich vor Augen. Aber wenn ich es als Hörbuch gehört hätte, wäre ich wohl noch schneller vom Stream weggetragen worden. Ich muss gestehen, dass „Stream of Consciousness“ für mich wohl auch nicht zu einem Attribut wird, bei dem ich sage „Oh ja, bei dem Buch muss ich sofort zugreifen!“ 😉

  2. „Woolfs „Mrs Dalloway“ war seit langem mal ein Buch, das sich „schwer zu lesen“ anfühlte.“

    Hoffentlich kein Tabu, das zu schreiben. Mir ging es ganz genauso und ich hatte wie du häufig das Gefühl, nach zehn Seiten nur noch verschwommen zu wissen, was ich gerade gelesen hatte. Das Ende fand ich dann wieder großartig. Ich habe das Buch vor etwa einem halben Jahr gelesen und mir vorgenommen, es nochmal zu lesen, bevor ich eine Besprechung schreibe. Zum Glück habe ich auch eine Ausgabe mit einem sehr ausführlichen Vorwort entdeckt. Als nächstes steht von Woolf „To The Lighthouse“ an.

    Viele Grüße
    Jana

    1. Avatar von Miss Booleana
      Miss Booleana

      Naja, manchmal scheint es schon ein Tabu zu sein zu schreiben, dass es einem schwer fiel ein Buch zu lesen – irgendwo tauchen immer die Eliten auf, die sich für besonders intellektuell halten 😉 Wenn ich das mal so böse sagen darf. Solche, die Subjektivität und persönlichen Geschmack mit einem Wettkampf um das smarteste Brain verwechseln. Gott sei Dank hält sich das bisher in diesem Block seeehr in Grenzen, haha XD

      Exakt! Du beschreibst genau wie es auch mir beim Lesen ging! Sowohl was das verschwommene betrifft, als auch das Ende, was auch mich sehr bewegt hat. Ich bin sehr gespannt auf deine Meinung zu „To The Lighthouse“! Der Titel ist mir seitdem einige male begegnet und ich würde auch gern mal testen wie sich Woolf in der deutschen Übersetzung liest.

      Ebenso viele Grüße 🙂

  3. Es ist immer seltsam für mich zu lesen, wie andere mit Virginia Woolf kämpfen, während ich mich in ihren Büchern so zu Hause fühle wie in keinen anderen. So wie Woolf schreibt funktioniert nun mal unsere Wahrnehmung und Verarbeitung. Andere, „konventionelle“ Literatur zwingt die menschliche Erfahrung hingegen in ein unnatürlich kohärentes Korsett. Und ihre Sprache ist unvergleichlich poetisch und fließend. Aber du hast es schon richtig gemacht: Durch ihre Romane kann man sich wie auf Wellen hindurchtragen lassen. Es macht nichts, wenn man mal abschweift. Das wusste Woolf ja am besten. 😉

    Nebenbei: Meinem Verständnis nach verwendet Woolf hier keinen Bewusstseinsstrom, sondern inneren Monolog, der noch etwas geregeltere Syntax hat, aber das ist wohl Definitionssache.

    1. Avatar von Miss Booleana
      Miss Booleana

      Danke für deinen Kommentar 🙂 Das ist ein spannender Gedanke, dass Bücher verglichen zur menschlichen Wahrnehmung sehr nett kohärent erzählen. Aber ich denke stream of consciousness so wie er hier gelebt wird, ist dann doch eine etwas andere Nummer. Schließlich überwindet es ohne Kommentare Raum und Zeit – das mag zur Gedankenwelt eines Menschen noch gut passen (Stichwort Erinnerungen), aber beim Wechsel zwischen den Gedanken und dem Seelenleben mehrerer Menschen überwindet es denke ich diese Grenze. Daher empfinden es wohl viele als so verschwommen wie Jana weiter oben in den Kommentaren es treffend formuliert hat. Ansichtssache schätze ich. Innerer Monolog ist es deswegen für mich auch nicht.Der begegnete mir so oft in anderen Büchern und da war es einfacher in der Denke der jeweiligen Protagonisten zu versinken. Zumindest wurde man da nicht so schnell abgelenkt oder rausgerissen.

      Und zum Thema „kämpfen“ … naja, ich denke da steckt auch viel Subjektivität drin und was man gerne liest. Es kann ja nicht für jeden was sein 😉 Ich habe mich in ihren Essays wohler gefühlt und konnte ihre messerscharfe und pointierte Sprache da weitaus mehr würdigen.

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  5. […] des Feminismus und der Frauenbewegung ging und ich mich dem Feminismus in Virginia Woolfs „Mrs Dalloway“ widmete, soll es im heutigen Beitrag ein wenig um meine Motivation gehen. Und die hat mit einem […]

  6. […] bei der Auseinandersetzung mit Virginia Woolf als Person, ihren Essays und Geschichten wie Mrs Dalloway schloss sich der Kreis. Ich lerne im Sachbuch etwas vom Wollestoncraft Dilemma und wie wenig Rechte […]

  7. […] Mrs Dalloway schwebte immer irgendwie in meinem literarischen Unterbewusstsein bis ich mich dieses Jahr endlich traute und das Buch las. Und bei dem ersten Satz hatte ich das wohl größte Lese-Déjà-vu überhaupt. Es war als wäre der Satz irgendwo in meine Hirnrinde geschnitzt. Ob das anderen auch noch so geht? Ihr könnt es mir verraten. In jedem Fall wäre es möglich, dass mir das Zitat beispielsweise im Film The Hours begegnete, in jedem Fall ist es eine Szene, die in dem Film vorkommt. Der Satz „Mrs Dalloway said she would buy the flowers herself“ ist bereits eine Vorausdeutung des Festes, das Mrs Dalloway veranstalten will und dass der offenkundige Schauplatz des Kernelements des Buches ist. Der Konfrontation mit Wünschen und Zweifeln. Mit Gesellschaft und innerer Zerrissenheit. Aber der Satz ist auch gleichzeitig das, was zum narrativen Startpunkt der Handlung führt. Auf dem Weg zum Blumenladen wird Mrs Dalloway Zeuge eines Flugzeugs, das eine Werbebotschaft verbreiten soll, was aber misslingt. Alle Personen, die in dem Buch umfassender auftreten und deren Pfade sich auf die eine oder andere Weise kreuzen, werden ebenfalls Zeuge dieses Ereignisses. Auf eine seltsame Art denke ich immer, dass wenn sie die Blumen nicht selber geholt hätte und der erste Satz anders wäre, dass die ganze Geschichte anders verlaufen wäre. […]

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