Noirvember 2019 – Filmliste und Ankündigung

Nach der Filmchallenge ist vor der Filmchallenge. 😀 So wie auch schon in den letzten beiden Jahren, möchte ich auch wieder beim Noirvember mitmischen. Hier geht es wie der Name vermuten lässt um Film Noir. Die Leitmotive des Genres, das in den 1940er Jahren fußt, sind oftmals Detektivgeschichten, abgründige und moralische Fragen, korrupte Charaktere, Kriminalität, Melancholie – und manchmal darf es auch Schwarzweiß sein. Wie geschaffen für graue Novembernachmittage?

Darf es ein bisschen NOIR sein? – #Noirvember 2019

Tatsächlich weiß ich immer noch nicht, wie genau die Regeln des Noirvember sind und ob es welche gibt außer „Noir-Filme im November schauen“. 😉 Scheinbar ist es etwas lockerer als der #Horrorctober und der Challenge-Aspekt etwas weniger streng. Ich halte das so wie letztes Jahr und habe mir eine Liste aus Noir-Filmen (und Filmen, die ich für einigermaßen „noir“ halte) zusammengestellt, die ich im November schauen möchte. Anders als beim Horrorctober werde ich die nicht jedes Wochenende besprechen, sondern wann es passt. Dabei lege ich mich dieses Mal wieder auf eine Wohlfühl-Anzahl von acht Filmen fest, denn das Filmschauen soll ja nicht in Stress ausarten. Auf Twitter kann man unter dem Hashtag #Noirvember gut nachverfolgen wie international die Challenge aufgestellt ist.

Fraser Cottrell

Filmliste

Noir war für mich letztes Jahr ein bisschen wie die Gasse da oben. Von weitem sah es wie eine gute Idee aus sich das von Namen anzuschauen. In der Umsetzung war es das nicht immer. Gerade das klassische Noir-Kino und der Grundstein des Genres, die Filme der 1940er und 1950er, konnten mich dramaturgisch nicht immer so begeistern. Lediglich der großartige Rififi ist mir in besonders guter Erinnerung geblieben. Deswegen verschreibe ich mich dieses Jahr komplett dem Neo Noir und Nordic Noir (manchmal auch Scandi Noir genannt). D.h. insbesondere modernen Filmen ab der 1990er Jahre, die Noir-Motive bedienen und im Speziellen skandinavischen Filmen. Denn wie hinlänglich bekannt ist, sind die Skandinavier Meister des Krimis.

  • Der Tote aus Nordermoor (Island/Dänemark/Deutschland, 2006)
  • Headhunters (Norwegen/Dänemark/Dtl, 2011)
  • Der Hypnotiseur (Schweden, 2012)
  • Einer nach dem anderen (Norwegen/Schweden/Dänemark, 2014)
  • Memories of Murder (Südkorea, 2003)
  • Under the Silver Lake (USA, 2018)
  • Mute (UK, Dtl, 2018)
  • Destroyer (USA, 2018)

Die ersten vier Filme der Liste sind aus meiner „Nordic Noir“-Auswahl, die gar nicht so einfach zu recherchieren war. Sowohl Nordic Noir als auch Scandi Noir scheinen doch immer noch Nischenbegriffe zu sein. Unter beiden habe ich vorrangig Bücher gefunden – vielleicht ist das im Film kein so fester Begriff? Der Tote aus Nordermoor stand jedenfalls ganz oben auf den wenigen Listen mit Scandi Noir Filmen. Headhunters und Der Hypnotiseur wollte ich schon länger mal schauen. Und Einer nach dem anderen ist tatsächlich vor Kurzem als Hard Powder mit Liam Neeson neuverfilmt worden. Dass das ein Remake ist, war mir gar nicht bewusst. Und um offen zu sein, hat mich Hard Powder eigentlich null interessiert. Aber jetzt, wo der skandinavische Film auf Film-Noir-Listen auftauchte, bin ich da doch etwas neugierig geworden. Allerdings ist laut mancher Liste auch John Wick film noir … das fällt mir schwer nachzuvollziehen.

Die unteren vier Filme der Liste sind Neo Noir und sogar alle ab der 2000er Jahre erschienen. Darunter mit Memories of Murder ein südkoreanischer Film, den ich schon länger sehen will. Denn die Südkoreaner sind auch Meister des Thrillers und der abgründigen Charaktere. Under the Silver Lake und Destroyer habe ich bereut letztes Jahr im Kino verpasst zu haben. Passend zum Noirvember wird Destroyer wohl im November zur großen Streamingplattform mit dem A hinzugefügt. Über Mute habe ich zwar wenig Gutes gehört, aber ich mag Duncan Jones Filme und von den Motiven her scheint es sehr noir-ig zu sein. Neugier ist also da. Ich bin gespannt! So ganz ohne klassische Noir-Filme müssen wir hier im Blog aber im November nicht auskommen. Da gibt’s noch was, keine Frage 😉

Mal abgesehen von Filmen …

… da passe ich dieses Mal. Ich habe noch ein bisschen was zu lesen da, das ich mir für 2019 vorgenommen habe. Bei 19 Bücher für 2019 bin ich gerade bei 14 und habe demzufolge noch fünf offen. Die passen alle nicht so richtig zum Begriff noir. Und um mir keinen Stress zu machen, lasse ich es dabei beruhen. Aber White Tears, was ich letztes Jahr in der Zeit gelesen habe, fand ich wirklich sehr gut und sehr noir – falls ihr einen Tipp braucht. 🙂 Vielleicht findet sich ja eine Serie, die einen Touch Noir hat.

Djim Loic

Zu den Noirvember-Artikeln 2018 (und meinen Tipps für euren Noirvember)

Ankündigung und Filmliste
Besprechungen zu „Der dritte Mann“, „L.A. Confidential“, „Asphalt Dschungel“, „Shimmer Lake“
Besprechungen zu „Shanghai“, „Im Zeichen des Bösen“, „Rififi“, „Live by Night“ und Fazit

Zu den Artikeln des Noirvember 2019

Ankündigung und Filmliste
Recap und Besprechungen („Der Tote aus Nordermoor“, „Einer nach dem anderen“, „Under the Silver Lake“ & „Headhunters“)
Fazit und Besprechungen („Mute“, „Destroyer“, „Memories of Murder“, „Der Hypnotiseur“)

Jaja, … einen Monat lang Horrorfilme schauen, dann einen Monat film noir, bis die Gemütsverfassung richtig runtergerockt ist, um die im Dezember mit kitschigen Weihnachtsfilmen, Hygge und vielen Süßigkeiten wieder aufzubauen. So geht das. 🙂 Macht ihr mit beim Noirvember? Ich hatte letztes Jahr den Eindruck, dass die deutsche Filmbloggerschaft den ausgelassen hat. Ich hoffe aber, dass sich dieses Mal ein paar Mitstreiter finden. Und zu der Debatte oben: haltet ihr die „John Wick“-Filme eigentlich für Noir-Film? Mir ist der mehrmals in „Neo Noir“ Diskussionen und Listen begegnet und ich kann das nicht wirklich nachvollziehen. Für mich sind das schlicht Actionfilme …

4 Antworten

  1. „Destroyer“ ist der einzige Film auf der Liste, den ich bereits kenne. Der ist ziemlich gut. Noch dazu von einer Regisseurin. 🙂
    Um deine Frage aufzunehmen: Der klassische Noir hat ja meist eine kriminalistische Ader, einen coolen (männlichen) Protagonisten mit zweideutigen Absichten und (ganz wichtig!) eine undurchsichtige Femme Fatale. „John Wick“ hat abgesehen vom coolen Protagonisten (und ein Stück weit die Optik) eher wenig noireske Elemente. Ich würde den daher nicht zu Film Noir zählen.

    1. Avatar von Miss Booleana
      Miss Booleana

      Auf Destroyer bin ich auch schon sehr gespannt. 🙂 Jetzt vielleicht noch gespannter.

      Ja das mit der Krimi-Ader, einer moralischen Zwangslage oder einem Ton der Melancholie oder Hoffnungslosigkeit sehe ich bei „John Wick“ eben auch nicht. Und cooler Protagonist!? Mh. Kommt drauf an 😉 Tatsächlich habe ich aber vor ein paar Tagen die dritte Liste von „Neo Noir“-Filmen gesehen, die John Wick listet. Frag mich nicht … ich sehe das nicht so. Vielleicht habe ich ja was fundamentales verpasst – ich kenne nur den ersten Teil der Reihe. Du?

      Dass der Protagonist männlich sein muss, gebe ich noch zu bedenken. Das mag auf die überwiegende Mehrzahl der Filme des „originalen“ oder initialen film noir der 40er und 50er Jahre zutreffen, aber ist denke ich kein Merkmal (mehr). Und warum nicht mal ein homme fatale? 😉

  2. […] Das war’s! Wie war euer Horrorctober 2019? Was war für euch der Höhepunkt bzw Tiefpunkt? Oder habt ihr euch evtl auch abseits der Filmchallenge Horror gegönnt? Nach der Filmchallenge ist ja aber bekanntermaßen vor der Filmchallenge Wer macht mit beim Noirvember? […]

  3. […] gesehen – sehr weird, sehr stylish, weil atmosphärisch. Besprechung folgt. Abgesehen von den Noirvember-Filmen habe ich ansonsten recht wenig geschaut. Ich habe immer noch an Cardcaptor Sakura zu knabbern. So […]

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