Ein Monat wie mittelguter Kaffee
Der Juni ist schwer in Worte zu fassen. Es kam mir so vor, als ob alles Gute was passiert ist auch einen Haken gehabt hätte. Wäre ich ein Pessimist hätte ich es andersrum formuliert.
Im Juni habe ich mit dem praktischen Teil meiner Masterarbeit angefangen bzw. mit der Programmierung. Dabei habe ich erstmal ein Experiment aus einem Paper gemacht und hatte ganz gut zutun. Paper die ich noch vor einem Monat furchtbar schwierig fand, erscheinen mir jetzt mitlerweile wie das kleinere Problem, jetzt wo es ans Eingemachte geht. Um den Spätsommer und Herbst finanziell zu überbrücken war ich in den letzten 2 Monaten auf der Suche nach einem Nebenjob. Sowohl an der Uni, als auch woanders hat es entweder nicht geklappt oder es gab dann typisches Kleingedrucktes, weshalb ich mich letztendlich jeweils nicht dafür entschieden habe. Dann kamen aber noch ein paar unerwartete Möglichkeiten daher, mit denen ich schon gar nicht mehr gerechnet hätte. Hoffentlich klappts. 😀
Zuviel Weltgeschehen
Drei Worte: Wetter, Gezi, Internet.
Der Monat Juni war schwer zu fassen. Zuerst haben die Regenfälle in Europa uns allen ein Hochwasser ungeheuren Ausmaßes beschert und den Begriff Jahrhundertflut wieder auf den Plan gerufen. Das Wasser hatte Süd- und Ostdeutschland fest im Griff. Ich kann gar nicht in Worte fassen wie unglaublich froh ich bin, dass sowohl meine Familie und die meisten meiner Freunde und auch ich selber vom Hochwasser nicht direkt betroffen waren. Aber in den Nachrichten und Zeitungen zu sehen wie das Wasser Hab und Gut und Haus und Hof von so vielen Menschen niederwalzt ist einfach ergreifend und traurig. Man fragt sich warum das passieren muss und will einen Schuldigen suchen – vielleicht wird man nun aus der Vergangenheit schlau und es wird aus der Staatskasse mehr in Hochwasserschutz investiert? Dieses Hochwasser hat Existenzen zerstört – und das war bei einigen Menschen wahrscheinlich nicht das erste Mal. Und nach dieser Wetterkatastrophe kam prompt die Hitzewelle. Zwei krasse Extreme.
Der Juni 2013 war auch der Monat von Occupy Gezi. Im Gezi-Park wurde aus einer harmlosen Demonstrationen gegen das platt machen von Teilen der Anlage eine Protestbewegung gegen die Regierung Erdoğans. Der Grund war das gewalttätige Vorgehen gegen die Demonstranten. Was ich durch Gezi erstmal gelernt habe ist wie sich die Dinge in der Türkei unter Erdoğan verändert haben – auch hier muss ich mich wieder fragen: Warum kriege ich das erst jetzt mit? Das Internet hat sich als ein unverzichtbares Werkzeug offenbart – beim Hochwasser wurden insbesondere bei Facebook Gruppen und Seiten gebildet, auf denen man Hilfegesuche stellen kann, aber auch Hilfe anbieten kann. Bei Twitter hat sich vor Allem die Protestbewegung Occupy Gezi formiert.
Das Internet wurde aber auch gleichzeitig Schauplatz eines ganz eigenen Kleinkrieges. So wurden Details über das geheime Überwachungssprogramm PRISM durch Edward Snowden bekannt, bzw. hatte er sich im Juni für die Weitergabe der Informationen geoutet. Es kommt noch krasser: auch europäische Länder werden massiv überwacht. Na bloß gut, dass ich wie ein offenes Buch bin und alles was ich tue für jederman lesbar blogge. Ja. *hust* Obamas Ansehen ist nicht unbedingt gestiegen und sein Besuch in Berlin wurde dadurch überschattet. Es ist ein Skandal. Dass allerdings Frau Merkel die Angelegenheit in Anwesenheit des US-Präsidenten herunterspielt und angibt, dass das Internet für uns alle Neuland wäre, ist eine andere Sache. Sehr inkonsequent, wenn man an noch nicht lange zurück liegende Pläne nachdenkt. Und während Edward Snowden nun als Staatsfeind gejagt wird und die US-Regierung schon die Länder erpresst bevor er dorthin flieht, liegt in Südafrika der großartige Nelson Mandela im Sterben. Unbegreiflich. Was für ein Monat ….
Filme, Musik, Serien, IT und alles andere was Spaß macht
Im Juni war ich von einigen Apps sehr begeistert – und bin es immer noch. Dazu zählt SpeedX 3D – ziemlich einfaches Spielprinzip mit sehr hohem Suchtpotential: man fährt über eine Oberfläche und muss Hindernissen ausweichen, auch in 3D (anaglyph!). Run Cow Run hat mich anfangs sehr stark an ‚Chasing Yello‘ erinnert – hier flüchtet eine Kuh vor dem Bauern und der Spieler muss sie über oder unter Hindernisse durch navigieren. Die Animationen sind super. Fast beneidenswert wie leichtfüßig die Kuh über Hindernisse springt und dabei einen ans Herz gehenden Gesichtsausdruck aufsetzt. In The Simspsons: Tapped Out bin ich dabei Springfield neu aufzubauen – habe ich erst sehr spät für mich entdeckt. Eigentlich wollte ich Social Games eher aus dem Weg gehen. Mal sehen wie weit ich hier komme ohne Freunde zu adden… .
Im Juni war eine ganze Menge los, deswegen bin ich kein großer Film- und Serienjunkie gewesen. Von den wenigen Filmen, die ich mir angeschaut habe, beeindruckte mich am meisten Love Crime. Außerdem habe ich mir die englische Box mit der 20th Century Boys Trilogie geleistet und bin positiv davon überrascht wie gelungen der erste Film ist – die anderen habe ich noch nicht gesehen. Ich bin bei japanischen Filmen sehr vorsichtig, weil es mir oft zuviel underacting ist und der Spannungsbogen ist für westliche Gemüter mitunter sehr ungewöhnlich. Nicht so sehr überzeugt hat mich Durst. Park Chan-wooks Rachetrilogie hat mir wesentlich besser gefallen. Hoffentlich kann ich auch bald ‚Stoker‘ schauen….das Kino meines Vertrauens hat den Film leider leider übergangen. >.<
Im Juni habe ich mir auch die siebte Staffel von Doctor Who angesehen und der Cliffhanger mit dem wir konfrontiert werden ist schon gewalttätig. Zwar klärt sich was Claras Geheimnis ist aber prompt gibt es eine neue Frage, die unbedingt geklärt werden muss. Was mich tatsächlich doch etwas enttäuscht hat: in der Folge ‚The Name of the Doctor‘ geht es zwar um den Namen des Doctors, erwähnt wird er aber nicht (hörbar). Für mich ein kleiner ‚fail‘. Sehr krass wiederum: es wurde bekannt, dass Matt Smith die Serie verläßt, bald ist es also Zeit für einen neuen Doktor. Sehr aufregend! Dazu muss ich aber auch sagen, dass ich kein großer Matt Smith Fan bin. Viel gespannter war ich da auf das Serienfinale von Hannibal und wurde nicht enttäuscht – dazu später mehr in einer Review. Eine kleine Überraschung war für mich, dass die Serie Pretty Little Liars in der dritten Staffel einen Qualitätsanstieg zu verbuchen hat – früher wirkten die Entscheidung der Mädels auf mich viel öfter viel sinnfreier. Mit der Veränderung bin ich sehr zufrieden. Außerdem hat man in dieser Staffel mal das Gefühl der Lösung näher zu kommen. Im Gegensatz zu der ersten Staffel, die mich sehr enttäuscht hat.
Und sonst so?
Habe ich beschlossen, dass ich einen Webcomic mache. 🙂
Und was hat dich im Juni bewegt?
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