Warten auf ruhigere Tage
Im Oktober habe ich bereits gehofft, dass alles etwas ruhiger wird. Naja, zumindest war ich nicht soviel unterwegs. Ansonsten hatte der November (leider) viel Stress parat. Auf Arbeit ging es ziemlich rund und auch wenn ich in die Gesichter der Menschen um mich herum schaue, habe ich das Gefühl, dass der November zu den meisten von uns nicht gut war. Vielleicht wird es einfach Zeit für ein bisschen Ruhe, ein bisschen Glühwein/Kinderpunsch, Plätzchen backen, Besinnlichkeit, Weihnachtsurlaub – sofern möglich und ein bisschen zurückkehren zu sich selbst und den Lieben. Je nachdem, was gerade griffbereit ist. Ich weiß: nicht alle mögen Weihnachten, aber ich glaube wir brauchen diese Zeit ein bisschen – jeder in seinen Nuancen. Ich freue mich drauf.
Ein bisschen bewegend war der November aber auch. Wir haben ein kurzes Wochenende in Dresden eingelegt – ich war mal abgesehen von Familienbesuchen viel zu lange nicht mehr da. Es ist eine wunderschöne Stadt, die in den letzten Jahren einen blöden Ruf durch diverse Demos bekommen hat. Aber die Stadt ist soviel mehr. Ich dachte immer, dass es mich mal beruflich dahin verschlagen würde. Letzten Endes ist eine andere Stadt an demselben Fluss geworden. Anfang des Monats waren wir außerdem zum Mogwai Konzert. Unglaublich tolle Band, aber ich muss sagen, dass das Gedränge und Geschupse auf Konzerten mich manchmal abtörnt. Um dem Stress entgegenzuwirken, war aber auch eine Lesung hier in der Stadt ganz hilfreich. Allerdings bin ich nicht mehr sehr geübt darin vorgelesen zu bekommen (in den Abendstunden). Ich hatte etwas mit der Müdigkeit zu ringen. Und zu meinen kleineren Erfolgserlebnissen zählt, dass ich meine zarten, Anfänger-Russischkenntnisse in einer Serie austesten darf und dort mitlesen kann (woohoo!) und mir das Lernen jetzt langsam leichter fällt. Es sind die kleinen Dinge.
Weltgeschehen
In Deutschland gibt es derzeit kaum ein anderes Thema als die gescheiterten Sondierungsgespräche und man darf sich fragen, wann wir mal mit einer arbeitsfähigen Regierung rechnen dürfen. #Lindnern hätte den Titel Jugendwort des Jahres verdient. Da kommt so ein life und i bimbs kaum mit. Nein jetzt mal bitte im ernst: bitte kriegt das hin. Im Gegensatz zu unserer Regierungsbildung stand die Welt aber nicht still. Schießereien in einer Kirche in Texas und die Festnahme Terrorverdächtiger halten uns auch so ganz gut in Atem und spannen unser Nervenkostüm. Aber brace yourself: christmas time is coming. Und wenn in den USA Thanksgiving ansteht, dann hat die Welt auch mal andere Themen als nur die schlimmen. Und kommentiert das seit neuestem auf Twitter in schnieken 280 Zeichen. Nicht übel! Mich freuts. Mir haben die 140 oft nicht gereicht. Ein schönes Geschenk. Apropos: Intersexualität hat jetzt eine gesetzliche Grundlage und muss bei allerhand Formalitäten jetzt offiziell berücksichtigt werden. Das ist ja mal ein Schritt in die richtige Richtung und gibt entsprechenden Personen das Gefühl hier berücksichtigt und gesehen zu werden. Denn wenn ich an Ärztinnen denke, die verurteilt werden, weil sie über Schwangerschaftsabbrüche aufklären, dann könnte man meinen, dass wir im Mittelalter leben.
Filme, Bücher, Serien, IT und alles andere was Spaß macht
Filmtechnisch ging gar nicht so sehr viel im November, weil mich Bücher und Serien irgendwie ganz gut gefesselt haben. Aber als Teil des NOIRvember war ich sehr beeindruckt von The Big Sleep (Tote schlafen fest), Dark City, Chinatown und Blade Runner. Letzteres war ein Rewatch und es ist immer noch ein großartiger Film. Wenig begeistert konnte mich der vermeintliche Start des Genres: Die Spur des Falken. Ein konfuses Filmchen. Übrigens habe ich inzwischen meine letzte Lovefilm-Leihe zurückgeben und habe die anderen Dienste getestet, über die ich hier schon mal geschrieben habe. Dazu gibt’s bald ein Fazit. Ein Tränchen habe ich aber immer noch im Auge. Was Serien betrifft, ging da irgendwie mehr im November. Die Superhelden-Satire The Tick hat mich sehr zum Lachen gebracht, herrlich abstrus. Fast sofort zu Ende geschaut habe ich Alias Grace – ich habe nach dem Lesen des Buches auch die Adaption sehnsüchtig erwartet. Schwer begeistert bin ich auch von dem Anime Wolfs Rain, den ich auf DVD genießen darf und der noch besser ist als ich ihn in Erinnerung hatte. Übrigens spiele ich schon mal wieder Journey, es muss inzwischen das fünfte Mal sein. The Evil Within wollte ich zu und nach Halloween mal eine Chance geben, aber das Gameplay und die Steuerung nervt mich sehr. Inzwischen habe ich auch mit The Last Guardian angefangen, was wirklich wunderschön ist bisher.
Lesen, Hörbücher, Podcasts – sobald das Wetter draußen so verregnet ist, ruft mich mein Lesesessel laut. Ich habe H.P. Lovecrafts Jäger der Finsternis gehört und massig Podcasts. Archive 81 ist so irre gut! Die Bücher, die ich diesen Monat kaum weglegen konnte, waren Das Orakel vom Berge von Philip K. Dick und Garp und wie er die Welt sah von John Irving. Ersteres hat mich v.A. deswegen gefesselt, weil es so irrsinnig anders als die Serie ist. Großflächig. Aber einige Bestandteile der Handlung waren für mich wirklich schräg – dazu schreibe ich später mehr. Wirklich gut gefällt mir aber Garp und ich kann das Buch kaum aus der Hand legen und bin jetzt schon irre gespannt auf den Film.
Und sonst so?
Ansonsten bringt mich mein Plugin für Galerien zum Stirnrunzeln und fluchen. Jetpack ist da sehr unzuverlässig geworden für das Darstellen von Galerien. Ständig schaue ich auf weiße Flecke. Vielleicht muss da was Neues her. Abgesehen davon bin ich immer noch dabei dem Blog Feed etwas hinterherzurennen, leider. Ich hänge immer noch dramatisch hinterher und darunter scheint auch mein Blog etwas zu leiden, denn wenn ich händeringend eure Blogartikel aufhole, dann kommentiere ich bei mir sehr wenig und das resultiert (hoffentlich nicht!?) daraus, dass hier vielleicht etwas Kommentararmut und Klick-Unlust herrscht. Ich hoffe ihr haltet noch etwas mit mir durch 😉 Deswegen habe ich übrigens auch die Blogophilie diesen Monat ausfallen lassen. Als der Artikel dran gewesen wäre, habe ich gerade mal Artikel des halben Oktober gelesen. Da macht ein Rückblick ja nicht viel Sinn. Der November stand ansonsten im Zeichen des film noir – ein Zwischenfazit gab es schon, ein abschließendes kommt auch bald. Der Kunstblog hat währenddessen gerade erst ein Portfolio spendiert bekommen, um mit dem Mythos aufzuräumen, dass ich scheinbar nur Manga zeichne (nein, mache ich nicht). 🙂 Ansonsten habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, endlich mal alle offenen Reviews rauszuhauen … mal schauen wie das den Dezember beeinflusst. ^^“ Rückblicke werde ich bestimmt nicht wirklich vor Ende Dezember oder Anfang Januar schreiben, auch wenn ich weiß, dass da jeder Blogger am liebsten der Erste sein möchte 😉
Wartet ihr auch so sehnsüchtig auf die Weihnachtszeit und ein bisschen Ruhe? Oder verbindet ihr damit gar keine Ruhe? Habt ihr eigentlich am NOIRvember teilgenommen? Und ist bei euch auf Arbeit auch so ein vorweihnachtlicher Endspurt losgegangen? Oder gehts? Was hat euch im November schwer begeistert? Und was war schwierig?
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