Gestern erschien doch tatsächlich die 100. Ausgabe von 7ème art! Unglaublich. Wie der Header verrät steht „7ème art“ für „ein Thema, sieben Filme“. 7 mal 100, bedeutet … ja! Bis dato sind in „7ème art“ alleine 700 Filmbesprechungen erschienen. Zur Feier des Tages gibt es heute Antworten auf sieben Fragen, die ihr mir nie gestellt habt! 😉
1. Wofür steht der Titel der Rubrik? (Und wie zur Hölle spricht man den aus?)
Der Titel geht auf eine Anekdote aus meinem Französischunterricht zurück. Dort lernten wir, dass Filme als die Siebte Kunst bezeichnet werden. Das geht wohl auf eine historische Klassifikation der Künste zurück. Auf Französisch wird das 7e art bzw. 7ème art geschrieben und septième art gesprochen. Siehe dazu auch die Erklärung im Lexikon der Filmbegriffe. Klingt ganz schön hochgestochen, so war es aber nicht gemeint. Die Vorlage war einfach super für mich. Ich suchte einen Namen für eine Blogkategorie, in der ich immer zu einem Thema eine feste Anzahl Filme bespreche. Nur der Name und die Anzahl fehlten. Hier steckte beides drin!
Sieben Filme kam mir etwas viel vor, aber hey – challenge accepted. Schließlich habe ich ja den nun nicht mehr so geheimen Wunsch, dass der Blog mal alle Filme abdecken soll, die ich jemals gesehen habe. Und andererseits habe ich schon immer sehr gern zu einem bestimmten Thema, eine*r Regisseur*in, einem Motiv, einem Herkunftsland etc. Filme geschaut. Und sieben ist da sicherlich eine ganz gute Zahl. Fun-Fact: im Japanischen ist sieben eine Unglückszahl. Aktuell gibt es im Blog 991 Filmbesprechungen insgesamt, d.h. also die 7ème art-Filme machen tatsächlich wie erhofft den Löwenanteil der Filmbesprechungen aus. Übrigens kann es sein, dass auch mal Filme darin auftauchen, die ich schon mal im Blog weitaus ausführlicher besprochen habe. Das dient dann meist dem Zwecke das Thema möglichst rund zu machen … oder ich war faul!?
2. Woher kommen die Ideen?
Jaaa, das ist meist eine bunte Mischung aus „Wollte ich immer schon mal gucken“ und „Was hatten wir denn lange nicht mehr?“ und einer Prise Zeitgeist. Meistens setze ich mir eben irgendwas in den Kopf. Beispielsweise sah ich neulich Mogul Mowgli beim Lichter Filmfest online und habe Riz Ahmed schon seit einer Weile gefangirled (The OA, Sound of Metal), also dachte ich … joar. Schaue ich mal ein Bündel Riz Ahmed Filme. Oder „Mensch, irgendwie wollte ich mich mal aufschlauen, was Nouvelle Vague eigentlich ausmacht“. Manchmal fliegen mir die Werkschauen quasi zu – „Hm, witzig. Das ist jetzt der dritte Film, in dem zufällig ein Edelstein eine Rolle spielt.“ Ab und zu reicht mir das reale Leben eine Werkschau – so geschehen letztes Jahr bei Black Lives Matter Filmen. Und einige Beiträge haben auch einen anderen realweltlichen Anlass. Die Dezember-Ausgabe orientiert sich meistens an irgendwas rund um Weihnachten, Familie, Winter. Die Oktober-Ausgabe widmet sich seit jeher irgendeinem klassischen Horror-Motiv oder Horror allgemein. Was vielleicht eher bis jetzt ein Geheimnis war, ist dass die September-Ausgabe immer irgendwas persönliches für mich ist (Meine Lieblingsfilme), weil ich und der Blog im September Geburtstag haben. 🙂 Und so wurden auch die oben aufgeführten Kategorien mehr. Da seht ihr einen Auszug meiner Liste. Im Blog findet man alle Beiträge hier oder in der Themenübersicht.
Die jeweiligen Filme innerhalb der Ausgabe versuche ich immer abwechslungsreich auszuwählen. Also bei Schauspieler*innen gern ein Frühwerk, einen relativ aktuellen, einen eher untypischen für die Person, etc. Oder bei bestimmten Strömungen (Kaijū Filme, Film Noir, …) einen sehr typischen Vertreter oder gar stilbildenden, einen eher untypischen, etc. Gern auch mal eher schlechtbewertete und kontroverse Beispiele gegenüber Musterknaben. Ich hoffe, dass das im Laufe der Zeit aufgefallen ist. 😉
3. War da schon mal einer doppelt?
Ja, kurzzeitig war mal einer doppelt: Hancock ging mal mit einem Beitrag online, obwohl der Film schon in der Charlize-Theron-Werkschau dabei war. Ich habe das aber noch beim Befüllen meiner Listen zur Organisation gemerkt und eine andere Review nachgezogen. Hancock blieb also nicht doppelt. Da wurde mir klar, dass ich mich besser organisieren muss. Bis dahin hatte ich die Filme, die schon dran waren weitestgehend im Kopf. So langsam wurden es aber doch zuviele, um sich das zu merken und alles nur in einer einfachen Notiz-App zu pflegen. Seitdem habe ich eine große, große Tabelle, in der ich immer suche, ob ein Film schon dran war. Und eben die Themen auch pflege – das Sheet seht ihr oben.
4. Ist je eine Werkschau ausgefallen?
Auch das ist in der bewegten Geschichte des Blogs mal passiert. Im Juni 2019 ging keine 7ème art online. Eigentlich war die Ausgabe Into the Unknown fertig und geplant. Ich flog in den Urlaub nach Japan (lange geplante Traumreise) und wusste bereits, dass alle meine geplanten Beiträge nicht online gehen würden, weil es ein technisches Problem mit meinem Server gab (ich erspare uns die technischen Details, es war nicht schön) und mein Provider hielt das für mein Problem und nicht sein Problem (es war aber sein Problem). So kurz vor der Reise war das nicht zu fixen, das brauchte einiges an Hirnschmalz, Geduld und Bits schubsen. So musste ich alles so lassen wie es ist und habe mich auf die Reise konzentriert. Als ich wiederkam, ging es dann ans fixen und danach ging der Artikel endlich online.
5. … und das nennst du „Kurz“reviews?
Zu meiner Verteidigung: die Besprechungen an sich sind schon relativ kurz. 😀 Nur der Umstand, dass es jedes Mal sieben sind, macht die Artikel so lang … . Ich leide ja auch ein wenig darunter, dass die Werkschauen nicht soviele Leser anziehen oder zumindest nicht soviele Kommentare generieren, weil die Artikel einfach zu lang sind. Ich weiß das auch. Aber mir gefällt das Konzept und ich möchte es nicht ändern. Das gehört für mich irgendwie zu „Miss Booleana“ dazu. Meine Hoffnung war einfach, dass wenn euch eine Besprechung zu einem Film nicht interessiert, ihr einfach weiterscrollt. XD Bitte habt Geduld mit meinen Beiträgen.
Die zu schreiben ist übrigens weitaus weniger Krampf als es erscheinen mag. Normalerweise schaue ich die Filme über den Vormonat verteilt oder sogar noch viel weiter davor. Und dann schreibe ich eben „immer mal wieder“ eine Review, wenn mir gerade danach ist. Oder wenn ich eben gerade den Film gesehen habe. Aber es gab auch mal Phasen, in denen ich knapp dran war und am Vorabend den letzten Film geschaut habe, der noch in den Beitrag mit rein soll. Passiert. Früher habe ich mir manchmal sogar etwas Stress deswegen gemacht und es wurde fast unangenehm. Das ist heute etwas anders. Wenn es eben mal nicht passt, dann schiebe ich. Ist ja nicht so, dass ich vertragliche Verpflichtungen hätte … ist trotzdem lange nicht passiert, meine ich.
6. Welche Werkschauen haben am meisten Spaß gemacht (und welche nicht)?
Eigentlich mache alle Spaß. Ich suche mir ja die Themen selber aus. 🙂 Aber es zeichnet sich schon ein Trend ab, dass die zu Motiven am meisten Spaß machen, weil sie sehr abwechslungsreich sind (Filme über Filme und das Kino, Edelsteine, …). Und der Lernfaktor ist sehr groß. So war mir beispielsweise vorher nicht klar wieviele zeitgenössisch-kritische Filme Kathryn Bigelow gemacht hat. Seitdem bin ich echt ein Fan. Die Werkschau rund um Geschmackvolle Filme, d.h. solche in denen es um das Essen oder Kochen geht, war sehr witzig und naja, ich war öfter hungrig beim Schauen. XD Ansonsten fangirle ich natürlich ganz gern mal durch die Werkschau mancher Regisseur*innen und Schauspieler*innen, klar. 😉 Manchmal lerne ich wahnsinnig viel (bei Nouvelle Vague bspw.), manchmal erkennt man nach der Werkschau sehr gut die Handschrift von bspw. Regisseur*innen (Isabel Coixet bspw.) Aber manchmal ist die Werkschau auch viel anstrengender als erwartet und ich muss mich etwas zwingen sie durchzuziehen. So geschehen bei den Filmen Jane Campions, weil alle eher länglich, manche schwer zu bekommen und manche auch sehr fordernd. Aber bisher habe ich noch keine angefangene Werkschau ausfallen lassen. Höchstens mal etwas nach hinten geschoben …
7. Und was bringt die Zukunft?
Spoilertime! Die nächsten Werkschauen widmen sich beispielsweise den Pink-Panther-Filmen, Filmen von/mit Natalie Portman und Filmen, in denen es in irgendeiner Weise um Kunst geht und anlässlich des hoffentlich doch endlich mal Kinostarts von Dune, möchte ich mal alle Denis Villeneuve Filme schauen. Soviel zur nahen Zukunft. Und auf lange Sicht …? Es gibt so ein, zwei Kategorien, die ich gern endlich mal starten würde. Beispielsweise Filme nach Cinematograf*in/Kameraarbeit/-personalie oder auch nach Komponist*in der Filmmusik. Aber da muss ich noch etwas planen.
Übrigens habe ich schon einmal Jubiläum gefeiert … damals bei der magischen Zahl, äh, 301 Filmbesprechungen. Mh. 350 würde mir heute stimmiger erscheinen. Nagut. Es macht nur so semi viel Sinn zu fragen, welches Thema ihr euch in der „7ème art“ mal wünschen würdet, weil ich nicht versprechen kann, dass ich das durchziehe. Persönliche Motivation ist hier denke ich ziemlich wichtig, um auch dranzubleiben. Aber vielleicht habt ihr andere Anregungen für die Kategorie? Kürzere Reviews? ^^‘ Oder mehr Abwechslung in den Themen? Gibt es vielleicht einen Themenkomplex der grob vernachlässigt wurde? Ich hoffe nicht … . Habt ihr ein Lieblingsthema, etwas das euch überrascht hat? Schaut ihr euch eigentlich auch gern durch die Filmografie bestimmter Filmschaffenden*r oder schaut allgemein gern zu einem Thema Filme? Übrigens der Vollständigkeit halber: die allererste Ausgabe erschien im Februar 2013 und widmete sich den damaligen Oscar-Nominierten.
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