Das ist er – der lang versprochene Rückblick. Wieder in der Manier der letzten Jahre. 🙂 Bin ich ein Freak, wenn ich sage, dass ich es liebe Statistiken zu machen und diese Listen zu erstellen? XD
Das Filmjahr 2016
Puuuh … wie war 2016? Ich habe den Eindruck, dass ein recht dünnes Kinojahr war. Es gab wenige Mitteltöne. Auf mich wirkt es so, als ob es entweder große Popcornkino-Blockbuster gab und Indie-Filme, aber nicht viel dazwischen. Eigentlich keine schöne Entwicklung. Als ich meine Statistik durchgegangen bin, um zu sehen, welche Filme ich 2016 gesehen habe, fiel mir auf, dass ich dieses Jahr nicht so richtig dran geblieben bin. Ich habe 18 Filme aus dem Jahr 2016 gesehen, aber ich komme nicht wirklich auf eine TOP 10. Eine Top 5 zu erstellen ist noch okay, aber bei einer TOP 10 während auf den Plätzen 6-10 schon Filme, die ich normalerweise in keiner TOP 10 sehen will. Das liegt sicherlich auch daran wie ich dieses Jahr meine Prioritäten gesetzt habe. Die meisten Filme, für die ich ins Kino gegangen bin, waren Blockbuster bei denen ich das Gefühl hatte, dass ich die auf der großen Leinwand sehen sollte. Beispielsweise Superhelden-Quatsch. Der wirkt im Heimkino meistens bescheidener. Manchmal war auch die Neugier schuld und ich wollte nicht auf das DVD-Release warten. Ich war leider zu wenig neugierig auf Indie und das soll einer meiner Film-Vorsätze für 2016 werden, dass ich auch wieder mehr Indie im Kino sehen möchte. Manchmal schwierig, weil die bei uns meistens nur relativ kurze Zeit laufen. Und die aus der zweiten Jahreshälfte dann eben erst sogar 2017 in der Oscar Season. Hmmm. Ich kann also nur aus 18 Filmen auswählen, die im Jahr 2016 erschienen sind … was war wohl mein TOP Film?
„Arrival Trailer (2016) – Paramount Pictures“, via Paramount Pictures (Youtube-Channel)
Meine Top 5 aus 2016
- Arrival
- Toni Erdmann
- The Nice Guys
- The Neon Demon
- Ein Hologramm für den König
Arrival war für mich der beste Film aus dem Jahr, dicht gefolgt von Toni Erdmann. Ich finde immer noch, dass man bei letzterem gut 45 min streichen könnte, aber ich hoffe sehr, dass er ins Oscar-Rennen geht. Ebenso wie Arrival. The Nice Guys habe ich im DVD-Release abgewartet und hier merkt man, dass die Liste bereits dünner wird. The Neon Demon polarisiert ja sehr. Entweder man hasst den Film oder man liebt ihn – ich finde ihn zumindest handwerklich ausgezeichnet, auch die Aussage ist ziemlich gut, nur einige Stellen des Films sind etwas unterentwickelt und andere etwas drüber. Aber das ist Geschmackssache. Ein Hologramm für den König hätte mehr Beachtung verdient, finde ich. Die Hauptaussage des Films war u.a. auch, dass wir Menschen egal wo wir herkommen, nicht so unterschiedlich sind. Eigentlich gute Worte.
Leider verpasst in 2016, wird schleunigst nachgeholt
Kubo – Der tapfere Samurai, Suffragette, Hail, Caesar!, Assassin’s Creed, The Witch, Swiss Army Man, Sing Street, High-Rise
Schlechtester Film 2016
Batman v Superman: Dawn of Justice, Ein ganzes halbes Jahr – die sind nicht direkt schlecht, aber der erste war inkonsequent und zerrissen, der zweite hat mich lediglich nicht ganz abgeholt.
Größte Enttäuschung 2016
Gods of Egypt – ziemliches Effektfeuerwerk, das den Stoff leider sehr unglaubwürdig macht. Schade – ich finde Mythologie sonst extrem spannend.
Nicht viel erwartet, aber viel bekommen 2016
Arrival – ich wusste ja, dass er von Denis Villeneuve ist und dass er bestimmt gut wird, aber der Film hat mich dermaßen abgeholt, ich habe heute noch Gänsehaut, wenn ich an bestimmte Szenen denke
Meist unterschätzter Film 2016
Ein Hologramm für den König
Heißer Oscar-Anwärter für 2017
Arrival (Adaptiertes Drehbuch, Soundtrack, Ton-Mischung, Regie?, vielleicht auch Amy Adams), Toni Erdmann (Auslands-Oscar)
Guilty Pleasure des Jahres 2016
Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind – ich denke, dass er zumindest für die meisten ein Guilty Pleasure ist. Ich denke nicht, dass er ein besonders guter Film ist oder ein besonders toller Zuwachs für das Franchise außer natürlich finanziell, aber wenn ich mich so umschaue, wird er doch sehr gehypt. Ich persönlich hatte kein echtes Guilty Pleasure unter den 2016er Filmen.
Der dämlichste Titel im deutschen Verleih
Vaiana – angeblich wurde der Film auf dem europäischen Markt wohl aus Urheberrechtsgründen umbenannt, weil es einen Film namens Moana (so der Originaltitel) bereits gab. Ist trotzdem sehr seltsam … hätte man nicht einfach eine ähnliche Schreibweise wählen können? Noch ein h rein oder so?
War den Hype 2016 wert
Toni Erdmann
Der dagegen war den Hype 2016 nicht wert
Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind – dafür werde ich jetzt bestimmt unter dem Artikel verbal mit Tomaten beworfen 😉
Mein Filmjahr 2016
Mal abgesehen von den bescheidenen 18 Filmen, die ich gesehen habe, die 2016 erschienen sind, war es ein ziemlich gutes Filmjahr. Insgesamt habe ich 160 Filme gesehen (Mehrfachsichtungen nicht mitgezählt). Davon habe ich 25 im Kino gesehen. Anfang des Jahres und gegen Ende des Jahres war ich dabei am meisten im Kino – das wird niemanden überraschen, schließlich laufen im Sommer meistens nur platte Blockbuster. Dass ich am meisten Filme in den Monaten gesehen habe in denen ich Urlaub hatte, Feiertage waren oder ich krankgeschrieben war, wird auch niemanden wundern. Immerhin war ich zwei Mal für Theater-Mitschnitte im Kino – nämlich zu NT Replays von Coriolanus und Frankenstein (die Version mit Benedict Cumberbatch als Creature). Frankenstein fand ich genial, bei Coriolanus hingegen wäre ich fast eingeschlafen, ich empfand es als etwas pathetisch. Unter den 160 gesehenen Filmen, sind die überwiegende Mehrzahl natürlich feature films, aber auch 17 Animationsfilme, der Großteil davon natürlich Anime (12). Was sonst. 🙂 Zu einem meiner ‚Filmprojekte‘ dieses Jahr gehörte es ja u.a. alle Ghiblifilme geschaut zu haben. Ist aber auch irgendwie traurig, wenn man damit fertig ist … . Dieses Jahr habe ich bedingt durch Filmprojekte einige Regiesseure öfter geschaut als andere. Beispielsweise David Yates (Harry-Potter-Rewatch), Isabel Coixet (für eine Werkschau ihrer Filme), Nicolas Winding Refn (ebenso für eine Werkschau seiner Filme – davon muss ich mich immer noch erholen), aber auch Quentin Tarantino und eben die Köpfe aus dem Studio Ghibli (Isao Takahata, Hayao Miyazaki, aber auch ‚Newcomer‘ wie Hiromasa Yonebayashi). Abgesehen von den Werkschauen, habe ich dieses Jahr aber ziemlich nach Lust und Laune die Filme ausgewählt. Das sieht man u.a. auch an den Bewertungen. Ich habe die Mehrzahl mit 7/10 bewertet, was bei mir einem guten, aber nicht herausragenden Film entspricht. Insgesamt waren aber die meisten Filme auf der Skala zwischen 8-10, das entspricht sehr gut bis großartig. Also trotz mehr relativ nach Lust und Laune gefällten Entscheidungen eine ganz gute Wahl. Ausreißer gibt es natürlich. Für die Body Horror-Werkschau habe ich beispielsweise den Film mit der bisher niedrigsten Bewertung bei mir überhaupt gefunden … reden wir nicht darüber.
Eine weitere Werkschau, die ich nicht im Blog öffentlich gemacht habe, war das Klassiker-schauen. Das ist eher so ein Projekt, das noch eine Weile laufen wird 😉 Die Filme, die ich dieses Jahr geschaut habe, verteilen sich also zum überwiegenden Teil auf welche aus dem Jahr 2016-2013 (gibt ja immer was aufzuholen aus den letzten Jahren), und der Rest der gesehenen Filme verteilt sich bis ins Jahr 1931 (M – eine Stadt sucht einen Mörder). Unter den Genres überwiegen immer noch Drama, Thriller, Krimi und Horror – meine Lieblingsgenres. Aber auch seit neuestem Fantasy, wobei es das Genre bei mir eher schwer hat. Ich hätte mehr Action, Melodram und Comedy erwartet, aber die Statistik zeigt, dass ich da dieses Jahr wohl nicht soviel zugegriffen habe. Was ich das erste Mal öfter geschaut habe, sind Dokumentationen. Aber kommen wir mal zu der Frage (und Antwort), auf die ich selber gespannt bin … was sind meine besten in diesem Jahr gesehenen Filme? (Es zählen nur welche, die ich dieses Jahr das erste Mal gesehen habe.)
Die besten Filme, die ich dieses Jahr gesehen habe
- Begierde (1983, aka „The Hunger“)
- Borrowed Time (Kurzfilm)
- Das Piano
- Arrival
- Erinnerungen an Marnie
- Uhrwerk Orange
- 1984 (Michael Radfords Version aus dem Jahr 1984)
- Das geheime Leben der Worte
- Charlie und die Schokoladenfabrik (1971)
- Brooklyn – eine Liebe zwischen zwei Welten
Ziemlich bunt gemischt. Begierde habe ich mehr aus Dusel und Neugier auf meine Horrorctober-Liste gesetzt und der Film hat mich umgehauen. Ein extrem ästhetisches, erotisches und regelrecht poetisches Werk. Ganz große Klasse. Ein paar Klassiker sind auch dabei, die ich endlich geschaut habe, z.B. Charlie und die Schokoladenfabrik – das Original.
„The Hunger Official Trailer #1 – Susan Sarandon Movie (1983) HD“, via Movieclips Trailer Vault (Youtube-Channel)
Der schlechteste Film
Ganz klar: Human Centipede – Der menschliche Tausendfüßler. Grand Piano – Symphonie der Angst war auch ziemlich schlecht.
Der erste Film im Jahr 2015 war …
Der Zauberer von Oz (1939)
Und der letzte Film in diesem Jahr war
Das Wunder von Manhattan (1994)
Der älteste Film
M – eine Stadt sucht einen Mörder (1931)
Der am meisten überbewertete Film
Größte Enttäuschung
Also an und für sich gab es keine Enttäuschungen, weil ich keine übermäßig hohen Erwartungen an die Filme hatte. Aber um einige Filme ist es etwas schade. Zum Beispiel war Tim Burtons Die Insel der besonderen Kinder etwas sehr mainstreamig und zu bunt – gerade bei dem Stoff hätte ich mir den alten Tim Burton zurückgewünscht. Ach was .. ich wünsche mir den alten Tim Burton sowieso zurück. Und Human Centipede – Der menschliche Tausendfüßler war wohl doch enttäuschend, weil er einfach nur dämlich und menschenverachtend ist. Only God Forgives war irgendwie verpeilt. Und bei Der Fremde im Zug hatte ich erwartet, dass er spannender wäre, dafür dass er so immens gelobt wird.
Größte Überraschung
Kirschblüten und rote Bohnen fängt ein bisschen verwirrt an, ist aber letzten Endes ein wirklich schöner und rührender Film. Gefühlt Mitte Zwanzig hat mir irgendwie echt Spaß gemacht, was daran liegt wie sympathisch der Cast das Thema lebt – sehr witzig. Austenland ist eine schöne Hommage an das Fangirl-Dasein. 🙂 Die Leiche der Anna Fritz ist in manchen Szenen extrem derb, aber sehr spannend. Contracted hat so seine Probleme, war aber eine spannende Metapher. Das geheime Leben der Worte fing etwas undefinierbar an, hat aber ungewöhnliche Bilder, ist zwischendurch extrem hart und hat mich sehr berührt. Das finstere Tal war sehr mitreißend, was ich anfangs nicht erwartet hatte, da ich meistens mit Western nicht so gut kann. Tränen der Erinnerung ist anfangs etwas träge, wird dann aber sehr rührend und schön.
Größter Geheimtipp
Begierde – unbedingt schauen 🙂
Der witzigste Film
Die Ferien des Monsieur Hulot, Deadpool
Der Film, bei dem ich geweint habe
Oh je – da gabs einige: Kirschblüten und rote Bohnen, Erinnerungen an Marnie, The Danish Girl, Ein ganzes halbes Jahr, Mein Leben ohne mich, Borrowed Time, Ein Mann namens Ove, Die Legende der Prinzessin Kaguya
Diese Klassiker, die gefühlt alle kennen, habe ich jetzt auch endlich gesehen
Der Zauberer von Oz (1939)
Die Ferien des Monsieur Hulot (1953)
Der Fremde im Zug (1951)
Citizen Kane (1941)
Uhrwerk Orange (1971)
Die Bestimmung – Divergent, kleiner Scherz, ich wollte nur mal sehen, ob ihr noch mitlest 😉 wers gemerkt hat, bitte in den Kommentaren melden 😉
M – Eine Stadt sucht einen Mörder (1931)
Casablanca (1942)
Thelma & Louise (1991)
Charlie und die Schokoladenfabrik (1971)
Taxi Driver (1976)
Hätte ich nicht geschaut, wenn Blogs mich nicht drauf aufmerksam gemacht hätten:
The Gift dank Don Pozuelo, glaube schon letztes Jahr das erste Mal geschaut
The Invitation auch dank Don Pozuelo – hat mir auch sehr gut gefallen
Die Leiche der Anna Fritz dank einer Filmzeitschrift, als Antwort auf die Frage ob mir Filmzeitschriften wirklich noch was Neues erzählen, wo ich nun schon soviele Blogs lese
Toni Erdmann – haben viele Blogs erwähnt und es könnte sein, dass ich den ohne das Echo in der Bloggerlandschaft nicht geschaut hätte. Zumindest nicht im Kino.
Starry Eyes – hat mich nicht so recht abgeholt
Ich möchte ein Sequel bitte
Na eigentlich von keinem. Aber wenns sein muss, dann von Dr Strange
Guilty Pleasure
Austenland
Deprimierendster Film
45 Years, Bleeder und Die Bestimmung – Divergent. Nicht, weil er wirklich deprimierend war (sie wie die anderen beiden), sondern weil er deprimierend banales Young-Adult-Kulturgut ist. Öde.
Bester Krimi
Fräulein Smillas Gespür für Schnee, Girl on the Train, Spotlight – wenn man das als Krimi sehen möchte, M – Eine Stadt sucht einen Mörder
Der Film, auf den ich am längsten warten musste
Erinnerungen an Marnie – man, es dauert einfach zu lange bis Filme aus Asien in Deutschland veröffentlicht werden
Beendete Filmreihe
keine … und ich bin auch nicht böse
Begonnene Filmreihe
Dr. Strange … oh Marvel, warum nur ziehst du mich immer wieder in deinen Sog …
Warum der Hype?
Okay, da verstehe ich den Hype
Bestes On-Screen-Paar/ Beste On-Screen-Chemie
Malin Åkerman & Parick Wilson in Watchmen – Die Wächter (rewatch)
Catherine Deneuve & Susan Sarandon in Begierde (1983)
Joseph Gordon-Levitt & Zooey Deschanel in (500) Days of Summer (rewatch)
Richard Gere & Julia Roberts in Pretty Woman (rewatch)
James McAvoy & Michael Fassbender in X-Men: Apocalypse
Christian Slater: & Patricia Arquette in True Romance
Benedict Cumberbatch & der CGI-Mantel von Doc Strange in Doctor Strange
Ben Affleck & Henry Cavill in Batman v Superman: Dawn of Justice (das war Ironie)
Bester Animationsfilm
Erinnerungen an Marnie, Robin Hood (1973, rewatch), Ghost in the Shell (1995, rewatch)
Bester gehörter Film-Soundtrack
Beste Tanzszene
Da gab es nur eine, die mir wirklich in Erinnerung geblieben ist …
„Love Actually (3/10) Movie CLIP – The Dancing Prime Minister (2003) HD“, via Movieclips (Youtube-Channel)
Verstörendster Film
Die Tragödie der Belladonna, Human Centipede – Der menschliche Tausendfüßler
Film, bei dem meine Meinung am weitesten von der aller anderen abdriftet
Film, bei dem ich mich nach Wochen/Monaten der Sichtung immer noch nicht weiß, ob ich ihn mochte
Starbuck (2011)
Charmantester Film
Sinn und Sinnlichkeit, Austenland, Die Legende der Prinzessin Kaguya, Gefühlt Mitte Zwanzig
Schönster Kinderfilm
Robin Hood (1973), Zoomania, Meine Nachbarn die Yamadas
So das wars jetzt aber … puh, das war ein ganz schöner Ritt XD Hatte nicht erwartet, dass der Artikel so lang wird. Aber es hat viel Spaß gemacht das Jahr Revue passieren zu lassen. Was sind eure besten, schlechtesten, charmantesten Filme des Jahres. Und bei welchem Film habt ihr eine total andere Wahrnehmung als alle anderen? War es für euch ein gutes Filmjahr oder eher weniger?
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