Rückblick: Mai 2020

Der Mai teilt aus

Oh mein Gott, der Mai war soviel. Angenehm viel Feiertag! 😀 Allein dafür schon ein toller Monat. Und vielleicht der schönste Monat des Jahres für die Natur. Die dicken, satten, grünen Büsche, Baumkronen und Blütendolden wissen noch nichts von Dürresommern und alles sieht fantastisch und lebendig aus. Ich bin jedes Mal beim Spazieren begeistert und würde das Grün am liebsten tief einatmen. Und seit des Lockdowns bin ich dankbarerweise oft spazieren. Aber es hat auch so seine Nachteile – die wägen wir ja alle seit Monaten ab. In meinem Fall war es im Mai die eine oder andere Familienfeier, die ich übersprungen habe. Das ist schon echt ein kack Gefühl. Aber solange alle gesund sind, gibt es keinen Grund zu weinen. Apropos Feiertag … aus dem Männer- wurde bei uns ein Mädelstag. Keine Panik: war an der frischen Luft.

Außerdem konnte ich im Mai ein paar große TODOs wegschaffen, die mich schon lange geplagt haben – dazu unten mehr. Außerdem habe ich endlich mal wieder Comic bzw Manga gezeichnet. Den Stein des Anstoßes hat eine ebenso zeichenwütige Freundin ins Rollen gebracht. 😀 Wir nennen das Comic Story Cube Challenge, weil die Themen für unsere Comicstrips durch Story Cubes vorgegeben werden. Da würfelt man also zufällige, kunterbunte Begriffe in die man mit einer Geschichte, hier einem Comic, irgendwie Sinn reinbringt. Die gibt es auch als App – sehr coole Sache. Mehr dazu demnächst im Kunstblog.

Ansonsten haben wir an regnerischen Maiwochenenden der ausgeprägten Puzzle– und Brettspielleidenschaft nachgegeben. 🙂 Und ein bisschen abhängig von solchen Rätsel-Exit-Games geworden. ^^ Leider sind ja viele so konzipiert, dass man die hinterher wegschmeißen müsste, aber Kopierer sei Dank geht das sogar sehr gut ohne wegschmeißen. Der Mai endete dann aber etwas weniger schön, was zum Einen an der lieben Arbeit liegt, zum anderen an einem Ast, der infolge eines Sturms meinte auf unseren Autostellplatz fallen zu müssen. Und naja, auf dem Stellplatz stand natürlich unser Auto. Und der Ast war sehr groß. Wir sind nochmal ganz gut davongekommen und auch die Ärgernisse auf Arbeit haben sich zumindest etwas gegeben, aber das hat mal wieder bewiesen: wenn es kommt, dann dicke und natürlich alles zusammen. Linderung verschaffte mir u.a. das Überraschungspaket von Kathrin mit Lesestoff. Sehr sehr cool! Vielen lieben Dank! 😀 ♥

Weltgeschehen

Jedes Bundesland macht inzwischen so ein bisschen seins: es gibt erste Lockerungen in der Coronakrise. Bei uns scheinen jetzt sogar die Kinos und das Theater wieder zu öffnen – aber natürlich mit Hygieneauflagen und stark eingeschränktem Besucherverkehr. Sachsen-Anhalt hat aber auch nur wenige Fälle (oder testet weniger?) – wie fühlt sich das für euch in anderen Bundesländern an? Dass die Bundesliga so dringend wieder spielen muss, freut sicherlich Fußballfans – dass will ich denen auch einerseits nicht wegnehmen. Andererseits ringt mir das eher ein „alle müssen sich einschränken, aber die müssen unbedingt spielen?“ mit reichlich Stirnrunzeln ab. Twitter führt den Faktencheck ein und bewertet ein paar Tweets von Trump dementsprechend als in die Irre führend – das ist eindeutig zuviel Wahrheit für diesen „Staatsmann“, woraufhin der die sozialen Netze stärker in die Mangel nehmen will. Fast wie eine Komödie, oder?

Filme, Bücher, Serien, IT und alles andere was Spaß macht

Der Mai war mit sonnigen Feierabenden auf dem Balkon und regnerischen langen Wochenenden prädestiniert zum viel Lesen. 🙂 Auf den Manga Blue Giant Supreme Bd 1 habe ich mich ja extrem gefreut, der war aber doch sehr anders als erwartet. An 1793 habe ich recht lange gelesen – sehr guter Mix aus Krimi und historischem Roman, den ich hier bald besprechen werde. Sehr fix gelesen, aber noch keine richtige Meinung habe ich mir von Schlachthof 5 von Kurt Vonnegut gebildet. Jetzt im Moment lese ich Jules Vernes 20.000 Meilen unter dem Meer in einer Leserunde – macht bis jetzt Spaß! Außerdem habe ich den Comic Monet über das Leben des Künstlers gelesen und das wirklich sehr überraschende und (zu) kurzweilige Sherlock-Holmes-Lovecraft-Crossover A Study in Emerald. Ein Hörbuch gab es auch auf die Ohren: Tyll von Daniel Kehlmann. Hat mich aber ehrlich gesagt weniger mitgerissen als Die Vermessung der Welt. Langsam habe ich übrigens meine Zelda-Phase überwunden und mich an ein anderes Spiel gewagt: GRIS auf der Switch. Wirklich ein wunderschönes Spiel, aber mit einem leichtem Frust-Faktor.

Bei den Serien war es zwischenzeitlich etwas zäh. Westworld Season 2 ist so um Drama und große Twists bemüht, dass es schon wieder langweilig ist. Der Anime Dororo war am Anfang irgendwie sparsam animiert und auch die Story noch nicht so richtig mitreißend – aber gegen Ende möchte man fast nicht mehr ausschalten! Tales from the Loop ist traurig-schön, war mir aber manchmal schon fast zu schwermütig. Dann ging es langsam bergauf mit der wirklich guten Science-Fiction-Serie Devs. Dann mit Chernobyl – die Serie ist so gut wie alle sagen. Und vor Allem so mitreißend und beunruhigend. Zur allgemeinen Erheiterung zwischendurch ein bisschen Community Season 2. Und jüngst habe ich angefangen die Musikerserie The Eddy und den durchgeknallten Anime Dorohedoro zu schauen. Beide sind wohl neben Chernobyl mein Monatshighlights.

Filme habe ich natürlich auch geschaut – wie ihr der nächsten Ausgabe von 7ème art ja eh sehr bald entnehmen könnt, einige „Hackerfilme“. 🙂 Aber ich habe auch einige populäre Filme geschaut wie den Science-Fiction-Klassiker Event Horizon aus den 90ern und Ruby Sparks. Letzterer ist wirklich echt schön! Bei Crazy Rich Asians ist eher kein Funke übergesprungen. Auch nicht bei I am Mother. Aber schon bei Burning – der hat eingeschlagen, obwohl ich ihn anfangs zu gediegen und länglich fand. Zwei Literaturverfilmungen habe ich mir auch gegeben. Den Rewatch zu Stolz und Vorurteil mit Keira Knightley. Der war schon ganz schön. Und die Adaption von Die Vermessung der Welt. Aber in beiden Fällen haben die Romane die Nase vorn, wenn ihr mich fragt.

Und sonst so?

Alles neu macht der Mai! Ein paar Tage hat es mich schon gekostet den Kunstblog neu anzustreichen. Aber ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis. 🙂 Die Hauptseite ist jetzt das Portfolio und man kann wieder Webcomics lesen! Hach. Hier im Blog gab es eine Zelda-Themenwoche – man merkt vermutlich, dass ich von dem Spiel etwas abhängig war. ^^ Etwas ernster ging es zu beim Film-Talk mit dem Blick auf das im Moment scheinbare Trend-Thema Klassenunterschiede und der Frage wie man es (nicht) macht. Kurz bevor nun die Kinos wieder öffnen durften, nahm ich auch am Kino TAG teil – lange keinen Tag mehr gemacht! War lustig. :3 Was es überhaupt noch nie im Blog gab ist ein #ThrowbackThursday. Anlass ist, dass ich heute vor einem Jahr in Japan war. Seufz. Und gerade erst gestern kündigte ich ein gemeinsames Lesen an. 🙂 Nämlich zu oben besagtem Roman von Jules Verne. War doch eigentlich ein sehr spannender Monat.

Wie war euer Mai? Wie hat sich der Lockdown auf euer Leben und eure Arbeit ausgewirkt? Habt ihr schon die Nase voll oder euch an die soziale Distanz gewöhnt und seid wie ich eher genervt, wenn sie nicht genug gewahrt wird? Welcher Film, welches Buch, welche Serie hat euch zuletzt unter- oder überwältigt? Werdet ihr in die gerade öffnenden Kinos, Theater und Museen gehen oder seid ihr eher noch etwas scheu und vorsichtig?

8 Antworten

  1. Hey =)

    Den „A Study in Emerald“ Comic von Neil Gaiman fand ich auch ziemlich gut. Der Text war ja ursprünglich eine Kurzgeschichte und ist in der Sammlung „Fragile Things“ erschienen. Vielleicht findest du damit ein etwas länger anhaltendes Vergnügen als nur mit dem Comic?
    1793 habe ich vor einiger Zeit auch gelesen, konnte mich aber nicht wirklich damit anfreunden. Ein langatmiger Plot und explizite Gewaltdarstellungen zum Selbstzweck. Gerade die Missbrauchs- und Folterdarstellungen, die nicht handlungstragend sind, fand ich ziemlich schrecklich. Aber schön, dass dir das Buch gefallen hat, ich bin auf deine Besprechung gespannt =)

    Die ganze Corona-Situation ist natürlich anstrengend. Meine Frau und ich haben uns lange mehr oder weniger zuhause eingeschlossen, konnten das aber nicht unendlich durchhalten. Mittlerweile treffen wir auch wieder Freund*innen, möglichst draußen und auf Abstand, aber 100% lässt sich das auch nicht durchhalten. Genausowenig in der Schule (ich bin Lehrer). Also wir versuchen, so vorsichtig wie möglich zu sein. Und ich versuche, es anderen nicht so sehr übel zu nehmen, wenn sie sich nicht an die Vorsichtsmaßnahmen halten. Gelingt manchmal besser und manchmal nicht so gut.

    Mit einigen Fußballfreunden treffe ich mich mittlerweile regelmäßig online zum Star Wars: Battlefront 2 zocken. Da hat sich der sportliche Kontakt eben verlagert =) Soweit von mir, noch mehr steht in meinem Monatsrückblick

    Viele Grüße,
    Nico

    1. Avatar von Miss Booleana
      Miss Booleana

      Hi Nico,
      „Fragile Things“ habe ich tatsächlich da, wenn auch in der deutschen Übersetzung. 🙂 Dass aber „A Study in Emerald“ da drin ist, wusste ich nicht! Danke für den Hinweis. 🙂
      Ja … über die ersten 150 Seiten von „1793“ dachte ich auch, dass mir da torture porn in die Hände gefallen ist und dass ich seit langem mal wieder ein Buch abbrechen würde, weil ich bei sowas nicht (mehr) mitmache und das eigentlich nicht fördern will. Aber dann habe ich doch in der einen oder anderen Wendung und Figur etwas interessantes gefunden.

      Ach du bist Lehrer! Da ist ja bei euch auch ständige Anpassung an Richtlinien und die Situation fällig. Stelle ich mir auch sehr schwierig vor. Wie erlebst du das gerade im Berufsalltag? Soweit ich weiß ist jetzt wieder gestaffelt Unterricht, oder?
      In meiner Branche ist das etwas entspannter. Home Office war schon immer möglich, aber nicht mal eben mit den Kollegen bei einem schwierigen Thema die Köpfe zusammen stecken zu können fehlt schon. Und gerade Familie und Freunde weniger zu sehen und wenn doch, dass alles umständlicher und schwieriger wird, ist sehr schade.

      Ich drücke uns die Daumen, dass es immer weiter etwas besser wird 🙂

      Ebenso viele Grüße – und in den Monatsrückblick schaue ich demnächst vorbei!

      1. Ich helfe mit beim Daumen drücken! =) Anscheinend soll ab Ende Juli in der Grundschule auch wieder komplett normaler Unterricht in Baden-Württemberg sein. Ich bin mal gespannt. Gefühlt ändern sich die Anweisungen jede Woche. Aber ich wäre froh, wenn mal wieder ein bisschen Normalität einkehrt, so ins Leben insgesamt.

  2. Avatar von voidpointer
    voidpointer

    Zwar muss ich wohl durch den Lockdown auf weniger verzichten als manch andere, aber auch die kleinen Dinge fehlen auf Dauer doch sehr. Ich versuche so vorsichtig zu sein wie möglich zu sein. Zwar verläuft die Krankheit oft relativ mild, aber selbst Leute mit einem milden Verlauf haben wohl mitunter noch nach Monaten gewisse Symptome. Schwere Krankheitsverläufe, die Weiterverbreitung und die noch unbekannten Langzeitfolgen mahnen doch zur Vorsicht und zum Verzicht auf nicht notwendige Veranstaltungen.
    Besonders bitter ist es natürlich für diejenigen, denen dadurch Notwendigstes verloren geht, aber die Frage ist ob es besser gehen kann. Wenn 30-40% keine Symptome haben und es unklar ist wie solide die Antikörperbildung tatsächlich ist, werden uns viele Beschränkungen noch lange begleiten.
    Die jüngsten Ereignisse in NRW zeigen das denke ich und es wird sich erst noch zeigen wie weit die Welle tatsächlich gekommen ist. Zumindest ist die App ja gerade online gegangen. Mich wundert, dass man bei systematische Flächentests. nicht mehr macht
    Ich weiß nicht ob mein Eindruck mich da täuscht, aber die Augen vieler Leute wirken auf mich doch in den letzten Monaten stärker angeschlagen und besonders im Vergleich zu früher.. aber genug davon!

    Ich hoffe Du bist und bleibst bei guter Gesundheit und kommst trotz Sturm und alledem gut durch diese merkwürdige Zeit.

    1. Avatar von Miss Booleana
      Miss Booleana

      Die Langzeitfolgen machen mir auch Angst. Wir befinden uns schon in einer seltsamen Situation. Dass es mal eine Krankheit, einen Virus, gibt, über den so wenig bekannt ist, macht doch sehr unsicher. Bisher weiß man auch nicht, ob man überhaupt langfristig Antikörper bildet – das alleine ist schon krass.

      Mehr Tests würde ich mir allerdings auch wünschen. Als ich im März von einem Konzert kam und erkältet war, wurde nicht mal ansatzweise in Erwägung gezogen mich vorsichtshalber zu testen, obwohl es da gerade richtig los ging mit Coronafällen. Das gibt einem schon zu denken.

      Wie meinst du das mit den Augen der Leute?

      Das wünsche ich dir auch – bleib gesund! Und gut zu hören, dass der Lockdown dich nicht zu sehr getroffen hat. 🙂 Man redet ja mitunter doch nicht so oft darüber hier in der Blog-/Twitter-/etc.-Blase

  3. Mittlerweile hab ich den Weg ins Kino schon wieder auf mich genommen. Und auch wenn es ’nur‘ ein (der?) Dolan-Klassiker „Inception“ war, ist es schön, endlich wieder auf so eine große Leinwand stieren zu können. Das hat durchaus gefehlt in den letzten Monaten…

    1. Dolan ist natürlich Nolan. Blöde Autokorrektur…

      1. Avatar von Miss Booleana
        Miss Booleana

        Dafür ist das ja eigentlich auch gar nicht schlecht – mal wieder einen „Klassiker“ zu schauen. Und „Inception“ lohnt sich ja auch sehr auf der großen Leinwand. So langsam starten dann ja nun auch wieder die neuen Produktionen.

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