Neues Jahr, neues Glück, neue Lesevorsätze! 🙂 Angefangen hat es für mich damals noch mit 5 für 2015, bevor ich mich mehr getraut und 2021 um zehn erhöht habe. Wer aber mal wirklich mit den Lesevorsätzen nach diesem Muster angefangen hat, lässt sich heute glaube ich nicht mehr zurückverfolgen. Ich habe die Vermutung, dass es irgendwo im englischen Booktube losging. Die Hashtags sind entsprechend vielfältig. #21Für2021 oder zumindest letztes Jahr auch #20bücherfür2020 im deutschsprachigen Raum, aber auch #21for2021 oder #21for2021books … die Spielarten sind inzwischen unendlich. Da habe ich den Überblick längst verloren. Was aber fest steht: ich bin auch dieses Jahr wieder dabei und freue mich drauf!
Aufgrund der Fülle an Hashtags und Versionen der Challenge, werde ich aber auf keinem der sozialen Netze meinen Fortschritt explizit teilen. Vielleicht mal dazu schreiben, dass es ein Buch meiner Liste ist, aber mehr auch nicht. Bisher habe ich meine Listen noch immer geschafft und ziehe das Fazit meistens im Rückblick auf das Lesejahr. 🙂 Aber ich musste auch feststellen, dass meistens ein „Bodensatz“ übrig bleibt, auf den man dann doch weniger Lust hat, wenn das Jahr sich dem Ende nähert und man noch was aus der Liste offen hat. So konnte ich mich letztes Jahr nicht besonders motivieren Elementarteilchen und Bekenntnisse einer Maske zu lesen, die auf meiner 2020er-Liste standen. Bis jetzt hat es mich aber doch immer nach hinten raus froh gemacht es dann doch durchzuziehen.
Durch den Challenge-Charakter setze ich mir gern etwas auf die Liste, was ich mal forcieren möchte mehr zu lesen. So stehen seit zwei Jahren auch immer mal wenigstens ein paar Sachbücher drauf. Übrigens empfand ich es aber auch als sehr hilfreich Bücher auf die Liste zu setzen auf die ich viel Lust habe, aber auch welche von denen ich vielleicht sogar schon weiß, dass ich sie in dem Jahr lesen werde. Beispielsweise ein klassisches Gruselbuch für die Zeit um Halloween, einen Weihnachtsschmöker oder sofern bekannt ein Buch für eine Leserunde. Sich also zu überlegen: was werde ich wahrscheinlich auf das ganze Jahr betrachtet lesen wollen? Also auch beispielsweise welche Reihe fange ich an oder setze sie fort? Welches Buch will ich noch lesen, bevor der Film dazu die Kinos oder Streamingplattformen stürmt? Daher hat sich dieses Jahr meine übliche Aufteilung etwas geändert.
Romane von Autorinnen
Normalerweise fasse ich Romane immer zu einer Kategorie zusammen. Allerdings war ich beim Auswerten meines Lesejahres 2020 und Schreiben des Rückblicks relativ schockiert, dass ich letztes Jahr weniger Autorinnen als Autoren gelesen habe. Mag sein, dass das hauptsächlich daran lag, dass ich Mangareihen von männlichen Zeichnern fortgesetzt habe. Und Mangareihen machen nun mal „Masse“. Aber trotzdem … deswegen habe ich mir nochmal extra Autorinnen als Fokus vorgenommen. So fiel meine Wahl auf Der Bär und die Nachtigall was ich auch schon bereits lese und dieses Jahr passend zur Jahreszeit mein Winterbuch wurde. Dass draußen immer mal eine Schneeflocke vom Himmel fällt, kommt mir da sehr gelegen. 🙂 Außerdem wollte ich unbedingt wieder was von Margaret Atwood lesen, die eben einer meiner absoluten Lieblingsautorinnen geworden ist. Mir begegnete mehrmals ihr Roman Der blinde Mörder, da es viel für die clevere Erzählperspektiven gelobt wurde und die Neugier hat gesiegt.
Erst letztes Jahr habe ich mein erstes Buch von Jane Austen gelesen. Und weil es mir gut gefallen hat, schließe ich mal mit einem ihrer wohl weniger bekannteren an: Anne Elliot. Was sagen die Austen-Fans da draußen: gute Wahl? Ähnlich wie bei Katherine Ardens Bär und Nachtigall war ich sehr gespannt auf Piranesi, da es in der Blogbubble letztes Jahr viel gelobt wurde und so herrlich mysteriös klang. Außerdem ist es meine Erstbegegnung mit Susanna Clarke. Auf Booktube hörte ich mal von Jenny Erpenbecks Heimsuchung. Dass ich Erpenbeck bisher nicht kannte, obwohl sie eine deutsche Autorin ist, fand ich damals schon etwas traurig. Deswegen wird das jetzt auch endlich mal nachgeholt. Auch eine Erstbegegnung und um auch mal den kulturellen Horizont zu erweitern lese ich mit Die vierzig Geheimnisse der Liebe von Elif Şafak als schönen Nebeneffekt auch mal was von einer türkischen Autorin. Ich freue mich auf jedes einzelne Buch der Liste hier extrem und kann es kaum erwarten.
Klassiker, Subleichen, Erstbegegnungen, Romane von Autoren
Resterampe klingt jetzt nicht so nett, aber es sind halt schon die Kategorien, aus der ich mich jeweils nur zu einem Buch durchringen konnte. Nachdem mir A Tale of two Cities so oft in anderen Büchern und Medien begegnet ist, wo es nicht selten als wegweisend und Meilenstein bezeichnet wurde, war ich ja schon sehr neugierig. Bei der Suche stieß ich auf die Season Editions von Thomas Nelson, fand die schon wirklich sehr schön und habe zugeschlagen. Aber in Dickens gleich mit einer Ausgabe in Englisch einsteigen? Hm, weiß nicht. (Wobei ich da gerade die Christmas Carol ausblende, die ich schon mal vor Jahren gelesen habe.) So las ich 2020 erstmal David Copperfield auf Deutsch und war begeistert. Ich denke dieses Jahr traue ich mich an A Tale of Two Cities ran! Außerdem wollte ich ein Buch lesen, das schon länger als drei Jahre auf meinem SuB liegt bzw steht. Die Wahl fiel auf Thea Dorns Die Unglückseligen. Da es in die Richtung faustischer Pakt geht, werde ich es vielleicht um die Walpurgisnacht rum lesen. 😉 Außerdem wollte ich noch eine weitere Erstbegegnung, d.h. mal etwas von Autor*innen lesen, die bisher meinen Weg nicht kreuzten. Die Wahl fiel auf Robert Seethalers Der Trafikant. Ansonsten hatte ich auch mal wieder Lust etwas von Paul Auster zu lesen – auf Im Land der letzten Dinge hatte ich schon länger Mal Lust.
Sachbücher und Comics
Meine Eltern sind lieb. Die schenken mir jedes Jahr zu Weihnachten eine Ausgabe von The Wicked + The Divine. Gesehen haben sie das auf meinem Amazon-Wunschzettel und dachten vielleicht „prima, so ein dickes Ding von Buch, vielleicht ist sie damit eine Weile beschäftigt“ (das so mehr oder weniger); „mehrere Ausgaben; da haben wir mal für eine Weile eine Idee“ (das jedenfalls). XD Ich freue mich drüber und es geht nun schon ins dritte Jahr. Wie passend, dass die Ausgaben auch so betitelt sind. So nehme ich mir nun die Deluxe Edition Year Three vor und bin schon gespannt wie es weitergeht. Wer wissen möchte, wovon der Comic handelt, findet hier ein paar Worte dazu. Logicomix war auch ein Geschenk und ich bin gespannt, ob der Titel hält, was er verspricht. 😀
Unter den Sachbüchern war das Motto ähnlich wie oben. Ein Mix aus SuB-Leiche (oder sollte ich sagen SuS-leiche, SuS für Stapel ungelesener Sachbücher!?) und neuen Büchern. Neu sind Beauty von Sagmeister & Walsh. In Hamburg besuchte ich eine Ausstellung zu dem Thema, die so cool war, dass ich mir das offizielle Buch dazu gekauft habe und da nochmal alles nachlesen und nachschlagen will. Es geht darin viel um die Darstellung, den Einfluss und die Psychologie rund um das etwas abstrakte Konzept von Schönheit. The Forbidden Worlds of Haruki Murakami hat mir irgendwie Goodreads auf die Wunschliste gespült. Ich habe ja fast ein Jahr gezögert es zu lesen, weil ich Angst vor Spoilern habe. Ich fand auch leider keine vollständige Liste der Bücher, die hier analysiert werden. Aber dann dachte ich mir … ja so lese ich das dann ja nie. Also dann Augen zu und durch! ¯\_(ツ)_/¯ Die Bücher 1001 Filme und Welt der Codes stehen leider schon ewig in meinem Regal. Da das eine einen fachlich angehauchten Bezug hatte, dachte ich: komm – raus damit. Und die 1001 Filme wollte ich primär mal lesen, weil ich gerade Filmklassiker nur sehr unscharf in Epochen einordnen kann. Manchmal hilft es ja den Inhalt zu kennen. Das betrachte ich aber mal so als Jahresaufgabe, da ich es nicht immer besonders spannend finde solche ewig langen Kompendien zu lesen. Aber mir wurde jetzt am Anfang schon mächtig der Wind aus den Segeln genommen, da die ersten Besprechungen direkt auch Spoiler enthalten. Whhyyy?? o_o Hoffentlich bleibt das nicht so. ù_ú
Reihen und Saisonales
Jaja … ich bin keine Reihen-Leserin. Aber seit zwei, drei Jahren nehme ich mir zuverlässig wenigstens ein Buch der Dunkler-Turm-Reihe vor. Letztes Jahr hat mir das so gut gefallen, dass ich sogar zwei gelesen habe, aber der eine Teil (Glas, der vierte) war gar nicht mein Fall und hat mich erstmal für den Rest des Jahres geheilt. Dieses Jahr soll es aber mit dem fünften, Wolfsmond, weitergehen. Nachdem die Reihe (oder zumindest deren erste Teile) von allen, d.h. Buchblogs und Buchclub, so gelobt wurden, bin ich erfolgreich angefixt worden und möchte Frank Herberts Dune dann doch noch lesen, bevor dieses Jahr hoffentlich der Film in die Kinos kommt. Und was für Halloween muss auch immer mit dabei sein – die Wahl fällt auf Der Unsichtbare, um das ich schon viel zu lange rumschleiche.
Lyrik
Das ist neu. Ich bin ja nicht so der Lyrikmensch. Also ich mag Lyrik eigentlich sehr gern. Aber ich sehe mich irgendwie nie dasitzen und Lyrik lesen. So im Lesesessel mit einem Tee, mal schnell 30 Gedichte runterknallen? Ich weiß nicht. Geht das so? Das erscheint mir immer als ob ich in einem Fünf-Sterne-Restaurant frage, ob ich bitte eine Tütensuppe haben kann, weil keine Zeit. Irgendwie unpassend. So liest man Lyrik nicht, oder? Vielleicht suche ich mir irgendwo jemanden der gut rezitieren kann, stelle diese Person dann in einen Pavillon und setze mich davor oder so … . Ich denke da so an Misha Collins, Armie Hammer oder Eva Green. Das wär doch was. Ganz prima. Ob die mit machen? Vielleicht nicht.
Als ich vor etwa einem Jahr einen Band mit Gedichten von Elizabeth Bishop kaufte, war ich sehr motiviert. Von ihr stammt mein Lieblingsgedicht One Art. Aber als ich mich hinsetzte und die lesen wollte, merkte ich, dass man Lyrik anders lesen muss. Oder zumindest ich die anders lesen muss. Mit dem normalen Roman-Lesetempo kapiert man das nicht. Das bleibt nichts hängen, das setzt sich nicht fest. Dafür muss man sich mehr Zeit nehmen. Und die nahm ich mir nicht. Aber dieses Jahr wird alles anders! Dieses Jahr werde ich das mit Brain on lesen. Jawoll! Und weil ich ja motiviert bin, nehme ich mir gleich noch den Versroman Jewgeni Onegin (bzw. auch bekannt als Eugen Onegin) vor. Den hat mir meine Schwiegermutter in spe zum Thema osteuropäische Literatur empfohlen und dass der Sebastian das neulich gelesen hat und mochte, stimmt mich auch zuversichtlich.
Darf’s noch ein bisschen mehr sein?
Eigentlich nicht. Aber irgendwie doch schon. Seit Anbeginn dieser ganzen Jahres-Challenges nehme ich mir auch immer vor jedes Jahr wenigstens eine angefangene Mangareihe zu Ende zu lesen. Denn im anfangen bin ich besser als im dranbleiben. Die Bilanz ist inzwischen ja nicht mehr soooo schlecht. 🙂 Letztes Jahr nahm ich mir Takeshi Obatas und Tsugumi Ohbas (mein Lieblings-Mangaka-Duo) Reihe Bakuman vor. Da ich da aber an die 14 Ausgaben würde lesen müssen, nicht mit dem Vorsatz 2020 fertig zu werden. Also geht es dieses Jahr weiter. Ich bin so relativ bei der Hälfte. Leider wurde mit den jüngeren Ausgaben der Look im Buchrücken geändert. Man ist jetzt irgendwelche hässlichen Farbverläufe losgeworden, was wirklich eine gute Entscheidung ist. Aber naja, first world problems und so, ihr wisst ja, sieht im Regal nicht so nett aus. Egal. Der Plan steht! 🙂
Die Buchvorsätze der letzten Jahre
20 Bücher für 2020
19 Bücher für 2019
8 Bücher für 2018
7 Bücher für 2017
6 Bücher für 2016
5 Bücher für 2015
So … das war’s. 🙂 Macht ihr auch mit!? Das Jahr ist noch jung! Und wem 21 zu hart (oder zu billig!?) sind, kann ja eine beliebige andere Zahl nehmen. Oder macht ihr euch in irgendeiner anderen Form Lesevorsätze? Welche der Bücher da oben habt ihr vielleicht schon gelesen? Und wie haben sie euch gefallen? Bitte keine Spoiler 😉
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