Der sehr sehr aufmerksame Leser sollte sich an dieser Stelle fragen: „Moment mal … in 7ème art gibt es doch immer sieben Filme zu einem Thema, aber es gibt doch 8 Harry-Potter-Filme!?“ Ja. In der Tat. Gut aufgepasst. Aber einen habe ich schon in der Alan-Rickman-Werkschau besprochen, undzwar ‚Harry Potter und der Halbblutprinz‘, den 6. Film. Dass ich die Filme neulich alle nochmal geschaut habe (und das erste Mal im Originalton), lag v.A. daran, dass ich während meines London-Urlaubs die Warner Bros Studio Tour London The Making of Harry Potter mitgemacht habe – ein wirklich großartiges Erlebnis. Und ich bin angefixt wiedergekommen und musste alle Filme nochmal schauen. Daher heute: die Harry Potter Filmreihe basierend auf J.K. Rowlings Jugendbüchern.
Harry Potter und der Stein der Weisen
Es schleichen drei sonderbare Gestalten in der Nacht herum – sie haben ein Baby bei sich und beschließen es bei einer Muggel-Familie abzugeben. Die erste Szene einer der wahrscheinlich berühmtesten Film- und Buchreihen der Welt. Das Baby ist Harry Potter, der in eine Familie von Zauberern geboren wurde. Seine Eltern starben aber früh und Freunde gaben ihn bei seiner Tante und deren Familie ab. Viele Jahre später lebt Harry (Daniel Radcliffe) immer noch bei den Dursleys, wird aber wie Dreck behandelt. Da tauchen plötzlich Eulen auf, die ihn nach Hogwarts einladen. Die Dusleys haben ihm nie gesagt, dass in ihm Zauberer-Blut fließt und so vermeiden sie die Briefe bis eines Tages der Wildhüter der Zaubererschüler Hogwarts vor ihm steht: Hagrid (Robbie Coltrane) nimmt den Jungen kurzerhand mit. Für Harry beginnt eine Reise in eine ihm bisher unbekannte Welt, er gewinnt gute Freunde, aber auch Feinde und wird an der Schule mit einigen Rätseln konfrontiert. Das größte ist wohl aber seine Bekanntheit: jeder kennt die Legende von Harry Potter, nur Harry selber nicht. Denn er hat als Baby den Angriff des bösen Zauberers Voldemort überlebt, der seitdem als verschollen gilt.
Eine Geschichte die von Herzen kommt und ins Herz trifft. Wen lässt es unberührt wie Harry langsam aber sicher seinen Platz in der Welt findet? Und wie er realisiert wie tragisch die Geschichte seiner Eltern ist und wie sehr er sie vermisst? Ich bin mir sicher, dass wir noch unseren Enkeln von Harry Potter erzählen, auch wenn es da draußen sehr viele ähnliche Geschichten gibt, die jemand niedergeschrieben hat, der nicht J. K. Rowling heißt. Als eine Literaturverfilmung ist Harry Potter und der Stein der Weisen auch sehr gelungen. Hier und da kann man sogar sagen, dass er etwas formelhaft inszeniert wurde. Anstatt die Story voranzutreiben, werden immer mal Sequenzen eingebunden, die das Leben an der Schule zeigen, aber zusammenhangslos sind. Fans der Bücher wird nicht stören, wahrscheinlich sogar freuen. Filmfans werden wohl unentschlossen sein. So oder so – die Geschichte von Harry wird wahrscheinlich ewig funktionieren und Jung und Alt begeistern. Die visuellen Effekte nicht. Nach 15 Jahren wirkt beispielsweise die Sequenz mit dem Troll aber auch so manches Quidditch-Match mehr als künstlich und ungelenk. Wie der CGI-Harry vom Troll in die Luft gewirbelt wird, schaut man sich nicht gerne an. Nicht etwa wegen der Szene an sich, sondern wegen der schlechten Effekte. Ansonsten ist der Film atmosphärisch, die Darsteller machen ihre Sache gut und Hermine (Emma Watson) ist noch so richtig schön naseweis und altklug. Die Kulissen und Kostüme sind großartig. Man taucht ab in die Welt der Zauberer und fantasievolle Mythen wie das Bahngleis Neundreiviertel und irgendwie will man auch nicht mehr weg aus dieser Welt der Magie.
Harry Potter und der Stein der Weisen (OT: Harry Potter and the Philosopher’s Stone), USA/UK, 2001, Chris Columbus, 146min bzw. 155min, (8/10)
Harry Potter und die Kammer des Schreckens
Das zweite Jahr in Hogwarts stellt Harry (Daniel Radcliffe) und seine Freunde Ron (Rupert Grint) und Hermine (Emma Watson) auf eine harte Probe. Es stellt sich heraus, dass Harry mit Schlangen sprechen kann und seltsame Stimmen hört. Die führen ihn immer wieder an den Tatort eines Verbrechens gegen ‚Schlammblüter‘ wie Zauberer genannt werden, die von Muggeln abstammen. Schnell wird er verdächtigt etwas damit zutun zu haben, da vom sogenannten ‚Erben von Slytherin‘ ebenso behauptet wird, er könne mit Schlangen sprechen. Um seine Unschuld zu beweisen gehen die Freunde jedem Hinweis nach und hören von der Kammer des Schreckens. Durch den Schulalltag, das Auftauchen des penetranten Hauselfs Dobby, der aus irgendeinem Grund will das Harry Hogwarts verlässt, und den neuen Lehrer für die Verteidigung gegen die dunklen Künste Gilderoy Lockhart (Kenneth Branagh), wird das Unterfangen der Drei nicht einfacher.
Mit Die Kammer des Schreckens bekommt die Filmreihe neben der Kontroverse um Harry und wie er aufgewachsen ist, noch einen realweltlichen Bezug: Diskriminierung. Wie beispielsweise Hermine von Malfoy als Schlammblüter beschimpft wird, trifft einen empfindlichen Punkt. Schließlich ist es eine Metapher für ein Problem, dass so alt ist wie die Menschheit. Ständig muss irgendwer wegen irgendetwas ausgegrenzt werden. Hier ist es die Abstammung und die Reinheit des Zaubererbluts. Irrsinnig, aber lehrreich. Währenddessen wird die Geschichte um Voldemort und Harry zwar so gut wie gar nicht vorangetrieben. Streng genommen funktioniert die Geschichte fast genauso wie der erste Teil. Die Freunde gehen einer Sache auf den Grund und finden in den Mauern von Hogwarts die Lösung und begegnen dabei den Überresten von Voldemort. Aber es fällt leicht darüber hinwegzusehen, v.A. wegen der geheimnisvollen Geschichte, den kuriosen Charakteren wie Lockart, dem Kniff mit der entlarvenden Gesellschaftskritik und den guten, handgemachten Effekten wie beispielsweise dem Schachspiel. Eine meiner Lieblingsszenen des Films.
Harry Potter und die Kammer des Schreckens (OT: Harry Potter and the Chamber of Secrets), USA/UK/Deutschland, 2002, Chris Columbus, 153 min bzw. 155 min bzw. 158min, (8/10)
Harry Potter und der Gefangene von Askaban
Gibt es jemals einen entspannten Start ins neue Schuljahr? Offensichtlich nicht, denn Harry (Daniel Radcliffe) erfährt von dem Ausbruch eines Insassen von Askaban, einem Hochsicherheits-Gefängnis für Zauberer und den echten Abschaum. Dieser Entflohene heißt Sirius Black (Gary Oldman) und soll angeblich noch ein Anhänger Voldemorts sein. Es wird vermutet, dass er hinter Harry her ist und sich für den Sturz seines Meisters rächen will. Daher beginnt das Schuljahr in Hogwarts besonders gruselig. Das Schloss wird von Dementoren bewacht, die sonst eigentlich die Insassen Askabans im Zaum halten, denn sie saugen einem jeglichen Lebenswillen aus. Und sehen dementsprechend gruselig aus. Als Harry erfährt, dass Sirius Black ein Freund seiner Eltern war und diese einst verraten haben soll, wird das Thema persönlich. Mit Remus Lupin (David Thewlis), dem neuen Lehrer für die Verteidigung gegen die Dunklen Künste, findet Harry aber einen Vertrauten, der seine Eltern ebenso kannte. Aber Sirius Black und die unumgängliche Wahrheit kommt näher.
Alfonso Cuarón hat mit dem dritten Teil der Harry-Potter-Filme Chris Columbus abgelöst und hat einen notwendigen Schritt geleistet. Er hat die Filme wesentlich düsterer, aber notwendigerweise etwas erwachsener gestaltet. Das schöne ist, dass man mit den Protagonisten (und Antagonisten) wächst und das müssen auch die Filme wiederspiegeln. Das mag wie ein Bruch wirken, da die ersten beiden wesentlich mehr nach Zuckerwatte und Spielzeugkiste aussehen, ist aber atmosphärisch und auch von den visuellen Effekten her einen Tick überzeugender. V.A. weicht der Film vom Schema F der beiden Vorgänger ab und verlangt dem Zuschauer mehr Hirnleistung ab. Schließlich geht es hier auch um Zeitreise. Möglich aber, dass der Film für die ganz kleinen Zauberer zu gruselig ist. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass die Jungdarsteller so langsam geschlüpft sind und glaubwürdiger agieren. Alles in allem: gute Verfilmung! Ein Jammer, dass Alfonso Cuarón nicht weitergemacht hat.
Harry Potter und der Gefangene von Askaban (OT: Harry Potter and the Prisoner of Azkaban), USA/UK, 2004, Alfonso Cuarón, 136min, (9/10)
Harry Potter und der Feuerkelch
Kurz vor Schuljahresbeginn sind Harry Potter (Daniel Radcliffe), Hermine (Emma Watson), die Weasleys und Freunde bei der Quidditchweltmeisterschaft – einem Großereignis der Zauberer-Welt. Allerdings überstürzen sich die Ereignisse und werfen düstere Schatten voraus. Todesser sind unterwegs und greifen die Besucher an. Noch will keiner wahrhaben, dass Voldemorts Anhänger zurück sind. Für die Freunde beginnt das Schuljahr daher mit gemischten Gefühlen. In Hogwarts angekommen hat Dumbledore (Michael Gambon) aber große Neuigkeiten: das Trimagische Turnier soll in Hogwarts ausgetragen werden. Ein Wettkampf in Zauberei dem sich ausgewählte Schüler von drei Zaubererschulen stellen sollen. Dazu wählt ein magischer Feuerkelch drei Schüler – von jeder Schule einen. Da das Turnier gefährlich ist, gibt es eine Altersgrenze für die Teilnahme. Es ist soweit – der Kelch spuckt aber vier Namen aus. Drei Schüler wie vereinbart, und einen vierten Namen: Harrys. Obwohl er unterhalb der Altersgrenze liegt. Foules Spiel … aber Harry muss sich der Herausforderung stellen, auch wenn seine überraschende Teilnahme nichts gutes erahnen lässt.
Wie vermutlich alle Teile der Harry-Potter-Filmreihe ist der Film solide, liebevoll gehandwerkt und unterhält gut. Allerdings krankt die Geschichte bei der Kontinuität der Erzählweise wie kein anderer in der Reihe. Manchem Zuschauer fällt es vielleicht nicht mal auf, aber in der Handlung wird immer wieder angenommen, dass der Zuschauer Dinge bemerkt, die außerhalb seiner Wahrnehmung liegen. Beispielsweise, dass Harry Potter bemängelt, was Rita Skeeter über ihn schreibt, obwohl er das Geschriebene bis dahin gar nicht gesehen hat. Und der Zuschauer ebenso wenig. Das wirkt zuweilen zusammenhangslos und beliebig bis hin zu unmöglich. Man interpretiert oder weiß was passiert, weil man das Buch kennt. Aber es wirkt schlecht geplant. So als ob Regie, Drehbuch und Kamera nicht an einem Strang ziehen. Es ist jedes Mal als ob ein Stück Kontext fehlt, was das Handeln der Personen schwer nachvollziehbar macht oder aus der Rolle gefallen wirkt. Was die visuellen Effekte betrifft, ist der Film aber der erste der Reihe durchweg überzeugt und in dem keine Effekte veraltet wirken und sofort entlarvt werden können. Über die Qualität der Ausstattung, Maske, Kostüme und Kulissen brauchen wir nicht zu reden – die ist unvergleichlich und wie immer gelungen. Damit ist Harry Potter und der Feuerkelch ein solider Teil der Filmreihe, dessen Erzählweise aber seltsam von der der anderen Film abfällt. Dem Spaß tut das keinen Abbruch, spätestens beim Finale mit Paukenschlag.
Harry Potter und der Feuerkelch (OT: Harry Potter and the Goblet of Fire), USA/UK, 2005, Mike Newell, 151 min, (6/10)
Harry Potter und der Orden des Phönix
Das ist der Beginn einer wunderbaren Freundschaft. Als David Yates die Regie der Harry Potter Film übernimmt, ist das eine Geschäftsbeziehung, die 4 Filme andauern wird und während der sich das Team lange gegenseitig begleitet und die mal gewesen Kinderdarsteller aufwachsen sieht. Ebenso verändert sich auch der Ton der Filme. Am Ende des letzten Teils hat Harry (Daniel Radcliffe) mit ansehen müssen wie Voldemort (Ralph Fiennes) zurückkehrt und einen seiner Freunde tötet. Aber die Zaubererwelt, allen voran das Zauberei-Ministerium, will das nicht wahrhaben und versucht eine Massenpanik zu vermeiden indem sie fleißig leugnen und dabei Harry sowie Professor Dumbledore (Michael Gambon) diskreditieren. Sie gehen sogar soweit, dass sie die Ministeriums-Angestellte Dolores Umbridge (Imelda Staunton) als Lehrerin und Spitzel an der Schule platzieren. Von da an lenkt sie das Geschehen und den Lehrern sind die Hände gebunden. Harry und seine Freunde haben währenddessen damit zu kämpfen, dass ihnen niemand glaubt, dass Voldemort zurück ist und wollen sich selbst stark machen. Nicht einfach, wenn einem eine Dolores Umbridge im Nacken sitzt.
Wie die penetrante und verkitschte, paragraphenliebende Umbridge das Geschehen in Hogwarts lenkt ist grotesk, aber leider eine stimmige Metapher auf die Einmischung von Politik, verqueren Denkweisen, staatlichen Organen oder Institutionen jeder Art auf Bildung und Gesellschaft. Das Verschleiern von Fakten ist außerdem ein schöner Seitenhieb auf die Wirkung Medien. Die Handlung beweist an dieser Stelle wieder ein Mal wie gut die Harry-Potter-Filme für jung und alt funktioniert. Fakten, denen die jüngeren Zuschauer noch nicht viel Gewicht geben, werden die älteren Zuschauer an das Leben da draußen erinnern. Währenddessen wird die Handlung aber nur mäßig vorangetrieben, was den Eindruck hinterlässt, dass es bei bei den Büchern und Filmen stets nur welche gibt, die gut gesellschaftlich Seitenhiebe verteilen oder welche, die die Handlung vorantreiben. Dass zwischen Voldemort und Harry eine Verbindung besteht, die beide Seiten ausnutzen können, ist noch das erschreckendste und eine der größeren Erkenntnisse des Films. Alles andere verläuft sich etwas in Banalitäten – der Orden des Phönix und Dumbledores Zurückhaltung machen nicht besonders viel Sinn. Stattdessen wird man Zeuge vom langsamen Erwachsenwerden der jungen Zauberer. Die erste Liebe, die ersten Enttäuschungen – ich als Zuschauer wiederum wäre enttäuscht, wenn die Filme solche Momente im Leben eines Teeangers auslassen. 🙂 Und tatsächlich gelingt es gut den Mittelweg zwischen den meisten der zugegebenermaßen vielen Motiven zu finden.
Harry Potter und der Orden des Phönix (OT: Harry Potter and the Order of the Phoenix), USA/UK, 2007, David Yates, 133min, (8/10)
Harry Potter und die Heiligtümer des Todes I
Nach dem Tod Dumbledores sind die Todesser und Voldemort nicht aufzuhalten. Die Welt der Zauberer lebt in Angst, die Muggel sind nicht mehr sicher. Die Todesser haben sich selbst in das Zauberei-Ministerium eingeschleust. Wer nicht ganz reinen Blutes ist, muss sich vor Gericht verantworten mit welchem Recht er Zauberei ausübt. Die Schlinge zieht sich für alle zu. Besonders für Harry (Daniel Radcliffe), der quasi zur Jagd freigegebenes Wild ist. Seine Freunde fliehen mit ihm und wollen den letzten Hinweisen Dumbledores nachgehen und die Horcruxe finden, in denen Voldemort einen Teil seiner Seele versiegelt hat. Die zu finden ist aber schon schwer, sie zu zerstören noch viel mehr, was die Freunde auf eine harte Probe stellt.
Puh – wo fängt man da an? Im Prinzip sind sowohl der erste als auch der letzte Teil sehenswerte Filme. Allerdings ist der erste Teil zu langatmig und ereignislos geraten verglichen mit dem zweiten, in dem nun stattdessen sehr viel passieren muss. Das passt nicht zusammen und zeigt ein weiteres Mal, dass es eigentlich nicht besonders smart ist, den letzten Teil einer Buchreihe in zwei Teile zu splitten. Dabei ist es mal ganz angenehm und anders zu sehen wie sich die Geschichte entwickelt, wie die drei Freunde allein unterwegs sind und ihnen die Magie auch manchmal nicht weiterhilft. Außerhalb der Mauern von Hogwarts scheinen die Lösungen nicht mehr rumzuliegen, die Rätsel um die Horcruxe sind groß und scheinen unbezwingbar und die Gefahr durch Voldemort ist überall. Im Radio hören sie Meldungen von verschleppten Zauberern und schlechten Nachrichten. Es herrscht eine kriegsartige Stimmung und die ist nichts mehr für ganz kleine Zuschauer, aber beweist, dass wir mit der Reihe gewachsen sind und wir uns auf ein unvermeidliches Ende zubewegen müssen. Umso bitterer ist das Ende des Films mit der Aussicht auf einen zweiten Teil warten zu müssen. Naja. Inzwischen sind die DVDs/BluRays draußen… .
Harry Potter und die Heiligtümer des Todes I (OT: Harry Potter and the Deathly Hallows – Part 1), USA/UK, 2010, David Yates, 147min, (8/10)
Harry Potter und die Heiligtümer des Todes II
Nachdem die Freunde herbe Verluste ertragen mussten, sind sie den letzten verbleibenden Horcruxen auf der Spur. Eine Reise, die sie zurück nach Hogwarts führt. Die Schule ist inzwischen nahezu totalitär, elitär und militärisch. Die Sitten sind brutal – der Direktor ist Severus Snape (Alan Rickman). Harry und seine Freunde sind Gesuchte und müssen sich in die Schule einschleichen, erkennen dabei die geliebten Mauern kaum wieder. Ihnen gelingt es einen Aufstand anzuzetteln, Snape und die Todesser zu vertreiben und sich der Suche nach den Horcruxen zu widmen. Zumindest so lange bis Voldemort (Ralph Fiennes) höchstpersönlich den Kampf ein für alle Mal für sich entscheiden will. Und an dieser Stelle importiert der Film die Schwächen des Buches. Schwer nachvollziehbare Entwicklung in Kämpfen, eine zu schnelle Storyentwicklung (v.A. verglichen mit dem Vorgängerfilm) und ein Verwirrspiel und Hickhack bis zum schlussendlichen Finale. Ein Problem haben aber die Filme, insbesondere dieser, ganz allein geschaffen: sie lassen das Schicksal liebgewonnenener Charaktere unter den Tisch fallen. Nichtsdestotrotz geht mit dem Film eine Ära zu Ende, es werden die letzten Geheimnisse gelüftet und es gibt ein Ende und das fühlt sich rund und komplett und endgültig an und offenbart einige tragische Geschichten und Momente, die doch länger nachhallen. After all this time? Always.
Harry Potter und die Heiligtümer des Todes II (OT: Harry Potter and the Deathly Hallows – Part 2), USA/UK, 2011, David Yates, 130min, (7/10)
Ich muss ehrlich sagen, dass es mir sehr schwer gefallen ist, die Filme zu bewerten. Manche ähneln sich so sehr, aber meine Wahrnehmung der Filme war sehr unterschiedlich. Wie bewertet man Reihen? Wo sind die Unterschiede und Schattierungen? Echt knifflig! Welche der Filme mögt ihr am liebsten und warum? Zehn Jahre Harry Potter Filme. Was für ein Mammutwerk. Auch wenn die Filme letztendlich alle in ihrer Machart und Qualität etwas unterschiedlich ausgefallen sind, ist es eine große Leistung, dass sie alle in denselben Kulissen spielen und (sofern es möglich war) dieselben Gesichter verpflichten konnten. Zwar wirken manche CGI-Spielereien heute affig und sind sehr schlecht gealtert, aber der Charme bleibt danke der komplexen Welt der Zauberer und Muggel und den rührenden, verschrobenen Charakteren. Wahrlich Magisch.
„7ème art“ (Sprich: septième art) heißt „siebte Kunst“. Gemäß der Klassifikation der Künste handelt es sich hierbei um das Kino. In dieser Kategorie meines Blogs widme ich mich also Filmen zu meinem bestimmten Thema – eine Mini-Werkschau. Regulär stelle ich zwischen dem 1. und 5. jeden Monats jeweils 7 Filme in kurzen Reviews vor.
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