Rückblick: November 2018

Alles grau im November?

Mir klingen noch meine Worte des letzten Rückblicks in den Ohren von wegen „hoffentlich wird der November ruhiger“. Ich weiß nicht, was das mit dem Jahresende ist. Scheinbar muss man noch alles versuchen in den Kalender zu quetschen wie man an der einen oder anderen Einladung zu Weihnachtsfeiern merkt. Ist das nicht schon sozialer Druck? Kann man sich nicht auch im Januar treffen und quatschen? Geht zum Jahresende möglicherweise die Welt unter? So negativ soll das jetzt gar nicht klingen. Die nahende Weihnachtszeit lädt ja zur Geselligkeit ein. Und inzwischen haben wir ja auch die entsprechenden Temperaturen bei denen Glühwein Spaß macht. 🙂 Heute haben wir die Weihnachtsmarktsaison eingeläutet, was wohl auch das späte Erscheinen dieses Artikels erklärt 😉 In Wirklichkeit überraschen mich die ganzen Weihnachtsfeiern und Termine wohl nur deswegen so, weil ich täglich mindestens einmal mit einem Buch in meinem neuen Ohrensessel verschwinden will. Seit so ziemlich genau viereinhalb Jahren schleiche ich um den rum (mit wechselnden Meinungen, welche Farbe ich möchte) und jetzt ist er endlich mein 😀 Und die kalte Jahreszeit verlangt doch förmlich danach sich mit einem Buch zurückzuziehen.

Der November war dabei aber eben nicht so hilfreich. Gerade beruflich war es ein sehr anspruchsvoller Monat, weil sehr wechselhaft. Auf der einen Seite war die Freude groß, weil wir ein neues (und schönes) Büro beziehen durften; aber andererseits wurde es auch mal ziemlich stressig, es gab kleinere oder größere Krisen zu managen, zu vermitteln und ganz zum Schluss gab es sogar gewaltige Klatschen. Manchmal kann man sich noch so sehr viel Mühe geben. Wer weiß? Vielleicht richten es die Weihnachtsfeiern im Dezember, dass ich darüber nicht mehr so viel grübeln muss. Aber das ist auch nicht alles, was der November war. Der November war auch Spieleabend, mit Kollegen bowlen und danach einen Indoorspielplatz mit Bälleparadies und Rutschen unsicher machen – große Kinder und so 😉 Und einen Weihnachtsfilmabend mit Die Feuerzangenbowle veranstalten und Kinofilmschauen, Buchclub und Familiengeburtstag feiern. Backen für den Geburtstag von meinem Schatz und zusammen mit Freunden вареники (Wareniki) kochen – das kann man sich wie russische bzw ukrainische Ravioli in süß und herzhaft vorstellen. Und sie waren göttlich! Und wenn ich so darüber nachdenke, kommt mir der November dann nun doch noch reicher und schöner vor als zum Beginn. Deswegen schreibe ich Rückblicke.

Weltgeschehen

Vor Allem schreibe ich auch Rückblicke um sowohl in meiner kleinen Welt revue passieren zu lassen, was war, als auch was das Geschehen auf der großen, weiten Welt betrifft. Und da gab es im November einiges. So als ob es nochmal richtig Unruhe geben muss, bevor das Jahr hoffentlich besinnlich und ruhig endet. Ein Flüchtlingsstrom aus Südamerika bzw. Mexiko läuft in Richtung USA und Trump macht mobil – will sie gemäßt seiner Wahlkampf“versprechungen“ (ein Albtraum) nicht aufnehmen. Ähnliche Szenen haben sich in Europa auch schon abgespielt und er nutzte das um den großen Mann zu spielen. Wie fühlt es sich wohl an, wenn nun tatsächlich Menschen an seine Tür klopfen? Bis jetzt ist kein Erbarmen zu spüren. In Deutschland redet man v.A. in einer Tour über den Rücktritt Angela Merkels als CDU-Vorsitzende und darüber, wer nun Nachfolger wird. Um ehrlich zu sein: ich kann’s kaum noch hören. Worüber ich gern noch mehr gehört hätte und gut finde, dass es im Rahmen einiger Kampagnen diesen Monat betont wurde, ist dass wir (erst) hundert Jahre Frauenwahlreicht feiern. Bleiben wir mal kurz in Deutschland: die Cebit schließt ihre Pforten. Die große Technik-Messe wird nicht nochmal stattfinden. Als Interessierte und in der IT-Branche Arbeitstätige finde ich das sehr schade, zumal die Messe auch für mich nicht so weit weg ist. Allerdings war auch schon fast unangenehm spürbar, dass man keine Privatpersonen mehr als Besucher wünscht. Im Rest der Welt gab es Konflikte, die reichen für ganz ganz viele Rückblick-Artikel. Verheerende Waldbrände in Kalifornien, der Brexit und eine Theresa May unter verbalem Beschuss und der Konflikt zwischen Russland und Ukraine, der neu angefacht wurde. Wenn ich so kurz vor Weihnachten Wörter wie Kriegsrecht höre, sinkt meine Moral. Welt. Reiß dich ein bisschen zusammen. Apropos Weihnachtszeit … den Cyber Monday und Black Friday und Konsorten haben wir geschafft. Jetzt gilt es innezuhalten und ein bisschen zu versuchen sein bestmögliches Selbst zu sein. Bitte.

Filme, Bücher, Serien, IT und alles andere was Spaß macht

Dass im NOIRvember film noir geschaut wird, erklärt sich ja quasi von selbst 🙂 Ich kann ja dem NOIRvember-Fazit schon mal vorwegnehmen, dass mir der Film Rififi am besten gefallen hat. Sehr stimmungsvoll und cool. Im Kino war ich auch mal wieder. So langsam wird’s was – es ist Saison, es läuft wieder wesentlich mehr, was mich interessiert. Geht euch das auch so? Suspiria hat mir anfangs irre gut gefallen (besser als das Original), das Ende fand ich aber etwas drüber. Im Heimkino habe ich außerdem u.a. Primer (zu Recht der angeblich beste und komplizierteste Zeitreisefilm genannt), Atomic Blonde, Coherence gesehen. Die letzteren Beiden hatten schon das gewisse Etwas, aber haben mich nicht unbedingt total umgehauen. Serientechnisch habe ich mal nach einem etwas mauen Oktober einige Serien beendet. U.a. Maniac, Chilling Adventures of Sabrina, Babylon Berlin Staffel 1 und das sehr coole Over the Garden Wall. kann ich euch sehr ans Herz legen, gerade für die Jahreszeit.

„Over the Garden Wall – Official Trailer“, via Madman (Youtube)

Angefangen zu schauen haben wir hingegen American Horror Story Season 7. Es gab ja viele Leute, die über Coven gemeckert haben oder meinten, dass sich die immergleichen Schauspieler und das Prinzip nun eben doch totlaufen. Aber ehrlich Season 7 finde ich bisher so konfus und seltsam. Für mich ein Fall von „will zuviel“ und die wahrscheinlich bisher schlechteste Staffel. Sehr schade, Roanoke war wirklich gut. Außerdem habe ich angefangen den Volleyball-Anime Haikyuu zu schauen. Ist witzig und macht Laune, aber ich weiß nicht, ob ich mich dran gewöhnen kann, dass sie während eines Spiels so irre viel sprechen und so lange Monologe halten und sich ein klitzekleines Spiel über mindestens 3 Episoden zieht. Aber das hat man ja oft in Sport-Anime. Bisher gerade mal eine Folge habe ich von The Romanoffs gesehen und weiß noch nicht so ganz, ob ich es gut finde oder nicht. Und wie sollte es anders sein: da es nun den neuen Leseplatz gibt, habe ich natürlich im November ganz viel gelesen. 🙂 U.a. den ersten Band der Graphic Novel Revival, die ich bestimmt weiterlesen werde. Außerdem Bulgakows Der Meister und Margarita (Russischer Herbst lässt grüßen), Blumen für Algernon (seit langem mal wieder beim Lesen geweint :'( ) und White Tears (ging runter wie Öl).

Und sonst so?

NOIRvember! Habe ich schon gesagt? Ok … . Tatsächlich fiel es mir im November wieder sehr schwer im/am Blog aktiv zu sein und viel bei den Bloggerkollegen mitzulesen. Es war ein sehr bewegter Monat und ich habe das Gefühl ich war 80% der Zeit auf Arbeit und 15% der Zeit unterwegs … . Aber ich hoffe, dass sich das bald gibt und irgendwann kommen ja auch Feiertage, Urlaub … und natürlich tausend Blog-Jahres-Rückblicke hahahahahahahashfdkljdsjd :’D

Habt ihr schon euren ersten Blog-Jahresrückblick geschrieben? 😉 Nein jetzt im ernst. Wie war euer November und habt ihr auch das Gefühl, dass eure Umwelt versucht die Weihnachtszeit in Stress ausarten zu lassen? Das gilt es zu verhindern 😉 Ich wünsche euch jedenfalls eine ruhige und besinnliche Zeit und hoffe, dass ihr einen schönen Dezember habt.

2 Antworten

  1. zuerst einmal herzlichen Glückwunsch zum Ohrensessel. Da macht das Lesen bestimmt noch mehr Spaß.

    Von AHS habe ich ja noch nicht mal Staffel 6 fertig gesehen – die 7. fehlt mir noch – mal schauen, wie es wird. Coven fand ich auch nicht ganz so gut wie die Vorgänger.

    Die Flut an Weihnachtsfeiern ist natürlich schon anstrengend, aber wenn man für eine Amerikanische Firma arbeitet, ist das noch eine Stufe härter. Keine Woche vergeht, in der man nicht zugespammt wird mit Ami-Weihnachtsgedöns z.B. X-mas Decoration-Contest der „schönsten“ Büros, Ratespiele im Stil von „wieviele Kugeln sind im Glas“ oder Manager drehen einen Weihnachtsclip *Haarerauf* – jetzt dürfen wir erst mal Schrottwichteln.

    lG
    Ulrike

  2. Hallöchen,

    so ein Ohrensessel ist echt toll. Wenn ich mal meine eigene Wohnung oder mein eigenes Haus habe, möchte ich so einen auch unbedingt haben.

    Den Stress am Ende des Jahres kenne ich auch gut. Wobei ich es auch immer vor den Sommerferien (auch wenn ich selbst keine mehr habe) sehr stressig finde. Man sollte die anderen Monate einfach viel mehr nutzen.

    Als Informatikerin finde ich das mit der Cebit auch etwas schade. Vor allem weil ich nie dort war, weil es bisher einfach zeitlich nie ganz gepasst hat.

    Viele Grüße
    Abigail

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