In den letzten Jahren scheint sich die Allgemeinheit von den vielfarbigen Tags unter denen die Aktion hier schon seit inzwischen fast zehn Jahren betrieben wird, nun offenbar endlich für einen entschieden. #23BücherFür2023 bzw #23BuecherFuer2023 oder in irgendsoeiner Variation. Da ist man sich immer noch nicht ganz klar drüber. 😉 Vielleicht hat es auch geholfen, dass der Hashtag für die x Filme des Jahres 20x dann genauso heißt. Valide ist natürlich auch die Zahl x eine Zahl sein zu lassen und mehr oder weniger zu nehmen. Warum nicht!? Wie wäre es eigentlich mit 3 für 2023!? Tut, was euch beliebt und euch hilft. Denn das hier ist ja kein Rennen. Ich mache mit der 23 weiter aus Enthusiasmus, weil oh Schmach und Schande, ich habe letztes Jahr das erste Mal meine mir vorgenommene Liste nicht geschafft. Hui.
Blogs helfen der Erinnerung auf die Sprünge. Seit 2019 nehme ich mir >10 Bücher pro Jahr vor, was denke ich bei meinem aktuellen Lesepensum prinzipiell schon tragbar ist. Dass ich das letztes Jahr nicht geschafft habe, liegt an Krieg und Frieden und dem (nennen wir es mal) Leseprojekt S./Schiff des Theseus. Das hat einfach alles ein vielfaches länger gedauert als ich dachte. Außerdem wollte ich nach den Wälzern ausbrechen und nicht das Gefühl haben, jetzt eine Liste weiter abarbeiten zu müssen. Beide waren nämlich auch Teil der 22 Lesevorsätze. Die drei Bücher, die ich nicht geschafft habe waren Adas Raum, Die Dreizehnte Geschichte und Die Suche nach der Vorherbestimmung oder der siebenundzwanzigste Lehrsatz der Ethik. Warum es die drei Bücher sind, kann ich nicht beantworten, ich habe sie nicht mit Absicht ausgelassen und deswegen nehme ich sie wieder mit auf die Liste für dieses Jahr. 🙂 Seit 2019 teile ich auch meine Lesevorsätze anhand von Kategorien ein, damit ich mich sanft dazu bewege beispielsweise mal mehr Lyrik und Sachbücher zu lesen. Klappt bisher ganz gut. So sehen die Vorsätze dieses Jahr aus…
Romane von Autorinnen
Irgendwann wurde es mal eins meiner Ziele mehr von Autorinnen zu lesen, gezielt. Das ist inzwischen nicht mehr mein Problem – die Liste beinhaltet dieses Jahr überwiegend Autorinnen. Vielleicht hat sich endlich der Bias von mir, der Blogosphäre oder dem ganzen Markt verschoben und sieht nun mehr die großartige Literatur vielfältiger Identitäten. Und ich bin so gespannt auf jedes einzelne Buch! 😀 Mit Becky Chambers ist eine Autorin zwei Mal vertreten. Zum Einen hat mir eine liebe Freundin schon so oft von The Long Way to a Small, Angry Planet vorgeschwärmt, das kann ich nun einfach nicht mehr ignorieren. Durch Zufall stieß ich auf A Psalm for the Wild-Built. Und seitdem Ute es auf ihrer Top-Liste hat, gibt es kein Halten mehr. Beides ist Science-Fiction und wirkt wie Wohlfühlliteratur, das muss und darf auch mal sein. Ebenfalls beflügelt durch die Blogosphäre möchte ich nun auch Our Wifes Under The Sea lesen. Ich finde außerdem, dass es das wohl schönste Cover hat. Nur mal so am Rande, weil wir wissen ja. Don’t judge a book … usw. Adas Raum muss nochmal mit!
Jane Austen ist Pflicht, weil ich jetzt jedes Jahr eins lese bis ich sie alle gelesen habe. ^^ Northanger Abbey habe ich eigentlich mal als Film gesehen, den ich etwas naiv fand. Aber ich habe hinreichend viel vergessen um jetzt den Roman zu lesen. Apropos Adaption. Letztes Jahr habe ich Station Eleven gesehen, denn die Serienadaption wurde hochgelobt. Und sie war wirklich wunderbar und wurde meine Serie des Jahres. Aber jetzt will ich nochmal in die Vorlage von Emily St. John Mandel abtauchen. Nicht zuletzt auch, weil Sebastian so davon geschwärmt hat. Es bahnt sich übrigens auch eine Leserunde dazu an. 🙂 Also falls ihr Lust habt!? Claire Kohdas Woman, Eating war eine Empfehlung über den Algorithmus einer gewissen Seite eines Großkonzerns. Wir werden sehen, ob der Algorithmus recht hat und mir das gefällt. Ich gestehe: es klingt schon echt spannend.
Lyrik, Klassiker und SuB-Leichen
Wer nachgezählt hat, merkt: auf dem Foto oben fehlen zwei zu der magischen 23. Genau, weil zwei davon plane ich als Hörbuch ein. Mein Klassiker wird dieses Jahr Virginia Woolfs Orlando als Hörbuch. Längst überfällig. Mehr „Klassiker“ sind für mich dieses Jahr zumindest als Vorsatz nicht drin. Ich bin noch gesättigt vom letzten Jahr. ^^ Mit Lyrik darf es weitergehen. Kurz vor Weihnachten wurde ich auf die zweisprachige Ausgabe zu Margaret Atwoods Dearly aufmerksam. Ich finde seit Elizabeth Bishop, dass das eine charmante Lösung ist. Die Übersetzung von Lyrik stelle ich mir extra kompliziert vor. Genauso wie die Frage: will ich die Originalsprache oder die Übersetzung lesen. Und hier bekommt man dankbarerweise beides. Die dreizehnte Geschichte ist eine meiner SuB-Leichen und wurde schon durch mehrere Umzugskisten geschleppt. Jetzt soll es endlich mal soweit sein. Ich muss gestehen, es ist eben eine SuB-Leiche, weil ich mit der voranschreitenden Verweildauer auf dem SuB auch immer weniger Motivation hatte es zu lesen. Aber neulich wurde ich auf Twitter ermutigt dem Buch eine Chance zu geben.
Lieblingsautor:innen & Erstbegegnungen
Normalerweise habe ich in der Liste immer irgendwas von Lieblingsautor:innen, dieses Mal geht das in den anderen Kategorien auf mit bspw. Margaret Atwoods Gedichtband. Erstbegegnungen gibt es allerdings. Stefan Heyms Ahasver wurde mir empfohlen und ich fand die Mischung aus DDR-Author, Sage bzw Richtigstellung über den „Ewigen Juden“ ganz spannend. Ich muss auch gestehen, dass ich einfach nicht soviel über das Judentum weiß wie ich gern wüsste. Ob das das Buch kittet, kann ich nicht vorhersehen. Aber hinterher bin ich schlauer. Der Hauptmann und der Mörder ist auf der Liste, da ich gern mal wieder einen guten Krimi lesen möchte. Die Suche nach der Vorherbestimmung oder der siebenundzwanzigste Lehrsatz der Ethik war ein Geschenk und dieses Jahr wird es ganz sicher, sonst schäme ich mich offiziell.
Sachbücher
Bei den Sachbüchern musste ich nicht lang suchen. Unsichtbare Frauen von Caroline Criado-Perez wurde soviel gelobt, jetzt bin ich sehr neugierig. Außerdem wäre es schön für „gefühlte“ Befunde über die Unsichtbarkeit der Frauen in gesellschaftlichen Belangen mal einen Beleg zu haben. Dass ich Existential Physics lesen will hat zum Einen damit zutun, dass ich Sabine Hossenfelders Youtube-Kanal schaue (übrigens einst empfohlen von einer anderen Sabine 🙂 ), zum Anderen habe ich das Gefühl ich könnte mehr über Physik wissen. Mit Pen & Ink Drawing von Alphonso Dunn ist auch ein Buch dabei, dass mich motivieren soll wieder mehr zu zeichnen. Nicht im Bild ist Sprache und Sein von Kübra Gümüşay, das ich schon angefangen habe mir als Hörbuch zu Gemüte zu führen und es bis jetzt sehr interessant und sehr sympathisch vermittelt finde. Es ist ein gemeinsames Lesen Hören mit Jana von Wissenstagebuch. 🙂
Saisonales
Beim Saisonalen Lesen habe ich letztes Jahr auf den Winter gesetzt, an Halloween hat mir irgendwas gefehlt. Deswegen lege ich dieses Jahr mit gleich drei Büchern nach, die bestimmt schaurig sind auf ihre jeweils eigen Art? Durch Sabines Empfehlung fiel die Wahl auf Laura Purcells Die stillen Gefährten. Leech hat mich während der Wahl der Goodreads Choice Awards neugierig gemacht. Der Vogelgott von Susanne Röckel wollte ich schon letztes Jahr lesen, aber immer kam was dazwischen. Jetzt soll es endlich soweit sein.
Reihen & Comics
Es wird ernst – wie schon in den Jahren zuvor nehme ich mir einen Teil von Stephen Kings Dunkler-Turm-Reihe vor, dieses Mal den letzten. Und weil ich seit der zweiten Witcher-Staffel wahnsinnig drauf Lust habe, fange ich auch mal mit der Hexer-Saga an, der erste Teil ist Das Erbe der Elfen. Ich bin außer bei Manga und anderen Comics wirklich keine Reihen-Leserin, deswegen sind zwei laufende Reihen für mich schon … genug. Streng genommen sind es ja sogar mehrere durch Becky Chambers Wayfarers Serie. Und durch den Manga, den ich mit in die Liste aufgenommen habe: CLAMPs RG Veda 1 (Master Edition). Früher habe ich massig Reihen von CLAMP gelesen, meist Dauerläufer mit vielen Bänden. RG Veda war damals immer so ein Quasi-Mythos als CLAMPs Durchbruchsreihe. Ich bin gespannt mich jetzt selber davon überzeugen zu können, auch wenn ich den Zeichenstil der späteren CLAMP-Werke lieber mag.
Mein Joker!
Ja, ich ziehe eventuell einen Joker. Ursprünglich war meine Liste >23 Bücher lang und ich konnte mich lange nicht entscheiden, was ich streichen soll. Da kam mir die Idee von Kathrin sehr gelegen, die meinte: nimm doch eins als Joker. Denn offen gestanden ist es ja wirklich so: am Anfang des Jahres eine Liste aufzustellen, die am Ende des Jahres noch genauso relevant für mich ist und auf die ich noch genauso viel Lust habe, ist eher unwahrscheinlich. Also geht das einzige Buch meiner Anfangsliste (ein Reread) runter von der Liste, aber ich behalte es als Joker. Falls ich also auf irgendeins der anderen keine Lust habe, dann lese ich stattdessen vielleicht lieber CLAMPs Clover. Der Manga ist wunderbar und die Neuausgabe lindert meinen Schmerz über meine langsam auseinanderfallende deutsche Erstausgabe. Ich habe die mal verliehen. Fragt nicht.
Die Buchvorsätze der letzten Jahre
22 Bücher für 2022
21 Bücher für 2021
20 Bücher für 2020
19 Bücher für 2019
8 Bücher für 2018
7 Bücher für 2017
6 Bücher für 2016
5 Bücher für 2015
Übrigens hat es damals für mich mit 5 für 2015 angefangen. Das war auch recht human. Damals war das ein Stöckchen und man konnte andere damit bewerfen, also sanft zwingen zu lesen. Das ist doch mal was. 😉 Ich wurde beworfen von Schlopsi. Das zu finden war ein schöner, kleiner Blick in die Vergangenheit. Was steht auf der Liste eurer Lesevorsätze? Oder verzichtet ihr auf sowas lieber? Kennt ihr irgendwas von meiner Liste?
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