7ème art: „Mermay“

Es ist „Mermay“. Ihr kennt vielleicht Noirvember? Japanuary und Horrorctober? Ja – auch „Mermay“ ist ein Themenmonat. Habe ich mir nicht ausgedacht. 😉 Er wird von denjenigen gefeiert, die gern malen und zeichnen. „Mermay“ setzt sich zusammen aus „Mermaid“ und „May“. Also dreht sich im Mai alles um Meermenschen 🧜‍♀️, wenn man so will. Mich hat der „Mermay“ erst gekriegt, als ich Christian Petzolds „Undine“ sah und dachte – Meerjungfrauenfilme können wohl auch verschiedene Genres? Mehrere Produktionsländer? Mehrere Interpretationen von Meermenschen? Ich fand das sehr witzig und hoffe ihr auch. Heute also: sieben Filme mit dem Motiv der Meermenschen.

Night Tide

Johnny (Dennis Hopper) ist Matrose und verbringt seinen Landgang in Santa Monica, wo er der schönen und anfangs unnahbaren Mora (Linda Lawson) begegnet. Nachdem er sich doch noch irgendwie bei ihr einschmeichelt, lassen sich die Beiden aufeinander ein. Aber die Zeichen könnten kaum schlechter stehen. Bekannte erzählen ihm, dass Moras letzte beiden Männer auf ungeklärte Weise umkamen. Mythos und Realität scheinen zu verschwimmen. Mora arbeitet als Attraktion auf dem Pier – „Mora, die Meerjungfrau“. Ihr Ziehvater behauptet, dass sie tatsächlich eine ist.

Aber Johnny nimmt nicht die Beine in die Hand. Dennis Hopper brilliert als schüchterner Matrose, der sich bis über beide Ohren verliebt und letzten Endes nicht weiß, was er glauben soll. Linda Lawson verkörpert Mora als undurchschaubares Mysterium und in seltenen, aber passenden Momenten als Spielball des Schicksals – oder ihrer Umwelt? Curtis Harringtons Film aus dem Jahr 1961 brilliert mit fantastischen Motiven vom Santa Monica Beach, vom Frühstück mit Möwe, unheilvollen Szenen unter und über Wasser und einer hervorragend schaurigen Situation unter einem Haus auf Stelzen. Dabei liefert der Film zwar einige Antworten, überlässt aber dennoch genug der Fantasie der Zuschauenden. Ist Mora nun eine Undine oder nicht? Das einzige bei dem der Film zwangsläufig schlecht altern muss: die Traumsequenz mit (künstlicher) Krake. Alles andere ist atmosphärisch und macht Night Tide zu einem Filmklassiker, über den mehr geredet werden sollte. Zumal er verstecktes queer coding enthält und den einen oder anderen Hinweis auf das Verneinen des Selbst und damit einhergehendes Unglück. Man wünscht sich bei all dem nur eins zu unserem Glück: den Film, so wie er ist, bitte noch einmal in Farbe.

Night Tide, USA, 1961, Curtis Harrington, 84 min, (8/10)

Sternchen-8
NIGHT TIDE (1961) | Official Trailer | MUBI Curated by Hedi Slimane, Youtube

Splash – Eine Jungfrau am Haken

Autsch. War Splash ein Film, den ich als Kind sehr mochte, funktioniert der heute nicht mal mehr als Satire und schon gar nicht als RomCom. Der Film beginnt mit Allen Bauer, der als Kind während einer Bootsfahrt ins Wasser fällt und dort Unterwasser einem hübschen, kleinen Mädchen begegnet. Zuschauende sehen auch an ihrer Flosse, dass die Kleine offenbar eine Meerjungfrau ist. Jahre später landet der inzwischen erwachsene Allen (Tom Hanks) wieder ungewollt im Wasser und wird von einer schönen Frau (Daryl Hannah) gerettet. Die folgt ihm in die Stadt. Einen Reim kann er sich auf die Schöne nicht machen. Sie redet nicht und hat einige Eigenarten. Er nennt sie Madison, ist sofort sehr verliebt und der Rest ist Geschichte?

Natürlich ist Madison dieses kleine Mädchen und eine Meerjungfrau. Ihre Verhaltensweisen in der für sie unbekannten Umgebung werden nach dem beliebten Muster „Fish out of Water“ (wie passend) inszeniert und sorgen für jede Menge Comedy. Der Teil ist irgendwie alt und mustergültig, aber funktioniert sogar noch. Nur der implizierte, gar nicht mal so unterschwellige Sexismus und die Objektifizierung Madisons machen, das einem die Sprache wegbleibt. Allen springt mit ihr ins Bett, obwohl sie aus heutiger Sicht schutzbedürftig wäre. Sie spricht nicht und ist (fast) nackt. Mit ihr ins Bett zu gehen ist die erste Reaktion? Krass. Auch die Darstellung von Allens sexbesessenem Bruder, gespielt von John Candy, ist ein weiteres unschmeichelhaftes und unsensibel geschriebenes Geschlechterbild. Heutzutage ein No-Go. Positiv fällt auf mit was für einer Leichtigkeit Daryl Hannah Madison darstellt und v.A. ihre mühelos und elegant wirkenden Unterwasserszenen. Eugene Levy, bekannt aus Schitt’s Creek, spielt hier einen Forscher, der darauf versessen ist zu beweisen, dass es Meerjungfrauen gibt und hat die wohl interessantere Rolle als bspw. die anderer Männer in dem Film. Er bekommt nämlich einiges zum Nachdenken. Ein Aspekt des Films, der mich als Kind beeindruckt hat und lohnenswertere Denkanstöße hinterlassen hat.

Splash – Eine Jungfrau am Haken (Splash), USA, 1984, Ron Howard, 105 min, (4/10)

Sternchen-4

Sirenengesang

Eine polnische Band spielt an einem Strand. Bald wird ihre Musik begleitet von Sirenengesang. Aus dem Wasser heraus beobachten sie zwei Sirenen. Sie nennen sich Silber (Marta Mazurek) und Gold (Michalina Olszańska) und werden von der Band mit in den Nachtclub gebracht, in dem sie arbeiten. Wollte die Sängerin (Kinga Preis) die beiden zur Sensation machen? Ganz klar ist das nicht. Auf jeden Fall wird es bald eine Sensation, dass Gold und Silber ein Fischschwanz wächst, sobald sie mit Wasser in Kontakt kommen. Mit Nacktheit haben sie ebenso kein Problem. Silber beginnt sich in den Bassisten Mietek (Jakub Gierszał) zu verlieben, während Gold bald beginnt ihre Rollen und ihr Umfeld zu hinterfragen.

Sirenengesang hat ein spannendes Konzept. Einerseits sind die Sirenen ganz klar „Raubtiere“ – in Ermangelung eines besseren Begriffs. Sie ernähren sich von Menschen und normalerweise sind sie es, die die Menschen mit ihrem Gesang einlullen oder anlocken. Trotzdem sind sie es, die der Musik folgten. Sie durchschauen wie ihr Umfeld sie objektifiziert, sexualisiert und ausbeutet und dies scheint über einen gewissen Zeitraum auch nach ihren eigenen Regeln zu erfolgen. Als aber Silbers unerwiderte Liebe zu Mietek droht sie in Seeschaum zu verwandeln, werden die Karten neu gemischt. Agnieszka Smoczyńska erzählt das Märchen Hans Christian Andersens auf moderne Weise neu. Vor Allem wie trotz des Wissens um Ausbeutung (sei es auf Einwanderung, die Rolle von Frauen oder andere Motive bezogen) dennoch früher oder später Ausbeutung begangen wird. Dabei ist Sirenengesang ein Musicalfilm, d.h. es gibt gesprochene Dialoge wie auch einige Musikeinlagen. Die Songs sind wirklich eingängig. Mit dem Level an Nacktheit der verschiedenen Charaktere muss man sich wohl abfinden. Etwas hermetisch bleibt trotz Allem, wie bewusst sich Silber und Gold sind, was mit ihnen passiert und die Sichtweise der Band, die sie rausgelockt haben und freimütig ihrer Welt aussetzen. Vielleicht geht das manchmal zwischen den Zeilen der Songtexte verloren.

Sirenengesang (OT: Córki dancingu), Polen, 2015, Agnieszka Smoczyńska, 92 min, (6/10)

Sternchen-6
THE LURE – Janus Films Trailer, criterioncollection, Youtube

The Mermaid

Den finden offenbar alle anderen besser als ich. Stephen Chow legt hier seine Variante der Geschichte der kleinen Meerjungfrau im Zeitalter des Kapitalismus vor. Ein unverschämt reicher Typ namens Liu Xuan (Deng Chao) kauft eine idyllische Bucht, um dort Bauprojekte zu starten. Da die Bucht ein Naturschutzgebiet ist, lässt er Sonar-Vorrichtungen versenken, die alle Meeresbewohner vertreiben. Was er nicht weiß – darunter sind auch Meermenschen. Und die schlagen zurück. Sie schicken die schöne Shan (Lin Yun) vor, weil sie die beste Chance von ihnen allen hat dem Playboy Liu Xuan nahe zu kommen. Wenn es so weit ist, soll sie ihn umbringen. Das ist aber gar nicht so einfach.

Spätestens seit Kung Fu Hustle weiß man, dass Stephen Chow Filme mit Over the Top Effekten daherkommen, die mal richtig gut aussehen und dann wieder richtig schlecht. Wegen des satirischen Charakters tut man sich einen Gefallen es einfach als Teil der Satire zu sehen. Hier enttäuscht auch The Mermaid nicht. Es sind die schrägen Effekte, aber auch die unbeholfenen Versuche von Shan (oder in der deutschen Version Shanshan, warum auch immer) Liu näher zu kommen, die herrlich komisch und schräg sind. Auch der kapitalistische Touch rund um Liu, der mit dem Geld im wahrsten Sinne des Wortes um sich wirft, funktioniert wie die zahlreichen Slapstick und Situationskomik-Einlagen.

Und dann ist da das „Stephen Chow“-Element der Überraschung. Du wolltest schon immer mal eine Meerjungfrau skateboarden sehen? Oder sehen wie sie Hähnchen auf einem Jahrmarkt brät? Kannst du haben. Dabei ist die Liebesgeschichte zwischen Shan und Liu sogar recht passabel. Noch besser gefallen mir wohl die schrägen Aufeinandertreffen des von Show Lo gespielten Oktopusmannes und den Bodyguards Lius. Zwischen all dem steckt dann sogar noch eine bittere Öko-Parabel mit Bildern, die ergreifen. Aber wie das eben so ist mit Stephen Chow – die Filme haben so eine Art, die Grenzen des guten Geschmacks irgendwann zu verlassen und werden dafür geliebt oder gehasst. Es gibt eine Szene um den Oktopusmann, der in Body Horror abgleitet und die Öko-Message wird gegen Ende des Films so hart und brutal herbeigezwungen, dass man die leichte Note des Films davor vergisst.

The Mermaid (OT: 美人魚), China/Hongkong, 2016, Stephen Chow, 94 min, (3/10)

Sternchen-3
UNDINE – der neue Film von Christian Petzold – offizieller Trailer, Piffl Medien, Youtube

Undine

Er (Jacob Matschenz) will Schluss machen. Als Undine (Paula Beer) ihrem Ex sagt, dass sie ihn dann umbringen müsse, hält er das noch für einen morbiden Spaß. Undine, Elementargeist, Fluch!? Dabei sitzt sie ja sehr fleischlich und irdisch vor ihm. Undine stellt ihm ein Ultimatum, geht zurück zu ihrer Arbeit und stellt schnell fest: er ist gegangen. Kaum, dass sie sich damit abgefunden hat, steht Christoph (Franz Rogowski) vor ihr und bittet sie um ein Date. Es könnte kaum denkwürdiger anfangen, dann gibt er sich auch noch als Industrietaucher zu erkennen. Aber Undine wird von den Ketten ihrer Welt (oder ihrer Vorstellungskraft) nicht losgelassen. All die Symbole und Zufälle, die Christoph und sie begleiten sind wie böse Omen aus der Vergangenheit.

Das großartige an Christian Petzolds Film: man kann ihn als modernes Märchen in einer nicht mehr ganz so märchenhaften Welt lesen, oder man lässt es. Ist Undine tatsächlich an einen grausamen Fluch gebunden? Dann muss sie den Mann umbringen, der sie verlässt und danach ins Wasser zurückkehren. Oder ist alles nur eine Metapher für das Ende von Beziehungen und wie einen diese wieder heimsuchen? Wie man Glück wie Unglück daraus mitnimmt und mit sich rumträgt? In jedem Fall scheint ihre Beziehung zu Christoph unter einem schwierigen Stern zu stehen. Einer schwer abschüttelbaren Nostalgie des Vergangenen. Undine ist die vielschichtig interpretierbare Erzählung um eine Frau, die außerdem versucht den ungeschriebenen Gesetzen ihrer Umgebung zu entkommen und Selbstbestimmung zu finden in einer Welt, in der viel von Freiheit und Emanzipation gefaselt wird. Dass jede ihres Glückes Schmied ist – und sich dann letzten Endes doch irgendwie wiederfindet zwischen dem, was andere diktieren und ihr aufbürden. In dem Zusammenhang greift einfach vieles unheimlich gut ineinander. Undines Job als Historikern, die Wassermotive und Symbolhaftigkeit (Neptunstatuen im Café, die Taucherfigur mit dem abgeschlagenen Bein, etc.) und vor Allem das Gespann aus Rogowski und Beer. Kann mich Rogowski bitte auch mal zum Bahnhof bringen oder abholen? Das wirkte unheimlich herzlich. ♥ Denn neben all dem bedeutungsschwangeren ist es auch einfach ein schöner, melancholischer Liebesfilm.

Undine, Deutschland/Frankreich, 2020, Christian Petzold, 90 min, (9/10)

Sternchen-9

Luca

An der Küste Italiens erzählen sich die Menschen Schauergeschichten von Seemonstern. Unter Wasser erzählen sich die Meeresbewohner Schauergeschichten von den Wesen an Land. Life in a nutshell. Der Meerjunge Luca aber würde gern mal wissen wie es da oben so aussieht. Er weiß, dass Meermenschen sich an der Oberfläche in Menschen verwandeln. Seine Eltern sind aber strikt dagegen, dass er Ausflüge dahin unternimmt und halten das für viel zu gefährlich. Dann aber lernt Luca Alberto kennen, der die meiste Zeit an Land ist und folgt ihm in die kleine Stadt Portorosso (ich habe immer Porco Rosso gehört 😉), in der sie sich unter die Menschen mischen. Dort lernen sie auch die flippige Giulia kennen und wollen ihr dabei helfen ein legendäres Stadtrennen gegen den Fiesling Ercole zu gewinnen. Natürlich versuchen sie undercover zu bleiben, weil in Portorosso immer noch alle Seemonster suchen … das kann nur gut gehen, oder?

LUCA Trailer German Deutsch (2021), KinoCheck, Youtube

Nachdem Regisseur Enrico Casarosa jahrelang (u.a.) als Storyboard Artist bei Pixar-Filmen tätig war, inszeniert er hier das erste Mal einen Langfilm. Was an Luca besonders angenehm auffällt ist die Farbpalette. Die Unterwasserwelt ist stark gesättigt und von kühlen Farben dominiert – blau, grün, lila in allen Variationen. Die Umgebung and Land sieht aus wie durch einen Ferien-Filter geschickt. Warme Farben, alles mit einem unterschwelligen gelb-orangefarbenen Stich in der Landschaft. Wer Luca schaut, will sofort auf Italien-Urlaub und bekommt auch gleich ein paar Vokabeln mit.

Ein großer Teil der Geschichte Lucas, Albertos und Giulias ist das Thema „sich anders fühlen“ und Gleichgesinnte suchen. Den Mut aufzubringen zu sich selbst zu stehen und zu sein wie man ist. Knaller Metapher. Mal abgesehen davon, dass die für alle Menschen nahbar und bereichernd ist, war die Hoffnung groß, dass Luca der erste queere Disneyfilm wird. Darüber wurde reichlich spekuliert (z.B. auf indiewire.com, vanityfair.com, out.com, thegamer.com). Die Geschichte gibt dafür nicht allzu viel Spielraum, sondern beschränkt sich eher auf die Natur von Luca und Alberto als Meeresbewohner und Giulia als „das Mädchen, das nur im Sommer da ist“. Das macht den Film nicht weniger relevant, aber hey – wir können uns wie immer eh alle denken und in dem Film sehen, was wir wollen, nicht wahr? 😉 So oder so ist Luca trotz seines sehr langen Auftakts und am Ende vielleicht doch nicht ganz so mutigen Drehbuchs ein sehr angenehmer Appell an das mutig sein und vielleicht ein zu wenig beachteter Film Pixars. Silenzio, Bruno!

Luca, USA/Italien, 2021, Enrico Casarosa, 95 min, (8/10)

Sternchen-8

Arielle, die Meerjungfrau (2023)

Die Welt der Menschen übt eine große Faszination auf die Meerjungfrau Arielle (Halle Bailey) aus. Nun ist sie aber auch die Tochter des Königs der Meere Triton (Javier Bardem) und damit gehen Verantwortung und Aufgaben einher, die in ihrer Abenteuersuche nahe der Meeresoberfläche keinen Platz hat. Oder andersrum. Verbote werden ausgesprochen. Arielle begegnet einem Menschenmann, der offenbar ein ähnliches Los hat und beschließt im Tausch gegen ihre Fähigkeiten als Meerjungfrau zu einer Menschenfrau zu werden und ihren Eric (Jonah Hauer-King) zu suchen. Nur erkennt der sie nicht ohne ihre unvergleichliche Stimme. Tauschen sie aber nicht innerhalb von drei Tagen einen Kuss aus, so sagt der Fluch der Meerhexe Ursula (Melissa McCarthy), dann muss Arielle für immer zurück.

So weit so bekannt. Das Live Action Remake des 1989er Erfolgs-Animationsfilms stand v.A. im Grunde schon mit wüstesten Schlagzeilen betitelt, kaum dass es angekündigt wurde. Ob der Konzern wirklich seine größten Hits ständig selber neu auflegen muss, ist was für einen anderen Artikel. Das 2023er Arielle, die Meerjungfrau verschenkt wie viele Disneyfilme sehr viel Zeit in eine überlange Einführung in die Welt der Charaktere, die uns immerhin mit schönen Unterwasser-(CGI-)Bildern versorgt, denen man nicht ansieht wie sie entstanden sind. Alle Darsteller:innen legen ihre Rollen mit Bravur ab. Allen voran Halle Bailey, die eine sympathische Heldin gibt und der man anhört, dass sie eben auch im echten Leben eine begnadete Sängerin ist. Was für einen kurzen Cringe sorgt: dass aus dem Animationsfilm bekannte Figuren wie die Krabbe Sebastian hier nun realistisch(er) dargestellt werden, wenn auch immer noch aus dem CGI-Farbtopf kommen. Es ist nun mal Live Action und ein anderes Medium, finden wir uns damit ab. Wie schräg wäre es, wenn sie es nicht so umgesetzt hätten? Unter dem Strich hat es der Film verdient nicht nur als Remake des „Originals“ bewertet zu werden. Denn wir wollen mal nicht vergessen, dass der auch eine von vielen Adaptionen ist. Dinge, die hier durchaus besser gelungen sind als im 1989er Film: Arielle und Eric wurden echte Gemeinsamkeiten gegeben (Forscherdrang, Warmherzigkeit, das Gefühl nicht ganz in die ihnen angedacht Rolle zu passen) und v.A. wurde Arielle als weniger blind gefällig gegenüber Eric charakterisiert.

Arielle, die Meerjungfrau (2023) (OT: The Little Mermaid), USA, 2023, Rob Marshall, 136 min, (8/10)

Sternchen-8
ARIELLE DIE MEERJUNGFRAU – Offizieller Trailer – Jetzt im Kino, Disney Deutschland, Youtube

Viele der Filme sind eine Nacherzählung oder in Anlehnung an Hans Christian Andersens „Kleine Meerjungfrau“ entstanden. „Night Tide“ und „Luca“ sind die Ausnahmen. „Night Tide“ kann man derzeit übrigens auf MUBI gratis schauen, muss aber ein Benutzerkonto haben. „Sirenengesang“ findet ihr auf Netflix. „Luca“ wie zu erwarten auf Disney+. Bei dem Beitrag handelt es sich nicht um beauftragte Werbung, ich schaue meine Filme am liebsten aus freien Stücken. Welcher Film würde eurer Meinung nach auch noch gut in den „Mermay“ passen? Fehlt ein Motiv, das häufig mit Meermenschen assoziiert wird?

„7ème art“ (Sprich: septième art) heißt „siebte Kunst“. Gemäß der Klassifikation der Künste handelt es sich hierbei um das Kino. In dieser Kategorie meines Blogs widme ich mich also Filmen – evtl. dehne ich den Begriff dabei etwas. Regulär stelle ich zwischen dem 1. und 5. jeden Monats jeweils 7 Filme in kurzen Reviews vor.

2 Antworten

  1. Ich glaube, ich kenne aus deiner Meerjungfrauen-Liste nur „Undine“. Aber der ist tatsächlich so gut, wie du ihn auch beschreibst. Rogowski und Beer harmonieren auch wunderbar und träumerisch-melancholische Bilderwelten kann Petzold ja eh immer.

    1. Avatar von Miss Booleana
      Miss Booleana

      Ja toller Film. Bekomme gleich Lust den noch ein drittes Mal zu schauen 🙂

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