Schnee und Sonne
… ist das, was ich gerade sehe, wenn ich aus dem Fenster schaue. Normalerweise bin ich absolut kein Wintermensch. Alle anderen Jahreszeiten: ja, bitte. Aber Winter? Nein, danke. Nun da der Lockdown erweitert wurde, der Urlaub über Weihnachten und Jahreswechsel Geschichte ist, scheint der Schnee aber eine willkommene Abwechslung. Ich kenne niemanden, der es nicht gefeiert hat als die Flocken auch mal bei uns fielen. Denn irgendwie scheint unsere Ecke hier in Mitteldeutschland recht schneelos geblieben zu sein verglichen zum Rest des Landes. Alle wollen raus spielen, es hat geschneit, endlich mal was anderes. ^^ Ziemlich niedlich. Ansonsten war der Anfang des Monats natürlich dank Urlaub toll. Man hat den ganzen Tag Zeit für seinen eigenen Unsinn. Spaziergänge, Lesen, Zocken, Bloggen, Filme schauen, telefonieren mit Freunden, irgendwas tun, was man sonst nicht macht oder zumindest nicht so lang, so viel, so bequem. Ach, ich hatte schon etwas den Blues als der normale Alltag wieder los ging, wenn auch nicht so stark wie in anderen Jahren.
Und mit dem neuen Jahr kamen dann auch die Bestrebungen und Vorsätze. Da die Schulen geschlossen sind, fällt auch der Saxophonunterricht anders aus. Mal abgesehen von kleineren Fortschritten im Semi-Selbststudium versuche ich auch mal Musiktheorie aufzuholen, eine recht trockene Angelegenheit mit zwischenzeitlichen Aha-Momenten. Auf Arbeit hat sich das neue Jahr etwas gemischt gezeigt. Kleinere Enttäuschungen wechseln sich mit positiven Überraschungen ab. Die Weihnachtsdeko schlummert wieder in Kisten, die Rückblicke sind geschrieben, Blogaktionen sorgen für etwas Abwechslung in einem Alltag, der ansonsten wohl recht gleichförmig wäre. Ehrlich – ich finde das sehr motivierend mit sowas aufzustellen wie die 21 Buchvorsätze für 2021. Man muss es sich selber spannend machen. Eine der wohl schönsten Abwechslungen war die digitale Geburtstagsfeier der lieben Kathrin mit Online-Escape-Game, hat sehr viel Spaß gemacht. 🙂 Und wir haben den Fall immerhin gelöst, ich bin stolz auf uns!
Weltgeschehen
Echt jetzt, 2021 – du lässt dich nicht lumpen. Der erste Monat im neuen Jahr war schon, ähm, spannend! Lockdown hat eine (der mehrere Steigerungsformen – so gingen wir pünktlich zum neuen Jahr in den erweiterten Lockdown mit Umgebungsradius. Das Impfen lief an und machte Hoffnung. Verärgert aber im Laufe des Januars dann eher, da es schleppender läuft als erhofft und weniger Impfstoff da ist als angekündigt. Am krassesten waren aber wohl die Bilder vom Sturm von Trump-Anhängern auf das US-Kapitol angesichts der formalen Bestätigung Bidens als nächster Präsident der US of A. Das war wie aus einem Film und die Schlagworte Angriff auf die Demokratie drängen sich auf. Wieso werden eher Proteste von People of Colour oder für die Belange von PoC mit überwältigender Polizeigewalt niedergeschlagen und da werden noch Selfies mit den Randalierern gemacht? Krass.
Aber der Januar war auch der Monat in dem Trump nun endlich mal auf den sozialen Netzen wegen Aufstachelung zu Gewalt und Hetze gesperrt wurde. War ja eigentlich ein tief hängender Ast – so im letzten Atemzug seiner Präsidentschaft. Aber immerhin. Biden wurde endlich in das Amt eingeführt. Ich habe in meinem Leben noch nie eine Amtseinführung verfolgt wie die. Es sagt viel aus, dass ein ganzer Planet aufatmet, wenn einer geht und ein anderer kommt. Apropos gehen und kommen … der CDU-Vorsitz wurde gewählt. Der Laschet ist es geworden. Hmmm. In Deutschland ist Winter! Und der Januar ist auch der Monat zum Internationalen Gedenken an die Opfer des Holocaust.
Filme, Bücher, Serien, IT und alles andere was Spaß macht
Ach … schöner Eskapismus. ♥ Was mich im Januar mit Abstand am besten abgelenkt hat, waren Filme. Neben dem #Japanuary standen auch die Filme für Werkschauen (Abenteuerfilme und die nächste, die noch bis zum 05.02. ein Geheimnis bleibt 🙂 ) auf dem Programm. Außerdem ein bunter Strauß an Kurzfilmen. TSA America wird wohl für alle Zeit mein Bild der Sicherheitskontrolle auf dem Flughafen verändern. Wird lustig, wenn man mal wieder reisen darf und will. Ganz witzig fand ich auch Death to 2020. Ansonsten habe ich mich mal wieder durch Rapture geschnetzelt – BioShock 2 hat mir um einiges mehr gefallen als der erste Teil. Inzwischen spiele ich Assassin’s Creed: Origins und bin ziemlich hin und weg von der Grafik. Ich habe keine Ahnung wieviele Spiele ich übersprungen habe, nachdem ich zuletzt Revelations gespielt habe. Es müssen einige sein. Aber es ist sehr cool mal wieder in die Welt der Assassinen abzutauchen.
Waiting for cinemas to reopen. pic.twitter.com/srt0513uZs
— Letterboxd (@letterboxd) January 20, 2021
Bei Serien habe ich eigentlich ganz gut reingeklotzt, das Programm wird euch aber etwas eintönig vorkommen. So habe ich Supernatural Staffel 12 und 13 zu Ende geschaut und 14 angefangen. Ihr erkennt das Muster. 🙂 Scoobynatural ist dabei schon echt ein kleines Highlight. Mein Fangirling ist nach wie vor stark. Ich bin ja auch vorgewarnt wie sich manche Dinge entwickeln und die zu erwartende Enttäuschung über das eine oder andere ist schon durch. Oder? Bisher löst es nun rückwirkend einen Hype bei mir aus, dass die Serie dann eben doch endet und ich straff darauf zusteuere. Was fange ich danach mit meinem Leben an? Rewatch?? Oder endlich mal all die guten Serien, die ich Ende 2020 verpasst habe? Beides??? Wie lange ist noch Lockdown? Spaß beiseite, es gab auch anderes. (Ja tatsächlich!) So haben wir American Horror Story „1984“ zu Ende geschaut und auch die französische Netflix-Serie Lupin, die so unterhaltsam, cool und kurzweilig ist wie alle sagen. Hätte gern länger sein können die Staffel. Das große Leiden ist ja übrigens auch beendet. Wir haben es irgendwie geschafft Star Trek TOS zu Ende zu schauen und sind jetzt mitten in Star Trek The Next Generation (TNG) Staffel 1, das mir wirklich soviel besser gefällt. TOS ist halt ein Kind seiner Zeit, da ist man gut dran, wenn man es umso früher gesehen hat. Picard, Riker, Deanna, Tasha, Data, ich mag die echt alle sehr gern.
Bücher! Diesen Monat habe ich auf nicht so wahnsinnig viele beendete zurückzublicken, aber auf eine Menge angefangene. In meinem Neujahrsenthusiasmus habe ich einige dicke Wälzer und Sachbücher angefangen, die mich sicherlich teilweise auch noch über den Februar hinaus begleiten werden. So zum Beispiel die Gedichte von Elizabeth Bishop. Gedichte kann ich einfach nicht wie einen Roman weglesen. Auch das Sachbuch Scrum Mastery lese ich so peu a peu und das ABC Musik. Nicht jeder Tag ist einer, wo ich nach Feierabend Lust habe Sachbücher zu lesen oder Musiktheorie zu lernen. Wer kennt’s? Ich bin mir sicher einige. Von 1001 Filme habe ich sogar noch was bis an’s Ende des Jahres, denke ich. Anfangs war ich drauf und dran das Buch abzubrechen, weil die ersten Besprechungen das Ende vorweg genommen haben. Wer kommt denn auf so eine Idee? Aber danach gibt es weniger Spoiler.
Zu Ende gelesen habe ich aber 20th Century Boys Vol. 07 und will im Februar auch mal die anderen Ausgaben nachholen, denn die Neuauflage als Perfect Edition steuert auf das große Finale zu. Katherine Ardens Der Bär und die Nachtigall war okay, aber nicht ganz meins. Ich bin nicht die Zielgruppe, das ist mir etwas zu young-adultig und der Anfang zu langatmig und gemächlich. Piranesi gefällt mir sehr gut, ein paar Seiten habe ich noch vor mir. Reni Eddo-Lodges Warum ich nicht länger mit Weißen über Hautfarbe spreche und I’m thinking of ending things habe ich mir als Hörbuch gegönnt. Beides war super gut gesprochen und vorgetragen. Ersteres rüttelt wie es sich gehört auf und macht nachdenklich. Auch ich habe mein „white privilege“ bisher zu selten hinterfragt. Aber dazu brauch es mal einen vollwertigen Artikel. I’m thinking of ending things war unglaublich gut.
Und sonst so?
Der Januar ist ja typischerweise der Monat der Rückblicke (auf Filme, Serien, Literatur und was man sich sonst noch so ausdenken kann) und das hat mir dieses Jahr echt viel Spaß gemacht. Normalerweise finde ich die mittendrin dann plötzlich recht anstrengend und verliere die Lust. Übrigens hat das Bücherstapeln fürs Fotos machen dieses Mal nur zum einem Sturz beim Turmbau zu Babel geführt. Ich werde mit jedem Jahr schlechter besser. Die alten Rückblicke anzugucken und zu vergleichen ist eigentlich immer ganz lustig. Der Januar hat zu Zeiten von Lockdowns echt was gewonnen durch die Blogaktionen wie das gemeinsame Lesen von David Copperfield und jetzt Piranesi, durch den Japanuary und selbst gesteckte Ziele wie die 21 Buchvorsätze für 2021. Dazu gehört eben auch immer die Rückblicke der anderen zu lesen und zu hören, die Lesevorsätze und das Entdecken. Bisher habe ich für den Februar nichts ausgefallenes für den Blog geplant, aber wenn ich so darüber nachdenke … habe ich nie eine Liste meiner besten Filme der 2010er gemacht. Mmmmmmh.
Wie war euer Start in’s neue Jahr? Welche Nachrichten haben euch diesen Monat beschäftigt? Wie geht es euch im Lockdown und in welchen Punkten ist euer Leben schwieriger oder einfacher geworden? Wie schafft ihr Abwechslung? Und welche Medien haben euch Eskapismus verschafft?
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