Freizeitstress? Was!?
Wenn wir eine Sache in Zeiten von Corona genügend hatten (mal abgesehen von Berufszweigen wie dem medizinischen Sektor, Lehrern, etc.), dann ist das Zeit. Das ist einer der wohl zweischneidigsten Aspekte der Pandemie und von Lockdowns. Daher war es total ungewohnt im März sagen zu können: an dem Wochenende bin ich total ausgebucht. Wie ist das passiert? Zum Einen fand über eine Woche das JFF Plus-Filmfestival online statt. Dort konnte man jeden Tag drei japanischen Filme kostenfrei streamen. Und die Auswahl war wirklich sehr cool und ich sehr begeistert. Zusätzlich dazu war an einem Wochenende GISH, die Greatest International Scavenger Hunt, an der ich das erste Mal teilgenommen habe. Einen ausführlichen Bericht dazu wie das ganze funktioniert, gab es hier vor ein paar Tagen. Und das hat mir definitiv ein herrlich schräges, von denen davor auf angenehmste Weise abweichendes Wochenende beschert. Und ich habe sehr nette Menschen kennengelernt. An einer Online-Convention habe ich irgendwie auch noch teilgenommen, allerdings kommt dabei einfach nicht das Feeling auf wie man es vor Ort haben könnte.
Anfang März war in vielerlei Hinsicht bemerkenswert – ich komme aus dem Aufzählen gar nicht mehr raus. So hat das Diversity-Team bei uns auf Arbeit (zu dem ich auch gehöre) ein Frauentagspanel organisiert und eine liebe Kollegin und ich moderiert. Das war virtuell sogar echt gut besucht, was mich sehr gefreut hat. Über den Monat verteilt habe ich außerdem die nächste Runde der CoStoCu gezeichnet. 🙂 Jetzt wundert es wahrscheinlich niemanden, dass der Rest des März da eher weniger mithalten konnte. Der war danach vorrangig arbeitslastig. Meine Kieferschmerzen/-krämpfe sind nun doch auf zu „verbissenes“ Saxophonspielen zurückzuführen. Dank Physiotherapie und bewussterem Spielen bekomme ich das nun hoffentlich langsam in den Griff. Aber auch so habe ich ein bisschen mit Verspannungen, Rücken- und Nackenschmerzen zu kämpfen. Home Office – Segen und auch bisschen, naja, Nicht-Segen. Fluch kommt mir nicht über die Lippen. Ich bin trotz der Verspannungen froh, dass es so ist wie es ist. Und worüber ich auch sehr froh bin: inzwischen ist eins meiner Familienmitglieder geimpft.
Weltgeschehen
Seit langem habe ich das erste Mal wieder darüber nachgedacht diese Kategorie hier in den Rückblicken abzuschaffen. Was soll man schon erzählen, außer die Sachen, die uns eh alle täglich in den Nachrichten nerven? Aber dann dachte ich mir, pfff, wer wird schon einknicken. Fürs Protokoll mache ich es kurz: ähm „Osterruhe“, Maskenskandale x2, Impfung, AstraZeneca zwischenzeitlich mal ausgesetzt, Landtagswahlen und: katholische Kirche öffnet sich immer noch nicht für die Ehe gleichgeschlechtlicher Partner*innen. Mehr muss man da auch nicht sagen. Schnell zu anderen Themen. Auch der März: das Containerschiff Ever Given steckte im Suezkanal fest (wie ist denn das passiert?) und kreierte auf tragische Weise eine unfassbare Menge Memes. Das Olympische Feuer wurde in Fukushima gezündet. Die Oscar-Nominierungen wurden bekannt gegeben und wie zu erwarten, wurden einige via Streamingplattformen verfügbare Filme nominiert. Happy Oscar-Season! Und: es ist jetzt offiziell Frühling. 😀
Filme, Bücher, Serien, IT und alles andere was Spaß macht
Aaaaah schöne Dinge. Im März habe ich dank JFF Plus einige japanische Filme gesehen und auch alle im Blog besprochen. Besonders gefallen haben mir u.a. Tremble All You Want und The Girl From the Other Side. Außerdem habe ich mir mal zwei der Verfilmungen von Charles Dickens David Copperfield genehmigt. Die jüngste mit Dev Patel hat mich echt von den Socken gehauen. Inzwischen bin ich im Oscar-Fieber und schaue mich soweit es geht durch die nominierten Filme. Besonders freut mich, dass mit Sound of Metal mein erklärter bester 2020 gesehener Film nominiert wurde. Was Serien betrifft, lahme ich noch etwas. Der Abschied von Supernatural hat eine klaffende Wunde hinterlassen. Nicht, weil die Serie so unbeschreiblich gut endete (das ganz sicher nicht), sondern weil mir die Charaktere so stark ans Herz gewachsen sind. Und kaum war ich wieder fähig auch mal was anderes zu schauen, sagte mein Freund: „Ach eigentlich, könnten wir das nochmal zusammen gucken. Ganz von vorn.“ o_o … ^^ I’m in! Tja und nun, sind wir schon bei der zweiten Staffel. ^^‘ Verurteilt mich nicht. Die erste zu schauen war seltsam nostalgisch. Die Brüder sehen aus wie Teenager, die Fälle sind grittier und düsterer, ich bin angetan.
Ansonsten habe ich mir den Anime Boogiepop and others angeschaut, weil die Zusammenfassung interessant klang. Aber ich finde es zu bemüht philosophisch und ebenso bemüht mysteriös. Außerdem habe ich noch Luther Season 5 gesehen und finde, dass sie Staffel 4 komplett hätten streichen und hier weitermachen können. Sehr seltsam wie das gelaufen ist. Will heißen: gute Staffel. Frisch angefangen habe ich American Gods Season 3. Gelesen habe ich ein Sachbuch (Scrum Mastery), außerdem die Reihe Paper Girls zu Ende und den elften Band Bakuman. Mit Die vierzig Geheimnisse der Liebe habe auch ich nun endlich mal was von Elif Shafak gelesen, aber 100% abgeholt hat es mich nicht. Skurril, interessant und kurzweilig ist die „Micro-Fiction“ People from my Neighbourhood von Hiromi Kawakami. Und aktuell bin ich in den letzten Zügen des Buches Die Unglückseligen von Thea Dorn, das ich vor viel zu langer Zeit auf einer Buchmesse gekauft habe. Sehr interessantes und spannendes Buch. Steht einem Kehlmann oder Der Wolkenatlas in nichts nach, finde ich. Nur sprachlich ist es anstrengender. Der aufmerksame Leser erkennt, dass ich mir im März anlässlich des Frauentags vorgenommen habe nur Romane von Frauen zu lesen. Ein Hörbuch gab es auch noch, dass mich aber nicht so richtig gekriegt hat: Nightmare Alley. Der Protagonist war mir zu unsympathisch.
Und sonst so?
Der Monat startete im Blog mit der Werkschau zu Filmen von Kathryn Bigelow – das hat sehr Spaß gemacht, obwohl (und gerade auch weil) sie so eine unglaublich aktuelle, anspruchsvolle und abwechslungsreiche Filmografie hat. Ansonsten setzte ich (zumindest im Blog, wohl aber nicht gefühlstechnisch) einen Haken hinter Supernatural mit der (spoilerfreien) Besprechung der letzten Season, der (spoilerhaften) Besprechung warum das Finale so ein grober Unfug ist und habe versucht in Die besten Gründe um „Supernatural“ zu schauen – und was dagegen spricht zu erklären, was die Serie ausmacht und warum man sie bereitwillig so lange so gerne verfolgt. Außerdem habe ich die beim JFF Plus online gesehenen Filme besprochen, so zum Beispiel 0.5 mm und Café Funiculi Funicula, die beide ganz schön emotional waren. Vor ein paar Tagen erst erschien der Erfahrungsbericht von GISH, dem definitiv verrücktesten, das ich im März erlebt habe – und sehr dankbar dafür bin.
Wie war euer März? Habt ihr das Glück vielleicht sogar schon geimpft zu sein? Oder zumindest jemand in eurer Familie? Wie geht es euch und wie ist eure Stimmung im Lockdown oder was auch immer das ist, was wir gerade haben? Was habt ihr im März gelesen, gesehen, erlebt, das euch nachhaltig in Erinnerung bleibt?
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