Na? Habt ihr noch Lust auf Rückblicke? Oder langt’s? 🙂 Einer geht noch, oder? Wenn ich auf Film- und Serien-Höhepunkte des vergangenen Jahres zurückblicke, dürfen Bücher nicht fehlen.
Meine Top-5 Bücher, gelesen im Jahr 2015
- American Gods, Neil Gaiman
- To Kill A Mockingbird, Harper Lee
- Der Anschlag, Stephen King
- Manga: 60 Jahre japanische Comics (Review kommt im Laufe des Monats)
- The Art of Satoshi Kon, Artbook
Drei Sätze zu jedem Buch
Eine vorläufige Theorie der Liebe (Hutchins, Scott) Mann ist Zeuge wie aus den Tagebüchern seines verstorbenen Vaters eine KI gebaut wird und sucht seinen Platz im Leben. Schöner Genre-Mix aus Drama, Gefühl und ein bisschen Künstlicher Intelligenz. Cool, dass es im Jetzt spielt und nicht in einer hochtechnisierten Zukunft.
>Fables Band 3 (Willingham, Bill) Ich bin leider dieses Jahr nicht mit der Reihe weitergekommen, aber ich bin dran. Die Geschichte gefällt mir immer noch sehr gut. Warum hat ein Band nur so wenige Seiten?? Mangaleser sind anderes gewöhnt … .
A Long Way Down (Hornby, Nick) Wollte schon immer mal was von Hornby lesen und seine Sprache ist auch ziemlich cool. Die Idee, dass sich Selbstmörder auf einem Hochhaus vor der ‚Tat‘ treffen und beschließen gemeinsam ihr Leben zu ändern klingt toll. Die Charaktere sind aber teilweise sehr unsympathisch und stehen sich arg selber im Weg. Wer hier erwartet, dass sie beste Freunde werden und sich gegenseitig Halt geben, wird bitter enttäuscht (so wie ich).
Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki (Murakami, Haruki) Schöne, melancholische Geschichte für Murakami-Fans wie mich. Alle anderen werden sich an den offenen Fragen aufreiben. Aber wir sinds ja von ihm gewohnt und mögen ihn dafür. 😉
Der geheime Garten vom Nakano Broadway (Kusumi, Masayuki; Taniguchi, Jiro) Schöner Einzelband für alle, die mal beginnen wollen Manga zu lesen. Enthält sehr sehr ruhige, melancholische Alltagsgeschichten, über die Entdeckungen, die ein Mann beim spazieren macht. Mich ärgert, dass der Manga in Deutschland als Graphic Novel geführt wird – was soll das?
Alan Turing: The Enigma (Hodges, Andrew) War ein sehr aufschlussreiches Buch und irgendwie cool all die Begriffe aus meinem Informatik-Studium hier wiederzufinden. Man hat das Gefühl Turing sehr nah zu sein und ihn kennenzulernen. Ebenso wird aber offensichtlich wie weit weg The Imitation Game davon entfernt ist.
Opus, Band 1 & 2 (Kon, Satoshi) Das war quasi ein Satoshi-Kon-Jahr. Habe es sehr genossen ihn mal als Mangazeichner zu erleben. Er spielt grandios mit der Meta-Ebene und ich bedaure sehr, dass die Geschichte abgesetzt wurde.
Naokos Lächeln (Murakami, Haruki) Wunderschöner melancholischer Roman über die Liebe. Und v.A. über die verschiedenen Formen der Liebe. Fand die letzten Zeilen sehr stark.
Der Anschlag (King, Stephen) Was für ein geniales Buch. Bisschen langatmig, aber sehr sympathisch. Anfang und Ende sind irre-spannend, bei der Mitte habe ich aber geschwächelt, weil mich auch das idealisierte Leben im Amerika der 60er wenig anspricht, aber ich freue mich trotzdem riesig auf die Serie.
Death Note, Band 1 & 2 (Ohba, Tsugumi) Ich habe die Reihe leider aus Trotz niemals zu Ende gelesen, weil ich gespoilert wurde und sauer war. Aber ich hole das nach und fange deswegen von vorn an. Und der Manga ist noch so toll wie beim ersten Mal lesen 😉
American Gods (Gaiman, Neil) Mein erstes Buch von Gaiman! Was für eine fantastische, bunte, mythische, epische Geschichte!? Zu keiner Minute langweilig!
Hamlet (Shakespeare, William) So zog sie aus sich auf den Besuch des Live-Streams im Kino gut vorzubereiten und las einen Klassiker. Und was soll ich sagen … ich finde das ist eins der Werke, die man auf der Bühne sehen muss. Dass ich mit der Meinung anecke, hab ich auch gemerkt. (Bleibt mal locker …)
AJIN – Demi-Human Band 1 (Sakurai, Gamon) Für mich das bessere Tokyo Ghoul. Vor Allem was den Zeichenstil betrifft – der ist sehr dynamisch und professionell. Die Ajin sehen ziemlich creepy aus 🙂
To Kill a Mockingbird (Lee, Harper) Das ist dann wohl eines dieser Bücher, die meiner Meinung nach jeder Mensch irgendwann mal gelesen haben sollte. Eine fantastische Geschichte über Toleranz, Vorurteile und diese Kapitel der Geschichte, über die wir nicht gerne nachdenken, eingebettet in die schöne Kinderzeit und daher nicht nur trübsinnig und schwermütig. Außerdem habe ich die schöne Ausgabe bei Amerdale gewonnen 😉
Das Rosie-Projekt (Simsion, Graeme) Ziemlich uninspirierte Romcom nach dem einfachsten Strickmuster der Welt: Nerd trifft hübsches Mädchen. Die Charakterzeichnung des Nerds ist voller gängiger, längst durchgekauter sheldon-cooper-mäßiger Vorurteile. Könnte noch was als Film werden, wenn’s der richtige Regiesseur anpackt.
The Art of Satoshi Kon (Kon, Satoshi) Wunderbares Werk für Fans des Regiesseurs. Enthält Illustrationen, Lineart, aber auch Anmerkungen und kurze Texte Kons. V.A. die Texte geben Aufschluss darüber wie am Boden geblieben Satoshi Kon war und wie er gearbeitet hat.
Java Design Pattern Essentials – Second Edition (Bevis, Tony) Review kommt irgendwann in Netzgeflüster, denke ich. Gutes Buch, das wie der Name sagt die essentiellen Eckdaten zu den Pattern enthält, aber leider bei manchen nicht ganz rüberbringt, wozu das ganze jetzt gut ist. Für Leute, die nicht zu tief in die Materie einsteigen wollen oder lieber mehr beim programmieren lernen als beim ewigen lesen.
Manga: 60 Years of Japanese Comics (Gravett, Paul) Ein fantastisches Buch, das die Geschichte des Manga konsequent verfolgt von den Anfängen zur Kriegszeiten bis heute, wo Manga längst in andere Länder geschwappt sind. Dabei widmet sich jedes Kapitel einer Strömung und bezieht Geschichte, Lebensgefühl der Epoche und gesellschaftliche Umschwünge mit. Am Ende eines jeden Kapitels sind viele Beispielseiten aus den erwähnten Werken abgebildet.
Goodreads Reading Challenge
Ich hatte mir für dieses Jahr vorgenommen 20 Bücher zu lesen. Weil da nicht nur ‚Spaß-Lektüre‘ dabei war, empfand ich das als gar nicht so einfach das Ziel zu halten. Damit meine ich v.A. Alan Turing: The Enigma. Der 1000-Seiten-Wälzer hat manchmal nicht viel Spaß gemacht. Außerdem war einmal Fachlektüre dabei, sowie eine weitere Fachliteratur, die ich auch noch nicht beendet habe. Aber ich habe die Challenge geschafft und Goodreads spendiert einem ja lesenswerte Zahlen zu den Büchern. Demnach habe ich 20 Bücher mit insgesamt 6260 Seiten gelesen, wobei das kürzeste Fables Band 3 mit nur 24 Seiten war. Das längste war Der Anschlag mit 1056 Seiten. Meine durchschnittliche Wertung war 4,1 – mein Lesejahr war also überwiegend ziemlich gut 😉 Ein paar Zahlen liefere ich nach. Unter den gelesenen Büchern ist ein Mal Fachliteratur, eine Biografie, eine Graphic Novel, ein Artbook, ein Sachbuch und sechs Mangas. Im Umkehrschlus waren das nur 9 Romane. Klingt plötzlich so wenig ^^‘. Für das nächste Jahr nehme ich mir 30 Bücher vor, weil ich gerne mal ein, zwei Managreihen auslesen und mit Fables weiterkommen möchte. Manga und Graphic Novels treiben ja die Statistik hoch, weil sie schneller weggelesen sind. Aber im Großen und Ganzen wird es wohl bei meinem Schnitt von ca. einem Roman pro Monat bleiben – ich glaube nicht, dass sich daran etwas ändert. (Es gibt ja auch noch Filme und Serien und nicht zu vergessen soziales Leben! ^^‘)
Vorsätze gehalten? 5 Bücher für 2015
Im April wurde ich nach meinen 5 Buchvorsätzen für 2015 gefragt und ich habe tatsächlich alle Vorsätze eingehalten und die fünf Bücher der Pflichtkür gelesen. Was ich geschrieben habe, was ich sonst noch so alles lesen will, gucken wir mal lieber nicht an … ähem. Ich hoffe, dass dieses Jahr wieder dieses Stöckchen durch die Gegend fliegt 🙂 ansonsten schreibe ich es so oder so mal in einem Artikel nieder, was ich mir vornehmen möchte in diesem Jahr unbedingt zu lesen.
Höhepunkte eines Lesejahres
Oh, da gabs viele. Ich lese zwar nicht soviel wie die geschätzten Buchblogger da draußen ;), aber ich lese unheimlich gerne. Deswegen war der jährliche Besuch der Leipziger Buchmesse für mich eins der Highlights des Jahres. Da durfte ich auch wieder Sani treffen und das erste Mal Kathrin! Und ich habe eins meiner großen Mangazeichner Idole bei der Arbeit zusehen dürfen und eine Diskussion mit ihm verfolgt: Takeshi Obata. Jetzt bin ich noch mehr Fans als vorher. 🙂 Ein sehr zwiegespaltenes Erlebnis war es die inoffizielle Biografie Alan Turings von Andrew Hodges zu lesen. Beim Schauen des Films haben mich schon einige Falschdarstellungen und Ungenauigkeiten gestört. Jeder der Informatik studiert hat, wird mit Alan Turing konfrontiert und sollte ein, zwei Dinge über den Menschen wissen, der zu einer tragischen Figur der Geschichte wurde. Die Biografie zu lesen war irgendwie so ein Vorsatz, den ich nicht aus dem Kopf bekommen habe. Und das Buch war auch gut, aber hat es mir an einigen Passagen schwergemacht. Lange Beschreibungen wie seine Eltern sich kennengelernt haben und wer wann wo arbeitete, waren nicht so interessant für mich. Und nach Feierabend tue ich mich auch schwer damit mathematische Passagen zu lesen und davon hatte das Buch einige. Über viele Seiten hinweg. Andererseits gab es auch diese coolen Momente wie „Hey! Das Theorem hatte ich in der Uni!“ oder „Waaaas? Er hat mit xyz zusammengearbeitet!? Von dem habe ich in der Uni gelesen.“ Und letztendlich gibt es Aufschluss über Alan Turing, leider aber auch darüber wie ungenau der Film wirklich ist. Im Blog habe ich daher einen Vergleich geschrieben.
Eine besonders schöne Aktion war das gemeinsame Lesen von How to Kill A Mockingbird mit Kathrin. Auf Twitter kann man das auf #ToReadAMockingbird nachvollziehen und es hat echt Spaß gemacht sich über die Passagen auszutauschen, an denen man gerade ist. Sowohl in Kathrins als auch in meinem Blog gab es immer mal ein Zwischenfazit. Und etwas später im Jahr habe ich eine Blogparade gestartet, die sich mit Literaturverfilmungen auseinandersetzt: Buch vs. Film.
Außerdem habe ich dieses Jahr das Eis gebrochen und soviele englische Ausgaben gelesen wie noch nie zuvor. Fünf Bücher mag jetzt nicht viel klingen, aber ich habe vorher selten englische Bücher gelesen, weil ich das irgendwie immer anstrengender fand als eine deutsche Ausgabe zu lesen. Heute gehts mir damit nicht mehr so und ich denke, dass ich in Zukunft öfter zum englischen Buch greifen werde. Dabei geht es mir gar nicht so sehr darum das unübersetzte Original zu lesen, denn ich denke die Übersetzungen sind gut. Sondern ganz banal darum, dass ich finde, dass sich die englischen und amerikanischen Verlage mehr Mühe mit der Gestaltung des Buches geben. Dafür muss man teilweise eine miese Papierqualität und einen billigen Einband in Kauf nehmen. Außerdem stand das Lesejahr irgendwie im Zeichen von Satoshi Kon, was ganz unbewusst passiert ist. Außerdem freue ich mich sehr, dass ich es geschafft habe endlich mal was von Nick Hornby und Neil Gaiman zu lesen. 🙂 Alles in allem ein tolles Lesejahr und ich freue mich auf das nächste.
Wie war euer ‚Jahr in Büchern‘? Seid ihr auch bei Goodreads oder ähnlichen Plattformen? War im Jahr 2015 für euch als Leser irgendetwas anders im vorigen? Und habt ihr Lese-Vorsätze oder Challenges für 2016?
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