Rückblick: Juni 2016

Viel zu sehen …

Man könnt den Juni jetzt auch so zusammenfassen: Es war warm. Und dann hat es viel geregnet. Und dann war es wieder warm. Aber tatsächlich ist im Sommer plötzlich soviel in der Stadt los. Man weiß gar nicht, was man zuerst unternehmen soll. Nur das wechselhafte und in vielerlei Hinsicht extreme Wetter hat so ziemlich alle meine Wandervorhaben regelmäßig zunichte gemacht. Sehr traurig. Stattdessen habe ich in Magdeburg sowohl das kulturelle Sommerfest Ekmagadi gesehen und im Gras u.a. der Bolschewistischen Kurkapelle Schwarz-Rot gelauscht. Und beim Fête de la Musique der Magdeburger Taiko-Gruppe Akaishi Daigo. Und nicht zu vergessen das wahrscheinlich kulturelle Highlight La Notte – ein Festival des Puppentheaters Magdeburg, das sich durch mehrere Straßen des Stadtteils Buckau zog und dabei Künstler aus verschiedenen Ländern mit ganz unterschiedlichen Themen zeigt. Vom klassischen Kasperle-Theater über eine /SÉANCE/ bis hin zum kleinsten Theater der Welt. Am meisten haben mich dabei die Performance-Künstler Les Irréels beeindruckt, die sehr nostalgische Performances abgeliefert haben. Sie stellen alle ansonsten unsichtbare Kreaturen da, zum Beispiel, den Schöpfer der imaginären Freunde oder Diejenige, die das Band zwischen den Menschen webt. Und man hatte den Eindruck, dass sie einem hinter ihren Masken direkt ins Herz starren. Die Leute haben sich anfangs etwas gescheut mitzumachen (ich auch). Was mich aber mehr gestört hat, sind die vermeintlichen Bildungsbürger und diejenigen, die sich nicht drauf einlassen können und dumme Dinge sagen wie „Wenn mans nicht versteht, ist es Kunst“. Aber statt mit Gedanken an solche Sprüche Zeit zu verschwenden, gucke ich mir Les Irréels lieber nochmal im Internet an:

Und das Wetter war tatsächlich jedes Mal richtig gut. So kann der Sommer weitergehen … gut, 30° heiß müsste es nicht sein.. . Nicht für mich.

Weltgeschehen

Die Welt spinnt ein bisschen. Eigentlich nichts Neues. Mal abgesehen von Überschwemmungen durch die starken Regenfälle, war das ein humanistisch gesehen schwieriger Monat. Die schreckliche Meldung von dem Amoklauf in einem Schwulenclub in Orlando macht fassungslos. Wieviele sinnlose Tode hat dieser eine engstirnige Mensch verursacht!? Grausam. Eine Retourkutsche gab’s dank Anonymous, die Twitterprofile von ISIS und IS-Sympathisanten gehackt haben und dort Szenen aus Schwulenpornos eingebunden haben und das gay pride Symbol. Ich musste grinsen, als ich es gelesen habe. 🙂 Enttäuscht bin ich von Großbritannien, die sich letzten Endes für den #Brexit entschieden haben, also den Ausstieg aus der EU. Cameron ist ebenfalls zurückgetreten. Das ist eine Geschichte voller Missverständnisse, lieber Mr. Cameron. Man kann nicht jahrelang gegen die EU wettern und dann kurz vor der Angst allen erklären wollen, dass ein Ausstieg doch ganz ganz blöd ist. Schade! Grotesk ist aber, was für Argumente die Pro-Brexit-Politiker anbringen. Was ist los? Und der Mord an Jo Cox, einer Politiker die gegen den Brexit ist, hat nichts bewegt? Sinnloser Tod und nicht mal ein Umdenken? Was ist los, Mann!? 2016 ist komisch. Und nicht auf die Haha-Art. Wenn die in den USA jetzt noch den Trump wählen … ich kanns nicht Mal schreiben, so absurd ist der Gedanke. Und nebenbei ist plötzlich Sommer und es ist warm und dann regnet es viel und der Ball rollt wieder! Die EM 2016 ist in vollem Gange. Ich selber bin ja kein wirklicher Fußballfan, aber WMs und EMs finde ich ziemlich spannend. Allerdings habe ich den Eindruck, dass DIE MANNSCHAFT (haben die den Namen gekauft?) sich ihre Kräfte noch ziemlich aufspart.

Filme, Bücher, Serien, IT und alles andere was Spaß macht

Wenden wir uns lieber schöneren Dingen zu … Büchern. Ich lese zur Zeit einige Manga, außerdem habe ich George Orwells „1984“ beendet. Sehr beeindruckendes Buch! Inzwischen habe ich angefangen Neil Gaimans „Niemalsland“ (Neverwhere) zu lesen. Obwohl ich in letzter Zeit öfter englische Originalversionen gelesen habe (und von Gaiman bisher nur englische), wollte ich mal einen Vergleich. Ob sich in der deutschen Ausgabe der Stil Gaimans rauslesen lässt? Ich stelle mir das schwer vor die Bücher so zu übersetzen, dass man den Stil und Ton des Autors genau wiedergibt. Das hat mich auch zuletzt so oft dazu gebracht, englische Ausgaben zu kaufen, obwohl ich früher sehr ungern englisch gelesen habe. Aber ich bin positiv überrascht, die deutsche Ausgabe ‚klingt‘ für mich sehr stark nach Gaiman. Und das Buch ist spannend! Da habe ich aber auch nichts anderes erwartet 😉

Filmtechnisch habe ich wieder an Werkschauen ‚gearbeitet‘ (höhö, schöne Arbeit) und weiter Nicolas Winding Refn-Filme geguckt inklusive der NWR-Doku, die ich auch schon hier im Blog besprochen habe. Ansonsten viel Harry Potter. Ich schauer derzeit alle Filme nochmal. Nachwehen des London-Urlaubs. ♥ Und auf Englisch, weil ich die Filme tatsächlich noch nie im Original gehört habe. Außerdem habe ich noch Verfilmungen von Orwells „1984“ geschaut. Eine von 1956 und die sehr bekannte von 1984. Die erstere war etwas weitab vom Thema. Die Charaktere waren ganz anders und das Ende war hoffnungsvoller als das im Buch. Naja. Das war schon etwas enttäuschend. Im Kino war ich lediglich zu einer Aufzeichnung von National Theatre Live – dort wurde nochmal Coriolanus mit Tom Hiddleston gezeigt. Das sehr politische Stück habe ich als enorm ermüdend empfunden. Zwar hat es mich begeistert, was die Darsteller und das Team run um die Regiesseurin aus der winzigen Kulisse des Donmar Warehouse rausgeholt haben, aber insgesamt war es sehr zermürbend und schien über lange Strecken keine dramaturgischen Höhepunkte zu haben. Die Inszenierung wird von den meisten über den Klee gelobt. Aber ich bin kein „Shakespeare-Mensch“ und ich schätze, dass das Hauptproblem ist. Konnte mich nicht mal zu einer Review aufraffen … .

Was Serien betrifft, kehre ich langsam wieder zu alter Form zurück. Ich habe Steins;Gate und Black Books Season 1 zu Ende geschaut. Beides sehr kurzweilig. Black Books – irre witzig! Und Steins;Gate fängt sehr schräg an, mit viel Nerd-Moe-Humor, aber wird später sehr sehr spannend. Und dann war da noch Penny Dreadful Season 3. Zuerst habe ich irgendwo gelesen, dass die Serie um zwei Staffeln verlängert werden soll und mich riesig gefreut. Und dann habe ich sie zu Ende geschaut und realisiert: das wars. Die machen den Sack einfach zu! Trotz grünem Licht für weitere Staffeln. Wurde auch durch die Showrunner bestätigt und ich bin gelinde gesagt geschockt. Nach Hannibal und Downton Abbey wieder eine Lieblingsserie, die endet. Seufz. Immerhin war es eine gute Staffel, die mir auch irgendwie konsequenter und relevanter vorkam als die letzte. Zuletzt habe ich dann The Americans Staffel 2 angefangen – frisch auf Netflix verfügbar. Und die empfinde ich bis jetzt um einiges spannender als die erste Staffel (und die war schon sehr gut).

Und sonst so?

Diesen Monat ist etwas passiert, dass ich ziemlich toll finde: Corinne vom Makellosmag hat mich interviewt, den Artikel findet man hier. Es geht um Frauen und IT, das Studium und Vorurteile. Außerdem habe ich das gemeinsame Lesen mit meinen lieben Bloggerkolleginnen mit einer Gesamtreview von Orwells „1984“ abgeschlossen. Und zu einer Blogparade aufgerufen, die sich mit Antihelden in Film und Fernsehen beschäftigt. Vielleicht habt ihr ja Lust mitzumachen? 🙂 Ihr habt noch bis zum 23.07. Zeit. Hier gehts zu den Regeln und meiner Antihelden-Liste.

Auf Instagram nehme ich derzeit an Frau Margaretes #NerdBloggerDE – Challenge teil. Glaube das ist sogar meine erste Instagram-Challenge. Ich stecke meine Zeit ja eher in den Blog als in die entsprechenden social media Kanäle, weil der Blog der Blog bleiben und in gewohnter Qualität weiterlaufen soll. Twitter ist ein bisschen die Ausnahme, weil man darüber so schön in Kontakt treten kann. Aber Instagram halte ich in einem etwas privateren, persönlicherem Rahmen. Ich finde nicht, dass man wenn man einen Blog hat, in allen diesen Kanälen präsent sein muss und ständig verfügbar ist und überall ständig Inhalte online stellt. Ich denke der Blog sollte der Punkt sein, wo der Austausch stattfindet. Wie seht ihr das eigentlich? Die Challenge macht natürlich trotzdem Spaß.

Wie war euer Monat? Und eure Meinung zum Brexit? Seid ihr geschockt oder findet ihr es nachvollziehbar? Schaut ihr eigentlich die EM? Und was schaut ihr derzeit, was euch beeindruckt? Wie steht ihr zu dem Thema soziale Plattformen parallel zum Blog?

3 Antworten

  1. Bin voll und ganz bei dir: ganz komisches Jahr 2016. Die Welt sollte mehr John Oliver schauen, dann würde so etwas wie #Brexit oder Trump nicht passieren. Kann man das irgendwie verordnen?

    Und ja, der Austausch sollte auf dem Blog stattfinden. Aber wird wohl immer schwieriger, da die sozialen Medien immer mehr an Macht gewinnen. Und komfortabler. Und die Leute fauler. Dabei ist WordPress schon sooo gut und bequem, was die Verwaltung, das Kommentieren usw. angeht. Aber okay, ist wohl der Trend und wir ein wenig die Dinosaurier… 😉

  2. Mal sehen. Ich bin nach wie vor überzeugt, dass der Porridge für die Briten noch nicht ausgelöffelt ist. Aber ich sehe den Brexit auch als Chance. Die Reaktionen selbst aus den eher euroskeptischen Teilen der EU lesen sich für mich so, dass sie mit dem Brexit am Ende dennoch stärker da steht, weil alle enger zusammen rücken.
    Was Social Media angeht, bin ich ja auch auf Twitter und Instagram präsent. Ich sehe die Kanäle aber relativ unabhängig voneinander. Sie sollen sich ergänzen. Der Blog ist, weil da die meisten Inhalte drin stecken, zwar das Herz und Twitter wie Instagram ergänzen den Blog um Einblicke in die kleinen und alltäglichen Dinge, aber prinzipiell bin ich da, weil ich Spaß an den Plattformen habe.

  3. ich stimme dir absolut zu, 2016 ist ein seltsames jahr. so als müsste sich die welt irgendwie neu ordnen, aber zuerst einmal ein wenig im chaos versinken 🙁

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