Fifty Shades of Dezember
Jaaaa … das ist sicherlich nicht mal der erste und bestimmt nicht der letzte in einer langen Reihe von Rückblicken, die euren Feedreader fluten! 😉 Der Dezember unter Lockdown-Bedingungen war voller Spaziergänge (nach dem Regen, mit Abendrot, im Nebel, bei Sonnenschein … der Dezember hat’s gegeben), Abende auf der Couch und medialem Eskapismus. Wie zu erwarten war. Wie der Rest des Jahres! Aber ich kann darüber nicht böse sein. Da die letzten zwei Monate auf Arbeit sehr stressig waren, fühlte sich das wie ein angenehmes, langsames Herunterfahren an. Allerdings hat es durch das Fehlen von Weihnachtsmarkt, Weihnachtsfeiern und sorgenfreiem Adventsshopping doch etwas gedauert bis bei mir Weihnachtsstimmung aufkam. Wenn dann aber der Duft der Weihnachtsplätzchen durch die Wohnung wabert, dann stellt sich das doch ein … . 🙂 Ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk war definitiv, dass Sandra unsere Comics der Comic-Story-Cube-Challenge einfach mal drucken ließ! Mein ganzes Leben lang habe ich immer zu kompliziert gedacht. Verlag suchen, Book on demand blabla. Es geht auch einfacher. Das war ein mega Gefühl unsere Werke so in echt in Händen zu halten.
Ein wenig bedrückend war es aber schon, sich all die Fragen stellen zu müssen, wen man Weihnachten sehen darf und wie oder wen nicht. Sollten wir uns treffen? Wieviele Personen nochmal? Ist das jetzt noch erlaubt oder nicht? Gibt es eigentlich noch den Begriff Risikogebiet oder interessiert das keinen mehr? Ich habe viele Menschen, die mir wichtig sind nur kurz gesehen oder mit Abstand oder nur gehört, aber ich hatte trotzdem nicht den Eindruck, dass es traurig gewesen wäre. Wir haben uns vielleicht nicht alle umarmen können, aber wir waren auch nicht nicht zusammen. Letzten Endes hat wohl auch all das Umdenken etwas Gutes gehabt: Ich habe von mehreren Leuten gehört, dass sie verglichen zu anderen Jahren ein sehr entspanntes Weihnachtsfest hatten. In jedem Fall hoffe ich, dass sich das für euch da draußen auch so verhalten hat und ihr trotz Allem ein schönes Weihnachtsfest hattet. Ich hatte es. Habe meine Lieben gesehen, irgendwie zu wenige Weihnachtsfilme geschaut, habe einen Marmor-Eierbecher zerbrochen, das erste Mal mit meinem Cousin (er Profi-Musiker, ich Anfänger) zusammen musiziert (und bevor ihr fragt: ja, mit Abstand). Wir kennen uns ja so an die 32 Jahre, deswegen ist so ein spätes Debut schon krass. Das war ein ungewohnter, aber trotzdem schöner Dezember.
Weltgeschehen
In Trier gab es kurz vor Weihnachten einen Amoklauf, der nicht nur wegen der Nähe zur besinnlichen Weihnachtszeit schockt, sondern v.A. natürlich wegen der Opfer. Und dann? Zuerst kamen die Diskussionen, dann der Lockdown, dann eine sehr emotionale Kanzlerin Angela Merkel, dann die Corona-Impfungen! Der Typ ist aus dem weißen Haus immer noch nicht ausgezogen. Wir dürfen Silvester nicht rumböllern und ich finde das nur so mäßig schade. Übrigens … Happy Birthday Elliot Page. Weihnachten wurde ruhiger, vielleicht besinnlicher, Zeit zu heilen und (hoffentlich für die meisten) zu erholen. All jenen Danke zu sagen, die uns 2020 das Herz leichter gemacht haben und die gemacht haben, dass das Leben weiter funktioniert. Und vor uns liegt ein Jahr in dem es eigentlich nur besser werden kann, oder? 🙂
Filme, Bücher, Serien, IT und alles andere was Spaß macht
Im Dezember habe ich mich viel in den Lesesessel oder auf die Couch zurückgezogen und gelesen. Auch wenn es auf dem Foto nicht nach massiv viel aussieht. 😉 Charles Dickens‘ David Copperfield ist das letzte Buch meiner #20Fuer2020 und durch die Mini-Schrift auf knapp über tausend Seiten hat es mich zeitlich ganz gut eingespannt. Als ich diese Zeilen hier schreibe, habe ich es jedenfalls noch nicht zu Ende gelesen. ^^ Es wird knapp dieses Jahr mit den Challenges – ich bin gelber gespannt, ob ich die schaffe und schaffen will. Es soll ja vorrangig Spaß machen und nicht in Stress ausarten. Spaß macht das Buch übrigens sehr! Es handelt zwar von harten Themen und der Titelheld geht zwischenzeitlich durch die Hölle, aber Dickens schafft es immer etwas Erheiterung einzustreuen. Tausend Seiten sind trotzdem nicht meine Wohlfühllänge. Aber recht spontan hat sich ja eine Leserunde zusammengefunden und wie so oft belebt der Austausch das Ganze nochmal. 🙂 Also vielen Dank an meine Mitstreiter*innen.
Toll geschrieben, aber etwas schwerer Stoff war Yukio Mishimas Geständnisse einer Maske. Das Buch handelt von Geschlechteridentität und erwachender (Homo)Sexualität im Japan des zweiten Weltkriegs, wo aufgrund von Krieg und Mangel nicht mal annähernd diese Themen wirklich verarbeitet oder ausgelebt werden konnten. So befindet sich der Protagonist in einem Zustand anhaltender Verneinung und Unglücks, was erschütternd zu lesen ist. Ein paar weihnachtliche Bücher gab es auch – so Das Geschenk der Weisen (echt schön, auch echt kurz) und Der Polarexpress (auch echt kurz und mit einer schönen Botschaft am Ende). Mit Exit finstere Weihnacht habe ich auch ein weihnachtliches Escape-Buch gelesen bzw gespielt, aber so richtig vom Hocker gerissen hat es mich nicht. Mit Gideon Falls Vol. 5 habe ich auch einen Comic gelesen und falls ich heute noch Lust habe meine mir vorgenommenen 80 Bücher für die Goodreads-Challenge zu schaffen, kommt vielleicht noch ein Manga oder zwei auf den Stapel. Mit The Legend of Zelda: Breath of the Wild Master Works habe ich auch ein Artbook zu Ende gelesen, das auch ein ganz schöner Brummer ist. Sowohl was den epischen Umfang als auch den ebenso epischen Inhalt betrifft. Echt ein cooles Teil für Fans!
Mit Sherlock Holmes und der blaue Karfunkel habe ich auch die einzige an Weihnachten spielende Holmes-und-Watson-Geschichte als Hörbuch genossen – Oliver Kalkofe mag ich sehr gern, aber offenbar mag ich meinen Sherlock lieber weniger heiter gelesen. Von daher: cool für andere, für mich so lala. Erst vor Kurzem habe ich außerdem das Hörbuch I’m thinking of ending things angefangen. Auf das Buch wurde ich durch Sebastian aufmerksam und ebenso durch die Netflix-Filmadaption, die dieses Jahr erschien. Warum es das Hörbuch geworden ist? Öhm. Mir haben die Cover der Printausgaben nicht gefallen. o_o So banal kann es manchmal sein … . Ist toll gelesen.
Gezockt habe ich kaum, aber ein wenig Serien und Filme geschaut. Da ich ja Supernatural wieder an den Haken gegangen bin, habe ich die elfte Staffel geschaut und gucke im Moment fleißig die 12. Da steuere auf ein Staffelfinale zu, das mich nicht glücklich machen wird. Da ich ja aber schon gespoilert bin, weiß ich, dass mein dort sterbender Lieblingscharakter wiederkehrt. ^^“ Es ist halt Supernatural … . Ansonsten habe ich noch Über Weihnachten geschaut – eine deutsche Netflix-Serie mit Luke Mockridge. War besser als ich erwartet habe. Komplett konträr zum Weihnachtsprogramm schaue ich nebenbei in die inzwischen neunte Staffel von American Horror Story rein. Die heißt 1984 und widmet sich Aerobic 🙂 , Slashern in Sommer Camps und Serienkillern. Ansonsten flimmerte bei mir noch der eine oder andere Weihnachtsfilm über die Mattscheibe (Happiest Season fand ich so toll, dass der gleich verbloggt wurde) und wir schauen gerade alle Stirb Langsam Filme nochmal. Obwohl den scheinbar alle blöd finde, fand ich den Horrorfilm Relic eigentlich sehr gut. Und der Film, der mich am meisten umgehauen hat und förmlich unter die Haut ging war Sound of Metal. Davon lest ihr ganz bald mehr.
Und sonst so?
Wie zu erwarten war, gab es ein paar weihnachtlich-angehauchte Beiträge. :3 So die Literarischen Fundstücke mit ein paar Weihnachtsbüchern und die Werkschau zum Thema Weihnachtsfilme – inzwischen die vierte Ausgabe! Unsere Leserunde zu Charles Dickens David Copperfield habe ich schon erwähnt – ihr findet unsere Gedanken auf Twitter unter #BarkisWill. Jüngst postete ich auch meine Liste für den Japanuary, mit dem es dann im Januar losgeht – ich freue mich schon! Und für die Rückblicke rüste ich mich auch so langsam, das wird wieder eine äh … intensive Zeit. Der Blog-Jahresrückblick ist schon draußen.
„[Yule Log Audio] Auld Lang Syne – Pentatonix“, via PTXofficial (Youtube)
Wie war euer Monat Dezember? War Weihnachten sehr anders für euch? Nehmt ihr euch etwas für das neue Jahr vor? Was sind eure Hoffnungen und Wünsche für 2021? An der Stelle bleibt mir nur euch einen guten Rutsch ins neue Jahr zu wünschen. 🙂 Bleibt gesund oder werdet gesund, je nachdem. Vielen Dank, dass ihr dieses Jahr wieder hier dabei wart und für den regelmäßigen Austausch mit euch. Lasst es euch gut gehen!
Schreibe einen Kommentar