Herbst und Jammer
Macht euch bereit für Bilder, die in Herbsttöne getaucht sind. 🙂 Der Herbst ist meine Lieblings-Jahreszeit, dementsprechend wurde viel spaziert und auch ein bisschen gewandert. Es hat uns zur Eckertalsperre und Umgebung verschlagen. Die Talsperre bzw der Stausee hat auch eine ehemalige, innerdeutsche Grenze. Seltsames Gefühl die zu überschreiten und zu wissen, dass das früher nicht möglich war. Leider hat die Umgebung sehr unter dem Borkenkäfer gelitten. 🙁 Ansonsten habe ich im Oktober sehr viel gebacken (das erste Mal Pumpkin Pie!), gekocht, die Heimat besucht und die Lichter-Attraktion Lumagica. Die ist wohl unter wechselnden Namen an mehreren Orten im deutschsprachigen Raum zu Besuch, auch hier in Magdeburg. Arbeitstechnisch war der Oktober angenehm unaufgeregt. Zwei lange Wochenenden zu haben hat den Monat nochmal entschleunigt.
Ein bisschen schwierig ist, dass ich wohl doch infolge des vielen Arbeitens an Tastaturen und Klickarbeit ein gesundheitliches Problem entwickelt habe, das sich leider nicht nur beruflich, sondern auch in der Freizeit bemerkbar macht und Schmerzen verursacht. Schreiben, coden, bloggen, klicken, zeichnen(!), … gamen. An manchen Tagen sogar ein Buch halten. Sch§$%*. Ob das nur kurzzeitig ist? Ich hoffe es. Ansonsten muss ich wohl podcasten. Scherz, ist klar, auch podcasten geht nicht ohne Klick- und Tastaturarbeit. Ich bin darüber nicht glücklich und versuche einiges zu ändern. Chronische Schmerzen wären nicht so toll. Schon witzig wie lange man sich für widerstandsfähig hält bis man es nicht mehr ist.
Weltgeschehen
Die Brücke zwischen Krim und Russland wurde gesprengt. Keiner will’s gewesen sein. Der Schlag ist krass. Und die Gegenreaktion entsprechend hart. Nun schlugen wieder russische Bomben in Kyiv ein, obwohl dort schon der Wiederaufbau startete. Im Iran setzen sich die Proteste fort – in Solidarität auch innerhalb Europas und der Welt. Um auf dem Laufenden zu bleiben, kann ich sehr die Social Media Profile der Journalistin Düzen Tekkal ergänzend zur Berichterstattung empfehlen. Auch der Oktober: Liz Truss tritt nach nur 6 Wochen zurück WTF, Rishi Sunak ist nun doch der Neue. Das 49 Euro Ticket soll kommen genauso wie diverse Entlastungspläne der Bundesregierung. Elon Musk hat nun außerdem doch Twitter gekauft. Ich weiß nicht, ob wir deswegen in Panik ausbrechen sollen. Ich denke eher, dass er sich daran die Zähne ausbeißt und schnell wieder verkauft… .
Sorry für die grausigen Meldungen, aber die haben gesessen und fühlen sich mehr nach Halloween-Schrecken an, als einem lieb ist. Nancy Pelosis Ehemann wird in einem Home Invasion-mäßigem Einbruch schwer verletzt. In Südkorea wurden bei einer Massenpanik 150 Menschen getötet. In den Medien wird es oft als „die erste Halloweenparty nach Corona“ gelabelt. Ob das stimmt ist denke ich eher schwer nachzuprüfen. Warum sollte es zwingend die erste gewesen sein? Sind nur meine two cents, aber vom feiern, leben und genießen sollte man sich nicht abhalten lassen. Aber sicherlich stets und ständig Situationen bewerten, das eigene Verhalten anpassen und erkennen wann man Hilfe braucht, um Hilfe fragen und Hilfe anbieten… klar, dass das nicht immer solche tragischen Situationen vermeidet.
Filme, Bücher, Serien, IT und alles andere was Spaß macht
Das war wohl klar ein Film-Monat. 🙂 Nicht nur, aber zum Großteil wegen des Horrorctobers. Dadurch kam auch etwas das #MCUAufholen ins Stocken. Im verlinkten Fazit zum Horrorctober kann man ja schon nachlesen, welche Filme ich besonders beeindruckend oder eher „meh“ fand. Ansonsten habe ich Filme mit Marlene Dietrich geschaut. Außerdem u.a. We Have Always Lived in the Castle (lief zufällig gerade im TV) und Der Fremdenlegionär (läuft nur noch heute in der Mediathek). Letzterer war stimmungstechnisch nicht ganz meins, aber keine Frage – ein beeindruckender Film. Im Kino habe ich Triangle of Sadness gesehen, den ich ziemlich irre und beeindruckend fand. Die Kritik an arm/reich und Influencern ist aber tatsächlich sehr in your face. Muss man mögen. Nicht ganz freiwillig habe ich außerdem Plötzlich Papa gesehen (muss man nicht empfehlen, Omar Sy ist natürlich toll), Halt auf freier Strecke (war sehr gut und erwartungsgemäß bedrückend) und Aki Kaurismäkis Le Havre (war witziger als ich dachte, channelt irgendwie Fassbinder-Gefühle).
Durch soviele Filme war diesen Monat mit Serien fast nix los. Ich habe Haibane Renmei nochmal gesehen, um meine Theorien zu prüfen, was dort genau passiert und die Serie vielleicht nochmal in besserer Auflösung zu sehen als „damals“ bei Watchbox. Ja, das war definitiv dieselbe schlechte Auflösung. ^^ Außerdem habe ich The Falcon and the Winter Soldier gewatched. Fragt nicht. ^^ In der Mediathek schaute ich die Krimiserie Lauchhammer, weil sie in der Nähe meiner Heimat spielt. Allerdings wird die Region Südbrandenburg so unterirdisch als sozialer Brennpunkt dargestellt, dass ich sie eher als Ärgernis wahrgenommen habe. Ansonsten habe ich noch Gänsehaut zur Mitternacht (aka Midnight Club) angefangen. Die Serie ist okay, aber nicht ganz das, was ich erwartet habe. Dachte es wäre vorrangig gruseliger statt tragisch und emotional. Da es um eine Gruppe unheilbar kranker Teenager geht, hätte man sich das wahrscheinlich denken können. Ich schaue sie noch zu Ende und arbeite mich zu Guillermo del Toros Cabinet of Curiosities vor, das ich wirklich gern sehen möchte.
Gelesen habe ich auch nicht viel! Nicht mal eine Handvoll Manga und ansonsten las ich seit Ende September nur an einem einzigen Buch. Aber das dafür ziemlich gern. 🙂 Nämlich an J.J. Abrams & Doug Dorsts S. Dahinter verbirgt sich mehr ein ganzes Projekt. Nämlich ein Buch Ship of Theseuss, das als ein Bibliotheks-Leihexemplar aufgemacht ist und zusätzlich viele darin liegende Notizzettel und Anmerkungen zweier Personen beinhaltet, die in den Seitenrändern stehen. Man erlebt quasi zwei, drei Geschichten; mehrere Zeitebenen, usw. Zwar fand auch ich wie viele andere das Buch im Buch nicht so spannend wie die Geschichte der beiden Personen, die sich aus den Notizen ergibt, aber insgesamt bin ich sehr froh es gelesen zu haben. S. ist echt was besonderes. Erfordert aber auch viel Ausdauer. Und ich befürchte, dass wenn man zwischendrin abbricht, man schwer wieder reinkommt. Über das Buch schreibe ich nochmal in naher Zukunft ausführlicher. Dadurch, dass ich an dem und an Krieg und Frieden aber so lange gelesen habe, ist auch relativ klar, dass ich dieses Jahr meine 22 Bücher für 2022 wohl eher nicht schaffen werde.
Und sonst so?
Wenn ihr denkt, dass ich im Oktober keinen Lauf hatte, dann könnte das wohl stimmen. Auch der Blog war wegen Problemen seitens meines Webspace-Providers auch hin und wieder mal offline. Ihr könnt euch meine Meinung dazu vorstellen. Ansonsten stand der Oktober auch abgesehen von den Horrorctober-Artikeln im Zeichen Halloweens mit Beiträgen zum Hörbuch Mickey 7 – Der letzte Klon (wird gerade von Bong Joon-ho mit Robert Pattinson in der Hauptrolle verfilmt), Neil Gaimans Kurzgeschichtensammlung Zerbrechliche Dinge: Geschichten & Wunder, einer Ausgabe von Spotlight zum Thema Unsichtbarkeit, der Besprechung von Brand New Cherry Flavor auf Netflix und der Werkschau zu Kosmischem Horror. Nicht so sehr Halloween: die Besprechungen zu Venedig-Filmen. 🙂
War der Oktober schwierig? Ja, aber auch schön genug, um die schwierigen Dinge zu mildern. November kann trotzdem gern etwas ruhiger und schmerzfreier werden. Wie war euer Oktober? Und welcher Film ist eurer Meinung nach ein Halloween-Must-See? Gibt es auch einen Must-Read?
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